3. Fastentag

30. März 2011

Ab heute geht es aufwärts.
Das erste Zeichen dafür ist, dass ich heute morgen bereits um fünf Uhr wach war. Nicht dass mich unbändiger Hunger aus dem Schlaf gerissen hätte, nein, ich hatte wohl ausgeschlafen. Um fünf Uhr steht doch aber niemand freiwillig auf, dachte ich so bei mir und döste bis zum Weckerklingeln über eine Stunde vor mich hin. Dösen macht aber komische Träume und jetzt frage ich mich, was mir mein Unterbewusstsein mit so manchem Traum sagen wollte :)

Ich fühle mich fit und motiviert, werde den Vormittag im Nähzimmer verbringen und mich, wie die letzten beiden Tage, gegen zwölf auf die Terrasse setzen bis die Kindelein heimkommen. (es gibt da so eine geschützte Stelle vor der Mauer, dort ist es richtig warm. Sommer-Vorahnung!)
Gestern mittag kamen dann doch noch diese elenden Kopfschmerzen. Warum auch immer die sein müssen. Ich hatte ja die Theorie, dass sie mit Koffeinentzug zusammenhängen. Nun ja, widerlegt. Allerdings waren die Schmerzen nicht so stark wie im letzten Jahr. Der wirklich große Hunger kam gestern nachmittag gegen 17:00 Uhr vorbei und lockt sehr stark. (ein paar Löffelchen Joghurt? Ein Stückchen Banane? Iss doch, iss!) Und als der beste Vater meiner Kinder sich den Rest Mittagessen vom Vortag wärmte, hätte ich auf seinen Teller springen können und im die Karotten klauen mögen. Oder den Paprika. Ode wenigstens ein bißchen Reis.
Stattdessen verzog ich mich ins Bett, weg von all den köstlichen Gerüchen und raus aus Trubel.
Sehr grinsen musste ich, als mir der Große gestern den neuen Spiegel überreichte (obwohl er ihn noch gar nicht ausgelesen hatte, was sonst mittwochs erst der Fall ist und vorher ist es SEIN Spiegel und heilig): das Titelthema ist „Die Heilkraft des Fastens“. Ein hübscher Artikel, der nichts Neues erzählt, aber tatsächlich ebenfalls vom „resetten“ spricht. Ich schwöre hoch und heilig, dass mir das alleine eingefallen ist :)
Heute morgen sprang ich erneut auf die Waage und – tadaaah! – ein weiteres Kilo ist weg. Das ist schon höchst erstaunlich. Selbstverständlich weiß ich, dass es nur Wasser ist und es geht ja auch nicht ums Abnehmen, aber, mal so richtig ehrlich: toll ist das schon. Um mich wieder auf den Boden der Taschen zu holen, könnte ich ja heute morgen in die Jeans schlüpfen, die seit Jahren im Schrank liegt, die ich so sehr mochte und die irgendwann nicht mehr passte. Sie wissen schon, was ich meine. Solch ein Kleidungsstück haben ja viele Menschen.
Neben dem Hunger meldete sich gestern ein riesiger Durst. Etwa vier Liter Tee brauchte es, um ihn zu stillen. (keine Sorge, ich trinke auch unfastend bis zu drei Liter Tee am Tag) Darauf würde ich heute gerne verzichten, denn viel trinken bedeutet auch viel Zeit auf der Toilette und meine Pläne für heute sehen keine ständigen Unterbrechungen vor.

Ich würde Ihnen ja wirklich gerne noch ein paar tolle Vorzüge des Fastens schildern, so was wie „auch wenn ich vor Hunger in den dicken Martin beissen könnte – meine Haut strahlt und fühlt sich wunderbar straff an“, aber, leider, leider, dem ist nicht so. Also das mit der Haut. Ganz im Gegenteil, die verpickelt wie die eines Teenagers und das ist doch sehr unfair, weil sie nicht auch so faltenfrei wie die eines Teenagers wird.
Heute abend habe ich meinen ersten „Außentermin“, eine SEB-Sitzung in der Schule des Jüngsten. Das wird hart, dort stehen immer Gummibärchen und Kekse rum.

Ihnen einen schönen Tag!

8 Kommentare zu “3. Fastentag”

  1. Juniwelt sagt:

    Das hört sich doch alles ziemlich gut an (bis auf die Kopfschmerzen), ich wünsche ein angenehmes Weiterfasten!
    Liebe Grüße
    Juniwelt

  2. Petra sagt:

    „…auf den Boden der Taschen zu holen…“

    Was für ein genialer Verschreiber! *grins*

    Ich wünsche weiterhin viel Erfolg beim Drücken des Resetschalters und keine zu großen Hungerattacken.
    Und dem dicken Martin wünsche ich, dass die liebe Frau…äh…Mutti ihm nicht zu sehr auf den Pelz rückt.

    LG,
    Petra

  3. Katja sagt:

    Der Schwerste Teil scheint überstanden zu sein.
    Mich würde noch interessieren, ob Sie nur Tee und Wasser trinken oder auch verdünnte Säfte und Brühe erlaubt ist?
    Alles Gute für Tag 3 wünscht
    Katja

  4. fraumutti sagt:

    Katja, ich trinke morgens Orangensaft, ein halbes Glas zusammen mit einer sehr großen Tasse Tee. (und dazu gibt´s ´ne Eisentablette, weil ohne die geht garnix mehr)
    Mittags trinke ich ein Glas Gemüsesaft. Oder Tomatensaft. Immer ganz viel Tee dazu, also im Grunde genommen auch verdünnt :)
    Wasser trinke ich nicht, ist mir noch nicht warm genug dafür. Ich bleibe bei lauwarmen Tee.

  5. asty sagt:

    Hallo Frau…äh…Mutti,

    ich staune über das eine Kilo weniger auf der Waage pro Tag !! Und wenn Sie dann noch 4 Liter (sind ja auch 4 Kilo) Tee trinken, dann müssen Sie ja 5 Kilo pro Tag loswerden. Puh, das ist viel!!!!!!!!

    Als ich mal in einem Fastenhotel gefastet habe, gab es auch jede Menge Tee immer zur freien Verfügung und jeder hatte eine Thermoskanne, die immer wieder gefüllt wurde.

    Da mir der Tee aber sooo nicht geschmeckt hat, habe ich etwa die gleiche Menge Wasser getrunken. Der Unterschied war: die Teetrinker mussten ständig auf’s Klo, (bei den Wanderungen immer in die Büsche) ich musste so gut wie gar nicht.

    Man sagte mir dann, der Tee würde die Entwässerung oder Entschlackung und das alles mehr fördern als Wasser.

    Vielleicht hab ich darum auch nicht abgenommen, weil ich das Wasser im Körper behalten habe……

    Na, wie auch immer – Ihnen auf jeden Fall weiterhin frohes Fasten und liebe Grüsse
    asty

  6. Frau Ladybird sagt:

    Ich lese: „Grinsen musste ich, als mir der Große gestern den neuen Spiegel überreichte …“. Dachte ich doch zunächst, er hätten Ihnen einen Spiegel gehalten, damit sie daran Ihre Figur bewundern könnten. Oder vielleicht für das neue „Spiegel-Mutti“ Foto. Beim Weiterlesen gab es Klarheit …

    Viel Erfolg weiterhin wünscht Ihnen
    Frau Marienkäfer

  7. christjann sagt:

    Ich habe auch fast zehn Tage lang Pickel gehabt und fette Haut! sonst ist die eher zu trocken — ich wollte schon das Cremeprodukt aendern, aber die Dame im Bioladen meinte, das sei normal, ich solle erstmal abwarten, das sei der Entgiftungseffekt :)
    Kopfschmerzen hatte ich diesmal nicht, ich schob es darauf, dass ich wirklich viel trinke… aber tatsaechlich verbringt man so seine Tage quasi aufm Klo. Sehr ungeschickt, wenn man unterwegs ist, es ist so schnell sooo dringend…
    Die ersten fuenf Liter Wasser/Kilo verlor ich relativ rasch (frueher ging das noch schneller), aber jetzt blockiert die Waage vier Tage lang… bevor sie gnaedig 800g weniger anzeigt, aber es geht ja nicht (nur) ums Abnehmen. ichhabe gelernt, dass ich schreiben kann (mein Broterwerb) OHNE Schoki oder Kekse und dass ich vielleicht sogar konzentrierter bin; weniger muede allemal… weiterhin frohes Fasten!
    Christiane

  8. allerbeste Freundin sagt:

    Hallo meine Liebe,
    die Kopfschmerzen sind normal, das hat was mit der ersten Entgiftung zu tun (giftige Gedanken des letzten Jahres werden mit dem Tee weggespült oder so). Und mit den Pickeln ist es genauso, ich hatte sogar ein Herpes obwohl ich doch erst in der Woche davor damit gesegnet war. Aber ab dem 3. Tag hatte ich schon keine Lust mehr nicht zu essen. Obwohl es mir komischerweise nicht schwer gefallen ist, nicht zu essen. Ich war sogar mit im Restaurant und habe gekocht für andere. Und obwohl es mir saugut ging. Jetzt isses aber nicht mehr lang!!!