Müde und glücklich

6. Juni 2008

aus dem Schwimmbad heimgekehrt.
Dort gelassen haben wir das Töchterlein, das mit 27 Mitschülerinnen, einem Klassenlehrer und vier Tutorinnen die Freuden des Schwimmens um Mitternacht kennenlernen wird. Und hinterher mit nassen Haaren bibbernd und kichernd mit den Freundinnen intime Geheimnisse im Zelt austauschen wird. Wie wunderbar für sie, ich beneide sie ein bißchen.

Es ist das Schwimmbad meiner Kindheit. Geändert hat sich dort nicht viel, die sanitären Einrichtungen sind und waren niemals wirklich hygienisch, der charakteristische Duft nach vier Jahre altem Fett an der Pommesbude gehört genauso dazu, wie dieser ganz spezielle Duft nach Chlor und Sonnenmilch. Ich mag Schwimmbäder nicht so gerne, das Chlor reizt meine Augen und Schleimhäute und verwandelt meine Haut in ein geschupptes Reibeisen. Früher war ich oft in diesem Schwimmbad, habe als aktives DLRG-Mitglied die Betreuung für Ferienkinder mit übernommen, einen wundervoll aufregenden Kuss am Sprungturm erlebt und „Es“ in einem Rutsch gelesen, bibbernd mit dem Handtuch über dem Kopf.

Heute bin ich zwei der langen Bahnen hin und her geschwommen, habe meinen Kindern beim Toben zugesehen, Sonne getankt, gegrillt, Salat gegessen und alkoholfreies Bier getrunken. Ganz anders als früher, aber ich fühle mich genauso warm und puffelig wie früher. Und den aufregenden Kuss gab´s auch. Diesmal an der Tischtennisplatte.

Ein Kommentar zu “Müde und glücklich”

  1. Veety sagt:

    „Mein“ Freibad habe ich schon lange nicht mehr besucht. Beim letzten Mal war die Magie nicht mehr so wie früher. Die Grünflächen sind noch mehr oder weniger so wie damals, der Badebereich fast, der Pommes-Kiosk verbreitet noch den gleichen „Duft“, auch wenn die Pächter längst gewechselt haben (die damaligen sind nun meine Gäste), und die Umkleidekabinen sind umgebaut worden und haben nur noch wenige Gucklöcher.

    Mit unseren Kindern waren wir meist woanders, und auch das ist schon länger her (Himmel … der Jüngste ist schon 19 … Gott, was bin ich alt *zwinker*).

    „Es“ habe ich auch in einem Rutsch, wenn auch nicht im Freibad, gelesen – und kürzlich wieder einmal.

    Liebe Frau … aeh … Mutti, danke für die Erinnerung(en).

    LG Veety aka Ralf aka Onkel Alma … der selten hier kommentiert – aber dafür immer liest.