Gartenbildchen

25. Juni 2009

Während das jüngste Kind Lernwörter auf Karteikarten schreibt, klebe ich Ihnen Bildchen ein, die ich gemacht habe, während das große Kind Kartoffeln fritiert hat :-)

Nur Blümchen, kein Gemüse.

Zunächst: Brige fragte, was ich mit den Winden mache. Manchmal gar nix:

Hier dürfen die Winden unsere kleine Schattenterrasse begrünen. Der Versuch, das Ganze mit Prunkwinden aus der Samentüte hübscher zu gestalten (hübscher, weil Prunkwinden in vielen, tollen Farben blühen) scheiterte, weil es sich eben um eine Schattenterrasse handelt. Die wilden Winden haben keine Probleme mit schattigen Plätzen und begrünen verlässlich.

Obendrein blühen sie ganz zauberhaft:

Diese hier rankt an der Gefängnisvergitterung meines Nähzimmerfensters.

Wenn ich sie nicht haben will, die Winden, brauche ich Energie und Geduld. Und eine lange, spitze Schaufel, mit der ich die weißen, knubbeligen Wurzeln durch die Erde verfolge und akribisch rauspflücke. Denn jedes Stückchen Wurzel, das wieder in die Erde fällt, treibt gründlich aus. Manchmal wachsen die Winden aus Mauerritzen, dann hilft nur regelmäßiges Abrupfen und es bleibt die Hoffnung, dass die Pflanze irgendwann aufgibt.

Unten, im hinteren Gartenstück, wird es wild.

klick!

Im Vordergrund blüht eine wilde Blattstrahlaster. Sehr dankbares Pflänzchen! Sieht ein bißchen aus wie ein sehr hohes Gänseblümchen mit vielen Abzweigungen und blüht den ganzen Sommer. Ausserdem sät sie sich großzügig aus, ist aber dort, wo sie nicht gefällt, ganz leicht auszurupfen. Weder Schnecken noch Läuse mögen sie, dafür aber Bienen und Hummeln. Und ich :-)

Wenn Sie auf´s Bild klicken, sehen Sie eine Blütenrispe meines Muskatellersalbeis. Den habe ich letztes Jahr im Frühling gesetzt und ihn damit den Schnecken zum Fraß vorgeworfen. Doch dieses Jahr trieb er tapfer aus und erfreut mich mit vielen Blütenrispen. Der Geruch allerdings ist eher gewöhnungsbedürftig.

Hier blüht etwas in pink, dessen Namen ich nicht kenne, das mir aber trotzdem sehr gut gefällt.

Vor allem in Kombination mit der weißen „Jungfer im Grünen“. Die blüht überall in meinem Garten, manchmal auch zart blau und mit gefülltem Blütenköpfchen. Eine der wunderschönsten Blüten, finde ich. (ich zeige Ihnen da irgendwann mal Bilder)

Auf der anderen Seite, zwischen Apfel- und Pfirsichbaum drängen sich Ringelblumen, Schlafmohn und die letzten Flockenblumen. (die Flockenblume hat Anfang Mai das gesamte Beet blau gefärbt, wurd aber vor kurzem gnadenlos zurückgeschnitten, um andere Farben hoch kommen zu lassen)

klick!

Ein Klick auf´s Bild zeigt die zarte Schönheit des Schlafmohns. Es handelt sich um den echten Schlafmohn, aus dessen Samenkapseln Opium gewonnen werden kann. Das machen wir nicht :-)
Wir lassen die Samenkapseln trocknen und schütteln sie dann dort aus, wo neuer Mohn wachsen soll. Oder wir schütteln uns die Mohnkörnchen in die Hand und knuspern sie.

Ringelblumen … sind unschlagbar, was Leuchtkraft anbelangt.

Sie wandern durch meinen Garten, dürfen überall wachsen und blühen wo es ihnen gefällt. Am meisten freue ich mich, wenn man wieder eine tieforangefarbene Blüte dabei ist. Hell- oder dunkelgelb herrscht deutlich vor.

Auf Sauersteins Grab hat sich eine Königskerze angesiedelt.

Königskerzen sind zweijährig. Im letzten Jahr wuchs eine große Rosette aus großen, samtigen Blättern und Töchterlein bestand darauf, sie an Ort und Stelle zu lassen. Die Königskerze ragt zweieinhalb Meter in die Höhe und ich darf es nicht verpassen, sie rechtzeitig, bevor sie Samen streut, zu kappen.
Hinter der Königskerze ist der Kirschbaum der Nachbarin. Hellrote, sehr saure Kirschen, die niemand will. So schade! Meine Familie mag keine Kirschmarmelade und zum naschen sind sie einfach zu sauer.

Zuletzt ein Blick von der Brücke runter auf die grauenhaften Pflanzsteine, von denen manche im Sommer zum Glück ganz verschwinden.

Versteckt unter einem rosa Röschen, dass eigentlich klettern sollte, sich aber wie ein Bodendecker verhält :-) Dazwischen weißblühendes Mutterkraut, dass irgendwie so seltsam gut riecht, wenn man es ausrupft, ein bißchen Schöllkraut, das die Finger braun färbt und ein gelbblühendes Fetthennengewächs, das in meinem Garten wie Unkraut wuchert. (nicht schlimm, ich mag´s!)

Das war ein kleiner Einblick.

Ich lasse viele Wildkräuter stehen, versuche nur, sie im Zaum zu halten. Viele gekaufte, hochgezüchtete Pflanzen sind wahnsinnig empfindlich. Oder für Insekten lecker. Was ein Jahr in meinem Garten nicht übersteht, wird nicht mehr gepflanzt. Viele Sommerblumen sind einjährige, die sich selbst aussäen und die dann genau dort wachsen dürfen, wo sie es sich ausgesucht haben.

Das sieht immer ein bißchen wild und Durcheinander aus, doch ein lautes Brummen und Summen zwischen den Blüten, viele Schmetterlinge und verschiedenste Käfer sind mir wichtiger, als mit dem Lineal gezogene Beete, auf denen Begonien wachsen.

Demnächst nehme ich Sie mal mit in mein Experimentier-Gemüsegärtchen.

Übrigens: wer meinen Garten „besichtigen“  möchte, der soll sich auf ein Tässchen Kaffee anmelden.

Wer sich ein paar Stündchen drin austoben möchte, soll sich dafür ein Wochenende aussuchen, denn nach der Schufterei wird gegrillt. Ich sag´s ja nur mal so.

20 Kommentare zu “Gartenbildchen”

  1. IneS. sagt:

    *gg* Jetzt weiß ich auch, was „Winden“ sind- bei uns heißt dieses Gewächs nämlich Knöterich :)

    (Ansonsten sehr schön bei Dir im Garten *schmacht*)

  2. fraumutti sagt:

    Frau IneS, Knöterich ist was ganz anderes und für kleine Gärte absolut nicht zu empfehlen. Eigentlich überhaupt nicht zu empfehlen, weil irgendwann macht er alles platt.

    (wir haben mal einen Gepflanzt, um den hässlichen Schuppen zu kaschieren. NAah drei Wochen angelte ich Knöterichranken aus dem Kirschbaum und kämpfte ein halbes Jahr lang, um das Ding endlich tot zu kriegen)

  3. Brige sagt:

    dachte ichs mir doch. grundsätzlich gefallen mir die winden ja, nur ranken sie sich an jedem baum und an jedem pflänzchen hoch zur zeit. das gefällt mir weniger. dann werd ich mich bei gegelegenheit mal ans ausbuddeln machen… unser garten durfte vor unserem einzug 1 1/2 jahre machen was er wollte weil er unbetreut war… sie können sich vielleicht vorstellen, dass jetzt da einiges zum vorschein kommt.

    liebe grüsse
    brige

  4. fraumutti sagt:

    Brige, ich kann das toppen! Ich biete 15 Jahre brachliegend, mit meterhohen Brombeeren, Holundern, Brennnesseln, Winden, Hahnenfuß und verschiedenste Disteln. Dazwischen einige eher unmotiviert gepflanzte Nadelbäume :-)

  5. smila sagt:

    oooooooooh…das Bild im Bild…. der Mohn ist einfach ein Traum!

  6. Javea sagt:

    Wo und wann muss ich für Kaffee und Grillen antanzen? ;-) Gartenwühlen macht mir nämlich Spaß, aber im Moment bin ich leider gartenlos…ein noch schlimmerer Zustand als brach liegendes Land *schnüff*

  7. Musematschka sagt:

    Einen grünen Daumen habe ich ja wirklich gar nicht bzw. so gar keine Lust, mich um den Grünkram zu kümmern! Aber schön kann es aussehen, wenn man es mal macht, soooo schön!!
    Was natürlich schrecklich ärgerlich ist: Da steht ein überreifer Sauerkirschbaum dumm in der Gegend rum und ich such mir hier schon das zweite Jahr die Füße platt… ob ich den Liebsten vielleicht nächstes WE zu einem Ausflug überreden kann…?

  8. teufelskruemel sagt:

    auf die gefahr hin, gleich von netten männern mit diesen schicken weißen jacken beglückt zu werden. was treiben sie denn so das erste und zweite augustwe. außer evt winzerfest??? dann gibts urlaub mit kerl und grad so einjährigem irgendwo main, nahe, lahn (je nach zu findender unterkunft) und stippvisite bei schwiegereltern und vllt im garten. die beiden beschäftigen sich auch durchaus woanders.

    LG, teufelskruemel

  9. fraumutti sagt:

    Musematschka, ich muss die Nachbarin fragen, ob ihre Kirschen geerntet werden dürfen, dann gebe ich Ihnen Bescheid. (morgen)

    Teufelskrümel, das erste WE ist wegen Winzerfest und Neffenbesuch verplant, das WE darauf wäre gut :-)

  10. illy sagt:

    Hallo Sie ;-),
    Ihr Garten ist ja wirklich ein Traum!!

    Kommen Sie doch mal bei mir aussäen und gärtnern. Grillen kann ich auch hier anbieten (die Terasse ist gerade, Grill ist da, nur die Blümchen spriessen nicht so herrlich… ).

    Grinsegrüsse
    illy

  11. Corinna sagt:

    *hihi* — schicken Sie uns doch bitte ein paar Blattläuse rüber, denn wir mussten heute erst welche suchen, um den Maikäfer zu verköstigen, der derzeit Mosches „Trararium“ einen kurzen Besuch abstattet, bis er morgen wieder frei gelassen wird.

    Schöne Bildchen, vielen Dank für’s Zeigen, auf einen Kaffee komme ich dann mal vorbei!

    So long,
    Corinna

  12. cocolina sagt:

    auf die gefahr hin, ausgelacht zu werden, möchte ich allen winden-geplagten empfehlen, das rausrupfen der winden bei und um vollmond herum zu betreiben (nein, es muß nicht nachts sein ;-)). der mond sorgt dafür, daß die pflanzen mehr als zu anderen zeiten geschwächt werden. wer dies ein paarmal macht, wird den erfolg sehen.
    und nein, einmal rausrupfen reicht auch bei dieser methode nicht, aber es schwächt die pflanzen doch deutlich, und mit hartnäckigkeit ihrerseits geben sie sogar auf.
    das geht auch mit anderem wurzel un- ähhhh beikraut.
    ansonsten ist mir ihr garten seeehr sympathisch, fraumutti! und wie weit schon alles ist! das ist das schöne weinbauklima, woll?
    frohes wühlen wünscht
    cocolina

  13. Daniela sagt:

    Sagemal, das rosablühende Dingsda bei der Jungfer im Grünen, das hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Fingerhut, oder? Da spitzt die potentielle Giftmischerin in mir die Ohren.
    Schlafmohn finde ich so schön, aber bei uns gedeiht der einfach nicht. Schade, würde so gerne mal das Schlagwort Opiumhöhle in meinem Blog verwenden.

  14. anabel sagt:

    Oh ich finde Ihren Garten wunderhübsch! Meiner ist sehr ähnlich, nur leider wütet darin manchmal „Herr Paschulke“ (Sie wissen, was ich meine?)
    Die Vaterglucke hat hin und wieder die störende Anwandlung MEINE Blumen und vor allem Züchtungen (!!!) zu roden, „versehentlich“ zu mähen, einmal hat er gar ALLES im Gemüsegärtchen niedergespritzt.
    Sie können sich vielleicht vorstellen, was das für ein gärnterisch schlagendes Herz bedeutet… mir blieb im wahrsten Sinne des Wortes das Herz fast stehen und ich sag rot, ganz wirklich. Geholfen hat das natürlich nichts mehr, was hin ist, ist hin, ich könnte heute noch heulen wenn ich daran denke.
    Die Lust aufs Gärtnern war mir gründlich vermiest, im Gemüsegarten weigere ich mich seither, etwas zu tun. (Rupfen und zupfen muss ich auch nicht mehr… ;) )
    So säe ich halbwegs heimlich mal hier mal da diverse Blümchen an, habe Stangenbohnen in Töpfen angesiedelt, die jetzt die Feuerstelle begrünen und langsam aber sicher finde ich wieder neue Freude am Gärtnern.
    Bei mir wäre es noch viel viel wilder, blumiger und natürlicher… aber Herr Paschulke ist immer mal wieder da, wie die Axt im Walde…
    Vielleicht ändert sich ja seine Sichtweise eines Tages, ich gebe die Hoffnung nicht auf ;)

    Gärtnerische Grüße

    anabel

  15. Frau Suppenklar sagt:

    Einfach ganz dolle schön!

    Liebe Grüße sendet
    Frau Suppenklar

  16. Liz Collet sagt:

    ach, ist das schön wild ;-)

  17. Juli sagt:

    Hach, das sieht ja schön aus! Ich liebe Wicken!
    Ab morgen sind wir Terassen-Neubesitzer und ich plane derzeit die Begrünung. Naja, sonderlich weit bin ich noch nicht gekommen, schließlich muss(te) ja auch die ein oder andere Kiste gepackt werden. Aber bald ist es geschafft!
    Und bis es bei uns soweit ist, erfreue ich mich einfach an Ihrem Grün!
    Liebe Grüße,
    Juli

  18. Ruthie sagt:

    Schön, dass hier die Bildchen zum Garten zu gucken sind…

    Blattstrahlaster gibt’s bei Google nur 1 x. http://www.google.de/search?q=blattstrahlaster&sourceid=navclient-ff&ie=UTF-8&rlz=1B3GGGL_enDE242DE242&aq=t
    Und das ist der Link hierher :D

    Ist das nicht auch Mutterkraut? Hätte ich prompt behauptet.

    Und das unbekannte rosa Blümschn könnte das sein:
    http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.pflanzen-vielfalt.de/images/l/penstemon_mexicale_sunburst_ruby2.jpg&imgrefurl=http://www.pflanzen-vielfalt.de/product.php%3Fproducts_id%3D910813&usg=__–3FIJBAKvO03QW5490kIajqa0I=&h=600&w=450&sz=73&hl=de&start=1&um=1&tbnid=xuf4ARffYO9I1M:&tbnh=135&tbnw=101&prev=/images%3Fq%3Dpenstemon%2Bmexicale%2Bsunburst%26ndsp%3D18%26hl%3Dde%26rlz%3D1B3GGGL_enDE242DE242%26sa%3DX%26um%3D1

    … auch Bartfaden genannt. Oder?

  19. fraumutti sagt:

    Ruthie, jepp. Richtig heißen die Dinger Feinstrahlastern :-)

  20. senna sagt:

    mit sauren kirschen kann man wunderbar kuchen backen.
    schneewittchen-kuchen zum beispiel.