Vor fünf Jahren fiel uns auf, dass meine Schwiegermutter immer mehr nuschelte. Sie begann Laute zu schleifen, lallte, Worte kamen ihr nur schwer über die Lippen. Komisch war das und ich ertappte mich dabei, dass ich ihr hinterherschnupperte, weil ich dachte, sie habe getrunken.

Sie trank nicht, die verwaschene Sprache war ein erstes Symptom für ALS. Amyotrophe Lateralsklerose.  Sie verlor innerhalb von zwei Jahren die Fähigkeit zu sprechen, zu kauen und dann zu schlucken. Letztlich ist sie verhungert, Sondenernährung lehnte sie ab.

Wir haben hilflos zugesehen, wie die vitale, schöne Frau zu einem Schatten ihrer Selbst wurde. Um ihre Würde zu wahren, kauften wir ihr Tücher, die den Speichelfluß auffingen, suchten nach Warmhaltetellern, die auf ein niedliches Babymotiv verzichteten. Die Kinder waren am Unbefangensten. „Oma, lass mich das grad mal wegwischen.“, sagten sie und wischten Eingespeicheltes, Halbgekautes aus dem Mundwinkel. Als sie nicht mehr sprechen konnte, schrieb sie Zettel. Lehrte meinen Schwiegervater, wie man kocht, wie man Wäsche wäscht, wie man das Klo putzt. Wie man ohne sie überleben kann. Sie unternahmen gemeinsam lange Ausflüge, fuhren dorthin, wo sie schon immer mal hin wollten und an die alten Plätze aus der Kindheit. Als sie immer schwächer wurde, gingen sie hier spazieren.

Meine Schwiegermutter starb, als sie zu schwach wurde, ihre Würde zu wahren. Am 13. Geburtstag der Tochter, kurz nach unserem Besuch bei Oma und Opa. Wir hatten ihr alle noch Tschüss gesagt.

ALS ist grausam.

*****

In den Staaten begann sie, die Ice Bucket Challenge. Prominente und Semi-Prominente und solche, die es sein wollen oder irgendwann mal waren, lassen sich einen Eimer Eiswürfel/Wasser-Gemisch über den Kopf kippen, um _NICHT_ 100 Dollar für die Erforschung von ALS zu spenden. Natürlich – wooohooo! – spendet man trotzdem, nachdem man sich medienwirksam Wasser über den Kopf schüttete. So weit, so gut. Lauter Pluspunkte: ALS wird bekannt, die Stiftung bekommt Geld und Prominente ein paar Minuten Ruhm. Fein.

Und wie das so ist, mit den coolen Trends: das Ding schwappte nach Deutschland und schwappte bei Facebook in meine Timeline. Zuerst als geteilter Artikel „Schau mal Fußballer XYZ schüttet sich Wasser über den Kopf“ oder „sogar Frau Trallalla, an die sich niemand mehr erinnert, ruiniert sich freiwillig Frisur und Make-up“. Ist das nicht TOLL?  Supi. Wenn nicht immer im „persönlichen Statement“ dieses „oar, jetzt habt ihr mich , jetzt muss ich wohl auch, wie fies von euch.“ auftauchen würde. Dieses „dann mach ich es halt, um NICHT spenden zu müssen.“ Jaja, sie spenden trotzdem.

Und dann geschah es, dass sich auch einige meiner 500 besten Facebookfreunde Wasser über den Kopf schütteten, nachdem sie „nominiert“ worden waren. „Warum machstn das?“, stand unter einem Video. „Och, das geht halt so rum im Netz, wenn man es nicht macht, muss man was spenden.“ Spätestens hier war mir jeder Spaß vergangen.

Kurze Zeit später landete das traurige Video eines jungen Mannes in meiner Timeline, der Großmutter und Mutter an ALS verloren hat und nun ebenfalls an ALS erkrankt ist. Ich hab´s nicht fertig geschaut, als er begann in die Kamera zu weinen, hab ich´s abgeschaltet. Schlimmes Schicksal und ja, es zerreisst mich für ihn, aber gleichzeitig widert es mich an, dass dieses Schicksal so ausgeschlachtet wird. Übermorgen taucht das Video wahrscheinlich bei „heftig und Konsorten“ auf: Du kannst dir nicht mal in deinen schlimmsten Alpträumen vorstellen, wie schrecklich…

*****

„Aber es ist doch super, dass jetzt soviel Geld gespendet wird und dass endlich mal jeder erfährt, was ALS ist, dass es das gibt!“ bekomme ich zu hören, wenn ich rumnöle. Ja. Es ist toll, dass da Geld fließt. Und wahrscheinlich ist es auch völlig egal oder sogar normal, dass dieses Geld nur deshalb fließt, weil es die Möglichkeit gibt, sich medienwirksam zu produzieren und selbst darzustellen. Hauptsache Geld zu Forschungszwecken ist da. Deswegen muss es mir ja nicht gefallen.

Was da aber bei facebook passiert, dass diese Eiswasser-Sache nun als lustiges Stöckchen weitergereicht wird, zusammen mit Halbwissen und den ganzen Anzüglichkeiten in den Kommentaren (wieso hast kein weißes Shirt an? Harhar.) – widert mich an. In die Ecke, schämen.

52 Kommentare zu “Warum ich facebook manchmal nicht mag”

  1. Susi sagt:

    DANKE!

  2. Frische Brise sagt:

    Und ich habe genau jetzt erfahren, dass die ganze Sache überhaupt einen Hintergrund haben soll.

  3. creezy sagt:

    .

  4. Iris sagt:

    Oh danke, ich hab das Wasserkippen nie weiter angeschaut, deshalb war mir der Aufhänger auch nicht klar.
    Kann Ihre Befremdung gut nachvollziehen, ich werde es weiter nicht-weiter-anschauen.
    Einen Effekt hat es für mich: Ich gucke mal nach lokalen ALS-Engagierten.
    Herzliche Grüße, Iris

  5. Brigitte sagt:

    Ist das nicht der „ganz normale“ Internet-Wahnsinn? Sehen, nachmachen, „gefällt-mir“-Button drücken, Gehirn ausgeschaltet lassen…..

  6. Karoline sagt:

    Zuerst einmal: wie Du die Krankheit und das Sterben Deiner Schwiegermutter beschrieben hast, mit solchen liebevollen Worten, berührt mich sehr. Gerade ist mein Papa gestorben, nach einer OP- und nach wochenlangem kampf gegen Bakterien und sonstwas.. leider ist er im Krankenhaus gestorben und in den letzten Wochen auch nicht mehr erwacht. Aber davor hatten wir eine- wenn auch kurze- aber ganz innige zeit, die ich nie vergessen werde. Danke nochmal, dass Du uns an Eurer Geschichte teilhaben läßt.

    Was das FB angeht- wenn ich dort nicht so viele Kontakte im Hinblick auf mein geliebtes Nähen hätte, würde ich mich vermutlich wieder abmelden..

    Dieses werbewirksame Spenden find ich sowieso ätzend, wers wirklich ehrlich meint, macht es auch im Stillen.

    Liebe Grüße aus dem Norden
    Karoline

  7. Bine sagt:

    Liebe Frau Mutti,

    vielen Dank für diesen Artikel – ich hatte mich gar nicht mit der Aktion beschäftigt und einfach weiter gescrollt, wenn mal wieder ein Bericht über einen sich-mit-einem-Wassereimer-übergießenden-Menschen in meiner Timeline auftauchte.
    Nun, nachdem ich den Hintergrund der Aktion kenne und selber schon mit ALS in Berührung gekommen bin, kann ich ihre Abneigung gegen die Stöckchen-Aktion verstehen (die sicher so nicht von den Initiatoren geplant war).

    LG
    Bine
    Bine

  8. M. sagt:

    Ich habe (und werde das auch weiterhin so halten) diese Filmchen weg ignoriert. Ohne diesen Eintrag hätte ich den Hintergrund nicht mitbekommen.
    Meine Tante ist vor gut 20 Jahren an ALS gestorben. – das war wie bei der Frau Schwiegermutter. Es scheint sich nicht viel geändert zu haben.

  9. Kiki sagt:

    Einerseits finde ich es toll, wie das ganze Ding ins Rollen kam, nämlich aus privater Initiative, von Betroffenen, ganz ohne Promibackground oder Sponsoren oder Marketingwiderlinge. Andererseits teile ich Dein Unbehagen betreffend der Motivation vieler „me too“-Teilnehmer, gerade aus deutschen Landen.

    Und zumindest in meiner Timeline kam das Thema fast ausschliesslich auf Facebook vor, nicht auf Twitter (was mal wieder mein persönliches Fazit bestätigt: Facebook verhält sich zu Twitter wie RTL2 zu arte).

    Immerhin ein einziges Video fand ich richtig gut: Das von Charlie Sheen. Er steht zuhause und leert einen Topf über seinem Kopf aus und herunter fallen keine Eiswasserfontänen, sondern 10.000 Dollar in bar. Und er sagt sinngemäss: Leute, hört auf mit dem Scheiß und spendet; diesen Eiswasserblödsinn braucht kein Mensch.

  10. DreiPunkteWerk sagt:

    Cool ist es, einfach so zu spenden…
    LG,
    Kathrin

  11. Birgit sagt:

    Danke, ich hab schon gedacht, ich wäre die Einzige, die das genau so sieht.

    Ich warte noch auf das Video eines Menschen (wen juckt es, ob das Prominente (was ist das eigentlich: prominent?) sind oder nicht), der sich das Eiswasser nicht über den Kopf kippen läßt, weil er spenden will. Das scheint mir ohnehin sinnvoller.

  12. die.waschkueche sagt:

    Ich warte auf die Spenden-, bzw. Eiswasserflut für Demenzkranke. Sorry, das konnt ich mir als Betroffene mit einer Demenzerkrankten im Haus nicht verkneifen. Vielleicht klappts ja bevor ich endgültig zusammengebrochen bin, dass man von der zu erwartenden Spendenflut den ausgebildeten Fachkräften endlich ein vernünftiges Gehalt zubilligt, damit die erkrankten Menschen würdig gepflegt werden und die Angehörigen entlastet werden können.
    Gerne drehe ich auch ein Video für YouTube und weine in die Kamera, während ich mal wieder in die Mülltonne eintauche um den halbvergammelten Müll zu sortieren, Scheiben einschmeisse, damit meine Schwiegermutter wieder ins Haus kommt, weil sie alle Schlüssel verloren hat. Zum 8. Mal am Tag die Heizung neu einstellen muß, weil sie sie immer verstellt – auch im Sommer. Sie jeden Morgen zur Tabletteneinnahme zwinge, regelmäßig die Treppen runterspurte weil wieder der Feuermelder zu jaulen anfängt,da sie kocht bis nichts mehr im Topf ist, mir von ihr Beschimpfungen anhören muß, was ich für ein böser Mensch bin, jeden Tag mit ihrem Weinen konfrontiert werde, weil Sie vergißt und es miterlebt, dass sie vergißt und das seit jetzt 5 Jahren und es wird schlimmer und schlimmer und schlimmer etc. pp.
    Ich will sagen, es gibt viele Gelegenheiten zu spenden bzw. Mißstände anzugehen, nicht nur kurzfristig wenn sich halbgare Wichtigtuer irgendetwas über den Kopf kippen und es medienwirksam durch FB hecheln … übrigens, ich wäre für einen anderen Inhalt im Eimer als Eiswasser … Eiswasser ist kein Anreiz nicht zu spenden …

    Mich macht diese Aktion mit ihren seltsamen Nebenerscheinungen eher wütend und zeigt mir das generell etwas verdammt schief läuft in unserer Gesellschaft/Wirtschaft/Forschung.

    Trotzdem, Danke Frau Mutti für diesen ehrlichen Artikel, Sie haben meine volle Zustimmung.

  13. moni sagt:

    Ich hatte bisher von dieser Krankheit noch nichts gehört und auch die Wasser-über-den-Kopf-Aktion ist wohl an mir vorbeigegangen, aber ich Danke Dir für Deinen mich zutiefst berührenden Artikel!
    Der Tod an sich ist schon für alle schlimm genug, aber ein solches Leiden vorher ist beinahe unmenschlich und für alle fast nicht zu ertragen. Das Leben ist hart, grausam und absolut nicht fair, aber blöde Witze aus Unwissenheit, Dummheit, Mediengeilheit zu machen, empfinde ich als nochmal so schlimm. Denn das könnte man ändern!!!
    Nochmals Danke für Deinen Beitrag und ganz liebe Grüße
    moni

  14. Monika sagt:

    DANKE !

    Sie sprechen mir aus der Seele !!

    Liebe Grüße
    Monika

  15. Sunni sagt:

    Daumen hoch! Basta! Sunni

  16. Anna sagt:

    Ich kann deinen Punkt bezüglich des medienwirksamen Tralala absolut nachvollziehen. Gibt immer genug Deppen, die allem Kram hinterher rennen und mitmachen. Schlimm finde ich persönlich vor allem, dass tatsächlich so viele Leute zwar die Icebucket-Challenge kennen, nicht aber wissen, was der Hintergrund dazu ist. Das ist traurig und genau an der Stelle sind die Grenzen von Social Media erreicht.

    Aber ich kann das alles dennoch nicht so furchtbar finden. Ja, Leute kippen sich blödelnder Weise Eiswasser über den Kopf, ja, es gibt Idioten, die dann darunter bescheuerte Kommentare posten – das ist nicht besser oder schlechter als andere, gut (=medienwirksam) aufgezogene PR Aktionen für irgendwelche anderen Themen.

    Aber ich finde es weder pietätlos noch müsste ich das verurteilen. Wenn es Aufmerksamkeit schafft, funktioniert es und die Zahlen bei vielen ALS Stiftungen in den letzten Wochen zeigen, dass es zu einer hohen Spendenbereitschaft führt. Es gibt also tatsächlich Menschen, die verstehen, was dahinter steht, die mit oder ohne Eiswasser spenden und deren Aufmerksamkeit für das Thema ALS sich erhöht hat. Das finde ich erst mal einfach – gut.

    Wahrscheinlich ist es aber auch einfach so, dass Leute sich lieber anschauen, wie Helene Fischer sich Eiswasser über die Rübe schütten lässt, als zu sehen, wie jemand an ALS (oder sonst irgend einer schrecklichen Krankheit) stirbt. Ich denke, das ist einfach menschlich. Flach? Oberflächlich? Jackassmäßig? Ja, wahrscheinlich. Aber menschlich.

    Ich persönlich finde nicht, dass des Einen Elend das oberflächliche Spaßbedürfnis des Anderen ins Unrecht setzt. Menschen sind verschieden. Annäherungen an schwere Themen sind verschieden. Ich find’s vielleicht nervig und oft auch dumm. Aber nicht schlimm.

  17. ela sagt:

    Erst einmal, mein Beileid. Auch wenn es schon her ist. :(
    Dann: Du hast absolut recht! Eine eigentlich gute Aktion, die auf etwas aufmerksam machen und unterstützend wirken soll, wird „verwässert“ – und dann heißt es: ich nominiere dich, und wenn du nicht mitmachst, musst du mich bekochen! oder so ähnlich. Schöner wäre es gewesen, jeder wüsste den Hintergrund – aber vielleicht trägt ja Dein Beitrag ein wenig dazu bei. LG! Ela

  18. Katarina sagt:

    Hallo Frau Mutter,

    Danke für diesen aufklärenden Blogpost, ich z.B hatte es gar nicht mitbekommen worum es ging, nur das sich Promis wie irre Wasser übern Kopf schütten.

    Was für ein blöder Scheiß wenn die Message dabei so absäuft, dass Leute wie ich gar nicht mehr mitbekommen worum es EIGENTLICH geht.

  19. Frau Mutti sagt:

    Liebe Blogprinzessin, ich bin Frau Mutti! Frau Mutter gibt es auch, die schreibt aber ein eigenes Blog :)

  20. Nicole sagt:

    Ich bin beruflich in Kriegs- und Krisengebieten unterwegs. Da kommt man immer wieder in die Diskussion, wer sich worüber beklagen, was thematisieren, als schlimm thematisieren darf. Entweder ist die Argumentation „Denen geht es viel schlechter als uns, also sollten wir uns nicht beklagen“, oder aber die „Diese Seite darf nicht bemitleidet werden, denn der anderen geht es schlimmer“.

    Dieses Aufrechnen und Relativieren kann ich verstehen, auf logischer Ebene. Auf psycholgischer finde ich das schwierig, denn es ist sehr menschlich. Wenn jetzt Promis sich Eiswasser über ihre Köpfe kippen und spenden – dann ist das doch ok! Ob sie A- oder B-Promis sind, womöglich sogar nur F- wer sind denn wir, darüber zu richten? Sie spenden Geld, generieren Aufmerksamkeit für eine wichtige Sache (ja, es gibt auch Demenz, aber: siehe oben), und tun das mit etwas, was gute Laune verbreitet und schlimmstenfalls von nicht so gut Informierten nachgeahmt wird, ohne dadurch mehr über ALS zu erfahren bzw. Geld zu geben.

    Könnte schlimmer sein, mh?

    Nichts für ungut.

  21. Antje sagt:

    Danke Nicole, das war eine Antwort die auch meiner Meinung entspricht (die ich aber nie so gut raus gebracht hätte) :)

  22. Frau Mutti sagt:

    Nicole und Antje: genau das sage ich doch. Geld gut, Aufklärung gut, Stilmittel (subjektiv!) fragwürdig, aber egal. Blöder Abklatsch ohne Hintergrund bei Facebook: doof. Ich hab nur mehr Worte drumherum geschrieben.

  23. Jennifer sagt:

    Hallo

    danke dir für deine Worte! Ich sehe es genauso wie du.

    Mir geht auch dieses Brustkrebs-Spiel, dass jedes Jahr wieder neu über Facebook verteilt wird, sehr auf den Zeiger.

    Bei uns ist es so, dass wir Brustkrebs in der Familie hatten – und in seinem Facebook-Status zu behaupten, „man sei schwanger“ oder „man habe eine Maus gesehen“…. hat noch keiner Frau mit Brustkrebs wirklich weitergeholfen.

    Ich sehe es eben ähnlich, wurde aber leider wegen meiner Kritik damals sehr angefeindet, als Spielverderber. Trotzdem ist es gut, wenn auch kritische Worte mal geäußert werden, nicht jeder muss solche Spielchen gut finden.

    Und auch kritische Worte können aufmerksam machen und tun es – also ist dein Post ganz prima. Vielen Dank dafür.

    Viele liebe Grüße, Jennifer

  24. Sandra sagt:

    Danke.
    Du sprichst mir aus der Seele.

  25. Nicole sagt:

    Mh….nö. Bin andrer Meinung. Ein Kollege hat gestern wegen seiner FB-Freunde gegoogelt, was das soll. Und dann gespendet. Und die, dies nie erfahren, haben wenigstens gute Laune. Find ich auch nen Wert.

  26. Gabi K sagt:

    Ich finde es wichtig, dass ALS endlich ein klein wenig mehr bekannt wird! Und das nebenbei noch eine Spendenaktion in Gang kommt, ist wichtig und prima.
    Die „Ewigdoofen“, die finden Sie doch bei jedem Thema,egal um was es geht.
    Ich kann ihre Empörung verstehen, denn es ist wirklich ein sehr sensibles Thema. Aber versuchen Sie bitte, die positiven Seiten der Aktion ein wenig höher zu werten. Bitte, denn auch ich war schon mit ALS konfrontiert….

  27. loosy sagt:

    .

    (Meine Oma vor etwas über 2 Jahren, sehr ähnlich wie bei Deiner Schwiegermutter. Die künstliche Ernährung hat sie nicht mehr lange mitgemacht, bis sie sich entschloss, dem ganzen ein Ende zu bereiten. Danach dauerte es noch eine knappe Woche… Ich seh das mit der Challenge ganz genau so wie Du!)

  28. Kathrin sagt:

    Hier das eindrückliche Video eines Betroffenen, der diese Sache sehr positiv und ermutigend findet…

    http://mobil.stern.de/panorama/ice-bucket-challenge-als-patient-dreht-ruehrendes-eiskuebel-video-2132489.html?mobil=1

  29. Frau Mutti sagt:

    das ist genau das Video, über das ich schreibe.

  30. Kat sagt:

    http://www.alsa.org über $41mio gespendet in so kurzer zeit. OHNE diesen hype und medienrummel währe dies UNMÖGLICH. Der Autor lässt seine persönlichen befindlichkeiten und schmerzlichen Erfahrungen zu sehr in eine nüchterne betrachtungsweise der sache an sich einfließen. Wer erfahrung mit sozialem marketing Bemühungen hat, weiß wie fruchtlos, frustrierend und durchaus teuer es ist überhaupt ein quäntchen aufmerksamkeit und aufklärung zu schaffen für eine gute sache. Wenn 95% der ice bucketer keine ahnung haben was los ist und nicht spenden, übertreffen die verbleibenden 5% immer noch bei weitem ALLE „seriösen“ awareness kampagnen an reach und effizienz. Die kritik ist rein emotional motiviert und unberechtigt.

  31. Kat sagt:

    PS
    Denken wir das ganze dich mal anders herum:
    Wer hier, außer betroffene, wussten vor dem hype das es die Krankheit gibt und hätten damit diesen aufklärenden blogpost gefunden und ggf sogar weiter geteilt? Würde dieser Post OHNE den IBC überhaupt existieren (und informieren) ubd so viel gelesen werden. Ob sie es wollen oder nicht, selbst Ihre Kritische stimme PROFITIERT genau von diesem hype und gibt ihnen ein publikum welches sie so aufklären könne wie SIE es wollen.

  32. Frau Mutti sagt:

    Kat. Alles gut. Ich will niemanden aufklären, ich habe eine (subjektive) Meinung. Und die richtet sich nicht mal gegen die Ice Bucket Challenge, sondern kritisiert hirnlose Facebook-Nachahmer, die nicht wissen, um was es geht.

  33. Klaus sagt:

    Da werden sich andere Randgruppen sagen: „Wie gut, dass so eine Idee für Aufklärung sorgt. Sowas haben wir nicht.“ Drum sage ich: Einfach mal dankbar sein. Wenn mir was zuwider ist, dann diese Nörglermentalität. Nörglern kann man nichts recht machen.

  34. Hendrik sagt:

    Danke für den schönen Artikel.

  35. Marina sagt:

    Es passieren gerade zur Zeit so viel schlimme, schreckliche Dinge auf dieser Welt und du regst dich über sowas auf.
    Muss man jetzt nicht ernst nehmen oder?

  36. Tellerränder sagt:

    Ich verstehe dich und auf der anderen Seite:

    Wenn auf diese Art und Weise seit August über 40 Millionen Dollar an Spenden zusammen gekommen sind ( im letzen Jahr im Vergleich 2 Millionen) , dann dürfen sich von mir aus noch ganz viele Möchtegerns mit Eiswasser übergiessen.

    Liebe Grüsse Tellerränder

  37. Jule sagt:

    Danke!!!

  38. Julia sagt:

    Ich habe heute ein sehr gutes Statement gelesen. Steve-O (ja, dieser jackass-Typ…) hat ähnlich wie du argumentiert und anstatt sich Wasser über den Kopf zu schütten einfach „nur“ gespendet. Das hat mir gefallen.

  39. m. sagt:

    Den gleichen „Spaß“ gab es hier nur unter anderem Namen….mit der Cold Water Challenge motivierten sich Freiwillige Feuerwehren (vorzugsweise bierflaschenhaltend) gegenseitig, irgendwie nass ein YouTubefilmchen einzustellen. Wenn nicht, muss gespendet werden. Mal abgesehen von der Wasserverschwendung (Containerweise!!) gab es nun einen Zwischenfall mit Schwerverletzten. Echt unglaublich. Unsere Truppe hier wurde böse tituliert, weil bewusst kein Filmchen gedreht, sondern an Paulinchen e.V. gespendet wurde……

  40. Nicole sagt:

    „Kat. Alles gut. Ich will niemanden aufklären, ich habe eine (subjektive) Meinung. Und die richtet sich nicht mal gegen die Ice Bucket Challenge, sondern kritisiert hirnlose Facebook-Nachahmer, die nicht wissen, um was es geht.“

    Arrogant. Anders kann ich das nicht nennen. Sie lehnen sich hier mit einer Meinung aus den Fenster. Das find ich gut. Und lassen per Kommentarfunktion andere zu. Auch gut. Kann man ja auch anders entscheiden, wie z.B. Anke Gröner, was ich sehr gut verstehen kann. Ich werde selbst andauernd und teilweise unglaublich primitiv auf Twitter angepöbelt.

    Aber wenn Sie doch schon Ihre Meinung (eine andere als eine subjektive gibt es nicht) äußern und auf die anderer Wert legen, ist es seltsam, sich mit dem Argument „Ist halt meine Meinung“ rauszuziehen. Mutet beleidigt an, und das lädt nicht zum Diskutieren ein.

  41. Anna sagt:

    Mein Held ‚Jean-Luc Picard‘ zeigt den einzig richtigen Weg!!!
    http://m.youtube.com/watch?v=wkO4NIqAMss

  42. ahjo sagt:

    http://meinaugenschmaus.blogspot.de/2014/08/icebucketchallenge-wenn-das-hirn-auf.html?m=1

  43. M sagt:

    Ich fands auch erst komisch, dann kurz gut – mittlerweile bin ich skeptisch.

    Die Idee hinter dem Eiswasser ist ja nicht nur, sich die Frisur zu versauen, sondern wenigstens für eine Sekunde das Lähmungsgefühl, das „nicht atmen können“ der ALS Kranken zu erleben. Das DAS untergeht finde ich eigentlich schlimmer, als das manche Witzbolde sich einfach nur Nass machen.

    Eine Bekannte hat sich ohne Sattel und Helm auf ihrem Pferd sitzend mit Wasser übergießen lassen. Das Tier hat sich mehr erschreckt als sie und wäre das Video nicht auf Facebook gewesen, ich hätte gewettet das das übel geendet hat.

  44. Reboka sagt:

    Liebe Nicole, muss man eigentlich immer alles ausdiskutieren? Wenn du heute sagst, du magst es nicht wenn es regnet, und ich drauf erwidere, dass ich Regen eigentlich toll finde, dann brauchen wir da auch nicht etwig drüber diskutieren, warum das jetzt so ist, weil „is halt so“. Muss sich keiner rechtfertigen dafür. Nicht sehr viel anderes verhält sich die Sachlage meiner Meinung nach hier ;-)
    Liebe Grüße
    Reboka

  45. Nicole sagt:

    Ich diskutiere gerne, ja. Sie müssen aber nicht mitmachen, da bin ich sehr generös.

  46. Britta sagt:

    Liebe Frau Mutti,

    ich verstehe in gewisser Weise diese Denkweise. Mein Schwager ist an akuter Leukämie gestorben, eine schreckliche Krankheit, er hat wahnsinnig viel leiden müssen. Es gibt immer noch zu wenig Möglichkeiten, diese Krankheit zu heilen. Auch wenn über beispielsweise die DKMS sogar mit Promis darüber informiert wird. Ich wäre froh, wenn so viele Spendengelder zusammenkämen, dass endlich andere Wege erforscht würden, diese Krankheit zu besiegen. Und nur weil die Menschen vielleicht einen medienwirksamen Weg dafür nutzen und manch einer zu blöd ist, die Hintergründe zu verstehen…dankbar wäre ich über die Aufmerksamkeit und das Geld für die Heilung der Krankheit trotzdem. Ich finde, wenn bei der Mehrheit der Menschen im Grunde der Wille dahintersteht, etwas Gutes zu tun…dann muss man sie nicht unbedingt verurteilen, weil man selbst den Weg nicht so toll findet. Aber das ist meine persönliche Meinung. Viele Grüße!

  47. Manuela sagt:

    Ich beobachte das auch seit Tagen. Die Leute, die sich das Wasser über den Kopf schütten, sind inzwischen in meiner eigenen Freundesliste und es schlägt nun solche Blüten, dass dann Geld ans Tierheim gespendet werden soll, oder Einladungen zum Essen gefordert werden. Von ALS ist dabei nicht einmal mehr die Rede. Traurig, wie die modernen Medien den eigentlichen Anlass völlig verschwinden lassen.

  48. Ruth sagt:

    http://www.alsa.org/news/media/press-releases/ice-bucket-challenge-082614.html
    just saying. Und hier macht jeder mit. Kleine Kinder, grosse Kinder, Eltern, Grosseltern. Eben eine andere Gesellschaft. Man muss ja nicht zuschauen.

  49. Rivahix sagt:

    Danke, dass du deine Sichtweise hier so darlegst. Ich habe zwar keinerlei Bezug zu ALS, kann aber deine Gedanken gut verstehen.

    Wie du schon sagst, es bringt Aufmerksamkeit für das Thema, aber auf eine etwas eigenartige Weise. Ich fürchte, dass sehr sehr viele Menschen den Hintergrund gar nicht mitbekommen, sondern das halt für eine weitere x-beliebige, virtuelle (Action)Sau halten, die durchs (Internet)Dorf getrieben wird.

    A’la Gangnam Style – nur diesmal eben mit Eis und ein bisschen Gutmenschentum.

    Das heißt nicht, dass ich irgendjemanden verurteile, der mitmacht. Einige werden das mit gutem Hintergrund tun, viele ohne Nachzudenken, wenige mit doofen Kommentaren. Aber leider werden dann eben auch die Gefühle von Leuten verletzt. Daher stehe ich solchen Aktionen immer mit gemischten Gefühlen gegenüber.

  50. MonikaZH sagt:

    Frau … äh … Mutti, Sie bringen es mal wieder auf den Punkt. Gerade weil ich aus Ihrem Blog vor Jahren von ALS erfuhr habe ich die Ice-Bucket-Challenge mit lachendem und weinendem Auge mitverfolgt. Und bin sehr ambivalent. Einerseits grossartig dass die Challenge so viral gegangen ist, andererseits schlimm dass innert weniger Tage das eigentliche Ziel so aus den Augen der Teilnehmer (oder so) geriet.

    Keine Lösungen, nur Fragen….

  51. maritabw sagt:

    Dein Bericht hat mir sehr gut gefallen und ich bin zufällig darauf gestoßen. Jetzt weiß ich noch besser warum ich Facebook total ablehne. Man kann auch mit Blog ohne Facebook überleben. Ich hoffe, dass dies Welle irgendwann mal wieder abebbt, aber dann gibt es wieder etwas Neues. Die wenigsten Menschen setzen sich damit auseinander, denn es ist gerade in und dann muß man ja mitmachen.Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.

    Liebe Grüße
    Marita

  52. Nicole sagt:

    28% des gespendeten geldes wird in die forschung gesteckt….der rest sehr gerne in die managergehälter…laut deren steuererklärung…
    na das ist doch toll…….oder nicht???
    (wäre schön wenn einige nicht immer MIT dem fluss schwimmen würden, sondern auch mal fragen WOHER kommt der fluss und WO fliesst er hin…)