Kurzgeplänkel
21. November 2011
Meine Tage sind klar strukturiert derzeit: aufstehen, Frühstück im Nähzimmer, Mittagessen wärmen, da am Vorabend bereits gekocht wurde, mit den Kindelein essen/quatschen/amüsieren, kurze Mittagspause mit Powernap und dann zurück ins Nähzimmer. Bis irgendwann. Bis ich nur noch schiefe Nähte produziere oder die falsche Seite vom Stoff besticke. Dann wieder hoch, Haushalt wuppen, Essen für den nächsten Tag vorbereiten, auf dem Sofa zusammenbrechen, um halb zwölf ins Bett und am nächsten Morgen wieder von vorne.
Klingt enorm stressig und möglicherweise ist es das auch, aber ich freue mich wirklich sehr auf den Weihnachtsmarkt und da es im September und Oktober doch nicht hinhaute, die Sache mit dem „ich arbeite schon für den Weihnachtsmarkt“, mache ich es eben wie immer: auf den letzten Drücker und dann wird es gut. Noch anderthalb Wochen to go und ich gedenke meinen Fundus zu verdoppeln.
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Noch ein bißchen ekligen CatContent? Aber gerne doch.
Vorgeschichte eins: Der Ringelfranz hat Durchfall seit wir ihn haben, egal was er in welchen Mengen frisst. Derzeit wird er entwurmt, vielleicht ist es der Spuk dann vorbei.
Vorgeschichte zwei: Der Ringelfranz verbringt die Nächte nach wie vor bei uns im Schlafzimmer, damit wir Martin nachts die Katzenklappe nach draußen öffenen können. Diese ist tagsüber geschlossen, bzw. auf „nur Reinkommen“ gestellt, damit der Ringelfranz nicht ausbüxen kann. Martin wird durch´s Nähzimmerfenster oder die Terrassentüren nach Bedarf ins Freie gelassen. (Martin raus, Martin läuft eine Runde, kommt rein und kratzt an der Tür, um erneut rausgelassen zu werden. Lieblingsspiel.)
Vorgeschichte drei: Natürlich haben wir deshalb ein Katzenklo im Schlafzimmer stehen, weil Katzenbabys haben eine rege Verdauung.
Wenn man davon absieht, dass die wabernden Dämpfe aus einem frischbenutzen Katzenklo jede erotische Stimmung im wahrsten Sinne des Wortes ersticken (und ein kleiner Kater, der in jedes sich bewegende Körperteil mit Wonne hineinbeisst sowieso), so ist ein Katzenklo in unmittelbarer Nähe eines Bettes auch eine wirklich dämliche Sache. Denn je größer der Abstand von Klo zu Bett, desto größer die Möglichkeit für das Katerbaby, verkackte Katzenstreukrümel zu verlieren, BEVOR sie im Bett landen. Sie sehen, das ist eine eklige Angelegenheit. Noch ekliger allerdings wird es, wenn das arme Ringelfränzchen den Dünnschiss an den Pfoten kleben hat und auf direktem Wege, sprich ohne Streukrümmel ins Bett schmiert. Gestern abend fing ihn der beste Vater meiner Kinder beim Sprung ins Bett und trug ihn mit spitzen Fingern zu mir ins Bad. Mit vereinten Kräften und sehr viel lauwarmen Wasser wuschen wir Hinterbeine, alle vier Pfoten und einen verklebten Katzenhintern. Ausgesprochen stoisch ließ er diese Prozedur über sich ergehen, aber danach war er fit. Was bedeutete, dass an Schlaf für uns zunächst nicht zu denken war, weil eine rote Ratte über unser Bett raste, Zehen, Knie und Ohren fing oder sich aufdringlich schnurrend auf Hälse legte. Ich erwog heute morgen eine Wadenwaschung mit lauwarmen Wasser, in der Hoffnung, dann ebensolche Energieschübe wie die Katze zu erfahren, verwarf die Idee dann aber zugunsten einer weiteren Tasse Kaffee.
In zwei Wochen darf er raus, der Ringelfranz. Dann gehört das Schlafzimmer wieder uns allein. Ich kann´s aus vielerlei Gründen kaum abwarten.
(kaum sind die Kinder aus dem Gröbsten raus, schon schafft man sich ein Vieh an, dem man den Hintern abwischen muss. Ist das nicht völlig bescheuert?)
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Seit kurzem sind wir stolze Besitzer einer Kaffee-Pad-Maschine. Dass das meinen wiedererwachten Kaffeekonsum nicht reduzieren würde war klar, aber dass das Ding solche Folgekosten haben würde, das hatte ich nicht bedacht. Nicht die Pads. Kaffee ist teuer, die Pads ein Stückchen mehr sogar, aber es gibt sie im Weltladen und das ist auch in Ordnung, im Café würde ich trotzdem ein Vielfaches mehr zahlen.
Teuer ist die Anschaffung neuer Tassen, die unter das Gerät passen. Ich trinke nämlich den herzhaftwürzigsaustarken Kaffee aus dem Weltladen, in dem ich ein Pad mit der Menge von zwei Tassen überbrühe. Schmeckt mir eben genau so. Die Menge für zwei Tassen muss aber in eine passen und die darf nicht zu hoch sein, weil sonst verklemmt sie sich und Milch muss auch noch rein. Kurze Zeit trank ich aus Müslischalen und fühlte mich sehr französisch. Aber die Schalen waren dann doch zu groß und der Kaffee kühlte zu schnell aus. Jetzt habe ich zwei Milchkaffeetassen gekauft. Folgekosten! Und für die Pads hübsche Dosen, damit wir die Sorten sauber trennen können. Folgekosten! Das sind die wahren Probleme in meinem Leben. Folgekosten.
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Zurück zur Nähmaschine. Ich weiß übrigens schon, was ich mir von dem Erlös des Weihnachtsgeschäfts kaufen werden: eine kleine Reise nach Berlin im Januar, spätestens Februar. Vielleicht treffe ich Sie dann.
21. November 2011 um 18:56
Liebe Frau…äh…Mutti!
Herzerfrischend, wie sie über den Ringelfranz schreiben, weniger herzerfrischend ist Katzenkacke überall. Ich kann auch ein Lied davon singen und bedauere sie zutiefst. Auch wegen der Tatsache, des im elterlichen Schlafzimmer stehenden Katzenklos- vor allem frisch benutzt!
Viele Grüße
FräuleinFerien
21. November 2011 um 18:59
Wenn der Ringelfranz (der übrigens wirklich bezaubernd ist!) nach dem Entwurmen immer noch Durchfall hat, dann würde ich einen Allergietest empfehlen. Es ist erstaunlich, wie viele Katzen inzwischen allergisch auf Katzenfutter sind, weil sie Huhn oder Rind nicht vertragen. Oh, und dass der Ringelfranz keinen Zugang zu Kuhmilch hat, ist auch wichtig. ;)
Ansonsten wünsche ich Durchhaltevermögen bis zum Weihnachtsmarkt und ungestörte erholsame Nächte (was ja keine Selbstverständlichkeit ist, wenn man sein Bett mit einem energiegeladenen Kater teilt :D).
21. November 2011 um 19:18
hach, für mich seit neulich schon nur noch Kacker-Franz
21. November 2011 um 19:31
Du weißt was jetzt kommt!? Na!? …Naaa!!??
Richtisch!
Achtung es geht los:
Ach!? Also jetzt doch die. Die nicht in die Spülmaschine können wegen dem Rand. Na dann…
Freu mich, find so sauschön, immer noch!
21. November 2011 um 19:44
Mir geht es genauso – von wegen man fängt schon im September an mit der Weihnachtsproduktion – zum einen denkt man, es ist ja noch soooo viel Zeit und dann fehlen auch noch die Ideen – die sprudeln erst jetzt…allerdings ist unser 1. Markt jetzt am Wochenende – wahhhh!
Aber wird schon – Nachtschicht :)
LG Tine
21. November 2011 um 19:51
Danke für ihre wunderbaren Blog! Ich ziehe meinen imaginären Hut vor ihnen! Bitte weiter so und viel Erfolg beim Weihnachtsmarkt, wenn ich könnte würde ich vorbeikommen und ihren ganzen Stand leerkaufen :-)
21. November 2011 um 20:35
Hallo!
Nun musste ich so sehr lachen, dass ich gar nichts vernünftiges mehr zu schreiben weiß. Danke für die schönen Franz-Geschichten!
Herzliche Grüße,
Shushan
21. November 2011 um 21:15
Und ich dachte, Sie würden dann noch mehr Tassen kaufen. Aber vielleicht tun Sie das ja in Berlin. Im Januar. Oder Februar.
21. November 2011 um 21:33
Eigentlich sollte der Kommentar hier übergehen vor lauter guten Ratschlägen gegen Franzi’s Durchfall, aber es ist wirklich nicht leicht. Falls er Trockenfutter auch mag, das ist besser als Nassfutter – unser Moritz war auch so ein kleiner Scheisser und manchmal stellt er auch heute noch was an (mittlerweile +8), aber es liegt sicher auch ein wenig am Futter. Diese verkackten Beinchen, die ihre Spur durch die halbe Wohnung ziehen, sind ja wirklich nichts für empfindliche Nasen und hygienisch schon gar nicht. Alles Gute und hoffentlich ist er bald wieder gesund, der kleine Racker :-) Man hat ja schließlich auch was anderes zu tun, als ständig putzen, putzen……
21. November 2011 um 21:42
Könnten Sie den Franz wohl mit nach Berlin schleppen? Der hätte hier einen Namensvetter und eine Herzensschwester. Die ist jedenfalls ähnlich verhaltensauffällig.
21. November 2011 um 23:32
(komm se, aber je früher je besser. nachher müssen se noch händchen halten, wenn ich (diesmal hoffentlich) meine bergwanderung mache ;)
liebe grüsse!
22. November 2011 um 06:43
Herzlichen Dank für diese ernüchternden Worte! Meine Kinder sind jetzt doch zufrieden mit unseren „alten“ stuben- und kackereinen Katzen und schlafen doch lieber in ihren sauberen Betten. Und ich bin auch wieder geerdet – hatte mich doch eine Bekannte auf ein heimatloses kleines ROTES Katerchen angesprochen!!!
Beinahe wäre ich schwach geworden – vielen Dank!!
Wir bleiben in der alten Besetzung!
Aber süß ist er ja trotzdem!!!
LG, Marion
22. November 2011 um 07:24
Nachdem ich selbst Probleme, einerseits mit Katzendurchfall und andererseits mit Nieren- und Blasensteinen bei meinen Katzen zu tun hatte, moechte ich Ihnen diesen Link waermstens ans Herz legen. http://www.savannahcat.de/katzenernaehrung.html
Es ist absolut das beste fuer die Katz.
PS: Bitte kein Trockenfutter. Die Firma GRAU stellt eine hervorragend geeignete Nassfutteralternative dar, falls Sie komplett am verzweifeln sind.
Mit freundlichen Gruessen aus der Ferne,
Saskia
22. November 2011 um 08:11
Ach, die kleinen Kacker… Sowas ist immer ein Anlass, mein weiches Herz zu verhärten. Ich hab nämlich vier, davon drei rote Kater. Das reicht.
22. November 2011 um 08:53
Oh! Frau…äh….Mutti, da sagen Sie was! Sie kommen nach Berlin!?
Ich habe ja schon hin und her überlegt, ob ich nicht Ihren Weihnachtsmarkt besuche, weil der so schön gemütlich klingt (Glühwein von der SPD….), aber das wird wohl nichts. Kind, Familie, Arbeit am Wochenende, lange Zugfahrt. Neee.
Aber wenn Sie nach Berlin kommen, dann lade ich Sie hiermit ein. Wenn Sie wollen, heißt das. Bei uns im Kiez gibts ganz tolle Cafés, da kann ich Sie gerne mal durchschleusen. Neue Inspiration für Ihren KAffeekonsum und Kuchen! Kuchen, sage ich Ihnen!
Also, wenn Sie möchten: schreiben Sie mir doch mal ne Email.
Liebe Grüße aus dem kalten Berlin: Mama007
22. November 2011 um 10:44
ich frage mich immer wieder, warum es kein katzenfutter in geschmacksrichtung „maus“ oder „ratte“ gibt.
seit vier monaten haben wir auch eine katze und ich stehe ratlos vor diesen ganzen geschmacksrichtungen wie „rinderragout in joghurtsauce“?
regelmäßige wurmkuren, am anfang alle 2 wochen, brachten bei uns dann schliesslich doch besserung in sachen katzenkacke.
übrigens haben plötzlich alle besucher die zu uns kommen, eine katzenallergie.
alles gute wünscht
christine
22. November 2011 um 10:51
Berlin???
Och – da hoffe ich, dass der Termin irgendwie passt… mit Frau Mutti live Kuchen essen… klingt spannend. :-)
Und ein Cafe fällt mir da auch ganz spontan ein…
22. November 2011 um 12:07
Das Durchfallspiel spielen wir mit unseren Großen teilweise immer noch. Nur außerhalb des Schlafzimmers. Was aber nicht minder eklig ist ;o) Um Ihren Stress noch zu erhöhen, habe ich Ihnen übrigens einen Award verliehen.
22. November 2011 um 13:05
Ich musste mich erst mal wieder vom Lachen einkriegen und diese Bilder vom vollgekackten Ringelfratz aus dem Kopf bekommen. Danke für diesen anschaulichen Bericht ;)
Meine Zwerge hatten auch ganz schlimmen Durchfall, als sie bei mir einzogen, und das erstreckte sich über Wochen. Nichts half. Meine Tierärtzin empfahl mi dann ein medizinisches Katzenfütter. Zuerst hatte ich es mit dem von Hills versucht. Das mochten beide überhaupt nicht. Skeptisch habe ich Ihnen dann das medizinische Futter von Royal Canin vorgesetzt, welches auch nur über Tierärzte oder Apotheken mit Tierarznei vertrieben wird. Und siehe da – die vollgekackten Katzen waren wieder sauber und machten endlich Würstchen, wie es sich gehört. Seitdem habe ich noch ein paar dieser Beutel im Haus, falls es noch mal passiert.
Viel Erfolg!
22. November 2011 um 15:11
Die kleine rote Ratte wächst ja wie Schaum! Und ist sehr süß :)
Was meinen Damen (13 Jahre) hinsichtlich Verdauung und Blasensteinen (nachdem sie rausoperiert waren) sehr gut hilft und vor allem schmeckt ist gedünstetes Rinderherz, lauwarm serviert. Gedünstet deswegen, weil sie Drinnenkatzen sind und nur Fertigfutter (nass und trocken) kannten. Sie bekommen kein R.C. mehr, stattdessen ein anderes Bio-Katzenfutter. Seitdem ist das Fell noch schöner, und die vormals steinreiche Mietze macht immer noch wunderbar große P..kelbällchen. Dass man sich darüber freuen kann, können sich wahrscheinlich nur Katzenmitbewohner vorstellen ;)
Die Seite von Savannahcat kann ich nur empfehlen, hat mir damals auch weitergeholfen. Ebenso ein Buch „Katzen würden Mäuse kaufen – Schwarzbuch Tierfutter“.
Liebe Grüße von Rheinabwärts
22. November 2011 um 16:57
…sollte ich auch mal über Katzenkacke bloggen?
grübel…