Wimpel und Samt

12. Februar 2011

Hier auch, liebe Klecksefrau, denn statt Brot und Salz gibt´s zur Einweihung eine Wimpelkette.

Naturtöne und eher gedeckte Farben, denn die zukünftige Besitzerin ist auch so eingerichtet.

Und weil sich diese Wimpel quasi von alleine sticken (hüstel), entsteht gerade noch eine, diesmal in lüla mit ein bißchen türkis. Für mich, denke ich.

Beim Ausmisten der Halle habe ich nämlich jede Menge Bettwäsche gefunden, die ich daaamaals, als der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib das erste gemeinsame Schlafzimmer bezogen, in allerlei eher schreiende Farben gefärbt hatte. Gut, dass ich nichts wegwerfe, ich kann ja doch alles irgendwann gebrauchen. Und falls irgendwo mal ein Flugzeughangar leersteht – sagen Sie mir Bescheid, ich krieg den vollgeräumt.

*****

Da die Kindelein heute nur noch halb sterbenskrank waren, wagten wir einen raschen Abstecher ins blaugelbe Möbelhaus. Schließlich hat der Jüngste bald Geburtstag und er wünscht sich ein neues Bett. Das neue Bett ist auch Teil eines Handels, denn Folgendes wird in diesem Jahr in der Grünen Villa passieren: der Große wird 16 und knackt womöglich die 190 cm-Marke. Deswegen ist sein jetziges Zimmer zu klein für ihn. Damit er sich trotzdem in der Grünen Villa wohlfühlt, darf er in mein Nähzimmer ziehen. In mein großes, hübsches Nähzimmer, das obendrein noch über einen eigenen Hauseingang verfügt. Sozusagen. Ortskundige kennen die Begebenheiten, den anderen kann ich das nicht erklären, die Grüne Villa ist ein bißchen … kompliziert gebaut. (was den Vorteil hat, dass wir uns nicht begegnen müssen, wenn wir das nicht wollen) Jedenfalls … ich trenne mich großherzig von meinem wunderschönen Nähzimmer und hoffentlich wird mir dafür der Mütterorden am Bande verliehen.

Der Jüngste rief „Hurra! Dann kann ich ja das Zimmer vom Großen nehmen!!“ und ich gestehe, kurz war ich in Versuchung, dem zuzustimmen. Denn das Zimmer des Jüngsten, das ja dann MIR zur Verfügung gestanden hätte, ist groß und hell und mit nur einem Hüpfer durch´s Fenster steht man auf der Terrasse. Ein echtes Lieblingszimmer, genauso groß wie mein jetziges Nähzimmer.

Aber, ach. Der Jüngste besitzt Tonnen von Lego und die komplette Flotte der Raumfahrzeuge aus sämtlichen StarWarsFilmen, auch aus denen, die noch nicht gedreht wurden. Und das Zimmer des Großen ist einfach viel zu klein für diesen Schatz. Natürlich könnte der Jüngste auf sämtliches Möbiliar verzichten und auf Legoplatten schlafen, doch auch er soll weiterhin glücklich in der Grünen Villa leben und so handelte ich mit ihm: so lange er Lego liebt und so intensiv damit spielt, so lange wird er viel Platz brauchen. Und so lange bleibt er in seinem großen, hellen Zimmer.

„Ok“, sprach das Kind, „aber dann will ich ein neues Bett und mein Zimmer soll wieder schön gemacht werden.“ Beides kein Problem, das Bett ist vom Großen geerbt und ursprünglich auch nicht für ihn gedacht und schön machen bedeutet: ausmisten, sauber machen und ein paar neue Bilder an die Wand. Vielleicht auch umstellen, mal sehen. Und falls Sie jemanden kennen, der drei ältere Albinowelse und sechs ältere Neons bei sich aufnehmen will: bitte melden. Denn das Aquarium im Zimmer des Jüngsten gehörte ursprünglich dem Großen, als der noch dieses Zimmer hatte und dann passte es nicht in das andere Zimmer und es ist kompliziert. Fakt ist, dass sich niemand mehr recht zuständig sieht für die armen Fische und ich sowieso nie ein Aquarium wollte. Glaube ich. Melden Sie sich, Sie machen eine Familie glücklich. Und das Aquarium samt Zubehör können Sie auch haben.

Ich schweife ab, denn eigentlich muss ich ja noch erwähnen, dass ich dann im Spätjahr zusammen mit meinen vielen Quadratkilometern Stoff in das winzige Kellerloch des Großen ziehen werde. Dessen Wände obendrein leuchtend orange sind. Noch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ICH dann noch glücklich in der Grünen Villa bin ;) Andererseits habe ich schon einen ungefähren Plan, wo welche Möbel stehen werden und sogar ein Fleckchen für das HomeOffice des besten Vaters meiner Kinder ist berücksichtigt.

Mit Stoffkäufen werde ich mich dann wohl zurückhalten müssen (arrgh) und das benutzen, was da ist. Und vielleicht ist es ein reines Glück, dass es in „unserem“ blaugelben Möbelhaus wirklich keinen Samt mehr gibt und ich diese Reste (etwa 50 Meter)

aufbrauchen muss. Einen roten Samtvorhang zog der beste Vater meiner Kinder heute noch aus der Restekiste, mehr Samt gab´s nicht.

Dann fang ich mal an zu nähen. Ich muss ja reduzieren. Und für neue Wandfarbe sparen, weil orange geht nicht. Brr.

13 Kommentare zu “Wimpel und Samt”

  1. Geli sagt:

    Ich finde Deine Wimpel wunderschön.
    Eine tolle Arbeit.
    lg geli

  2. Daniela sagt:

    Ich habe noch einen Eimer dunkelrote Wandfarbe im Keller :-) Das könnte ich doch vielleicht mit einem Besuch verbinden…

  3. Anja sagt:

    Lt. schwedischer Internetseite gibt es neuen Samt in dunkelbraun, dunkellila, rosa, grau und rot. Da können Sie gut und gerne noch 50 Meter dazukaufen.

    LG Anja

  4. Graugrüngelb sagt:

    Mich würde ja mal interessieren, wie lange die längste Phase in der grünen Villa gedauert hat, in der nicht entweder (mindestens) ein Zimmer renoviert oder mehrere Zimmer kreuz und quer getauscht worden. Hat eigentlich schon jeder in jedem Zimmer gewohnt?

    Ich bin immer wieder beeindruckt von soviel „Räumenergie“. :)

  5. Nicole sagt:

    Tja leider kommt der Samt wieder bzw. ist schon wieder da in vielen Häusern (z.B. Würzburg). In tollen etwas gedeckteren Farben ;) Also für Stoffnachschub ist durchaus gesorgt.

    GLG Nicole

  6. Petra sagt:

    Dann bekomme ich auch einen Orden verliehen, denn Töchterchen hat mein Nähzimmer bekommen, denn zusammen 42 qm mit der etwas jüngeren Schwester ist einfach unzumutbar. Und ich nähe im Gang, sieht aber auch hübsch aus, so übersichtlich. Und ich habe festgestellt, dass meine Stoff- und Wollberge für mindestens 300 Jahre ausreichen.
    Lg
    Petra

  7. Stefanie sagt:

    Das mit dem neuen Samt kann ich bestätigen. Lila, rosa und grau habe ich schon gesehen.
    Liebe Grüße, Stefanie

  8. TinA sagt:

    Oh, die Wimpel sind so toll … ich glaube, ich muss auf ein Stickmodul für meine Nina sparen …
    Ja mei, jetzt sind Sie grad innrehalb der 4 Wände umgezogen und renoviert und gemacht und getan – und jetzt schon wieder? Alles für die Kindelein – also von mir kriegen Sie den Mütterorden am Bande auf jedem Fall! *schonmalsektkaltstell*
    Und was den Samt angeht: es gibt doch noch Samtstoffe beim Schweden. Für acht Euronen/m, nennt sich Vendela. Oder sagt der Ihnen nicht zu aufgrund Farbe/Qualität? Hab ich da nicht richtig aufgepasst?
    Aber den Aufbrauchen-Vorsatz finde ich sehr löblich!

    LG TinA

  9. Renata sagt:

    Ich mag die Wimpel auch, sehen wirklich schön aus!
    Und die Fische würde ich sofort nehmen wollen. Bloß – ich bin ungefähr 500 km weit weg *heul* Da wird es mit einem Fischtransfer nix werden :o(

    Viel Spaß beim Umräumen, mal wieder! Ich persönlich bin diesbezüglich derzeit bedient, wir haben bis gestern das Wohnzimmer neu tapeziert…..

    Viele Grüße ausm wohnblog!

    PS:Frau Mutti, gehen Sie eigentlich noch geocachen?????

  10. Webschaf sagt:

    Ich würde mich der Neons erbarmen unsere sind nur noch zu viert. Und wenn die Welse nicht größer 10 cm sind dürften die auch mit.

  11. minibar sagt:

    Hoy, da stehen ja richtige Umwälzungen in der grünen Villa an.
    Wie ich die Bewohner kenne, geht das wieder mit viel Wandfarbe einher.
    Viel Freude beim umraäumen… ;-)

  12. antje-van-bintje sagt:

    Hallo,

    falls das Aquarium noch da ist könnte ich meinen Großen(8 J.)damit beglücken.
    Komme aus WO und könnte es jederzeit holen.
    Würde mich freuen über kurze mail.

    Liebe Grüße Anja

  13. schokoli sagt:

    hallo,

    also ich war gestern auch beim schweden und musste an sie denken weil es viele neue farben vom samt gab ;) – beim gelb baluen bei ihnen um die ecke kommen die neuen farben wahrscheinlich später ins sortiment, der netten herrschaften von blaugelb wissen das sie momentan keinen bedarf haben ;)))

    liebe grüße
    claudia