Ringelfranz, wieder.

20. Oktober 2011

Katzenerziehung ist ja irgendwie schon möglich. Natürlich haben Katzen ein winzig kleines Hirn und nein, Sie müssen mich nicht wüst deswegen beschimpfen, das ist nun mal eine Tatsache. Kleine Katzen haben ein noch kleineres Hirn und so ist es völlig normal, dass es eine recht lange Zeit dauert, bis diese Erzieherei fruchtet.
Da ist die Sache mit dem Tresen und dem Tisch. Nachdem nun ein paar Liter Wasser mit Hilfe einer Sprühflasche quer durch die Küche auf ein ungehorsames Katerchen flogen, reicht nun ein strenges „Frahanz!“ mit nur leicht erhobener Stimme und das aufmüpfige Ding hüpft vom Tisch. Oder sieht zumindest schuldbewusst aus. Leider muss ich Ringelfranz jeden Morgen auf´s Neue an die „nicht auf Tisch und Tresen“-Regel erinnern. Kleines Hirn eben.

Gestern mittag beim Essen. Nicht auf dem Tisch, aber mittendrin, statt nur dabei. Dass ihm das nicht ganz reicht, zeigt der click! auf´s Bild.

Mittlerweile kann das Katerchen auch schlafen, ohne dass ich ihn auf dem Arm halten muss. Das neue Schlafverhalten führt übrigens nicht dazu, dass ich mehr im Haus oder an einer der Maschinen arbeiten würde, denn ich muss ja ständig an das schlafende Kätzchen heranschleichen und „wiiiieeee süüüüüüß!“ säuseln.

Schlafen tut er mittlerweile am Liebsten im Holz-hol-Korb, das erwähnte ich ja schon :)

Wenn ich aber doch etwas im Haushalt tue, staubsaugen zum Beispiel, dann springt das Katerchen ins Regal und schaut mich vorwurfsvoll an.

Ist es da nicht verständlich, dass es hier momentan ein bißchen staubiger ist? Natürlich nur auf dem Boden, denn die Regale wischt ja Franz.

Ich will es mal positiv ausdrücken: ein Katzenbaby im Haus zwingt zu größter Ordentlichkeit. Herumstehende Brotkörbe, offene Biomüllschüsseln oder abgegessene Teller, die nicht mehr in die Spülmaschine passten, versteht solch ein Katzending als direkte Aufforderung, sich hineinzulegen, abzulecken oder zum Spielen auf den Boden zu feuern. Krümel jeglicher Art werden umgehend inhaliert, so als gäbe es nicht ausreichend Futter. Das Ergebnis dieses „Ich fresse was ich kriegen kann“ führt leider zu Durchfall. Selbstverständlich hat Franz von seiner großartigen Mutter die Benutzung einer Katzentoilette inklusive ordentlichen Zuscharrens beigebracht bekommen. Beim ordentlichen Zuscharren gelingt es ihm aber doch, mit mindestens einer Pfote in das flüssige, stinkende Kackhäufchen zu treten. Das ist ihm sehr unangenehm, weswegen er die betroffene Pfote angewidert schüttelt. Kackeklumpen und Katzenstreu verteilen sich deshalb im Umfeld von etwa drei Meter und sorgen für einen ganz besonderen Raumduft und ein merkwürdiges Gefühl unter der Schuhsohle. Um zu verhindern, dass kontaminierte Katzenpfoten auf dem Sofapolster landen, muss ich Franz schnappen, ins Bad tragen und seine Pfoten waschen. Das findet Franz nur mäßig schön. Viel schöner findet er es, mir dann die Hände zu zerkratzen, weil er lieber nicht ins Waschbecken möchte. „Katzen sind ja sooo saubere Tiere!“, sagt der beste Vater meiner Kinder dann mit solch einer eigenartigen Betonung, möglicherweise darauf anspielend, dass es sich dabei um eines meiner Argumente handelt, das ich vor knaoo sieben Jahren anbrachte, als es um die Anschaffung der ersten Katze ging. Hat ein Gedächtnis wie ein Elefant bei solchen Sachen, der Mann.

 

Und weil es da durchaus auch besorgte Nachfragen gibt: Martin geht es gut. Er bekommt seine täglichen Streicheleinheiten, darf weiterhin in seinem favorisierten Kräterkasten liegen und abends zur Tochter ins Bett. (für etwa ein Stündchen, dann geht er wieder) Wann immer er raus will wird ihm die Tür geöffnet und niemand kichert, wenn die kleine rote Ratte den dicken, großen Kater in die Flucht schlägt. Ist sehr entspannt mit den beiden.

21 Kommentare zu “Ringelfranz, wieder.”

  1. Brigitte sagt:

    Eigentlich warte ich auf den Bericht, in dem der große Martin den kleinen Franz adoptiert und an seinem Bauch schlafen lässt. Und DAS Foto hätte ich dann gerne gesehen….
    Liebe Grüsse Brigitte
    P.S. das Captcha ist heute nicht nur unleserlich, sondern auch noch unscharf. Hoffentlich klappt es mit dem Kommentar…..

  2. Llewella sagt:

    Herrlich geschrieben – und so zutreffend! Unser großer roter Struppekater verdrückt sich auch immer vorwurfsvoll dreinblickend, wenn es ans Staubsaugen geht… Allerdings nicht mehr ins Regal.

    An das nix-herumstehen-lassen musste ich mich als Hundebesitzerin ohne Katze erst mal gewöhnen….

  3. Elena sagt:

    Klasse ;-)))

    Dankeschön

    Elena

  4. Klaudia sagt:

    Es ist einfach ein großes Glück gewesen, dass ich zufällig vor ca. zwei Wochen diese Seite entdeckt habe, jetzt brauch ich keine Katzenbücher mehr kaufen und keine Bücher mit Kurzgeschichten anschaffen, es ist einfach herrlich HIER zu lesen :-) Danke für die wundervollen Zeilen über Ringelfranz & Co, könnten nicht besser sein!

  5. Andrea sagt:

    Trotz zweier gleichzeitig „angeschaffter“ Babykatzen mussten wir uns um Katzenerziehung nie Gedanken machen. Die zwei zeigten einfach kein Interesse am Tisch, der Küchenarbeitsplatte, den Vorhängen oder sonstigem. Nur am ersten Weihnachtsbaum, der dann unerwartet schnell wieder „rausflog“.
    Absolut pflegeleicht die Beiden. Um nicht zu sagen „laaangweilig“.

    Ich kenne allerdings auch einen roten Kater, der sogar TetraPaks perforiert hat, um anschließend den Inhalt vom Boden aufzulecken.
    Und irgendwann einen ganzen Tag beim Nachbarn auf’m Schornstein saß und schließlich gerettet werden musste.
    Freue mich also auf weitere Geschichten und Bilder!

    LG, Andrea

  6. Marc sagt:

    So ein vorwitziges kleines Kerlchen! Schon irgendwie schade, dass wir keine Katzen haben (dürfen).

  7. Sarah sagt:

    Hach, zum dahinschmelzen der Kleine …

    Ich hab Da was für Dich / Euch (leider erst Werbung, aber dann gehts los):

    http://www.youtube.com/watch?v=3VLcLH97eRw&feature=player_embedded

    :-))

  8. Zest For Live sagt:

    Ach ich bin schon wieder hin und weg von dem süüüüüüüüüßen Beitrag und Ringelfranz ;)
    Der Klick aus erste Bild wars wert…so eine tolle Aufnahme ! Ja Katerchen und Haushalt das sind meist zwei Dinge die nicht so ganz harmonieren auf den ersten Augenblick aber mit der Zeit gewöhnt man sich an einige Dinge….so führte dies dann endlich mal im unseren Hause dazu dass meine Männer den Toilettendeckel schliesen….bei dem einen dauerte es immerhin 49 Jahre bei dem anderen 14….aber Katerchen hat diese Erziehung innerhalb von zwei Tagen geschafft :D Herrlich ;) Viel Viel Viel Spaß noch mit dem süßen Ringelfranz

  9. Claudia aus Wedel sagt:

    Der Blick auf dem letzten Bild erinnert mich an ihn hier:
    http://www.glogster.com/media/3/7/58/27/7582720.jpg

  10. ladybird sagt:

    Das Klickbild ist einfach klasse, dieser Blick, zum Steinerweichen. Mag das Katerchen Spaghetti?

    Ich hätte so gerne auch so ein Felltierchen, kann ihm aber leider keinen Freigang bieten.

    Liebe Grüße vom linken Niederrhein.

  11. Marion sagt:

    Jaaaa, der ist süüüüß der Franz! Und deswegen finden meine Kinder unsere zwei schmusigen, ruhigen, winterfaulen Katzen und den im Frühjahr eingezogenen kleinen Wuschelhund gar nicht mehr so toll und fordern vehement, mit dem Hinweis auf Christkind und glückliche Kinderseelschen, einen kleinen roten Kater!!! Ich fürchte, ich muß mich warm anziehen und den Zugang zu Ihrer Seite erstmal mit mit einer Kindersicherung versehen!! Aber süüüüüß ist er ja schon ……..

  12. mareike sagt:

    hallo frau mutti:)

    wir freun uns so, dass wir jetzt jeden tag kucken können, was der franz jetzt (endlich?!) bei EUCH anstellen kann! der holzholkorb war auch bei uns der absolute hot spot der 8-linge und ich bin gespannt, ob er seine staubsaugerphobie noch in den griff kriegt:) also bitte: weiterhin viele geschichten vom franz!
    und noch eine bitte: könnten sie mich nochmal anrufen? ich hab eine farge zum weihnachtsmarkt in nierstein:)
    also bis dahaaan, mareike

  13. Ruthy sagt:

    Sehr niedlich, der Ringelfranz. Sieht fast aus wie Nemo, der inzwischen leider verschwundene Bruder meiner Emma-Zicki. Als diebeiden und ihre zwei Schwestern noch Babys waren, sind sie bei Staubsauggergeräuschen sofort wie die Blitze unter den Garderobenschrank gerutscht, also so alle Viere von sich gestreckt und Köpfchen ganz tief unten am Boden…

  14. minibar sagt:

    Und plötzlich achten alle, wirklich alles darauf, dass nichts mehr herumliegt, was nicht sollte.
    Super Aufnahmen, vor allem die am Tisch, das ist ja ein BLICK!
    Wahnsinn!

  15. Marina sagt:

    Niedlich!!!! Gerne mehr davon!!!

  16. Sonja sagt:

    Jaaa, Ringelfranz … mehr, mehr, mehr!!!
    Das ist ja sooo ein goldiges Kerlchen! Dieses zaghafte Tisch anlecken … hihi … ist doch toll, wenn die Erziehung so super fruchtet, oder? Herrlich …

    Wünsche Dir (Euch) ein wunderschönes Wochenende,
    Sonja

    PS: Ich bin mir nicht sicher, ob ich´s schon erwähnt hatte, aber – MEHR RINGELFRANZ!!!

  17. mama007 sagt:

    Sie dürfen IMMER mehr Catcontent zeigen. Mein Gott ist der SÜSS! Warum nur, warum wohnen wir auf 60 Quadratmeter Mietshaus und können nicht umziehen? Ich will ein Haus im Grünen, dann kriege ich 2 Katzen und Papa007 und der Kleine Mann den Hund den er sich schon ewig wünscht. Mann, ich will auch! Bitte helfen Sie uns wenigstens mit mehr catcontent!
    Ihre Mama007
    P.S: Schade dass wir soweit weg wohnen. Der Niersteiner Weihnachtsmarkt klingt wirklich nett. Viel schöner als unsre überlaufenen Touristendinger wo man die Stände nicht mehr sieht vor lauter Glühweinsäufern.

  18. Cati Basmati sagt:

    Ihre Erziehungsmethoden hören sich so an, als wollte ich mal zu Besuch kommen und miterziehen! Unsere Vögel freuens ich leider über Versuche dieser Art, was wohl daran liegt, dass die Vogeldusche ebenso abläuft. Vielleicht brächte aber ein Katzenbaby an sich mehr Schwung in die Bude…

  19. marzipankartoffel sagt:

    Allerliebst :-)

    Ich lese derzeit „Katzenseele – Wesen und Sozialverhalten“ von Leynhausen (im übrigen sehr empfehlenswert!) und dort wird darauf hingewiesen, dass beim Erziehen mittels Wasserpistole die Fellnase nicht mitbekommen darf, woher der Wasserstrahl kommt.

    Falls doch, würde die Dusche nicht direkt mit dem Fehlverhalten verknüpft, sondern mit dem Dosenöffner :-)
    So nach dem Motto: „Ich darf nicht auf den Tisch, wenn mein Frauchen da ist, denn dann wird’s nass!“

    Vielleicht ist das ja einen Versuch wert. Und cat content? Je mehr desto besser! :-)

  20. Melanie sagt:

    Ich gebe Ihnen mal einen tipp. Wenn sie das kleine Fränzchen mit wasser besprühen und er sieht das es aus der Hand kommt die ihn füttert merkt er sich dies nur für den zeitraum in dem wer im raum ist. wenn die Menschen weg ist sagt er sich ok, es kann keiner sprühen und hop ist er auf dem tisch. soetwas muss gemacht werden wenn er es nicht sieht. ich weiss, sowas ist schwer… aber machbar hat bei meinen Katzen wunderbar funktioniert als sie noch klein waren und sass nach ca 5 mal drin. :) viel erfolg

  21. Caro sagt:

    Hach! *-*
    Der kleine erinnert mich so sehr an meinen roten Kater (freches Biest, sag ich Dir!)
    Er weiß, wie meine Schubladen aufgehen und setzt sich dort rein.. ich mach nichts ahnend die Schublade zu und höre irgendwann nur ein poltern. Dann mach ich die Schublade auf und der Kater schaut mich fragend an! :D
    Er hat es auch schon hinbekommen mir mein Belag vom Brötchen zu klauen als ich mich kurz abgewendet habe..

    Pass bloß auf den Knirps auf, rote Kater sind bööööse :P