offene Fragen

17. Oktober 2012

Samtvorhänge:

Ich hab sie gewaschen und sie sind nicht eingegangen. Die Spitze ist zartrosa verfärbt, was ich aber ganz entzückend finde, insgeheim bin ich eben doch ein rosa Mädchen.

 

*****

 

Das Tässchen:

Wohnt in meinem Nähzimmer und wird dann auch dort bleiben. Es war fast drei Jahre unterwegs und jetzt ist es genug. Es tut mir so sehr leid für diejenigen, die es gerne beherbergen wollten, doch ich möchte die Aktion beenden, so lange sie noch schön ist. Es gab bereits einige merkwürdige Misstöne („Warum hat die vor mir die Tasse geschickt bekommen?“ usw.) und bevor der altbekannte Bloggerzickenkrieg aus-,  die Tasse womöglich zer-, bin eben ich es, die die Aktion abbricht. Das Begleitbuch zur Tasse … ist wunderschön. Und ich hätte es wirklich gerne als pdf zur Verfügung gestellt. Ich wurde allerdings von fachkundiger Seite inständig davor gewarnt, da viele Zitate, Gedichte, Sprüche darin „abmahnfähig“ sind. Das ist schade, derzeit aber einfach nicht zu ändern.

 

*****

 

Die Nachbarn:

Das ist ein heikles Thema und es fällt mir wirklich schwer, darüber zu schreiben. Ich kann hier wirklich nicht alle Details ausbreiten und deshalb sind Reaktionen wie „Stellen Sie sich mal nicht so an, Frau Mutti!“ oder „Suchen Sie doch mal ein klärendes Gespräch!“ vorprogrammiert. Bevor Sie denken, Sie könnten mir einen derartigen Rat geben … lassen Sie es. In aller Kürze sei gesagt: wir sind am Ende der Fahnenstange, alle legalen Möglichkeiten von zart bis hart sind erschöpft. Abschluss war heute ein Gespräch mit unserem Anwalt, der wegen drohender Eskalationen von Anzeigen wegen Beleidigung abriet und letztlich auch völlig rat- und hilflos war. „Haben Sie … spezielle … Freunde, die dort ein eindringliches Gespräch führen können?“ oder „Sie müssen für entsprechenden Gegendruck sorgen, denn jeden Schritt, den sie weichen, verlieren Sie.“ sind nicht die Strategien, mit denen wir leben können. Und möchten.

Wie es nun weitergeht … ist ungewiss. Die Chancen, dass die Nachbarn wegziehen sind äußerst gering, denn solange es keinen anderen Wohnraum für die Familie gibt, wird es wieder „Zwangseinweisungen“ geben. Und bei aller Wut die in mir tobt: in die Obdachlosigkeit wünsche ich niemanden.

Ich kann nur sagen: ich wünschte, wir würden derzeit zur Miete wohnen, denn das würde Vieles sehr viel leichter machen. Und nein, es geht uns nicht gut.

22 Kommentare zu “offene Fragen”

  1. LittlebinHH sagt:

    Ich wünsche Ihnen einfach nur ganz viel Kraft und ein Licht am Ende des Tunnels!

  2. Cati Basmati sagt:

    Zu Punkt drei drücke ich Sie und drehe hier die Musik ganz laut (also Wulfhilds Gebrüll), damit Sie weniger von dem Gebrüll bei Ihnen hören müssen. So ist Wulfhild halt, immer helfend zur Stelle!
    Zu Punkt zwei: Schade, aber es nimmt auch die Angst, dass das Tässchen jemals hier ankommt und man ihm ein entsprechend aufregendes Programm bieten muss. So Weitgereiste sind ja anspruchsvoll…
    Zu Punkt eins fällt mir nichts ein. Zartrosa spricht halt für sich.

  3. Fiona sagt:

    zu 1 die ungewollten einfärbungen ergeben meist die schönsten farben

    zu 2 das mit dem täschen finde ich sehr schade, hätte es auch gern gesehen, aber ich kann sie nur zu gu verstehen und so hoffe ich das man vielleicht das ein oder andere aus dem büchlein zu lesen bekommt bei ihnen

    zu 3 da wünsche ich ihnen viel kraft und geduld, ich hab hier ähnliches, hab lange lange ausgehalten, da ich zur miete wohne hab ich nun das einzig richtige für uns und unsere gesundheit getan und so ziehen wir im dezember um
    ich drück die daumen, das es bei ihnen ein kleines wunder gibt

  4. Frische Brise sagt:

    .

  5. Petra sagt:

    „Und nein, es geht uns nicht gut.“

    Das kann ich nur zu gut nachvollziehen :o(.

    Ich drücke nach wie vor die Daumen für eine Wunderlösung und wünsche alles Liebe.

    Das Tässchen hätte ich auch gerne mal gehabt – Gruppenzwang, you know? – aber ich finde die Entscheidung trotzdem gut.
    Man soll sich einfach zu nichts zwingen, was nicht wirklich sein muss, und wenn eine Sache dem „Veranstalter“ keinen Spaß mehr macht, hat sie auch für mich keinen Sinn mehr.

    Liebe Grüße,
    Petra

  6. Sabine sagt:

    Das ist ja schöne Mist liebe Frau Mutti! (bis auf das zartrosa Gedöns) Die Tasse hat genug von der Welt gesehen und auch bei Ihnen wird irgendwann wieder alles im Lot sein, auch wenn es jetzt nicht danach aussieht. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Leben oft für unglaublich gute Überraschungen sorgt, bestimmt gilt das auch für die grüne Villa und ihre Bewohner.
    Das wünsche ich Ihnen jedenfalls!
    Herzlichst, Sabine

  7. Jana sagt:

    Es tut mir unendlich leid, was Sie mit den Nachbarn erleiden und ja, es gibt Menschen mit denen man kein vernünftiges Wort reden kann und an deren Ignoranz, Rücksichtslosigkeit und oft auch Dummheit man fast zu Grunde geht.
    Es macht mich dann immer fassungslos, weil ich nicht verstehe, wie solche Menschen so sein können. Wir halten uns immer für zivilisiert und doch scheint auch hier manchmal einfach nur das Recht den Lauteren und Stärkeren zu herrschen. Da kann man sich aus lauter Verzweiflung wünschen, dass man verwandtschaftliche Beziehungen zu 2-m-Boxern mit Milieuhintergrund hätte….
    Ich wünsche Ihnen so sehr, dass es bald eine Lösung gibt.
    Viele Grüße!
    Jana

  8. Kate sagt:

    Womit der Anwalt recht hat: Je mehr man weicht umso mehr verliert man! Das habe ich in den letzten Jahren gemerkt, habe auch „schwierige“ Nachbarn! Ich habe mich dann nicht mehr unterbuttern lassen und siehe da seit neustem läuft es, ich ging mehr auf sie zu, sie auf mich…es ist jetzt „entspannt“ könnte man sagen.

    Aber ich glaube das kann man mit Ihrer Situation nicht vergleichen, bei mir war es deutlich harmloser!

    Da hilft nur Kraft, sich dagegen abschotten und es so oft wie möglich aus dem Kopf kriegen, an schöne Sachen denken, sich das Leben so schön machen wie es geht.
    Vielleicht hilft die Zeit und es gibt Veränderungen, in welche Richtung auch immer.

  9. Juliane sagt:

    Ich lese hier schon länger still mit und habe die Schwierigkeiten mit Ihren Nachbarn mitbekommen.
    Ich gebe jetzt keine Ratschläge, obwohl mir so ein nachbarschaftlicher Stress, bei dem die eigenen 4 Wänden ihren Status als sicherer und heimeliger Ort verlieren, leider auch nicht fremd ist, sondern wünsche Ihnen ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.

  10. moni sagt:

    Schon Schiller wusste, „es kann der frömmste nicht in frieden leben……“ So etwas ist unendlich traurig und sehr schade aber passiert offensichtlich immer wieder.
    Rechtsanwälte helfen da wenig und auch einen Mieter trifft so etwas hart (Erfahrungswert!!!!), denn ein Umzug kostet und zwar Geld,Zeit und auch Nerven.

    Gerade fällt mir ein, gibt/gab es da nicht mal eine Sendung bei einem der Bezahlwerbesender, die dann als Vermittler auftraten????

    Ich weiß, vermutlich eine total blöde Idee, aber ist mir halt eingefallen, denn ich fühle mit und es tut weh zu lesen, dass es nicht gut geht!

    Liebe Grüße
    moni

  11. Filinchen sagt:

    Ich kann das so nachfühlen. Wir hatten auch Probleme mit den über uns wohnenden Mietern. Auch wir dachten, mit einem klärenden Gespräch etc. weiter zu kommen.
    Schlußendlich sind wir weggezogen, was aber in unserem Fall deutlich einfacher war als bei Ihnen.

    Dennoch sollten Sie sich mit dieser (un-?) vernünftigen Idee vielleicht mal anfreunden.

  12. Brigitte sagt:

    Das Einzige, was mir einfallen würde, wäre, bei jedem lauten Streit konsequent die Polizei zu rufen. Selber in Erscheinung zu treten, würde ich auch tunlichst vermeiden. Begründen würde ich dies mit „Gefahr im Verzug“. Da Sie nicht verstehen, wer da was brüllt, könnten es genausogut Morddrohungen sein, oder? Und deshalb, siehe oben…..
    Aber eine Sch…situation ist es wirklich. Wir hatten schon Hausgemeinschaften mit Messis, Mietnomaden und einer Alkoholikerin. Ganz bezaubernd. Im Moment nur kleine Scharmützel mit dem Vermieter. Es gibt vieles, wofür man dankbar sein muss.
    Mitfühlende Grüsse, Brigitte

  13. Madame Mim sagt:

    Zu 1: Ich verfärbe sehr erfolgreich die Shirts, die der Mann unter seinen Hemden trägt. Am erfolgreichsten verfärbe ich ausgerechnet die von Hugo Boss. Natürlich auch meistens zartrosa. Leider ist der Mann kein rosa-Mädchen.

    Zu 2: Schade, dass das Buch nicht hergezeigt werden kann. Das ist sicher interessant und schön.

    Zu 3: Ich wünsche viel Kraft und den längeren Atem. Ich habe 3 Jahre lang einen solchen Nachbarn gehabt und war am Ende sehr, sehr froh, eben wirklich nur zur Miete dort zu wohnen. Der wohnt, im Gegensatz zu mir, sicher noch immer dort. Die haben leider oft einfach Sitzfleisch…

  14. Blogolade sagt:

    Dass die Spitze rosa wird, hatte ich ja vermutet. Schön dass sie so gut zum Vorhang passt und Ihnen gefällt.

    Zum Tässchen: Darf ich mir was wünschen? Ein „Daheim-Foto“ vom Tässchen, nebst (geschlossenem, damit nix mahnenswertes zu sehen ist) Buch. Ich fand die vielen Tassenbilder immer so herrlich und Sie machen eh so schöne Bilder!

    Zu den Nachbarn: Ich wünsche Ihnen auch viel viel Kraft. Der Winter steht vor der Tür, ich hoffe es wird dann der Kälte wegen etwas ruhiger damit Sie Kraft schöpfen können.
    Das mit der Miete kann ich, wenn auch aus anderen Gründen, sehr gut nachvollziehen.

  15. Glückskind sagt:

    Ach, Frau Mutti. Mir blutet das Herz für Sie und ich drücke inständig die Daumen für eine Veränderung welcher Art auch immer, die Ihnen auf lange Sicht wieder Frieden bringt.

    Da ich der Bloggerwelt bisher fern blieb ist das Tässchen für mich eine rein virtuelle Angelegenheit. Möge es in Frieden auf Ihrem Regal altern. Obwohl… ich fürchte, es wird sich auf die Dauer sehr langweilen, so als weitgereiste Person aufs Altenteil gesetzt… ;)

    Rosa Spitze… meine Töchter wären entzückt. Wieso gibt es davon eigentlich kein Bild? Und was macht Franz?

    Mit herzlichen Grüßen,
    das Glückskind

  16. Beate sagt:

    Frau ähhh…Mutti,
    erst mal viel Kraft, denn sie sind nicht alleine wir wohnen mit so einem Paar seit einem Jahr in unserem Mietshaus, sie sind nur zu dritt aber das ganze Klima war schon nach gut 2 Wochen verpestet, und in unserem Haus gab es nie viele Regeln Rücksicht und ein Miteinander war immer wichtiger als alles andere und die schwäbische Kehrwoche gab es auch nicht das erledigten wir nach gut dünken und wenn es überhand nahm, also ein ganz entspanntes Leben, fröhlich und eben unbeschwert.
    Bis heute ist nicht mehr viel davon über, außer Lärm, Ehekrach bis Nachts um halb 3 und Kindergeschrei: Nein PAPA nicht!!!
    Schalten sie doch das Jugendamt ein…vergessen Sie es.
    Aber wir 2 Parteien lebten hier schon seit 10 Jahren und wir wollen nicht weichen aber es tut sich trotz Abmahnung nix, weil Kind vorhanden…
    Ich kenne die Gefühle sehr gut und möchte ihnen Mut manchen wirklich nicht zu Weichen, weiß aber auch wie es an die Materie geht und von wegen Frauengold hilft oder Yoga oder Johanniskraut und wegziehen geht auch nicht so leicht trotz Mietswohnung die Kids sind hier verwurzelt.
    Also müßen wir zusammen durchhalten komme was da will.
    Ich bin in Gedanken bei Ihnen

  17. aprikaner sagt:

    ich wünsche viel Kraft!

    Liebe Grüße
    anja

  18. Tellerränder sagt:

    Wenn man sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr wohlfühlen kann, ist das einfach Horror. Da haben wir es ja glatt gut mit unserer schwierigen Miteigentümerin, die gegen alles klagt, was beschlossen wird und uns laufend Prozesse ans Bein hängt.

    Wegziehen könnt ihr nicht, wer kauft ein Haus mit solchen Nachbarn, vermieten könnt ihr nicht ( die Mieter zeihen schneller wieder aus , als sie eingezogen sind) Es sei denn ihr findet Mieter die noch kränker in der Birne sind , als euere Nachbarn.

    Ich habe keine Ahnung, was ich euch wünschen soll. Ein paar Momente Ruhe und Erholung, wie und wo auch immer. Tellerränder

  19. Birgit B. sagt:

    Es tut mir nach wie vor schrecklich leid, dass man durch solch furchtbare Nachbarn, mehr oder weniger aus dem Haus getrieben wird.
    Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass man da keine Handhabe hat.

    Das das Buch nicht veröffentloicht werden kann, finde ich sehr schade.
    In was für einer Welt leben wir eigentlich, dass man immer und überall nachdenken muss was und wie man schreibt, damit man keine gerichtlichen Schritte befürchten muss.
    Gab es nicht mal sowas wie Presse- bzw. Meinungsfreiheit?

    Herrlich, dass die Spitze genau die richtige Farbe angenommen hat um Sie zu erfreuen.
    Vielleicht gibt es ja mal ein kleines Foto?!
    LG Birgit

  20. Croco sagt:

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
    Sie werden sehen, von einem Tag auf den anderen, kann sich alles ändern, was einen belastet, was einen quält.
    Alles wird gut.

  21. stevielette sagt:

    Liebe Frau Mutti,
    ich lese hier überwiegend still und habe aus gesundheitlichen Gründen lange vom Internet pausiert…nun bin ich geschockt wie es sich „nachbarschaftlich“ bei Ihnen entwickelt hat. Warum ich mich jetzt zu Wort melde? Weil ich seit sehr langer Zeit psychisch krank bin und ihnen deswegen nur allerdringenst ans Herz legen kann diese Situation schnellstmöglich zu ändern. Auch wenn es schon viele ratschläge gab kann ich doch nicht ruhig bleiben da mich Ungerechtigkeit in lichtgeschwindigkeit an die Decke bringt.Es darf einfach nicht sein das die „Guten“ immer nachgeben müssen.
    Haben sie mit ihren „normalen“ Nachbar eine Sammelklage versucht ( gibt es doch oder?) Wenn man mal das Beste will für die Lärmenden und an die Kinder denkt sollte ja das Jugendamt erste Wahl sein, damit wenigstens die eine Chance haben im Leben. Da man ja immer wieder hört das sich da nichts bewegt …wie sieht es denn mit der Presse aus? Es kann nicht sein das in Deutschland Kinder leben ( egal welcher Nationalität!!!)die nicht geschützt werden. Vielleicht sammeln Sie nochmal all ihre Kraft und versuchen mit all den Betroffenen alles aufzufahren was es gibt. Wenn die Stadt die Miete der „Lärmenden“ zahlt sollte sie auch den Betroffenen die wegziehen wollwn/zwangsweise müssen die Imobilien abkaufen! (auch was für die Zeitung?) ..
    Hoffentlich gibt es eine Lösung die allen hilft und bitte achten sie auf ihre Gesundheit es kann so schlimm werden das es nicht absehbare gesundheitliche Folgen haben kann.
    Herrje , soviel wollte ich gar nicht schreiben. drücke alles was zur Verfügung steht !!!
    LG Stevielette

  22. Sonjaisthesis sagt:

    Ganz viel Kraft und sozusagen Gute und Schnelle Besserung der nachbarschaftlichen Situation, damit es allen Lieben in der Grünen Villa bald wieder gut geht!