Gestichwortet

11. Januar 2017

– die Zahnschmerzen sind viel besser geworden, danke für den Zuspruch. (und ja, ich habe mich schon vor langer Zeit über unterstützende Behandlungsmethoden informiert und mich für Narkose entschieden. Aus vielen Gründen, die ich nicht alle hier aufliste.)

– der Preis für einen Tag Schnee ist hier am Rhein außerordentlich hoch, den schon am nächsten Tag gibt es kein Schneeknirschen unter den Schuhen mehr, sondern nur noch saftiges Schmatzen im Schneematsch. Der Schneematsch ist sehr rutschig, die Hunderunde eine echte Herausforderung.

– Ich scheine in dem Alter zu sein, in dem man sich vor Stürzen fürchtet. Vor lauter vorsichtigen, tastenden Schritten im Schneematsch, habe ich einen grandiosen Muskelkater in den Oberschenkeln. Die Sorge, dass ich mir bei einem Sturz irgendeinen Knoche breche, wird gefüttert von der Geschichte der Hunderundenbekanntschaft, die sich letzten Herbst bei einem Sturz einen komplizierten Bruch des Handgelenks zuzog und noch immer mit den Folgen zu kämpfen hat. Als ich neulich erzählte, dass ich mir Sorgen mache, ich könne mir bei einem Sturz die Hüfte brechen, sind mir beinahe lilaschillernde Dauerwellen gewachsen.

– ich habe aus Spaß angefangen in einer App zu notieren, was ich so über den Tag esse und bin wirklich verblüfft, wieviel das so nebenbei ist. Somit ist meine stetige Gewichtszunahme gar nicht mehr verblüffend. (gut, dass alle Plätzchen endlich aufgegessen sind, weil die sind meine typischen „im Vorbeigehen in den Mund“- Stückchen.)

– der Große hat demnächst eine Wohnungsbesichtigung! Es geht also los, die Küken verlassen das Nest. Wie aufregend!

– In einem Anflug von Sentimentalität (und Neugier) habe ich neulich alte Freunde gegoogelt. Die, die ich fand sind alte Männer und das ist schon ganz schön erschreckend, weil sie in meinem Kopf nach wir vor jung und knackig sind. So wie ich auch.

– Am Wochenende soll es wieder schneien! Hurra!

Dieser wunderbare Tag

10. Januar 2017

voller Schnee und toller Winterluft, soll einen gebührenden Abschluss in der Sauna finden. Nach dem Saunagang nackt im Schnee herumrollen ist ein großer Spaß, den haben wir viel zu selten.

Unglücklicherweise habe ich Zahnschmerzen. Unter einer Krone frizzelt und elektrisiert es und mittlerweile pocht es dumpf. Das ist eine größere Sache und schon der Gedanke an einen Gang zum Zahnarzt treibt mir kalten Schweiß auf die Stirn. Meine Angst vor Zahnärzten ist unermesslich, alles in mir verkrampft sich und ich will mich weinend in einer Ecke zusammenrollen. Nur im allergrößten Notfall gehe ich hin und dann ist es eben immer eine größere Sache. Mein Verstand weiß, dass regelmäßige Untersuchungen nicht schlimm sind, dass wenn was zu machen ist, es schnell geht, wenn ich es gleich in Angriff nehme. Ich weiß das alles. Ich weiß, dass mein Zahnarzt die Geduld und Freundlichkeit in Person ist, genauso das Personal in der Praxis. Alles sehr freundlich und kümmernd, doch trotzdem muss ich im Sommer, wenn in der Praxis die Fenster offen sind, die Straßenseite wechseln, wenn ich vorbeilaufe. Der Geruch verursacht mir Herzrasen und Übelkeit, höre ich womöglich einen Bohrer, dann ist es ganz aus. Meine Hände sind dann kalt und feucht und ich will rennen.

Und jetzt habe ich Zahnschmerzen. Irgendwas Weggeschobenes, Verdrängtes will Beachtung und ich will nur noch heulen, weil es nicht mehr anders geht.

Es sei denn, die Schmerzen sind morgen weg, dann ist ja alles gut.

(habe heute mittag Narkosebehandlungen gegooglet, denn das ginge vermutlich, Spritzen machen mir keine Angst, Narkosen auch nicht. Wenn ich mich hintraue. Wenn ich es schaffe einen Termin zu machen. Wenn ich es hinkriege, mich weiter damit zu befassen. Ach.)

Aber hey! Schnee! Und Sauna!

Die Hunderunde heute morgen war nicht sehr spaßig. Für den Hund schon, weil der flitzte rutschsicher auf seinen vier Pfoten durch die Zeilen, während Oma Eis und ich uns nur mit sachten Trippelschrittchen vorwärts bewegen konnten. Die Wege waren stellenweise mit dickem Eis überzogen, so dass wir irgendwann aufgaben und quer durch den Wingert schlitterten, um auf einen Feldweg zu gelangen. Dort ließ es sich leichter laufen. Ich habe heute abend richtiggehend Muskelkater vom verkrampften Laufen. Diese Angst auszurutschen und hinzufallen ist ein neues Feature, freigeschaltet um meinen vierzigsten Geburtstag herum. Angst vor gebrochenen Knochen oder aufgeschürften Knien und Ellenbogen, die Unbefangenheit der Kindheit hat mich schon sehr lange verlassen. Leider.

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Heute mittag habe ich dann den Mogelquilt fertiggestellt, ihn gewaschen und getrocknet. Jetzt wärmt er mir sehr angenehm die Füße und ich habe direkt Lust, den nächsten zu nähen. (Decken hat man mit Viehzeug ja nie genug!)


Das Binding bastele ich immer mit meinem elektrischen Schrägbandformer aus dem, was ich ringsrum vom Quilt abschneide. Und ja, das ist so nicht richtig, aber ich nähe ja auch Mogelquilts :) (bei diesem hier sind die Ecken abgerundet, da flutscht das prima mit dem Schrägband, für spitze Ecken gibt es bei Farbenmix eine schöne Anleitung.

Das gewünschte „Franz und Lola auf dem Mogelquilt“-Bild reiche ich nach, irgendwann wird es sich wohl ergeben. :)

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Zur Abendrunde waren die Wege eisfrei, ich begrüßte das sehr. Noch mehr begrüße ich allerdings, dass meine Wetterapp von ganz viel Schnee für morgen spricht! Ich bin ganz aufgeregt!

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Und weil ich gestern noch mein Nähzimmer hübsch gemacht habe, hatte ich heute gleich Lust, es wieder unordentlich zu machen. Ich zog verschiedenste Stoffe aus dem Regal, kippte die Filzrestekiste aus, kramte Stickgarn hervor und …


… es ist ja bald Ostern. Ein Schwein will ich auch noch nähen. Und jede Menge Viehzeug mit Fell. Spannend, wie inspirierend ein aufgeräumtes Nähzimmer auf mich wirkt.

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Morgen dann hoffentlich die Hunderunde im Schnee, danach neuer Gläsersalat (und dann schreibe ich auch Rezepte auf), drei neue Schaufenster für den Weltladen und was sonst noch so anfällt.

Mogelquilt.

8. Januar 2017

Den größten Teil des Tages habe ich heute im Nähzimmer verbracht, denn als wir am Samstag das alte Sofa wieder ins Wohnzimmer stellten, fand ich plötzlich die alten Decken farblich nicht mehr stimmig und weil mich so etwas ziemlich ärgern kann, schuf ich heute Abhilfe. Es steht sogar auf meiner Jahres-to-do-Liste, die vielen Fleecedecken die es im Haus gibt und die vom vielen Waschen knuddelig sind, mit hübschen Stoffen zu verhüllen. Obendrein muss ich jetzt wirklich, ehrlich und in ehecht das Stofflager verkleinern, denn wenn hier demnächst vier Zimmer getauscht werden, wird sich das Nähzimmer und dessen Stauraum verkleinern. (jaja, ich weiß. SCHON WIEDER Zimmer umräumen, doch es ist halt so: neue Bedürfnisse fordern das. Später irgendwann mehr dazu.)

Zurück zur Decke. Das Nähen ist die geringste Arbeit. Aber schon beim Auswählen der Stoffe kann ich zwei Stunden vertrödeln. Nebeneinanderlegen, streicheln, einen Schritt zurücktreten, neu kombinieren, im Schrank wühlen, erneut nebeneinanderlegen und irgendwann zufrieden sein. Selten mit der ursprünglich gedachten Kombination.

Einen Mogelquilt wollte ich nennen. „Mogel“ deshalb, weil ich einfach nur verschieden breite Stoffstreifen aneinander nähe, ganz ohne aufwändiges Muster. Das Quilten besteht einfach in kerzengeraden Linien über die Deckenbreite, damit Oberteil, Fülldecke und Unterteil hübsch zusammenhalten.

Stoffstreifen aneinandernähen ist eine sehr entspannende Arbeit, das Bügeln vorher mag ich auch sehr gerne. Nach nicht allzu langer Zeit hielt ich das fertige Oberteil in der Hand und war sehr zufrieden mit meiner Stoffauswahl:


Das alte Sofa ist ein dunkelrotes Ledersofa, die Decke wird wunderbar dazu passen.

Das Unterteil des Mogelquilts nähte ich aus einem alten Deckbettbezug, der mit zwei Stoffstreifen verbreitert werden musste.

Wirklich knifflig ist es dann, Oberteil, Decke und Unterteil faltenfrei und ordentlich zusammenzustecken. Das benötigt sehr viele Stecknadeln und natürlich hat auch diese Quiltdecke Blutflecken, weil Stecknadeln sind fies und hinterlistig.

Nach einer Stunde waren Oberteil, Decke und Unterteil verbunden, einzig das Binding (= die Umrandung der Decke) fehlte noch.


Dafür blieb aber keine Zeit mehr, weil das Bad noch rasch geputzt werden wollte und das Schlafzimmer in Staub und Flusen versank. Danach gab es Abendessen und eine Dusche.

Jetzt sitze ich im Nähzimmer und schreibe auf was noch zu tun ist, statt Stoffstreifen für das benötigte Schrägband für das Binding zuzuschneiden.

Also Schluss jetzt. Binding anbringen, Quiltdecke waschen und trocknen und dann zeige ich sie nochmal.

Entschädigungsaufwand

7. Januar 2017

Da die Söhne nicht nur beim Auf- und Abbau meines Standes beim Weihnachtsmarkt tatkräftig mithalfen – was besonders beim Abbau großartig war, weil ich ziemlich durchgefroren war – sondern auch im Vorfeld des Marktes meine, vorsichtig ausgedrückt, Stimmungsschwankungen aushielten, lud ich sie zum Essen ein. Auf speziellen Wunsch der jungen Herren speisten wir also gerade am all-you-can-eat-Buffet des Asia World und jetzt möchte ich sehr viel Schnaps auf sehr viel Fritiertes in meinem Magen kippen. Kopfschmerzen hab ich morgen früh sowieso vom Glutamat, dann darf auch noch ein Kater dazukommen.

Amüsiert habe ich mich jedenfalls sehr, ein bißchen auch über andere Gäste im Restaurant, ich gebs ja zu. Diese schlimme Gier die da am Buffet zu Tage tritt, die übervollen Teller und dann klemmt man sich noch rasch eine Frühlingsrolle zwischen die Zähne und hängt sich einen Tintenfischring ans Ohr, nachher isses womöglich alles leergefuttert.

Und damit sie sich auch ein bißchen über mich lustig machen können: ich liebeliebeliebe Glückskekse und knacke so lange welche (und esse sie brav auf) bis mir der Spruch gefällt. Heute:


Also dann! Her mit den Angeboten für sponsored posts und Matratzen!