gesehen und gestaunt:

31. August 2008

Was und wo?

Zeitreise, mal wieder

29. August 2008

Der Schritt ins finstere Mittelalter soll uns diesmal versüßt werden und das Essen ist ja auch immer so teuer auf diesen Märkten und man weiß ja auch nie, was man morgens im Zelt so essen soll, deswegen: Frau … äh … Mutti backt.

Zuerst Scones, weil da geht nix schief. Das jüngste Kind hackt mit Feuereifer Haselnüsse, röstet dieselben und erklärt, als die Scones aus dem Ofen herausduften, dass es diese Dinger eigentlich gar nicht gerne isst. Mist.
Ein kurzer Blick ins göttliche Backbuch (Sie wissen schon, das rote, mit der Frau vornedrauf) und ein weiterer Blick in die strukturierte Vorratshaltung: Cornbread, weil die Polenta muss eh mal weg. Cornbread mit abgeriebener Zitronenschale, damit´s nicht so langweilig ist, den Teig in Muffinsformen schaufeln und sich über ein Ergebnis freuen, dass ein bißchen wie überbackener Grießbrei aussieht. Wider Erwarten aber ohne Zerbröseln aus den Förmchen hüpft und gleich mal Probe verkostet werden muss. Vom jüngsten Kind.
Auf dem Tresen steht die silberne Rührschüssel, in der der Teig für die Kartoffelbrote hochgehen soll. Eine halbe Stunde lang. Könnte ich mir sparen, Hefeteig geht NIE bei mir, aber es schmeckt trotzdem immer fein. Spannend diesmal ist, dass ich über 100g Kartoffeln zu wenig hatte und experimentierfreudig (ach, was soll´s) zwei Esslöffel Stärkemehl und fünfzig Gramm mehr Mehl dazukippte.
Die getrockneten Tomaten sind geschnippelt, die Kräuter stehen bereit und in ein Brot kommt eine gute Handvoll gebratene Zwiebel.

Wahrscheinlich könnten wir eine zehn- bis fünfzehnköpfige Familie mit unseren Vorräten ernähren, aber man weiß ja nie. Es gab ja nix, damals im Mittelalter. (zweihundert Gramm gebrannte Mandeln vorsichtshalber noch obendrauf gepackt)

Ach so. Mittelalter. Ab morgen sind wir dort: Manderscheid. Wir sind die ständig kauende Familie.

sabbern nach dem Klick.

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Ruhig. Gaaaanz ruhig.

28. August 2008

Eigentlich bin ich die Ruhe in Person.
Ich habe wirklich viel Geduld mit den Kindelein.
Ich brülle sehr selten.
Ich knalle so gut wie nie die Türen hinter mir zu und kann mir den allergrößten Scheiß überdurchschnittlich lange anhören, bzw. – sehen.

Aber jehetzt – jetzt ist genug.

Im Zimmer der Mittleren sitzt die Mittlere samt allerliebster Freundin, eifrig damit beschäftigt sich gegenseitig in hysterische Panikattacken ob des anstehenden Aufsatzes morgen zu steigern. Ausserdem besteht die Möglichkeit, dass entweder in Englisch oder in Französisch ein Vokabeltest geschrieben wird. Oder in beiden Fächern. Und man kann ja nix. Keine einzige Vokabel. Noch nie gekonnt. Wie aus dem Kopf gepustet.
„Wir haben sooo Angst!“, winseln die beiden und „Darf ich heute bei euch übernachten zum Läääärnen?!“
„Haha.“, sagt Frau … äh … Mutti, „Vergesst es.“

Im Zimmer des jüngsten Kindes haben es sich das große und das jüngste Kind auf dem letzten freien Platz (auf dem Kopfkissen) gemütlich gemacht, um ein Auto aus Fischer Technik zu bauen. Rings um sie verstreut liegt der Lego-Weltraumschrott aus allen sechs Sternenkriegen, die Bausätze für einen mittelgroßen Fuhrpark und ein kleiner Kater, der genüßlich am Bein von Darth Vader nagt.
„Aufräumen!“, so lautet der strenge Befehl der Frau … äh … Mutti. Zehn Minuten später erhebt sie die Stimme und es passiert tatsächlich. Der Kater verlässt beleidigt das Zimmer.

„So´n Kack.“, sagt das große Kind, „Die Lateinarbeit ist auf Montag verschoben und das bedeutet, dass ich jetzt am Wochenende, wenn wir weg sind, Latein lernen muss.“
„Musst du nicht“, klugscheisst Frau … äh … Mutti, „Lerne einfach heute so, als würdest du morgen die Arbeit schreiben. Dann reicht es, wenn du Sonntag abend nochmal drüber schaust.“
„Ok“, sagt das große Kind und verschwindet in seinem Zimmer. Fünfzehn Minuten später verlässt er dieses pfeifend und singend: „Ich kann jetzt alles.“ Selbstüberschätzung, klassisch. Frau … äh .. Mutti beschließt, ihn auflaufen zu lassen.

„Hast du deine Hausaufgaben gemacht?“, fragt Frau … äh … Mutti das jüngste Kind.
„Ich soll nur Bilder von Kartoffeln machen.“ antwortet dieses, „Eins, zwei, drei, zehn oder zwanzig.“
Großes Unverständnis zeichnet sich auf dem jugendlichen Antlitz der Frau … äh … Mutti ab und das jüngste Kind erklärt erneut, dass es eins, zwei, drei, zehn oder zwanzig Bilder von Kartoffeln braucht. Wir einigen uns auf ein gemaltes Bild (das jüngste Kind schmiert einen braunen Klecks mit schwarzen Punkten auf´s Papier) und ein Photo der Schüssel mit den Minikartöffelchen (das jüngste Kind balanciert auf dem Stuhl vor der Schüssel, knippst ein Bild und kräht: „Fertig mit den Hausaufgaben!“).

Der beste Vater meiner Kinder sitzt im Home Office und taucht seit einer Stunde alle zehn Minuten auf, nur um mir mitzuteilen, dass er gleich Feierabend macht. Der andere kleine Kater kotzt, der große Kater traut sich nicht ins Haus und maunzt jämmerlich und in einer Stunde sitze ich auf einem Elternabend, obwohl ich dazu kein Quentchen Lust habe.

Sie lasen zwei Stunden aus dem wundervollen Leben der Frau … äh … Mutti.

rumeiernde Schnecken

28. August 2008

Der neueste pädagogische Coup in der Grünen Villa ist so eine Art Wochenplan, in dem ganz genau festgehalten ist, wann welches Kind was zu tun hat.
Samstags zum Beispiel müssen die Schneckenkisten und das Aquarium gereinigt werden. Da wir aber am Wochenende unterwegs sind und zufällig heute die allerliebste Tochterfreundin zu Besuch ist (und die sich am Wochenende um die Tiere kümmern wird), war heute Schnecken-Großputztag.

Acht Achatinas beim fröhlichen Bade:

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Ich war vierzehn. Ich trug ein Korsett, eine Zahnspange und die falschen Turnschuhe. Obendrein flüsterten die Mädchen aus meiner Klasse „Flittchen!“ hinter meinem Rücken. Scheinbar ohne genau zu wissen, was das eigentlich bedeutet, denn keine Bezeichnung hätte unpassender sein können. Wusste ich aber nicht, denn ich kannte die Bedeutung auch nicht. Aber es klang fies und böse, so wie es gezischt wurde.
Neben den falschen Turnschuhen trug ich übrigens auch die falschen Sweatshirts und die SWF3 – Hitparade hörte doch niemand mehr, The Cure und The Smith waren angesagt, doch die liefen nicht im Radio und ich bekam nie ein überspielte Kasette ausgeliehen.

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