Vorfreude!

19. August 2011

Das Rote, Plüschige kommt ins Grüne, Eckige.

Irgendwann Ende Oktober. Bis dahin bleibt es besser bei Frau majoRahn.

 

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Schon übernächstes Wochenende fahren die Freitagsfreundin, die Freundin, die nie Zeit hat und Frau … äh … Mutti nach Hamburg! Heute haben wir kurz geplant, welche touristischen Attraktionen wir auf gar keinen Fall verpassen dürfen. Ausserdem haben wir einen straffen Zeitplan erstellt, der Punkt für Punkt abgearbeitet werden muss. Solch ein Wochenende ist kurz in einer großen Stadt. Samstag nachmittag hätten wir vielleicht noch ein bißchen Zeit für ein Tässchen Kaffee/Gläschen Wasser. Haben Sie Empfehlungen und treffen wir Sie dann?

 

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Am Sonntag findet in Nierstein wieder das Kulturfest statt. Wenn Sie Zeit haben, dann schauen Sie mal rein. Tolle Musik, feines Essen und der Käsekuchen an der Kuchentheke ist von uns. (und ich bin die Frau, die am Spülmobil steht, statt mit Bierchen auf der Wiese zu liegen)

 

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Der wehe Rücken weht immer noch, doch der Arzt meines Vertrauens verschrieb hilfreiche Mittelchen und empfahl moderate Bewegung. Nichts Lebensbedrohliches und nichts ernsthaft kaputt. Und wäre ich mal gleich hingegangen, hätte ein guter Physiotherapeut an meinem Bein ziehen können, damit irgendwas im Rücken knackt und einrenkt. „So etwa“, sprach Dottore und zog. Das Einzige, was knackte, war meine Hüfte und die war nicht ausgerenkt. Ist sie jetzt, nach dem Ziehen, zum Glück auch nicht :)

Ich sehe also einer vollständigen Genesung entgegen und feiere dies, in dem ich TK-Pizza kredenze, denn kochen zählt garantiert nicht zu moderater Bewegung. (staubsaugen und Bad putzen hingegen schon)

 

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Ihnen ein schönes Wochenende, hier siehts derzeit nach gewittrigem Weltuntergang bei kuscheligen 30°C aus. Aber wir wollen ja nicht über´s Wetter meckern.

weh und ach.

17. August 2011

Heute morgen gab´s eine dicke Spritze in den Oberarm, damit fiese, mit FSME-Erregern beladene Zecken mich zwar beissen, aber nicht mehr krank machen können. Nicht schlimm, die Spritze.

Ein bißchen schlimm ist die Tatsache, dass meine linke Hand, bzw. mein linkes Handgelenk seit Wochen schmerzt. Mal mehr, mal weniger, mal heiß, mal rot, heute aber normal. Klar, es wurde ja auch dem Arzt gezeigt. Der sagte mir aber auch nichts Neues, denn dass das arme Gelenk möglicherweise immer mal überlastet ist, das weiß ich ja auch. Zuviel Stoff unter der Nähmaschine hin- und herschieben und die fiese Angewohnheit, sich immer mit dem Handrücken, statt der Handfläche abzustützen. Und die blöde Hypermobilität. Weiß ich, weiß ich. Hören wollte ich, glaube ich, einen Satz wie „Hier, diese Pille, mit etwas Flüssigkeit einnehmen und du hast nie wieder Schmerzen.“ Gibt´s ja leider nicht. Hmpf. Stattdessen eben der Rat, eine Bandage zu tragen, immer mal zu schonen. Mach ich wenn ich Zeit habe.

Richtig schlimm ist, dass ich gestern nachmittag etwas schusselig war und mit dem Fuß von der Bordsteinkante abrutschte. Ich landete  zwar sauber und beinahe elegant mit geradem Fuß auf dem Boden, aber ein heftiger Ruck krachte mir in den Rücken. So links neben die Lendenwirbel, da wo diese hübschen lovehandles wachsen. Und genau dort schmerzt es seit zwei Stunden so arg, dass ich wie ein Fragezeichen zum Medikamentenschränkchen schlurfe und einwerfe, was erreichbar ist. Toll. Wenn ich mich halb schief lang hinlege, dann schmerzt gar nix. Deshalb tue ich das jetzt auch, weil von der Impfspritze tut mir eh der Arm ein bißchen weh, das Handgelenk wird auf Vorrat geschont und morgen ist alles wieder gut, denn so eine Zerrung kriegt mich nicht klein.

(Wie gut, dass der beste Vater meiner Kinder heute im Home Office arbeitet, die beiden größeren Kindelein zum Klettern fahren und der Jüngste etwas mit dem Patenonkel unternimmt.  Ungeschickt, aber immer mit perfektem timing: Frau … äh … Mutti)

Kinderkram.

16. August 2011

„Wir haben heute einen Vokabeltest geschrieben“, sprach der Jüngste neulich beim Mittagessen, „und man konnte sich aussuschen, ob man die Note haben will.“

„UUUND? Was haste?“, fragte Frau  … äh … Mutti, nur leicht angespannt, denn wir haben ja schon die gesamte Notenbreite durch.

„Eine zwei …“, erwiderte das Kind und Frau … äh … Mutti brach in ungehemmtes Freudengeheul aus, „… aber ich hab sie nicht gewollt.“

„…?!!“, fassungsloses Schweigen am Mittagstisch, auch bei den größeren Geschwistern.

Er habe sich eben gegen die zwei im Englischvokalbtest entschieden. Basta.

(nach einem kurzen Gespräch war er zu überzeugen, dass man eine zwei IMMER mitnehmen muss, für schlechte Zeiten halt.)

(der Lehrer hatte sie ihm bereits eingetragen, erfuhren wir einen Tag später.)

(dass ich noch nicht schlohweiß auf dem Kopf bin, das wundert mich doch sehr.)

 

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Der Große hat theoretisch als Oberstufenschuler auch nachmittags Unterricht. Praktisch sieht es derzeit so aus, dass er maximal fünf Stunden Unterricht am Tag, der Rest fällt aus. Er frohlockt, mir schwant Übles, denn der Stoff muss ja irgendwann aufgearbeitet werden.

 

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„Komm Tochter, wir bastlen dir mal einen facebook-account, damit du endlich mal technisch und zwischenmenschlich-kommunikativ up-to-date bist!“, quälte Frau … äh … Mutti das Töchterlein ein paar Wochen lang. So lange, bis sie endlich nachgab.

Jetzt hat sie einen account, viele, viele Freunde und ich  muss mir überlegen, welche Benutzungsregelung ich einführe, denn Hausaufgaben mit gleichzeitigem chatten will mir nicht so recht gefallen. Selbsteingebrockte Suppe, die ich da auslöffeln muss.

 

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Der Große fährt mit dem besten Vater meiner Kinder am Wochenende nach Köln zur gamescom. Er freut sich sehr und hat noch nicht realisiert, dass er als noch 15jähriger wohl gar nicht die Spiele ausprobieren kann, die er schon seit einem Jahr spielt. Für das blaue Bändchen sehe ich also schwarz, trotz Elternbegleitung.

 

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Und nochmal der Große: Wo bekomme ich eine gescheite Jacke für den Knaben her? Wasserdicht muss sie sein, gerne eine 3in1-Jacke, der Preis spielt mittlerweile fast keine Rolle mehr :/ , denn es ist sehr schwer, etwas zu finden. Er ist knapp 1,90m und dünn. Jacken in XL schlackern an ihm herum und die Ärmel sind trotzdem zu kurz. (XXL-Jacken sind nur weiter, die Ärmellänge bleibt gleich) Gegen angehäkelte Ärmelverlängerungen in hübscher Kontrastfarbe wehrt er sich trotzig, aber vielleicht kennen Sie ja das Fachgeschäft für langarmige Menschen?!

 

!

15. August 2011

Samstag abend sagten wir:“Großartig, dass es erst Samstag abend ist, denn jetzt haben wir den ganzen Sonntag noch vor uns.“
Und als wir Sonntag abend hinten im Garten im Sonnenuntergang auf dem Bänkchen saßen, stellten wir fest, dass ein paar freie Tage uns nach einem recht arbeitsamen Wochenende sehr gefallen würden. Nix zu machen. Dafür ist der Holunder, der am Umstürzen war, gefällt und beinahe alle Äste und Zweige sind kleingesägt oder in Grünschnittsäcken verstaut. Jetzt ist im Garten eine große Lücke und ich weiß noch nicht, wie ich sie füllen soll.
Die andere Großbaustelle am Haus ist unverändert, die freigegrabene Wand wartet auf verlässlich-gutes Wetter, bitte nur zwei Tage Sonnenschein oder wenigstens trocken hintereinander, damit diese vermaledeite Grundierung auf die Wand geschmiert werden kann. NOCHMAL aufgeschmiert werden kann, denn die letzte Grundierung hat ein Regenschauer säuberlich wieder abgewaschen. Nix als Ärger, mit so einer Grünen Villa im Regen.
Apropos Regen: draußen riecht es nach Herbst und außerdem hat die Weinlese begonnen. Ich fühle mich um den Sommer betrogen und bestehe wenigstens auf einen sonnigen Herbst, denn da gibt’s noch ’ne Menge zu tun, bevor im nächsten Frühjahr Frau Leuthäuser-Scharrenberger und ihre Freundinnen einziehen dürfen. Und irgendwann, so in zehn, elf Wochen vielleicht, begrüßen wir etwas Kleines, Plüschiges, Rotes in der Grünen Villa. Derzeit ist es noch namenlos, aber trotzdem mit Vorfreude erwartet.

diesmal mit Mme Ouvrage in der hessischen Landeshauptstadt. Aber nicht etwa um fröhlich zu bummeln, sondern mit dem großen Ziel, den perfekten Stoff für künftige Kleidungsstücke zu finden.

Mme Ouvrage und Frau … äh … Mutti haben nämlich beschlossen, künftig weniger Kinder für sich nähen zu lassen und deshalb haben sie sich in einen echten Nähkurs eingebucht. „Kann ja nicht so schwer sein, dieses Klamotten nähen, das machen so viele Menschen.“, war der Gedanke hintendran.

 

Das Problem allerdings ist die Entscheidungsfindung. Was will ich mir denn nähen? Röcke kann ich schon, das gilt nicht. Shirts kann ich theoretisch auch, fehlt nur praktische Übung (und endlich ein Packen hübscher Jerseys). Hosen kann ich nicht, aber der beste Vater meiner Kinder zieht ein langes, enttäuschtes Gesicht, wenn ich  Hosen anziehe, muss ich erst gar nicht anfangen, mir welche zu nähen ;) Ein Kleid habe ich auch schon mal genäht und dann zwei mal angezogen, bevor es zur Schrankleiche wurde. Irgendwas schwebt mir vor, originell, gemütlich, kaschierend und die Vorzüge betonend. Also nähe ich mir jetzt einen Mantel, da im Nähkurs. Ich habe eine Menge orangefarbenen Samt daheim und tatsächlich habe ich heute wundervoll roten Satinfutterstoff gefunden. Ausserdem mussten zwei Meter petrolfarbenes Leinen mit, noch gänzlich ohne Plan, was daraus werden soll. Vielleicht ein Rock? 

Ob das mit dem Mantel nicht vielleicht doch ein zu ehrgeiziges Projekt ist, wird sich dann zeigen. Im Café vorhin warf ich zum ersten mal einen Blick auf die Nähanleitung. Die habe ich bisher stets ignoriert und nur auf die Anzahl der Schnittteile geachtet. (die Anzahl schien mir überschaubar) Stülpen, steppen, verstürzen und die Armkugel messen. Echtes Fachchinesisch und ich bin geneigt, den Rückzieher zu machen und stattdessen … ein Röckchen zu nähen?

Mme Ouvrage ist ähnlich unentschlossen, schwankt zwischen Kleid, Tunika und Rock, Leinen, Cord oder doch was anderes? Um uns inspirieren zu lassen, schauten wir in Schaufenster und stöberten in einem Laden voll dänischer Schätze. Was uns gefiel, gehört leider nicht in die Kategorie „schnell mal genäht“ und schon gar nicht in die Kategorie „schnell gekauft“, knapp 280,- Euro für ein Oberteil übersteigen jedes Limit. Sind aber doch auch ein Ansporn, das mit dem Klamotten nähen endlich zu schaffen.

Ende August geht der Kurs los. Ich habe beinhae so etwas wie Lampenfieber. Und Angst mich zu blamieren.

Ach, ach. Kopf aus.