Tag 3 des Fastens

19. Februar 2010

und ich vermelde erfreut: die Kopfschmerzen haben sich verabschiedet.

Stattdessen habe ich ungeahnte Energien in mir entdeckt und die passende Kraft dazu gefunden.

Beim freitäglichen Kaffeeklatsch (für mich nur Tee) mit der Mutter der allerbesten Tochterfreundin gesellte sich ein laut knurrender Magen zu uns an den Tisch. Der ließ sich aber mit einem Glas Tomatensaft vertreiben.

„Wie lange willst du fasten?“, fragt die Mutter der allerbesten Tochterfreundin und das kann ich gar nicht so genau beantworten. Mindestens sechs Tage, heute wäre dann also Halbzeit. Wenn ich mich wohlfühle auch länger, längstens zwei Wochen.

Es geht mir ausgesprochen gut. Einzig der Gedanke an das anstehende Kochen für die Kindelein heute mittag entzückt mich nicht allzu sehr. Das hat aber nicht unbedingt mit dem Fasten zu tun, sondern viel mehr mit der Tatsache, dass ich heute eher unkreativ am Topf bin und den Nudeljoker diese Woche schon zweimal ausgereizt habe. Und Pfannkuchen gab´s auch schon.

Was meine „Ernährung“ anbelangt: ich trinke am Tag ca. vier Liter Tee (morgens eine Kanne Rooibostee, danach eine Kräutermischung). Das klingt sehr viel, aber ich trinke auch in normalen Zeiten sehr viel. Wenn der Magen knurrt, trinke ich Tomatensaft. Oder Karottensaft. Oder Gemüsesaft. Nicht mehr als einen Dreiviertelliter. Und zum Aufstehen ein Glas Orangensaft, wie jeden Morgen. Insgesamt habe ich eine Kalorienzufuhr von etwa 200 Kalorien. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Körper alles bekommt was er braucht. (auch wenn er behauptet, er bräuchte auch Kaffee)

Angeblich braucht man beim Fasten weniger Schlaf. Das kann ich noch nicht behaupten. Ich gehe spätestens um zehn ins Bett, lese maximal noch eine halbe Stunde und schlafe dann gut acht, neun Stunden tief, fest und erholsam. (Es sei denn es prügeln sich zwei durchgeknallte Katertiere direkt vor meiner Schlafzimmertür, morgens um halb vier. Dann werde ich doch wach, knurrend.)

Heute morgen nach dem Aufstehen stieg ich wieder auf meine doofe Waage, die mir erneut erzählte, ich habe zugenommen. Nach dem Nullen behauptete sie, ich habe kein einziges Gramm abgenommen. Und später, als ich mich beim Badputzen mit Jeans und Hausschuhen trotzig draufstellte, jubelte sie über den Verlust von zwei Kilos. Zahlen gibt es also keine verlässlichen, doch die weite, gemütliche Jeans kann ich herunterziehen, ohne sie öffnen zu müssen.

17 Kommentare zu “Tag 3 des Fastens”

  1. Juebe sagt:

    Liebe Frau Mutti,
    aus langjähriger Erfahrung weiß ich: das mit dem Koffeinentzug kann noch dauern. Als regelmässiger Kaffeetrinken stelle ich immer mindestens zwei Wochen vor Jom Kippur das Kaffeetrinken ein, denn sonst halte ich 25 Stunden Fasten nicht durch, weil mich gegen Mittag hämmernde Kopfschmerzen überfallen.
    Sie schaffen das! Alles Gute!

  2. féizào sagt:

    Von dem super Fastenschlaf hab ich auch schon gehört.
    Wenn ich auf der Arbeit mehr Ablenkung hätte, ließe sich das doch vielleicht verwirklichen…
    Soll ja auch gegen Allergien helfen (davon hab ich so einige).

    Ich muss mich doch mal informieren.
    Ich werde weiterhin mit Interesse Ihre Berichte verfolgen!

  3. Frische Brise sagt:

    Acht, neun stunden Schlaf?!
    Der Neid einer Kleinkindmutter ist mit Ihnen, Frau Mutti!
    Ich wünsche gutes Weiterfasten!

  4. Martina sagt:

    Vielleicht trinken Sie besser Saft/Schorlen mit weniger Säure – dann kommt der Magen gar nicht erst auf dumme Gedanken…
    Ich bewundere das ganze – im Moment könnte ich die Disziplin dafür nicht aufbringen: Respekt!

  5. Lakritz und Schokolade sagt:

    Das gefällt mir immer besser. Das mache ich mal im Urlaub – traue mich nicht, dabei arbeiten zu gehen.

    Und wenn man zwischendurch Saft trinken darf… geht wohl auch Orange-Banane? Den mache ich immer selbst und den liebe ich…

  6. Petra sagt:

    Liebe Frau … äh …Mutti,

    Sie fasten also auch! Ich habe heute auch meinen 3. Tag und mir geht es prima! Was mich immer besonders stärkt sind die Bemerkungen der NichtFaster: „Du machst das, du kannst das, ich könnte das nicht …“
    Das löst bei mir immer ein „jetzt erst recht“ aus, werde 3,27 cm größer und ich kann dann noch viel länger fasten – wie lange, das kann ich auch nie vorher sagen.

    Ich faste übrigens auch schon seit vielen Jahren – immer im Alltag – und zum Thema Darmreinigung kann ich nur anmerken, dass ich immer vor Glaubersalz zurück geschreckt bin. Ich benutze einen Irrigator, ein grausiges Wort für eine nicht so aufregende Geschichte. Wenn man sich dann mal getraut hat, ist es relativ einfach in der Anwendung ;-)

    Schöne Grüße – und weiter so!

    Petra

  7. frechdachs sagt:

    Und bei Kältegefühl den Tomatensaft schön heiss gemacht als Süppchen schlürfen …

  8. Fiona sagt:

    super frau mutti ich bewundere sie
    momentan kann und möchte ich das nicht machen müssen, zurückgefahren hab ich eh schon reichlich
    ich drück die daumen das sie noch lange durchhalten

  9. asty sagt:

    hallo Frau Mutti,
    ich kann auch nur zu Schorlen raten. Denn erstens, wie eine Vorschreiberin schon sagte, wegen der Säure und zweitens, hat man dann viel länger etwas davon, wenn man den Saft „verlängert“ :-) So wurde das bei mir im Fastenhotel auch immer geraten.

    Und 4 Liter ist ja ganz normal beim Fasten, denn man nimmt ja sonst nichts zu sich und ich denke mal, es kommt ja auch ähnlich viel wieder raus….. ;-)

    Bei meiner Fastenwoche im Fastenhotel, gab es dann Ausflüge, Waldspaziergänge, Walking usw. Alle paar Meter huschte der eine oder die andere mal eben seitlich in den Wald – sehr amüsant :-))

    Liebe Grüsse und weiterhin viel Erfolg
    asty

  10. fraumutti sagt:

    Ich mag Schorlen nicht, weder gesprudelt noch ungesprudelt, ich trinke in allerwinzigsten Schlückchen meinen Gemüsesaft und dazwischen imer Tee. Meine Suppe oder Spaghettisoße würde ich mir ja auch nicht mit Wasser strecken, damit ich länger was von habe :)
    Und da der Tee gleichzeitig mit dem Saft im Magen landet, gibt´s da auch kein einziges Säureproblem. (ich frage mich sowieso, weswegen Säfte in der Fatsenzeit saurer = gefährlicher sein sollen :)

  11. CCTh sagt:

    @Säfte: normalerweise werden sie im Magen durch den meistens vorhandenen Essensbrei verdünnt, aber der ist ja jetzt nicht da.

    LG Christine (Schorletrinker ;-))

  12. asty sagt:

    ob die Säfte gefährlich sein sollen, weiss ich nicht, aber meist sind es ja frischgepresste Säfte (Sie pressen auch frisch??) und die sind ja schon ziemlich intensiv auch im Geschmack. Und in einem gekauften Saft ist doch oft auch Wasser reingemischt.
    Aber das macht schon jeder so, wie er/sie will, das war ja auch nur ein Vorschlag mit der Schorle. Mir persönlich hat’s einfach besser geschmeckt. Ich mische mir sogar gekauften Apfelsaft, der sicher schon viel Wasser drin hat, noch zusätzlich mit Wasser.
    Liebe Grüsse
    asty

  13. tonari sagt:

    Hihi, diese „Wie lange willst Du denn das machen?“-Frage kenne ich auch.
    Aber ja, Du schaffst das schon noch ein paar Tage. Warte nur balde kommt die Fasteneuphorie ;-)

    Ach, wie mir das alles bekannt vorkommt. Ich habe heute Tag 19, werde aber morgen fastenbrechen. Fast drei Wochen und nun finde ich, es reicht.

  14. eva sagt:

    boah hut ab! ich kenne die fastenzeit von meiner mama, die auch öfters mal 10 tage gefastet hat und sich dabei fühlte, als ob sie beine ausreißen könnte.
    lg eva (pms-leidend, heute unmengen von schoki, 2 caffe latte mit kakaopulver und fischstäbchen zu mittag verzehrt habend ;D )

  15. eva sagt:

    äääh BÄUME wollte sie ausreißen, klaro *gniiihiiii*
    beine sind alle noch dran, muuuaar

  16. Sandra sagt:

    Hallo Frau äh… Mutti,

    super, ich faste heute auch den dritten Tag, muß aber sagen, dass ich mich nicht soooo gut fühle… Ich habe schon öfter gefastet und am dritten Tag gings mir immer toll…

    Ich hoffe, dass bald der Umschwung kommt.

    Ziel ist es dieses Mal 14 Tage zu fasten.

    Grüßlis Sandra

  17. Dagmar sagt:

    Hallo Frau äh… Mutti .

    Sonst eher leise bin ich heute mal laut;).
    Gefastet hab ich bisher 3x und dabei einiges gelernt.
    Also ich hatte auch immer mal mit Kopfweh zu tun, gerade am Anfang. Mir hat man gesagt, dass es daran liegt dass sich noch Reste im Darm befinden. Kleiner Einlauf und schwupps war es besser. Ist ja vielleicht einen Versuch wert. Denn Glaubersalz hätt ich nie und nimmer nehmen können, davon krieg ich schon beim Geruch dermaßen Brechreiz *igitt*.

    Warten Sie es ab, am 6. Tag sind sie nicht nur total stolz auf sich, sondern sie haben das Gefühl, sie könnten ewig so weiter machen. Ich habe plötzlich gedacht „hui, wie sehr ich mich sonst mit Essen und dessen Zubereitung beschäftige und wieviel mehr Zeit ich jetzt habe“ *lach*. So werden schnell mal ein paar Tage dran gehängt.

    Was irgendwie noch gar nicht erwähnt wurde, mich aber interessiert, ich fand, dass ich nach einigen Tagen der Körpergeruch bzw. die Ausdünstungen (und der Geschmack im Mund) verändert haben. Und zwar nicht zum Vorteil. Liegt wohl am entschlacken. Wie ist das denn bei Ihnen ?

    Und zum Fastenbrechen möchte ich ihnen raten, halten sie sich an gängige Fastenbrech-Rezepte. Wenn man wie ich, mit einem Süppchen anfängt, dann einen geriebenen Apfel mümmelt und abends sagt: Ist doch alles kein Problem“, und sich die erste Mahlzeit rein haut, dann wird der nächste Toilettengang so gar kein Spaß, wenn sie verstehen was ich meine :) !!!!

    Überhaupt, die erste Nahrungsaufnahme, nichts ist besser als das. Die Geschmacksknospen explodieren. Warum faste ich eigentlich gerade nicht ???? Es wäre halt schön, wenn man gleich bei Tag 4 einsteigen könnte…
    Meiner Vorrednerin würde ich raten, während der Arbeit zu fasten. Zuhause wäre ich viel schneller in Versuchung geraten bzw. war einfach nicht so abgelenkt. Das geht echt prima.

    Last but not least Sie machen das bisher ganz toll. Weiter so !

    Herzliche Grüße,
    Dagmar