Wellnessgarten – check!

17. März 2014

Das Projekt „Fasssauna aufbauen“ nähert sich dem Ende. Nachdem der beste Vater meiner Kinder die letzten Wochen und Monate damit verbracht hatte, fünf verschiedene Schichten Schutzlack, Lasur und sonstwas auf hunderte von Latten und Bretter aufzupinseln und ein geeignetes Fundament im Garten zu bauen, konnten wir letztes Wochenende endlich mit dem Aufbau beginnen.

Für Samstag morgen, neun Uhr, waren wir mit dem Schreinerfreund verabredet. Dem sagten wir dann direkt wieder ab, denn es begann zu regnen. Immerhin konnten dann letzte Vorbereitungen in Ruhe fertiggestellt werden: ein Wachstumsstoppvlies ausbreiten und Kies darüber schaufeln.

Gegen Mittag hörte es auf zu regnen und der Schreinerfreund rückte an. Sämtliche Latten und Bretter mussten aus der Halle in den Garten geschleppt werden und mit Hilfe der wenig aussagekräftigen Anleitung (1 A4-Blatt mit schwarzweißen Bildern, hundertfach kopiert, vom Englischen ins Chinesische und übers Französische zurück in Deutsch übersetzt, Sie wissen, was ich meine) in eine sinnvolle Reihenfolge gelegt werden.

Zwischendurch twitterte ich „Wohl dem, der einen Schreinerfreund hat!“ und das ist wirklich so. Nut und Feder passten nicht immer zusammen, doch der Schreinerfreund konnte hobelnd Abhilfe schaffen.

Ziemlich schnell ließ sich erahnen, wie diese Fasssauna wohl aussehen würde. Und wie groß sie wirklich ist, ich hatte da vorher zwar Maße, aber keine Vorstellung.

Nach vier Stunden wurden die letzten Latten eingelegt und ich hielt kurz die Luft an, als für die letzte Latte nicht genug Platz blieb. Doch mit Hilfe von Gurten, an denen kräftig gezurrt wurde und mit einigen kräftigen Gummihammerschlägen war es dann so weit …

da lag ein sehr großes Fass in meinem Garten. Stahlbänder wurden gespannt …

und bis 21:00 Uhr nagelten der beste Vater meiner Kinder, der Jüngste und ein Freund Dachpappe auf das Fass.

Zur Zeit sieht es so aus:

Der Innenausbau begann gestern. Die Liegen sind montiert, ebenso der Ofen und die Lampen. Heute werden Ofen und Lampen angeschlossen, vielleicht auch noch die Türen eingebaut. Unglücklicherweise hat der beste Vater meiner Kinder ja diesen Brotverdien-Job, der ihm eine Menge Sauna-Aufbau-Zeit wegfrisst. Aber vielleicht können wir schon nächstes Wochenende anheizen!

Wenn der Innenausbau fertig ist, können wir uns dem Drumherum widmen. Eine Dusche wollen wir noch aufbauen und vor den Eingang soll ein Holzdeck, damit man sauberen Fußes in die Sauna gelangt. Dachpappenüberstände müssen noch abgeschnitten werden und das Allerwichtigeste fehlt auch noch: Saunahandtücher. Ohne Saunahandtücher können wir natürlich nicht in die Sauna. :)

Wenn alles fertig ist, zeige ich natürlich noch mal Bilder, auch welche vom Inneren.

Unsere Fasssauna kommt von Gartenhaus GmbH. (freiwillige Werbung, wegen Begeisterung) Wir haben das Modell mit Elektroofen gewählt, weil das schneller hochgeheizt ist und sicher auch sauberer ist. Wer einen Ofen hat, weiß, wieviel Asche, Staub und Ruß durch die Gegend wirbelt. Will ich nicht in der Sauna, obwohl ein flackendes Feuer darin sicherlich hübsch wäre. Die Sauna wurde als Bausatz geliefert, völlig unproblematisch.

Und warum eine Fasssauna? Weil sie toll aussieht. Und weil sie sehr gleichmäßig heizt, da die warme Luft gut zirkulieren kann. Und weil sie wirklich toll aussieht. Sehr, sehr toll!

 

Wer bis hierhin gelesen hat und noch ein bißchen Puste hat, kann nach dem Klick acht Bilder sehen, die dokumentieren, wie sich diese Gartenecke seit 2001 verändert hat. (1999 zogen wir ein, doch da fotografierten wir noch nicht digital und zum Scannen fehlt gerade die Zeit)

2001. Hinter der sehr jungen Frau und der sehr kleinen Tochter durch den Lagerfeuerrauch, kann man erkennen, dass das Erdreich bis hoch an die Terrassenkante reicht und der Aufgang zur Terrasse eher abenteuerlich aus Hohlblocksteinen gebaut ist. Die beiden Stämme waren für die Kinder, zum Balancieren.

AUF der Terrasse sah es in diesem Jahr dann so aus: große Abbruch und Neubau-Arbeiten.

2002. Die künftige Saunaecke als Zwischenlager für Baumaterialien und Gerümpel. Im Vordergrund der Jüngste bei der Gartenarbeit.

2003. Wir begannen die Wände freizugraben, denn unter der Terrasse befinden sich Räume. Denen tat es nicht gut, dass das Erdreich die Hauswände feucht hielt.

Das war das beste Gartenjahr für alle Kinder, eigene und befreundete. Keine Sandkiste, und sei sie noch so groß, kann mit lehmigen Erdhügeln mithalten, in die man sich hineingraben kann.

2004. Oben hui, unten Pfui! Die Hauswände trockneten und die Brücke, die eigentlich ein Provisorium war, etablierte sich. (Bobbycar-Rennstrecke)

Hier fehlen Bilder aus der Zeit, in der zwei Kubikmeter Sand in der Ecke lagen, weil wir den großen Sandkasten verlagerten. Mit dem Ergebnis, dass niemand mehr im Sand spielen wollte. Außer den Katzen, die kackten rein. Und so gammelte diese Ecke vor sich hin.

Bis 2008. Von Freunden erbten wir ein Terrassendeck und die Schmuddelecke wurde zur „Schattenterrasse“ mit selbstgebauter Bank und Korbmöbeln.

2009. Das vom Jüngsten für eine Hundertwasser-Aktion bemalte Stück Bauzaun fand seinen Platz, der alte, morsche Flieder fiel.

Letztlich blieb diese Ecke aber doch ungenutzt. Das wie-Hundertwasser-Bild hat einen neuen Platz, die selbstgebaute Bank auch. Und ich denke, so schnell und gravierend wird sich diese Gartenecke nicht mehr verändern.

8 Kommentare zu “Wellnessgarten – check!”

  1. Sarah Maria sagt:

    Hahaa.
    Die Lehmhaufen-Sache kann ich guuuut verstehen. Als ich acht war wurde bei uns hinterm Haus neu gebaut, was diverse Erdhügel und Pilgerscharen von Kindern aus den Nachbarstraßen zur Folge hatte. ;)

    Doch mittlerweile bin ich in einem Alter, in dem ich eine Sauna einem Erdhügel vorziehen würde. Echt toll geworden! :)

  2. Caro sagt:

    Toll ….. und viel Spaß beim baldigen Einheizen!

    Gruß Caro

  3. skizzenblog sagt:

    … immer diese ausufernden Komposita :-)

    http://skizzenblog.clausast.de/2014/03/fragende-nutztierhohlkoerper.html

  4. Karen sagt:

    Entschuldigung, ich musste gerade ein bisschen lachen wegen „Liegen“ und „Saunahandtücher“ (statt „Bänke“ und „Arschtüchelchen“: http://myyratohtori.wordpress.com/2012/07/23/korrekt-schwitzen/), aber das wird bestimmt ganz, ganz fein. Schöner als in unserem Drei-Quadratmeter-Wäschetrocken-/Kurzzeitabstell-/Läusebekämpfungsraum allemal! :-)

    Hyvää löylyä!

  5. Brigitte sagt:

    Oh, seid Ihr dann Helden mit kalter Aussendusche???
    Und hat die Sauna irgendwo ein Fenster nach draussen?
    Ich kenn mich da so garnicht aus…..
    Bei den Erdhaufen kommen Kindheits- und Jugenderinnerungen hoch, denn mein Vater orderte nach dem Hausbau 8 LKW-Ladungen „Mutterboden“ (nennt man den heute noch so?) und dann trat die Familie mit Schippe und Schubkarre an…..war aber auch irgendwie lustig *rosa Brille*

  6. Frische Brise sagt:

    Danke für die vielen Bilder, besonders die älteren, und viel Spaß in der neuen Sauna!

  7. Anette sagt:

    Oh, welch Wandel! Tolle Bilder und die „fassSAUna?“ dazu vom Herrn Skizzenblog ist congenial :-)))

    LG aus Südhessen

  8. Bea sagt:

    Ich finde die Sauna pottehässlich!
    Hätte aber auch gerne eine, aber im Keller. Mit danach freien Austritt auf den Balkon oder den Garten. Ohne Einsicht von den Nachbarn. ;-)
    Wie ist es bei euch? Ist euer Garten blickdicht? Oder können die Nachbarn mitgucken?