Angefeuert wird nicht.
10. März 2009
Der Kaminofen steht und jeden Abend stellen wir drei Teelichter rein, um wenigstens so zu tun als ob. Es flackert hübsch, nur die Wärmeabgabe ist etwas unbefriedigend. Ein Hauch von Gemütlichkeit und Vorfreude macht sich dann breit und eigentlich kann ich es jetzt nicht mehr abwarten, bis das Ding endlich, endlich!, angeschlossen ist.
Heute wurde der Kaminabzug ans Haus geschraubt. Hätte Frau … äh … Mutti nicht Sonderwünsche geäussert („Ich will kein glänzendes Edelstahlrohr! Ich will ein mattweiß lackiertes!“), hätte dies bereits letzte Woche schon passieren können. Das wäre immerhin für die Installateure angenehmer gewesen, denn heute regnet es nur einmal. Letzte Woche schien die Sonne.
Ausserdem wurde die Außenwand durchbohrt. Mangels farblich passendem Abzugrohr, gibt es keinen sauberen Abschluss an der Wand, sondern ein kindskopfgroßes Loch, in dem Glaswolle und eine Rettungsdecke stecken. Es zieht trotzdem. Ziehen tut es auch unter dem Ofen hervor, denn dort ist das Loch für die Wasserleitung, die noch angeschlossen werden muss. Der Ofen soll nämlich, so er denn jemals nutzbar ist (d.h. nicht nur zauberhaft mit Teelichtern illuminiert wird), Wärme auch in den Wasserkreislauf abgeben. Energiesparen wo geht, lautet die Devise. (was nicht bedeutet, dass wir im August im brüllend heißen Wohnzimmer vor bollerndem Ofen sitzen müssen, nur um abends duschen zu können)
Bisher ist die ganze Kaminsache also eher eine frustige und würde ich den Installateur nicht so sehr mögen, würde mich die ständige Handwerkerpräsenz schier wahnsinnig machen. Doch der Einbau der neuen Heizung neigt sich mit dem Anschließen der Elektronik heute dem Ende entgegen und es gilt nur noch eine letzte Hürde zu bewältigen: die Anschaffung eines geschmackvollen, erschwinglichen Kaminbestecks. Geschmackvoll und erschwinglich schließen sich nämlich aus, was sehr schade ist. Obendrein erschließt sich mir noch nicht der Sinn der einzelnen Teile. Kaminbesteck gibt´s nämlich meistens als vierteiliges Set bestehend aus einer Art Bürstenbesen, einem Kehrblech am Stiel, einem extradicken Schaschlickspieß und einer sehr großen, ungestimmten Stimmgabel. Einzig der Bürstenbesen scheint mir logisch und ich bin in Versuchung, alterntiv (weil sehr günstig) eine Klobürste zu erstehen. Oder vielleicht doch lieber einen Ritter?
Naja. So wie es aussieht, eilt es nicht mit der Entscheidung.
10. März 2009 um 17:13
Das mit dem Kaminbesteck hat sich mir seinerzeit auch nicht erschlossen. Nachdem wir einige Wochen eine Gartenschaufel zweckentfremdet haben, habe ich dann zufällig im Baumarkt einen Schieber und so ein Hakendingens (gebogener Riesenschaschlikspieß) gefunden. Nicht als Set, praktisch und für viele Geschmäcker bestimmt kein Schmuckstück. Darum für uns gerade schön!
10. März 2009 um 17:18
Wir haben auch letzten Herbst ein solches Wunderwerk erstanden und angeschlossen .. tolle Tage!
Aber in punkto Kaminbesteck kann ich aufklären:
der Besen und die Schaufel braucht man ab und an, um den Platz um den Ofen zu säubern … eine andere Tätigkeit ist mir dazu noch nicht untergekommen; die Zange, die des öfteren dabei ist, ist völlig überflüssig!; der überdimensionale Schaschlickspiess ist notwendig, um das Holz umzuschichten, dass es besser brennt!
Liebe Grüße
Mephistine
10. März 2009 um 17:34
Der gebogene Schaschlikspieß ist auch unter dem Namen Schürhaken bekannt. Damit wird das Feuer geschürt, damit es hübsch brennt.
*klugscheiß*
:-)
10. März 2009 um 17:44
ok, kann den Besserwissermodus wieder abschalten, die Vorkommentare haben schon schön aufgeklärt.
LG
Gabi K
10. März 2009 um 18:00
ich habe auch so einen Ritter und bisher hat er tapfer seinen Dienst verrichtet und sieht obendrein noch sehr dekorativ aus – im Gegensatz zu den nullA15 Dingern… :)
10. März 2009 um 18:03
…ich hab mal meinen Schwiegereltis ein Kaminbesteck schenken wollen, was mir erst unmäßig teuer in den ganzen Angeboten erschien und noch weniger schön. Dann bin ich aber außerhalb der Wintersaison in einem Kaufhaus über eins gestolpert, dass aussah, als ob es zu einem heimeligen Kaminofen gehören müsste – Glück gehabt ?! Vielleicht gibts ja mal in der Stadt etwas zu ergattern? Außerhalb der topmodernen und designten Horrorbestecke?
Liebe Grüße aus dem verplätscherten Berlin
10. März 2009 um 18:33
nichtdenritter.
nichtdenritter.
10. März 2009 um 19:33
den Ritter könnten Sie aber sicherlich ganz wunderherzallerliebst benähen, bestricken, bemalen, befilzen….mal drüber nachgedacht ;o)
10. März 2009 um 19:41
Der Ritter macht dann die Alarmanlage überflüssig.
Welcher Einbrecher würde sich da noch reintrauen?
Aber der Ritter gibt dem Haus auch einen Touch von Ritterburg. Vielleicht kann man dann in Notzeiten auch mal Führungen anbieten und Eintritt nehmen?
Nich?
10. März 2009 um 20:06
Also, eine Klobürste stelle ich mir weder besonders schön noch besonders praktisch vor, aber immer noch besser als der Ritter!!!
10. März 2009 um 21:19
ich schließe mich Frau Jette an. Wir hatten jahrelang einen Kaminofen allerdings ohne Kaminbesteck. Geschmackvoll und erschwinglich war auch da schon ein Thema. Ging auch
liebe Grüße
11. März 2009 um 07:45
Guten morgen Frau..äh..Mutti,
wir haben bisher nur einen Schürhaken (vom Ofen draussen nach drinnen geholt) und einen ganz normalen Handfeger + Kehrblech. ;-)
Und ich stimme zu: Geschmackvoll und erschwinglich hab ich bisher gleichzeitig auch noch nicht gefunden und was ich mich immer frage ist: Wie zum Donner soll das mit der Zange funktionieren? Die sieht meistens aus, als bräuchte man mind. 3 Hände um sie zu bedienen. Da halte ich das Holz lieber gleich selbst und mit der anderen Hand die Ofentür *grins*. (Gibt schöne warme Finger… )
Liebe Grüsse
illy
11. März 2009 um 08:20
Die Firma, die den Ritter hat, wäre dann gleich in meiner Nähe. Wenn Sie also bis Mai Zeit hätten, täte ich den kostenfrei liefern!
LG Doris
11. März 2009 um 09:00
Guten Morgen!
Ja, und wenn das Ding erst mal tut! Es wird toll werden!!! Ich bin auch sehr froh, dass wir einen Kamin haben. Es ist eine tolle Wärme – und dazu das beruhigende Knuspern der Holzwürmer. Gemütlich! Und Kaminbesteck ist bisher Nebensache – obwohl den Ritter mal geschmackvoll einkleiden sicher auch Spass macht ;-)
LG Silke
11. März 2009 um 15:25
Genau, wenn der Ofen erstmal brennt, dann wird man für sein langes Warten belohnt. Es gibt nichts was an kalten Winterabenden schöner ist, als auf das Kaminfeuer zu schauen. Absolut beruhigend und mollig warm. Also, freut euch schon mal auf ein paar schöne Abende!
12. März 2009 um 10:42
[…] Zum Loch in der Wohnzimmerwand gesellt sich nun ein undichter Dichtungsgummi und eine abgeschraubte Sockelleiste, hinter der das Küchenparkett trocknen darf. […]
13. März 2009 um 08:28
Na dann drücke ich doch jetzt mal die Daumen, dass ihr doch noch das richtige zufriedenstellende Kaminbesteck findet. Wir haben ja leider keine Möglichkeit, uns einen Kamin hier zu bauen, dabei hätte ich sooo gerne einen. Aber wenn ich deine „Never-Ending-Story“ hier so lese, ist das vielleicht auch gar nicht das Schlechteste.
Nichtsdestotrotz wünsche ich euch, dass der Kamin nun bald so richtig in Betriebe genommen werden kann. Und nicht erst, wenn`s draussen 20 Grad plus hat….
Liebe Grüße von Kerstin
17. März 2009 um 00:32
Hallo,
es gibts NICHTS besseres als Kaminofenfeuer im Winter. Nie wieder wollen wir ein Leben ohne führen – ein Leben ohne Kaminbesteck funktioniert allerdings seit vielen Jahren einwandfrei.
Liebe Grüße von Ute