Brot für den Müll

13. November 2012

Als ich heute nach dem Ladendienst Richtung Grüne Villa trabte, hatten die Schüler gerade Schulschluß. Ein Trupp Mädchen kicherte vor mir her und hielt kurz am Mülleimer an. Schultaschen wurden geöffnet, Brotdosen hervorgezogen und deren Inhalt in den Eimer gekippt.

Mein erster Impuls war: „WAAAH! Wie können die nur?! Lebensmittel wegwerfen! Geht gar nicht!“
Immerhin hatte ich am Morgen im Weltladen Besuch von zwanzig Schülern, die gelernt hatten, warum Lebensmittel im Weltladen teurer als im Supermarkt sind.

Der zweite Gedanke war: „oh ja, richtig. Hab ich auch oft gemacht, früher.“
In meinem Kinder/Jugendzimmer stand eine große Truhe, beklebt mit Folie in Holzoptik mit einem Deckel zum Klappen. Der war mit rotem Polster beklebt und eigentlich war diese Kiste als Spielzeugaufbewahrungskiste gedacht. Zum Draufsitzen. Nach dem „aus den Augen, aus dem Sinn“- Prinzip warf ich meistens die ungeliebten, in Cellophan gewickelten Schulbrote hinein. Da die Kiste leider kein Dimensionsloch war, blieben die Brote an Ort und Stelle und begannen zu gammeln. Dank gründlicher Cellophanumhüllung hielt sich die Geruchsentwicklung in Grenzen, doch irgendwann klopfte das schlechte Gewissen aufdringlich laut genug an und ich entsorgte stinkige, schimmlige Schulbrote. Und schwor mir, nie wieder welche in die Kiste zu werfen. Tat ich natürlich trotzdem.
Einmal warf ich sogar einen ganzen, missglückten Kuchen hinein, aber das ist eine andere Geschichte.
Manchmal hortete ich Schulbrote auch im Ranzen. Oder Bananen. Als mir aber eines Tages der Ranzen aus dem fahrenden Zug flog (und ich beinahe hinterher, hätte mich nicht ein freundlicher Mitreisender am Arm wieder hineingezogen) und die sich darin befindliche drei Tage alte Banane schlimme Dinge mit meinen Schulbüchern angestellt hatte, fanden ab und an Ranzenkontrollen statt. Keine Chance, Schulbrote zu vergessen.

Fast schon daheim angelangt überlegte ich, warum Eltern so sehr auf das Schulbrot bestehen. Wenn Sie mal einen Blick in Mülleimer an Schulen, Bahnhöfen oder Bushaltestellen werfen, könnten Sie sich die gleiche Frage stellen.

Ich mochte morgens noch nie gerne essen. Meine Mutter zwang mir „wenigstens“ einen Kakao auf, den ich oft einfach wieder ins Klo spuckte, weil mir furchtbar übel davon wurde. Und während der Pausen in der Schule … blieb keine Zeit zum Essen. Da musste geschwätzt, gekichert, gespielt, später Jungs angehimmelt werden. Oder rasch noch ein paar Hausaufgaben nachgeholt werden.
Mittags war ich äusserst hungrig und ein Teil meines Taschengeldes wurde am Bahnhofskiosk ausgegeben, für Zehn-Pfennig-Wassereis oder Brausestäbchen in der kleinen Schnuckeltüte für dreissig Pfennig. Ich war weder unterernährt oder sehr mager, nicht müde oder unkonzentriert. Essen war nicht wichtig und scheinbar auch nicht nötig. Und am Bahnhofskiosk lernte ich rechnen und mit dem Taschengeld haushalten :)

Bei den eigenen Kindern ist es ähnlich. Die Frühstücksabneigung haben sie nicht von mir geerbt, dafür aber die Vorliebe des besten Vaters meiner Kinder für doublefrostedsugarbombflakes mit Milch. Müsli, nennen sie das beschönigend, ich kichere dann nur. Müsli war es früher, als es noch Haferflocken mit geriebenem Apfel und gematschter Banane gab :)
Für den Kindergarten bekamen die Kinder ein Viertel Käsebrot und ein bißchen Obst/Gemüse im das Täschchen gepackt. Das Käsebrot kam wieder heim, Obst/Gemüse waren eher aufgegessen.
Um nicht immer olle Käsebrote essen zu müssen, gaben wir den Kindern schließlich nur noch Obst/Gemüse mit, meistens den gewünschten kleingeschnittenen Apfel.
Während der Grundschulzeit musste ich nachmittags immer den bräunlichen, labberigen Frühstücksapfel des großen Sohnes essen. Er hatte morgens keinen Hunger/keine Zeit/keine Lust zu essen erklärte er uns und bekam daraufhin nichts mehr mit. Bis heute ist das so und er ist trotzdem fast zwei Meter hoch gewachsen.
Die Tochter hat den Apfel erst vor kurzem aufgegeben, der jüngste Sohn liefert mittags brav eine leere Brotdose ab, aber ich weiß, dass die leergegessen wird. Sollte er nichts mehr mit in die Schule nehmen wollen, habe ich nie wieder einen Grund, zu einem Tupperabend zu gehen, denn dann brauchen wir keine Klapp-Brotdosen mehr.

Ich verstehe diesen Bohei um die Pausenbrote einfach nicht. Natürlich bin ich wahnsinnig fasziniert von diesen bunten Bentoboxen und staune sehr, wie phantasievoll und abwechslungsreich diese befüllt werden. Aber muss ich mein Kind wirklich mit Käsewürfeln in Sternform, zu Delfinen geschnitzten Bananen und Eiern in Autoform zum Essen animieren? Geschmacklich ändert dass ja nix und ausser dass ich meinem Kind irgendwann erklären muss, dass Bananen eigentlich ganz anders aussehen und Hühner keine Autoeier legen, sehe ich keinen wahsinnigen Nutzen darin, mich jeden Tag mit Essenskunst abzugeben. Ich bin wahrscheinlich hoffnungslos altmodisch wenn ich mich hinstelle und sage: wer Hunger hat, isst auch langweiliges Essen. Und wer nicht essen möchte, sollte kein schlechtes Gewissen deswegen bekommen müssen. Oder diese Tatsache gar verheimlichen (= Brot entsorgen) müssen.

Ich wünschte, die Eltern der oben erwähnten Mädchen würden dies hier lesen. Und mit mir zusammen vom „Boah, die schmeissen ihr Brot weg“ zu „Boah, warum müssen die ihr Brot wegschmeissen“ kommen.

(Mein Wort zum Dienstag und natürlich weiß ich, dass jeder es halten kann, wie er will. Dies der Vollständigkeit halber und um allen Menschen, die sich auf den Schlips getreten fühlen zu sagen, für Euch funktioniert das eben anders, prima, finde ich toll.)

42 Kommentare zu “Brot für den Müll”

  1. Claudia sagt:

    Danke, liebe Frau Mutti!
    Ich dachte schon, ich bin die einzige Mutter im Universum die sich diesem Hype verweigert. Aber die Kinder essen ihr Brot und Obst auch recht brav auf. Noch.

  2. julia sagt:

    danke. ich werde hier immer scheel angesehen weil ein schlichtes brot und ein bisschen obst bei dem kleinen kind im kindergarten in der tasche steckt. und der grosse mag nichts essen in der schulpause weil er morgens isst wie ein scheunendrescher und zwei stunden später einfach keinen hunger hat. lösung hier: 20 cent für ne semmel falls er doch hunger hat und obst – das geht immer.

    (und in meiner kindheit gan es grauenhafte dramen wegen der schulbeote die ich verschimmeln lies….den schwur so etwas meinen kindern nie anzutun habe ich immerhin eingehalten;))

  3. Antje sagt:

    Meine Tochter hat fast ausschließlich 10 Jahre lang nur Nutella-Brot zum Frühstück gegessen :D
    Vorwerfen lassen muss ich mir heute das sie die Brote ab der 7ten Klasse selbst schmieren musste – denn dann waren es ja keine Pausenbrote mehr *g*

    Ich brauche unbedingt ein Shirt mit „Rabenmutter“ drauf ;)

  4. Lilli sagt:

    Liebe Frau Mutti, Sie sprechen mir mal wieder aus der Seele. Ich bin zwar auch der Meinung, dass sich ein Schultag besser ertragen lässt, wenn man ein Mindestmaß an Frühstück und Getränk intus hat, aber meine Kinder entscheiden selbst, was und wieviel sie essen und was ich in ihre Dosen füllen soll. Mein Sohnemann hat jahrelang NICHTS anderes gefrühstückt als Reiswaffeln, dazu gnädigerweise ein bisschen Obst. Die Große besteht auch kurz vorm Abi auf einer bunt gefüllten Dose mit belegten Broten, Obst, Gemüse und manchmal für ganz lange Schultage auch Gebäck. Manchmal isst sie es auf, manchmal nicht. An manchen Tagen geht der Inhalt spätnachmittags in den Müll, weil keine Zeit, Lust oder Gedanken fürs Essen da waren. An anderen Tagen ist es ratzeputz aufgegessen.
    Die Kleine mag nur trockenes Brot und Brötchen. Niemals was draufschmieren oder -legen. Wahrscheinlich habe ich auch schon das Rabenmutterimage – die schmiert ihrem Kind nicht mal das Brötchen….
    Mir doch egal. Gezwungen wird keiner.
    Ich MUSSTE als Kind auch jeden Morgen zuhause ekligen lauwarmen Kakao trinken und ich bekam so oft Frischkäse auf Graubrot. Nach der zweiten Pause war der Käse trocken, das Brot dagegen Matsch. Wo landete das Brot? In der Mülltonne oder wahlweise ganz unten im Ranzen. Aber irgendwann kam das Grüne aus der Tüte ;-).Es hat meine Mutter aber nicht davon abgehalten, mir weiterhin Milch und Buko-Brote aufzuzwingen, bis ich mich mit 14 oder so endgültig dagegen aufgelehnt hab und fortan mein Pausenbrot selbst schmieren musste/durfte :-D

  5. Papagena sagt:

    Oh, jetzt fühle ich mich aber sowas von erwischt!
    Ich stecke nämlich noch ganz tief in der Verzweiflungs-Phase, weil Herr Sohnemann mir nach der Schule immer exakt den Inhalt in der Brotzeitdose heim bringt, den ich morgens MIT VIEL LIEBE hinein gepackt hatte…

    JA, ich sollte wohl endlich etwas gelassener werden, ich merke schon!
    Denn: unterernährt und unkonzentriert ist er nicht im Geringsten!

    Danke für diesen Denkanstoß!

    Bevor er auf die Idee kommt, das Brot im Müll zu entsorgen, um mir Kummer zu ersparen… werde ich lieber ab sofort nur noch halbe Ration einpacken. Mal sehen, wie´s weitergeht!

    Liebe Grüße,
    Papagena

  6. frauvomsee sagt:

    Meine Kinder (Grundschule) machen sich ihre Brotzeit selbst. D. h. es gibt für jeden, was er mag.
    Es gibt auch keine belegten Brote. Eher Obst und Gemüse. Aber keinen Schnickschnack, ich werde kein Obst schnitzen und den Schnitz-Abfall wegwerfen.
    Frühstück ist Pflicht, aber jeder nach eigenem Geschmack. Auch Obst ist okay.

    P.S. Bei uns sagen die Kinder zu Cornflakes auch immer Müsli, was den Opa zur Weißglut bringt ; )

  7. Nina sagt:

    Ach ja, die Schulbrote. Auf meinen befand sich des öfteren BLUTwurst mit Senf. Oder ZUNGENwurst. (Bei uns galt noch „es wird gegessen, was auf den Tisch kommt.“) Ich habe den Aufschnitt dann immer vorsichtig vom Brot gezogen und in der den Schulhof umsäumenden Hecke entsorgt. Manchmal auch das ganze Brot. Und dann hatte ich ein ganz furchtbar schlechtes Gewissen. Besonders, wenn mich dieses Brot noch ein paar Tage lang anklagend anzustarren schien, (ich wusste ja genau, an welcher Stelle ich es entsorgt hatte…), weil ich es nicht tief genug ins saftige Grün geschmissen hatte.

    Gab es bei Ihnen auf Schulwanderungen auch noch kalte Koteletts oder Frikadellen als Proviant? Kann man ja heutzutage kaum noch einem Kind anbieten!

  8. Heike sagt:

    Hallo, Frau Mutti!

    Auch mir sprechen Sie mal wieder aus der Seele!
    Mein Tochterkind nimmt (z.Zt!) mal wieder die genannte Tupperdose als Frühstücksbox in die Schule mit. Zuhause wird gefrühstückt mit Wurst, Käse, frisch gepressten OSaft, ja, auch Nu…a, auch ich bekomme manchmal einen Teil des Inhaltes zurück…..
    Aber….ich bekomme es zurück und es wird nichts weggeworfen!!!!
    Ich finde es auch wichtig, dass die Kiddies zwischendurch mal ein bisschen was zu sich nehmen…..geht un s ja nicht anders, oder?
    Auch wir sind wieder besser drauf nach einem kleinen Snack zwischendurch….
    Ich denke, es liegt dran, wie man es ihnen vermittelt…..das ist bei Ihnen so wie bei uns!!!!

    Lieben Gruß

  9. Mechthilda sagt:

    Hach ja Schulbrote *g

    Bei uns wurden die Schulbrote morgens beim Frühstück geschmiert – von meiner Mama. Und man durfte sich wünschen, was da dann drauf soll.
    Und ich war froh und glücklich mit meinen Schulbroten und habe sie auch immer aufgegessen.

    Als ich in die 10. Klasse ging – da kam meine Mama auf die Idee, ich könne mir mein Brot auch selber schmieren. Alt genug sei ich ja – am selben Tisch wie sie säße ich auch.
    Das sah ich ein und hab‘ meine Brote selber geschmiert – vielleicht 2 Wochen oder so.

    Denn kurioserweise schmeckten mir die selber gemachten Schulbrote irgendwie nicht – da fehlte was – irgendwie die Portion mütterliche Liebe, die Mama da wohl mit draufgeschmiert hatte.

    Zum Glück für mich konnte meine Mama meiner Argumentation folgen und hat mir meine Schulbrote bis zum Abitur geschmiert. Und die haben mir auch geschmeckt und wurden gegessen.

    Vollkommen irrational – ich weiß.

    Bis heute ist es so, dass mir die Brote die mir mein Gatte schmiert für’s Büro besser schmecken, als wenn ich sie selber schmieren muss, weil er vor mir das Haus verlassen hat. Obwohl er auch nichts anderes draufpackt als ich *g

    LG
    Mechthilda

  10. Claudia sagt:

    Liebe Frau Mutti,
    ach wie gut, Sie sprechen mir echt aus der Seele. Mir geht es mit meinem Sohn genauso, mein Lernprozess und etliche verschimmelte Brote unter dem Bett, haben mich vor ein paar Wochen endlich aufwachen lassen. Auf ein Frühstück lege ich nach wie vor Wert, aber in die Schule kommen keine Brote mehr mit. Manchmal packt er sich selbst einen Apfel oder eine Karotte ein und es scheint zu reichen. Danke für Ihren wunderbaren Post.
    LG Claudia

  11. Anja R. sagt:

    „Aber muss ich mein Kind wirklich mit Käsewürfeln in Sternform, zu Delfinen geschnitzten Bananen und Eiern in Autoform zum Essen animieren?“

    Na höhrnsema, werte Frau…äh…Mutti! Das Auge isst doch mit ;-)

    Ich habe meine Brote früher gerne mit anderen Kindern getauscht und mir dann vorgestellt, mit wieviel Liebe eine fremde Mutter dieses Brot geschmiert hat. Mmh war das lecker!

    Liebe Grüße
    Anja R.

  12. Maufeline sagt:

    Ich sage meinen Kindern immer, dass ich mich freuen würde wenn sie aufessen- grade der Große, der wird nämlich regelrecht agressiv wenn er nicht genug gegessen hat. Aber 15 reichen nicht, er ist nämlich auch ein langsamer Esser… Wir machen das so, dass er das was vom Brot übrig geblieben ist zum Mittag isst- plus x, wenn er noch Hunger hat- Brot oder „Müsli“ (bei uns auch das Zuckerzeuch ;-) ), gekocht wird abends. Wenn es ihm mal gar nicht schmeckt dann bekommen die Hühner die Reste, und zählen so als „nicht weggeschmissen“ ;-)
    Die Tochter isst immer ihr Obst ratzeputz auf, und das Brot knabbert sie so weit ab, dass der Rand noch übrig bleibt. Mag sie nicht. Zumindest an manchen Tagen. Manchmal mag sie es doch. Weiß man vorher nicht… Naja, aber Hühner sind dankbare Schul- und Kindergartenbrotabnehmer :-)
    Ich versuche das mit den Resten immer gelassen zu sehen, aber es tut mir schon etwas in der Seele weh- ist ja auch jede Menge Geld, die man dann einfach wegwirft… aber matschige Restbrotstücke, die Nachmittags wieder mitgebracht werden mag ich dann auch nicht mehr essen…..

  13. Nora sagt:

    *hach* wie fein, dass es nicht nur hier so ist – jedoch der Erstgeborene hier leidet Hungerqualen, wenn er morgens die Jause abgelehnt und deshalb nichts mitbekommen hatte – und macht man´s tagsdarauf anders, kommt´s Brot wieder heim… hier herrscht also noch nicht eine so übersichtliche Klarheit wie in der grünen Villa…. :-)

  14. Frische Brise sagt:

    Ehrlich gesagt, sind mir die bunten Dosen auch suspekt.
    „Mit Essen spielt man nicht.“ So bin ich aufgewachsen.
    Mein Teenie nimmt schon seit Jahren nix mehr mit in die Schule. Er bekommt dort Mittagessen und verhungert ist er bis jetzt noch nicht.

  15. Marika sagt:

    Mein Töchterchen hat auch immer alles wieder mitgebracht. Irgendwann habe ich angefangen, trockenes Knabberzeug (Zwieback, Reiswaffel, Cornflakes, mal ein Keks…) in eine Dose zu packen. Wenn sie Hunger hat, knabbert sie, wenn nicht, kann sie das Döschen den nächsten Tag auch wieder mitnehmen – keine Hasenbrote, nichts weggeschmissenes – und die Schulfreundinnen schauen wohl auch immer mal, was da leckeres in der Box ist :-)

  16. Irmche sagt:

    Die bunten Brotdosen finde ich sehr hübsch anzusehen, aber es geht halt nichts über ne ordentliche Stulle!!! :-)

  17. julia sagt:

    ich bin andersherum „traumatisiert“. Bei mir gabs morgens Kakao und in der Schule bekam ich entsetzlichen Hunger. Das Pausenbrot, das mir mein Vater machte, war meistens entsetzlich dick geschnitten, höchstens Butter drauf und staubtrocken. Manchmal habe ich es runtergewürgt, manchmal nicht. Ich war sooo neidisch auf meine Klassenakameradin, die jeden Tag 50 Pfennig mit in die Schule bekam und sich ein Laugenbrötchen davon kaufen konnte.
    Ab der 5 Klasse, hab ich mir mein Pausenbrot dann selbst gemacht.

    Meine Kinder essen morgens ein bißchen was. Und bekommen ein mit Liebe gemachtes Vesper mit einem kleinen Brot, Obst, manchmal auch Gemüse, Nüssen oder einem Stückchen Landjäger oder auch mal einen Keks o.ä. mit. Und sie lieben das sehr. Meine Tochter mutiert zum Drachen, wenn sie hungrig ist, noch schlimmer allerdings mutiert sie, wenn sie was süßes isst ohne ausreichende Grundlage. Daher ist mir das Vesper sehr wichtig.

  18. Frau_Mahlzahn sagt:

    Ja, ich find’s auch immer erstaunlich, dass sich der Hunger meiner Kinder nicht nach ihrem Hunger richtet, sondern nach dem, was ich ihnen als Jause eingepackt habe, :=0. „Wenn man nur genug Hunger hat, isst man alles“ — mag da für andere gelten, jedenfalls nicht für meine drei, *lach*.

    So oder so muss ich mittags, wenn ich Minka vom KiGa abhole, unbedingt irgendwas einstecken haben, weil das Kind sonst sowas von zum Monster wird…

    Sternchenkäse und Kleeblattgurken und sogibt’s bei uns sicher nicht, allein schon weil ich viel zu faul dazu wäre. Und nichts davon halte, Kindern Nahrungsmittel als „Event“ oder im tollen Kostüm zu präsentieren…

    So long,
    Corinna

  19. Astridka sagt:

    Meine Güte, Frau..äh…Mutti, und ich dachte immer, ich wäre die Einzige, die ihr Schulbrote in einer Schublade versteckt hat, wo sie vor sich hin schimmelten! Und trotz Entdeckung & Ärger konnte ich das länger nicht sein lassen. Und den erzwungenen morgendlichen „Kaba“ kenn ich auch ( bis heute trinke ich keine Milch…). Mein Problem wurde erst dann gelöst, als ich eine Freundin hatte, die sich ihr Frühstück selbst organisieren musste bei geringem Taschengeld.
    Danke für diesen Beitrag!
    Ihre
    Astrid K.

  20. Doro sagt:

    Ha! Erwischt!
    Das liebe Essen ist bei uns auch oft Thema. Sohnemanns Essensplan passt auf einen (sehr kleinen) Post It Zettel: Brot. Kräuterbutter. Salami. Gouda. Würstchen. Panierte Nudeln. Apfel.
    Brot glücklicherweise in allen Varianten, also auch Vollkornbrot. Ansonsten ist er stur. Aber sehr selten auch bereit für Ausnahmen: Heute abend probierte er ein winziges Stück Paprika das bei der Tupperware-Vorführung auf den Tisch fiel und er SCHLUCKTE ES RUNTER! Ich fürchte den Notarzt im Haus wegen des Vitaminschocks. Sonst würgt er sowas stets aus.
    In der Brotdose IMMER dasselbe: ein Vollkornbrot mit Salami oder Käse und dazu entweder eine Salamistange oder eine Käseranke und als Nachtisch zwei Apfelachtel (ohne Schale!!!)
    Ich müßte brechen bei dieser Gleichförmigkeit- JEDEN TAG dasselbe seit dreieinhalb Jahren!!!
    Dehalb (und nur deshalb!) mache ich ihm ab und zu mal aus dem Käse oder der (sehr selten genehmigten) Fleischwurst mit den Plätzchenformen Blumen. Oder Sterne. So ca jede Woche einmal durchschnittlich.
    Und dann freut er sich so ausserordentlich, dass ich fast vergesse wie sehr mich diese Essenszickerei nervt.
    Was für ein tolles Kind. :-)

  21. minibar sagt:

    Ich habe damals mein Pausenbrot schlicht in Pergemantpapier eingepackt mitbekommen.
    Und ich habe immer alles brav aufgegessen. Auf die Idee, sowas wegzuwerfen wäre ich nie gekommen.
    Auch unsere Tochter bekam nur schlicht eingepackte Brote mit. Auch sie hätte nie was weggeworfen.

    ich versuchte immer, ihr das auf’s Brot zu geben, was sie gern mochte.
    Also war alles richtig.

  22. LaLeLu sagt:

    Ich liebe Förmchen-Essen. So schaffe ich es, dem Mann die Kühlschrankresten die seit Tagen unbeliebt liegen bleiben für die Vesper unterzujubeln. Und er freut sich wie Bolle über die Boxen weil ihn die Damen im Büro darum beneiden :)

  23. LittlebinHH sagt:

    Als nicht frühstückender Haushalt (außer am Wochenende) bekommt das Kind erst im Kindergarten das erste Frühstück. Und auch da darf es nicht viel sein. Im Kindergarten wird das, was nicht gegessen wird, wieder in die Brotdose gepackt, damit die Eltern sehen, was das Kind isst. Das Resultat: Keine Brote mehr. Stattdessen geht Wurst und Käse immer, dazu gibt’s was Frisches (Gemüse oder Obst). Wenn das Kind es will gibt’s auch mal nen Joghurt mit oder Müsli/Flakes. Zwischendurch habe ich auch überlegt, wie das wohl ankommt – aber es sehen ja nur die anderen Kinder und die Erzieherinnen (und die wissen ja auch, was vorher nicht gegessen wurde).

  24. sternenzauber sagt:

    Ich musste mir früher meine Brote selber machen.
    Habe dies auch noch ab und an für mein jüngstes Kind gemacht.
    Allerdings haben beide Kinder einen Pausenverkauf, der natürlich die besseren, schmackhafteren Dinge anbietet.
    Ich hab nun mal keine Zeit in aller Herrgottsfrüh noch eine genehme Bäckerauswahl zu besorgen.

    Die gibt es dort nämlich, was ich nicht schlecht finde.

    Da gibts hier Geld mit.
    Getränk ist mir sehr wichtig, da bestehe ich drauf, dass es mitgenommen wird.
    Ansonsten gilt, selbst ist das Kind.
    In bälde hier auch noch mit aufladbarer und kontrollierbarer Mensa/Schulkiosk Karte.
    Eine tolle Sache, denn so entfällt sogar noch das morgendliche Kleingeldgesuche und es wird auch nicht mehr vergessen etwas mitzugeben.
    Die Kinder können somit immer das essen, was sie gern mögen.
    Das klappt super und ich weiß, dass es sogar gesund ist, denn Kuchen und Süßkram gibt es dort nicht.

    Das schlechte Gewissen hab ich schon abgelegt, als ich vor fast 3 Jahren begonnen hab wieder zu arbeiten. Da muss manches eben rationaler angegangen werden.
    Eine schlechte Mutter bin ich deswegen nicht.

  25. Papierblümchen sagt:

    Ach ja, die Pausenbrote … Ich gestehe, ich habe sie früher auch weggeschmissen, oder im Ranzen gehortet – unglaublich wie sich Banane, Apfel und Co. verändern, wenn man sie nur lange genug mit sich herum schleppt … *hüstel*

    Das Töchterchen geht jetzt in die Schule, und was soll ich sagen, bringt die Brotdose auch fast immer noch gut gefüllt wieder mit. Inzwischen packe ich nur noch ein bischen Obst/Gemüse und trockene Cornflakes, oder Zwieback oder ähnliches ein. Die Kinder bekommen in der Schule Mittagessen und Nachmittags isst sie dann zu Hause.

    Und mal ehrlich, irgendwan hängen einen die Stullen doch selber zum Hals raus.

    Aber gut zu wissen, das es mir nicht alleine so geht!

    LG Katrin

  26. Seifenfrau sagt:

    Hallo!
    Mein Sohn kann ja sprechen!
    Es sagt allerallermeistens, dass er kein Brot o.ä.
    in die Schule mitnehmen will. Er nimmt ein oder zwei Getränke mit und kauft sich lieber was am Schulkiosk, oder in der Mittagspause beim Dönerstand oder in der Pizzeria.(Da werden raffinierte Sammelbestellungen der Klase aufgegeben) Das ist nun mal Fakt. Ob es mir gefällt oder nicht.
    Und ich spare mir die Kraft missionieren zu wollen.
    LG

  27. Sylvia sagt:

    Leider hat das noch einen anderen Aspekt, und der ist definitiv nicht witzig.

    Wenn ein Kind ohne Frühstück zur Schule geht UND dann auch noch kein pädagogisch-psychologisch-ernährungsphysiologisch hochwertiges Pausenessen mit sich führt oder selbiges nicht ißt, dann gehört das zu den von den Jugendämtern offen kommunizierten Anzeichen von häuslicher Verwahrlosung.

    Das war hier bei uns Thema bei unserem Jüngsten, der zu all diesem „Elend“ auch noch ein ständig irgendwo verschmutztes Draußenkind war und sich so gar nicht in das Weltbild der Dorflehrerin einfügte. Sie klärte uns offiziell über die Wichtigkeit guter Ernährung auf. Wenn sie gewusst hätte, dass das frühstücksverweigernde Kind regelmäßig gegen 22.00 Uhr sein Müsli zu sich nahm, hätte sie wohl eine Meldung an das Jugendamt gemacht *g*.

    Heute ist alles noch viel, viel enger bei der Kinderbeobachtung. Junge Mütter werden ab Geburt (Stichwort: Familienhebamme) engmaschig überwacht – ja, ich finde es sehr gut, dass es Hilfsangebote gibt, aber mir rollen sich die Zehennägel auf bei den unsinnigen Dingen, die es dabei eben auch gibt. Das führt dazu, dass die Standards für eine „gute“ Mutter sich auch unter den Müttergruppen sehr ideologisch verbreiten.

    Für bodenständig gebliebene junge Frauen ist es sehr schwer, sich gegen die Käse-in-Sternchen-Fraktion durchzusetzen.

  28. Melanie sagt:

    Moin :)

    Finde ich super, wie Sie das handhaben!

    Ich glaube, das Problem, dass wir Mütter immer denken, unsere Kinder äßen zu wenig und wüssten nicht selbst, wie viel und was sie brauchen beginnt schon im Babyalter. Spätestens bei der Einführung der Beikost gehts doch los mit der Diskrepanz zwischen dem was das Kind isst und dem, was die Mama meint, was das Kind essen sollte (wenn ich da schon höre, was die Mamas alles anstellen, damit das Kind den Brei auch isst… da denkt kaum eine mal darüber nach, dass wir Erwachsenen auch nicht essen, wenn wir keinen Hunger haben oder wenn wir z.B. krank sind und daher völlig appetitlos).
    Da ist es ja nur natürlich, dass sich das in Kindergarten und Schule fortsetzt und im Zweifel in ungegessenen und verschimmelten Pausenbroten endet.

    Ich bin noch dabei, mir da immer wieder einzutrichtern, dass meine Tochter schon selbst weiß, wann sie genug gegessen hat. Auch wenn mir das mal zu wenig erscheint.

    In die Verlegenheit aufwändig gestaltete Schulbrotboxen mitzugeben werde ich dank meiner natürlichen Faulheit wohl nie kommen :D

    Viele Grüße,
    Melanie

  29. GABi sagt:

    Ich lass mir immer alles wieder mitbringen. Da gibt’s dann aber kein Kommentar. Ich will es halt nur wissen. Wer nicht essen möchte, der braucht nicht. In heutigen Zeiten ist noch kein Kind vorm „vollen Teller“ verhungert. Ich esse auch kein Frühstück.

    Ich koche aber immer das, was die Kinder mögen. Und wenn es fünf mal wöchentlich Kartoffeln mit zerlassener Butter ist. Die alte Weisheit: gegessen wird, was aufn Tisch kommt, habe ich aus meiner Familie verbannt.

    Essen kann so leicht zum Machtmittel oder zur Erpressung verkommen. Ich habe mal ein bißchen zu Magersucht/Essstörungen recherchiert. Nein, nein, nein, das will ich nicht für meine Mädchen.

    Na ja, die kunstvoll handgemachten Kinderschnittchen finde ich ziemlich toll. Leider schaffe ich es morgens gerade mal, Stüllchen zu schmieren und ein bis drei Obst/Gemüse zu schnippeln. Aber immerhin frisch am Morgen.

    Grüsse aus der Hauptstadt, GABi

  30. Pfiffika sagt:

    Danke, danke, danke!!!
    Unsere Töchter, 12 und 9, können die Argumentationskette der gesunden Ernährung vorwärts und rückwärts aufsagen, genauso wie die Lebensmittelpyramide (Missionierung Grundschule) und sie haben Eltern, die Vollkornbrot essen und auch backen, aber sie essen trotzdem am liebsten trockenes Graubrot, Mazzen, Reiswaffeln, trockene Nudeln.
    Obst und Gemüse als Rohkost und frisch (Gemüse eigentlich auch nur saisonal direkt aus dem Garten). Vermatschte Rohkost geht gar nicht und einen ganzen Apfel bekommen sie in der Pause nicht auf. Und wegschmeißen wollen sie ihn nicht. Also lieber gar nicht essen.
    Seitdem sie in ganz jungen Jahren mitbekommen haben, dass es „gemeine“ Menschen (Erzieherin im KiGa) gibt, die in Zusammengekochten gesunde Sachen reintun, die sie so nicht anrühren mögen, essen sie bis heute nichts Zusammengekochtes.
    Sie sind selten krank, haben den Kopf nicht nur zum Haare schneiden und stinknormal. Sie essen nur, wenn sie Hunger haben und der wird nicht mit Süßkram gestillt, weil dafür nur die Kaffeestunde da ist.
    Frau Mutti, nochmals danke!

  31. Bergliese sagt:

    Das haben sie schön geschrieben, wobei man hier schon noch unterscheiden muss zwischen Schulkind und Kita-Kind. Denn Schulkinder bekommen ja keine kunstvoll geklöppelten Motivbrote mehr, ODER 8-O? Ansonsten jeder wie er mag. (Mal sehen was aus der Diskussion wird, ich habe die Delphine auch schon gesehen :-) )

  32. Annie sagt:

    Hier kommt manchmal (und manchmal auch nicht) wieder was mit nach Hause…und das geht dann nicht in den Muell, sondern in den Hund ;)

    Und Brote/Bananen/Eier schnitzen?! Ya right…DAS wuerde mir dann auch noch fehlen *kicher*

  33. Annette sagt:

    Danke, liebe Frau Mutti, dass Sie dieses Thema aufgegriffen haben. Es beschäftigt mich immer mal wieder. Aber jetzt weiß ich, dass ich mir wohl nicht so viele Gedanken machen sollte, wenn das Schulbrot fast vollständig wieder mit nach Hause gebracht wird.

  34. Sabienes sagt:

    Frage: Gibt es wirklich Mütter, die aus Käse Sternchen und Herzen stanzen usw.? Ich dachte, sowas gibt es nur in GU-Ratgebern à la „Gesundes Pausenbrot“?
    Da kann ich nur lachen, in meiner aktiven Mutti-Zeit hätte ich morgens nie die Ruhe und Muße für solche Spielereien gefunden!
    LG
    Sabienes

  35. kelef sagt:

    seit ich mich der zwangsbeglückung „gesundes frühstück“ erwehren konnte (so mit ca. 12 jahren) habe ich nur mehr in ausnahmesituationen gefrühsückt, also eher so um mittag rum: im urlaub.

    in der früh immer nur kaffee, schwarz, ohne zucker.

    mittagessen eher nicht, höchstens ein brot mit wurst oder käse.

    an sehr langen arbeitstagen schon einmal zwischendurch eine semmel oder ein paar salzkekse, aber sonst nix.

    dafür ordentlich, ausgiebig und in ruhe abendessen.

    jetzt bin ich schon in pension und lebe immer noch so, scheint also keine schädlichen auswirkungen gehabt zu haben. mangelerscheinungen sind auch nie aufgetreten.

    wenn jemand das essen hübsch herrichten will: warum nicht? ich garniere mir meinen abendessen-teller auch manchmal mit geschnitzten tomatenblüten oder ähnlichem, ganz für mich alleine.

    wirklich schädlich ist nur dieses „das muss gegessen werden“, und das „ordentliche“ mittag- und abendessen. die menschen sind verschieden, und so ernähren sie sich auch.

    meine tochter hasste pausenbrote, wollte aber trotzdem in der schule eine jause haben. das obst suchte sie sich in einem hervorragend sortierten obstladen täglich selber aus, und beim fleischhauer holte sie sich eine frische wurstsemmel bevor sie in die schule ging. einmal in der woche machte ich die runde und bezahlte alles – war ein hervorragendes konzept, das kind kannte mit 8 jahren jedes obst samt herkunftsland und vorgeschriebenem reifezustand (carambol schmeckt nur wenn die ränder schon braun werden, ob die ananas reif ist kann man riechen, litschis kommen aus china, etc.) – die volksschullehrerin meinte immer, man könne was lernen von ihr. und mein arbeitsaufwand bzgl. jause tendierte gegen null.

  36. Lily sagt:

    Ich selbst kann mich nicht an Pausenbrote erinnern, auch nicht an Gemüse oder Obst- das war vor über 40 Jahren auch nicht so gut transportabel, mangels Plastikboxen etc. Mein Vater hatte so eine Alu-Brotbox, die ab und zu wieder mitgebrachten Hasenbrote wurden abends vom Belag befreit und in der Pfanne gebraten (lecker :-) ).
    Für meinen Sohn gab es in Kindergarten und Schule jeweils ein gemeinsam organisiertes Frühstück mit allen Kindern. Dafür wurde ein Obolus berappt, der sich in Grenzen hielt, und das Kind war nie hungrig, also waren alle zufrieden, und es gab nicht schon morgens früh Brote-Stress.

  37. Blogolade sagt:

    hmm, ich hab meine Brote schon in der ersten Klasse selbst geschmiert. Freiwillig. Meine Mutter musste schließlich gut 20 Brote für meine Brüder schmieren jeden Morgen. Da konnte ich meine 4 Brote selbst machen. Ich hab sie aber auch immer gegessen. Ohne Frühstück oder zweites Frühstück in der Schule ging gar nicht. In der ersten Pause (teilweise noch auf dem Schulweg im Bus) habe ich meine Brote gegessen, spätestens in der zweiten Pause habe ich mir noch ein oder zwei Brötchen am Kiosk gekauft.

    Bei den Kindergartenbroten regt sich mein Mamagewissen. Töchterchen mag nur nutellabrote, darf sie aber nicht im Kindergarten. Also isst sie schon seit Monaten im Kindergarten trockenes Knäckebrot, dazu Obst/Gemüse und manchmal noch Joghurt dazu. Ich freue mich auf die Schulzeit, wo ich ihr das gewünschte nutellabrot einpacken kann. Ein schlechtes Gewissen habe ich da nicht, denn ich hab mich selbst 16 Jahre lang fast ausschließlich von nutellabroten ernährt und mittlerweile esse ich auch gerne viele andere Sachen auf dem Brot.
    Aber erstmal sehen, ob sie in der Schule überhaupt noch frühstücken will. Ich hätte nicht gedacht, dass das so uncool ist.

  38. Kruemel sagt:

    Guten Tag Frau äh Mutti!

    Aus fehlendem Vorhanden sein von Kindern, kann ich nur auf meine Schulzeit zurückblicken. Und da blicke ich auf einige (unfreiwillige) biologische Experimente in Schränken und Brotdosen zurück. Leergegessen habe ich die Brotdosen nur selten.

    Ich denke, dass mich dieses Zurückblicken dazu bringen wird eigene Kinder da auch etwas gelassener zu behandeln. Ich bin gespannt :)

  39. Frau Buntschwarz sagt:

    Sie sprechen mir mal wieder aus dem Herzen, Frau äh Mutti!

    Der Große wollte schon in der 3. Klasse keine Brote mehr mitnehmen (und muss es auch nicht), die Kleinen bedienen sich selbst am Frühstücksbuffet im Kiga.
    So fällt das nervige Brote schmieren hier weg.
    Der Große nimmt lieber mal einen Euro mit für ein frisches Brötchen in der Schule – ab und an. Das ist mir doch viel lieber, als ständig knatschige oder gar verschimmelte Brote wieder zu bekommen.

    Ich sehe das also auch etwas weniger tragisch – wer sein Brot essen mag, bekommt eines mit, wer nicht mag, braucht auch keines.

  40. Petra sagt:

    Hallo, irgendwie bekomme ich das Thema „Pausenbrot“ auch nicht vom Tisch. Inzwischen habe ich eine Studentin, die ihre Mahlzeit immer noch lieber von zuhause mitnimmt, als in der Mensa zu essen.Aber „geschnitzt“ habe ich noch nie in all den Jahren.

  41. Ulrike sagt:

    Hallo,

    ich habe dieses Thema jetzt seit 5 Jahren bei jedem Gespräch mit der Lehrerin meiner großen Tochter auszukämpfen…

    Ich selbst habe als Kind immer von Mama liebevoll geschmiertes „Nudossi“-Brot mitbekommen und jeden Tag einen Schoko-Riegel, um den ich von den Klassenkameraden immer beneidet wurde (.. und zuhause einen riesigen Kleiderschrank.., der dann nach langer Zeit…ähm nun ja den vorwurfsvollen Blick meiner Mutter vergesse ich bis heute nicht.).

    Jedenfalls bin ich schlank, war gut in der Schule, habe keine sonstigen Auffälligkeiten und esse heute noch gerne Nutella mit dem Löffel. Also beißen sich die Lehrer bei mir immer die Zähne aus!

    Meine Kinder sind alle gut geraten, der kleinste ist auch am liebsten Obst, sie dürfen essen was sie wollen, JA, auch Schoko- Aufstrich in der Schule zum Frühstück.

    Nur mein Freund beschwert sich jeden Tag, dass ihm keiner die Brote schmiert, seine Mutti würde das auch heute noch für ihn machen.. mit 34.

    Frau äh Mutti, Sie sprechen mir aus dem tiefsten Herzen.
    Danke

  42. Frau Zeitlos sagt:

    Was habe ich Schulbutterbrote früher gehasst. Schon von dem Geruch in der Dose wurde mir schlecht. Meine Mutter hat sich aber relativ schnell damit abgefunden und mir keine mehr aufgedrängt. Morgens eine Tasse Tee, für die Schule ein bissel Wasser und ein Müsliriegel – fertig war die Laube.