Wegen Erschöpfung und Hunger (Abendessen gibt es in einer halben Stunde) fasse ich relativ knapp den Tag zusammen.

Nach dem Frühstück gaben wir unseren Koffer zum Transport ins nächste Hotel ab und wir selbst marschierten zur Bushaltestelle, um mit dem Bus wieder nach Gehren zu fahren. (gestern waren wir dort in den Bus zurück nach Lech gestiegen, weil wir keine Übernachtung gefunden hatten) Wir liefen also exakt dort weiter, wo wir gestern aufgehört hatten. Und zwar bei allerfeinstem Wetter!

Der Weg verlief heute anfangs weit oberhalb des Lech (Panoramaweg). Das bot eine prima Aussicht auf die umliegenden Berggipfel und der Gatte bekam das sehnsüchtige Glänzen in die Augen, denn die ausgeschilderten Wanderwege führen zu Berghütten, auf denen er mit den Kindern schon war. Und mit seiner Frau muss er so eine langweilige Tour laufen. Behauptete ich, er stritt das glaubhaft ab. Und die Etappe heute hatte ja auch wirklich wieder ihre reizvollen Stellen!

Vor allem war sie zum Erholen, denn nach einem recht moderaten Anstieg ging es größtenteils sacht und knieschonend bergab. Teils über Forststraßen, teils asphaltiert, ein ganzes Stück sogar an der Straße entlang. Nicht ganz so schön, doch bevor man mürrisch darüber werden will, biegt der Weg in entzückende Pfädchen ab und alles ist vergessen und verziehen.

Unsere Mittagspause machten wir am Ufer, dazu verließen wir den Weg und schlugen uns durchs Gebüsch. Die Sonne kam dazu und es fiel schwer, die Pause nicht allzu lang auszudehnen. Aber es ist halt so: je länger die Wanderpause, desto schwerer das Aufraffen hinterher.

Kurz vor Holzgau beschlossen wir, dass es bestimmt eine prima Idee ist, rasch zur Hängebrücke zu laufen. Nur um zu sehen, ob a) ich mich drüber traue und b) der Hund sich rübertraut. Bevor wir morgen davor stehen und keiner traut sich und wir den ganzen Weg zurück und runter müssen, um die Alternativroute wieder nach oben schnaufen zu müssen.

Es fing ein bißchen an zu regnen und irgendwie ging es auch nur noch fies asphaltiert bergauf, doch schließlich standen wir vor der größten Hängebrücke Österreichs. Und mir war mulmig.

Die Brücke hat nämlich ein Gitterrostboden und sie schwankt ziemlich. Aber natürlich wagte ich mich über die Brücke. Und als ich unterwegs war, kam Lola nach :)

Meine Knie waren ziemlich wackelig, doch es brauchte letztlich nur 258 Schritte bis ich drüben war.

Der Abstieg zurück nach Holzgau war dann ein Klacks. Trotzdem werden wir morgen die Alternativroute laufen, denn vermutlich haben wir morgen früh nicht das Glück, eine gänzlich leere (und deshalb weniger schwankende) Brücke für uns zu haben.

Jetzt: Abendessen im Hotel und früh schlafen. Die Tour morgen ist lang!

Heute behauptet mein Schrittzähler, ich sei 25,3 Kilometer gewandert.

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