Chaos, erneut.

25. Januar 2010

Letzte Nacht schneite es.

Gigantische fünf Zentimeter mögen es gewesen sein.

Der beste Vater meiner Kinder beschloss in weiser Vorraussicht, nicht zur Arbeit zu fahren und stattdessen im HomeOffice zu arbeiten. Sehr klug von ihm, denn auf den Straßen brach der Notstand aus. Die B9, die wichtigste Verbindung zwischen Worms und Mainz und auch Zubringer zur Autobahn nach Frankfurt war zu. Auto stand an Auto, auch in zweiter Reihe. So berichtete der große Sohn, der fröhlich mit dem Fahrrad am Stau vorbeischlitterte (und nur dreimal hinfiel).

Unterricht fiel aus, weil Lehrer nicht zur Schule kommen konnten, im Stau steckenblieben. Die Hälfte der Schüler kam zu spät, weil Schulbusse nicht durchkamen.

Ich fahre kein Auto, habe nicht mal einen Führerschein, vielleicht fehlt es mir deshalb an Verständnis für dieser Situation. Können Sie mir mal erklären, warum es zu einem solchen Chaos kommt, nur weil fünf Zentimeter Schnee liegen?

Zum Glück taut es schon wieder, dachte ich vorhin.

Schön blöd eigentlich. Denn in der kommenden Nacht wird das Thermometer wieder unter null rutschen und dann haben wir statt Schnee Eis auf den Straßen. Da weiß dann sogar ich, dass das nicht ungefährlich ist.

Sie erinnern sich: Frau … äh … Mutti hatte gestern ihren freien Tag.

Früher hätte ich freie Tage für die Schönheitspflege genutzt. Oder so. Heute ist es dafür zu spät sorge ich für die Schönheit des Hauses und nähe kleine Geschenkchen.

Ein Lätzchen zum Beispiel.

(die hellen Flecken sind ein unkenntlich gemachter Name)

Lätzchen nähen ist ja so was von einfach. Wenn man es kann. Ich übe noch, bin aber fast zufrieden mit dem Ergebnis. Als Schablone diente mir übrigens ein sehr altes, schon lange in einer Erinnerungskiste versenktes Lätzchen des jüngsten Kindes. Ein verzogenes, zerknittertes Lätzchen als Schablone zu nehmen ist nicht sehr günstig, aber siehe oben: ich bin fast zufrieden.

(man kann übrigens eine ganze Stunde lang an so einem Lätzchen herumnähen. Ehrlich. Kann man. Will man aber nicht. Hmpf.)

Vor vielen Jahren, als ich noch große Filzambitionen hatte, filzte ich Topfunterleger. Solche Scheiben eben, die man unter den heißen Topf legt, um die empfindliche Tischplatte zu schützen. (wie man aber die empfindliche Tischplatte vor Kindern schützen soll, steht in einem anderen Buch, das ich noch nicht gelesen habe). Diese Topfunterleger waren mittlerweile mehr als unansehlich, zumal sie von Anfang eher – sagen wir mal – individuell aussahen.

Deshalb:

click!

Der heißgeliebte grüne Riesentopf aus dem blaugelben Möbelhaus, den ich so gerne randvoll mit Köstlichkeiten befülle und stundenlang schmurgeln lasse und der, obwohl er so hübsch ist, nie auf dem Tisch stehen darf, weil er keinen Untersetzer hat – jetzt geht das. (und wieder eines dieser wirklich schlimmen Probleme gelöst)

click!

Samt hübscher Katzenstickerei und Blümchen in den Ecken.

Zwei runde Topfunterleger entriss ich ebenfalls der Nähmaschine, dann waren Schrägband, Lust und Motivation aufgebraucht. Die Unterleger sind nämlich mit dicker Vlieseline gestopft und egal, ob ich zuerst „quiltete“ oder erst aussenrum fixierte: am Ende wellte sich das ganze Gebilde sehr lustig. (aber da kommen ja schwere Töpfe drauf)

click!

Beim Zuschneiden passierte dann das, von dem ich immer hoffe, dass es nicht passiert, weil ich nämlich so ein heilloses Durcheinander auf meinem Nähtisch habe. Ich schnitt in den Stickbutton hinein, weil es sich irgendwie unter den Stoff gemogelt hatte, den ich gerade zuschnitt.

Mit Hilfe von so einem (um)Bügelband, das immer den Vorhängen aus dem blaugelben Möbelhaus beiliegt und einigen höchst professionellen Einsätzen an der Nähmaschine gelang es mir, den Button zu retten. Die Rettungsaktion dauerte in etwa so lange, wie ein erneutes Sticken des Buttons gedauert hätte. Aber ich liebe Herausforderungen und geizig bin ich obendrein. Und man muss schon sehr genau hinschauen, um den Fehler zu sehen. Ausserdem steht dann da ja auch ein Topf drauf.

Katzen und Blumen sollen Frühlingsgefühle wecken, spricht  Frau Rieger. Bei mir sind die Farben eher gediegen. Gelb soll die neue Farbe in der Küche sein, doch so recht entschlossen bin ich noch nicht. Welche Farben auch immer SIE mögen, ab Donnerstag, den 28.01.10 können Sie sich Frau Riegers neue Stickdateien ins Haus holen. Wie immer hier.

Hoch die Tasse XVIII

24. Januar 2010

Das Tässchen ist ins Nimmerland gewandert und wurde dort mit wirklich viel Milchschaum befüllt.

Einmal mit dem gepunkteten Löffel umgerührt und dann im Schnee genossen.

Da.

Sonntag morgen, 10 Uhr.

24. Januar 2010

Es schneit, der männliche Teil der Familie ist in der Kletterhalle, die Tochter dreht mit Freundin einen Werbespot und im Nähzimmer ist es kuschelig warm.

Die Nähmaschine arbeitet wieder perfekt, die Stickdateien aus dem elektronischen Briefkasten machen Lust zum Kreativwerden und ich freue mich immer mehr auf Berlin und auf die vielen Menschen, die ich dort treffen werde.

Ihnen einen schönen Sonntag, machen Sie was draus!

und deshalb müssen die Schokonikoläuse endlich weg, bevor die Schokohasen im Schrank gammeln liegen.

Das jüngste Kind zertrümmerte voller Wonne mit dem Schnitzelklopfer einen Schokonikolaus,

während ich Stärke abmaß.

Ein Liter Milch in den Kochtopf (ein bißchen davon zum Anrühren der Stärke nehmen) und für das volle Schokoaroma noch eine halbe Tafel Schokolade dazu.


Die Schokolade schmilzt, die Milch kocht, die Flamme wird abgedreht und die angerührte Stärke ordentlich untergerührt.

Zweimal Schokopudding-Nachtisch für fünf Menschen. (und wäre der Hagelslag nicht aufgegessen, hätte man noch welchen drüberstreuen können. Für den Schoko-overkill)

Kinderleicht gemacht und ganz ohne Tütchen :)