Lebkuchen und mehr

24. November 2011

Um doch ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen, habe ich gebacken. Nicht für den Magen oder die Hüfte, sondern für´s Auge und vor allem für die Nase. (kommen Sie mir hier bloß nicht mit Verschwendung von kostbaren Lebensmitteln und so, die Diskussionen gab´s schon vor 25 Jahren, als Salzteig der Renner war)

Tina hat mich vor Jahren schon inspiriert und dieses Jahr habe ich sie auch wieder gebacken, die Lebkuchen-Fensterhänger oder so. (Rezept gibt´s bei Tina, ich kann nur leider den Artikel nicht direkt verlinken)


Lebkuchenteig rühren, ruhen lassen, ausrollen, ausstechen, anbacken, Bonbons schälen, Bonbons auf die Löcher legen, fertig backen, schauen, riechen, freuen.

Tina empfiehlt, vor dem Backen ein Löchlein für die Aufhängung in den Lebkuchen zu bohren. Ist schon sinnig, weil die Lebkuchen recht hart werden. Aber zwei Tage in einer Dose aufbewahren reicht auch, dann sind sie weich und lassen sich mit einer Nadel durchstechen.

 

Das Rezept ergibt eine Menge Lebkuchenaufhänger, soviele Fenster habe ich gar nicht. Deshalb habe ich noch viele Herzen und Sterne ohne Loch ausgestochen, die dann am Weihnachtsbaum hängen werden.

 

Vielleicht.

 

Gestern habe ich nämlich mein Kerzenarrangement, dass evtl. der Adventskranz sein könnte, mit eben diesen Lebkuchenherzen und -sternen dekoriert und auf die Küchenfensterbank gestellt. Wegen des hübschen Anblicks und des wunderbaren Duftes. Und zur Freude des roten Katertiers, das vier der sieben Lebkuchen-Deko-Elemente restlos verspeist hat. Was wundere ich mich, dass Franz Durchfall hat? (hat er übrigens nicht mehr, offensichtlich hat die Diät aus rohem Rinderhack und Lebkuchen Wunder gewirkt. Ich werde in einer veterinärmedizinischen Fachzeitschrift darüber veröffentlichen.)

 

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Weil der beste Vater meiner Kinder gerade geschult wird, sind unsere Vormittage nicht mehr mit dem Luxus der Gleitzeit verwöhnt. Das bedeutet, dass das Spochtprogramm morgens um acht ausfällt. Um nicht komplett zu verpuddingen, begaben wir uns gestern abend ins Studio und absolvierten unser Programm. (ächz.)

Faszinierend!

Ich kenne das Fitnessstudio ja nur mit den am frühen Morgen trainierenden Menschen, von denen sich die meisten jenseits der 60 bewegen. (sehr lustig, wie sich manch einer mit Müh und Not die Treppe hinaufschleppt, um dann 50 Kilos mit den Bauchmuskeln zur Seite zu schieben, lachend und schwätzend mit dem Nebenmann, der mal eben 70 Kilo mit den dürren Ärmchen stemmt.) Gestern abend war das junge Volk anwesend, was sich zuallererst durch den Geruch bemerkbar machte. Viele junge Heranwachsende, viel Testosteron. Und sehr viel „Posing“, heisst: vor dem Spiegel stehen, sich demonstrativ dehnend, streckend und die Hühnerbrust herausdrückend. Und vor der einzig unter dreissigjährigen anwesenden Frau sämtliche Federn sträubend und aufplusternd. Die Geräte mit hohen Gewichten bestückend, um diese dann demonstrativ lässig lächelnd zu bewegen. Wäre da nur nicht der hochrote Kopf, der Verräter.

Ach ja, war schon hübsch zu betrachten, aber meine keuchenden Rentner sind mir lieber, selbst wenn ich das Gefühl habe, ich müsse mit dem Defibrilator sprungbereit in der Ecke stehen. Vielleicht liegt´s ja daran, dass die mir altermäßig doch näher sind, auf dieser Skala.

 

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Nach dem Spocht wartete ich erneut vergebens auf gigantische Energieschübe. Um deswegen nicht gefrustet zu sein, warf ich mich mit einem Glas Rotwein und den Wärmkatern auf´s Sofa und schalte den Fernseher ein. Weil da läuft ja diese Papstserie mit Jeremy Irons und seit er als Bösewicht in Die Hard gespielt hat („Simon befiehlt …!) mag ich ihn ganz gerne.

Ich mache es kurz, als Borgia-Schrägstrich-Papst mag ich ihn nicht. Und ich finde es äusserst fasziniert (faszinierend gehört in dem Fall zu Wortfamilie Fassungslosigkeit)  wieviel nacktes Fleisch, wildes Herumwälzen und ekstatisches Stöhnen in ein paar Minuten passen. Gab´s früher nur nach elf, wochenends, im Fernsehen, aber vielleicht bin ich ja auch mit dem Alter prüde geworden. Mich hat´s eher abgetörnt und eine Handlung fand ich auch nicht. Gab´s eben ein paar Folgen Switch aus der Konserve, sehr entspannend.

 

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Und ein Letztes: der beste Vater meiner Kinder bastelt am Schutz meiner Bilder herum und ich wurde gestern per mail darauf hingewiesen, dass das Logo vom virtuellen Kaffeeklatsch durch eine mahnende Grafik auf der eigenen Seite erschienen sei. Das passiert natürlich dann, wenn ein Hotlink gesetzt wird, d.h. wenn die Grafik mitgenommen, aber nicht auf eigenem Webspace abgelegt wird. Ob und wie das zu ändern ist, weiß ich noch nicht.

 

Das Tässchen ist übrigens wohlbehütet in Hamburg, keine Sorge! Und die Liste der Durstigen wird auch bald aktualisiert.

 

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Los jetzt, ich muss mich der Krippe widmen.

 

 

14 Kommentare zu “Lebkuchen und mehr”

  1. ulli sagt:

    …ich bin fast versucht, mich diesem experiment zu stellen, frage mich, ob man die köstlich aussehenden lebkucken NUR ans fenster oder sonstwo aufhängt. kann man nicht ein wenig franz-like daran knabbern? bei dem beschriebenen duft dürfte mir das wohl passieren. hoffe, sie…frau…äh…mutti…sagen auch ja dazu. ihre ehemalige nachbarin des schwagers aus b.

  2. fraumutti sagt:

    Liebe Ulli aus dem fernen B., man kann die essen. Nicht wenn ein Bonbon drin klebt, das ist fies. Aber ich mag meine essbaren Lebkuchen lieber vom Lebkuchen Schmidt, ein richtig leckeres Rezept zum Selbstbacken habe ich noch immer nicht gefunden. (aber der Duft! Hach!)

    (in Gedanken oft bei Dir)

  3. dasNordlicht sagt:

    …obwohl ich ja nicht so für Anglizismen bin, aaaber:
    „You made my day!“

  4. Kati sagt:

    Habe gestern zum erste Mal die B.orgias geschaut und fand es auch unglaublich, dass da alle paar Minuten auf der erotischen Ebene etwas laufen muss. Die Handlung hat sich mir auch nicht richtig erschlossen. Könnte aber auch daran liegen, dass mich das Bügeln von der Handlung und das Gestöhne vom Bügeln abgehalten hat. ;-)

    Muss ich nicht wieder haben.

    Hier am Wochenende: Spritzgebäck-Marathon für mich und Schwiegermama.

  5. Tin@ sagt:

    Ich mache immer das doppelte Rezept und backe eine Hälfte ohne Bonbons zum so essen – ich mag aber auch diese Kirmeslebkuchenherzen sehr gern.

    Gerade fällt mir ein, dass man so auch Lebkuchenkathedralen mit Buntglasfenstern backen könnte, wenn du das vielleicht für mich ausprobieren könntest? ;-)

  6. skizzenblog sagt:

    Sie Spochtfee sie aber auch, ich ergrüne vor neid!

  7. Craban sagt:

    Hallo Frau Mutti,

    einige ihrer älteren Bilder im Blog sind ebenfalls vom Bilderschutz betroffen.
    ( http://www.frau-mutti.de/eintrag/3190.html z.b.)

  8. fraumutti sagt:

    Craban, das ist sooo weit hinten, das werde ich ignorieren. Danke trotzdem!

  9. Zimtapfel sagt:

    Und ich wartete die ganze Zeit darauf, das Lucrezia endlich anfängt, Gift zu mischen und Leute zu vergiften. Aber ein Blick in die Weiten des Internets zeigte: neuere historische Erkenntnisse haben ergeben, sie war gar keine böse Giftmischerin, das wurde ihr nur in früheren Zeiten nachgesagt. Böses Gerede über erfolgreiche Frauen und so.
    Was ich für die Serie schon irgendwie… schade fand.

  10. sabine sagt:

    Oh, diese Bonbonplätzchen habe ich letztes Jahr für „zum Aufessen“ gebacken, sehr lecker…und das machte denen auch nichts, vorher eine Weile Deko gewesen zu sein…hier lecken aber auch keine Viecher dran rum ;-), liegt allerhöchstens ein bißchen Baustaub drauf ;-)) und das knackige Bonbon in der Mitte, das hatte irgendwie was so in Kombination.

    LG, Sabine

  11. minibar sagt:

    An Backen denke ich noch gar nicht. Bin froh, dass ich den Adventskranz fertig habe :-)

    Dieses Jahr kommen wir nicht nach Nierstein über Weihnachten.

  12. Morphium sagt:

    So als Back-Legasthenikerin frage ich mal:
    Wie schält man denn Bonbons?

  13. fraumutti sagt:

    Bonbons schält man, in dem man sie aus dem Papier wickelt :)

  14. Morphium sagt:

    Ja, wer richtig gucken kann ist klar im Vorteil. ;)
    Ichhab die BonbonPhoto nicht richtig angeschaut und gdacht, das wären diese gefüllten und sie hätten die Füllung da irgendwie rausgekratzt und mitgebacken.
    So als Backlegasthenikerin erwarte ich das immer alles komplizierter als es eigentlich wohl ist.