Nierstein – Heimatliebe. Teil 1
7. August 2014
„Was hier in Nierstein noch fehlt, das ist ein gescheites Café. Die Touristen fragen dauernd nach einem und wir selbst würden ja auch gerne ab und zu mal einen Kaffee trinken gehen.“, wir waren uns da einig, die Freundinnen und ich. Und ich hatte auch schon eine Idee, wo ein schnuckeliges Café hinpassen würde. Unglücklicherweise blockierte ein Fachmann für Computer und Elektronikkram genau dieses perfekte Lädchen. Bis vor ein paar Monaten. Der Computerfachmann zog in den etwas größeren Laden gegenüber und im Lädchen tat sich etwas. Da tat sich eine Menge und endlich, endlich hat Nierstein ein zauberhaftes Café! Mitten auf dem Marktplatz, in allerbester Touristenlage!
Heute morgen war ich mit dem besten Vater meiner Kinder dort und während wir so gemütlich da saßen und Urlaub hatten, dachte ich mir: Zeig doch den Lesern mal, wo sie in Nierstein hingehen können, falls sie dort mal zu Besuch sind. Wo sie gut essen und/oder prima Wein trinken/kaufen können, Aussicht haben oder ein bißchen Geschichte lernen. Mir wurde ganz kribbelig vor Vorfreude, denn ich mag Nierstein schon ganz schön gerne. Und damit es Ihnen auch so gehen kann, zeige ich Ihnen heute dieses entzückende, neue Café. Diesen und alle folgenden Artikel aus der Reihe „Nierstein – Heimatliebe.“ sammele ich unter der Kategorie „Nierstein <3“.
Jetzt aber:
Treten Sie ein:
Darf ich vorstellen? Erni und Illi aka Werner und Claudia.
Mit viel Liebe zum Detail und Gespür für freundliche Farben haben die beiden aus dem usseligen Computerladen ein sehr einladendes Café gezaubert. Sie verwöhnen mit hausgebackenem Kuchen, belegten Broten und Quiches, verschiedene Kaffees, Tees und Kaltgetränken – zu angemessenen Preisen. Für Kinder gibt es eine kleine Spielecke, aktuelle Zeitschriften liegen aus und wenn es die Stadt Nierstein noch hinbekommt, einen Hotspot auf dem Marktplatz installieren zu lassen, dann muss man das Café eigentlich gar nicht mehr verlassen.
Übrigens: es lohnt sich, in der Speisekarte nicht nur die Angebote, sondern auch die Enstehungsgeschichte zu lesen. Hier nur ein kleiner Hinweis:
Es begann mit den Großeltern.
Auf der Speisekarte, aber derzeit nur wochenends (oder unter der Woche mit Vorbestellung): Türmchen-Frühstücke. Nierstein hat drei Türme: den Schlossturm, den Wartturm (den ich sehr liebe und den ich abwechseln an Finger oder Hals trage) und den Trutzturm. Nach diesen Türmen sind die Frühstücke benannt, die auf Etagéren serviert werden. Schade, dass heute kein Wochenende war.
Den Milchkaffee gibt es übrigens auch mit lactosefreier Milch!
Und der Kuchen schmeckte vorzüglich. So vorzüglich, dass mir erst hinterher einfiel, dass ich ihn hätte fotografieren können. (Zwetschgenstreusel und Nusskuchen, ohne Gedöhns und Chichi, dafür mit frischen Johannisbeeren. Und einem selbstgebackenem Keks zum Kaffee. Toll!)
hell und freundlich!
Eine Homepage gibt es auch, diese wird aber erst mit der großen Eröffnung am Montag, den 11. August fertig: Erni & Illi. Und selbstverständlich gibt es Erni & Illi bei facebook. Das Café hat täglich geöffnet, von 9:30 bis 18:00 Uhr. Dienstag ist Ruhetag.
Ich habe kurz überlegt, ob ich mir irgendein Wertungssystem mit Punkten oder Sternen ausdenken soll, aber da ein Café in Nierstein sowieso noch keine echte Konkurrenz hat und ich Ihnen auch nur meine Lieblingsgaststätten, -winzer und -orte zeigen will, wäre eine Wertung völlig überflüssig.
Gehen Sie hin, entspannen Sie sich, genießen Sie!
Extra-Tipp: es ist nicht schlimm, wenn ein Glas oder eine Tasse runterfällt. Aber gut auf die Zuckerdosen aufpassen! Das sind geliebte Einzelstücke, die es wert sind, bewundert zu werden.
*****
Es ist ganz großartig, dass es im Café eine kleine Ecke gibt, in der Schnickeldi zum Verkauf steht. Da Herr Skizzenblog, Mme Ouvrage und ich gerade an einer kleinen, feinen Heimatliebe-Idee brüten, gefiel mir dieses Eckchen gleich doppelt so gut!
7. August 2014 um 15:20
das sieht ganz ung gar zauberhaft und sehr einladend aus. und liest sich auch so.
7. August 2014 um 15:39
seeeehr einladend…ich nehme eine „Latte“ und ein Stück Streuseldings ohne Chichi….wenn das nun noch virtuell ginge .ich wäre begeistert.Eine großartige Idee im übrigen Ihre Heimatliebe so vorzustellen.Ich habe aufmerksam gelesen und festgestellt ,dass es gar nicht NIERENSTEIN heißt …wie sonst immer flüchtig überlesen ;)))…..also NIERSTEIN …und auch noch was gelernt.Ich bin neugierig was noch alles kommt und überlege wie ich dem Gatten schmackhaft machen könnte mal in Ihrer Gegend „rum“ zu kommen….Liebste Grüße Conni
7. August 2014 um 20:01
Hab ich ein Glück, dass ich satt bin…. warum hab ich auf insta gezeigt… hihi… aber so ein nettes Cafe in einem kleinen Ort…. das hat was… sehe mich da durchradelnd und Päuschen machen…. hachzzzzzzzz….
LG Ines
7. August 2014 um 20:03
Ach, wie charmant!
Hätt ich so ein niedliches Caé in meiner Gegend würd ich die zu gern mit meinen Torten beglücken!
Aber gibt´s auffem Dorf hier nicht!
Nierstein…da denke ich an meine Kindheit, die schon gefühlte 100 Jahre her ist, da kamen immer Weinhändler in unsere Gegend und meine Eltern bezogen regelmässig dann immer einige Flaschen „Niersteiner Gutes Domtal“! Nun hab ich eben gegoogelt und den Wein gibts wirklich noch!!! Nach fast einem halben Jahrhundert! :)
7. August 2014 um 22:32
ja aber bitte! Niersteiner Liebfrauenmilch wird heute noch in aller Welt gefälscht! Wobei es tatsächlich sehr guten Riesling gibt. Oder Scheurebe, die mag ich mehr :-). Die Rheinromantik gibt es immer noch, auch wenn die Menschen inzwischen das Gute lieber in der Ferne suchen. Einen Spaziergang auf dem roten Hang kann ich nur empfehlen. Und, liebe Frau Kelef, von mir quer über den Rhein nur einen Krähenflug entfernt :-)
Jetzt, wo ich weiß, dass es so ein schönes Cafe gibt, sollte ich mal wieder vorbei kommen.
8. August 2014 um 08:17
mariong, ich muss da mal einhaken! Die Liebfrauenmilch kommt aus Worms!
7. August 2014 um 22:46
Großartig. Und wissen Sie was, Frau Mutti, neulich haben wir einen Besuch beim Weingut Stallmann-Hiestand gemacht. Vorräte aufstocken. Der Mann kutschierte mich nichtsahnend die wunderschöne Strecke, bis ich auf einmal aufschrie „wartmal. Nierstein? Hier wohnt doch Frau Mutti“. In den folgenden Wochen waren wir weil schöner Rheinstrand noch zweimal durch Nierstein gefahren (nach Oppenheim aber) und ich war immer ganz kribbelich, hab Sie hinter jede Ecke vermutet und die grüne Villa gesucht. Die Straße, durch die der große Faß-Sauna-Laster gurken musste. Aber die ist wohl fernab der Hauptstraße und somit hab ich Sie nicht besucht ;-) Aber aufregend war das :-)
Herzliche Grüße und auf viele schöne Stunden im neuen Café. Herzliche Grüße aus Frankfurt, Dorothee
8. August 2014 um 07:50
Also meine Familie und ich waren schon 2x da und das wird nicht das letzte mal sein :)
Wir sind begeistert, leckere und vielfältige Speisen, alles rundum liebevoll gestaltet, eine tolle familiere Atmosphäre, sehr nette und zuvorkommende Bedienung :)
Gemütlich und für unsere Kinder ist mit der Kinderecke und sogar Kinderkaffee bestens gesorgt :)
Liebe Grüße, bis zum nächsten mal
Fam. Klotz aus Nierstein :)
8. August 2014 um 11:22
Und die heisst Liebfraumilch!
Ich bin aus Worms, wohne schon lange nicht mehr dort, aber das weiss ich noch.
LG
me3ko
8. August 2014 um 19:09
Einspruch. Es ist tatsächlich die Liebfrauenmilch. Ich bin in Worms geboren :)
9. August 2014 um 23:39
Ja, Liebfrauenmilch ist mir auch noch ein Begriff! :)
10. August 2014 um 20:16
Sehr einladend, da werde ich dann doch in absehbarer Zeit Nierstein nach langen Jahren einen Besuch abstatten und nicht nur wegen des Cafes, ist ja nicht so weit von mir, wohne in Worms. Gerade sehe ich, dass sie auch in Worms geboren sind….lg Rita
10. August 2014 um 23:13
Ja, sie haben Recht. Ich habe mich mal schlau gemacht und „gegoogelt“ Es ist Liebfrauenmilch, die jetzt Liebfrauenstift-Kirchenstück heisst (und sich jedes Jahr auf’s Neue bei meinem Vater im Weinschrank befindet).
Wahrscheinlich umgenannt, weil es inzwischen so viele Liebfrauenmilche die gar nicht von Worms sind.
Mein Schulweg ging übrigens früher immer an den „Kirchenstück-Wingerten“ vorbei….
Schön, Ihre Heimatbeschreibungen……..liest sich gut und weckt Erinnerungen!