Guten Morgen, Liebste!
21. März 2007
sprach der beste Vater meiner Kinder, „Du darfst heute zum Frisör gehen!“
„Ich mag nicht!“, sagt Frau … äh … Mutti.
Doch der Termin war gemacht und ungemein pflichtbewusst trabte Frau … äh … Mutti los. (im aufgepimpten Täschchen ein Päckchen, das heute Richtung Bayern geht, surprise, surprise!)
„Wie schneiden wir denn?“, fragt die Frisörin.
„Ab?“, schlägt Frau … äh … Mutti vor.
Ab ist nicht gleich ab und so muss Frau … äh … Mutti einige Bücher mit Frauen mittleren Alters (HA! Gemein!) und sehr strubbeligen Frisuren anschauen.
„Das ist doch ganz niedlich!“, sagt die Frisörin und zeigt auf etwas Gestuftes in Blond.
„Aber nicht blond, ok?“, fragt Frau … äh … Mutti und ergibt sich ihrem Schicksal.
„Bitte zurücklehnen!“, sagt die Frisörin.
Frau … äh … Mutti kippt rückwärts ins Waschbecken und bedauert am Morgen aufgestanden zu sein.
Während die Frisörin schäumt und schrubbt, muss leichte Konversation betrieben werden. Frau … äh … Mutti beantwortet brav alle Fragen zu ihrem Privatleben, seufzt über die plötzlich eingesetzte Kälte und betet, dass endlich alles vorbei sein möge, denn der Waschbeckenrand ist hart und kalt und die Frisörin rupft an den nassen Strähnen.
Nach dem Waschen wird trockengetupft und danach versucht die Foltermeisterin eine Bürste durch´s Gestrüpp zu reissen.
„Geht´s noch?“, fragt sie, als sie Frau … äh … Muttis schmerzverzerrtes Gesicht sieht.
„Ja, ja, geht schon. Irgendwie. Muss ja.“, knirscht Frau … äh …. Mutti und kann einen halben Schmerzenslaut nicht unterdrücken, als die Stahlborsten der Bürste die zarte Wange streifen.
„Tschuldigung!“, sagt die Frisörin und beginnt mit dem Schneiden.
„Eine Pracht!“, sagt sie und Frau … äh … Mutti ist ein bißchen stolz.
„Und so dick!“, sagt sie und Frau … äh … Mutti schaltet ab.
Eine halbe Stunde schneidet und schabt und kämmt und zerrt die Frisörin an Kopf und Haaren herum und beginnt dann mit dem Föhnen. Geschickt wickelt sie eine Rundbürste in die Strähnen und beinahe hätte sie wieder zur Schere greifen müssen. Nach einer Viertelstunde sind die Haare am Hinterkopf trocken und die Frisörchefin gesellt sich zu uns.
„Soll ich ein bißchen helfen?“, fragt sie und noch bevor Frisörin oder Frau … äh … Mutti ihre Einwilligung geben können, steckt eine zweite Rundbürste in den Strähnen und es dröhnt und pustet heiße Luft von zwei Seiten.
„Prima!“, denkt Frau … äh … Mutti, „Bin ich schneller fertig!“
„Oh!“, sagt die Frisörchefin nach zehn Minuten.
„Oh ist schlecht“, denkt Frau … äh … Mutti und schaut in den Spiegel: rechts glatt mit sanfter Innenwelle, links ausgesprochen voluminös mit ausgeprägter Außenwelle.
Frisörin und Frisörchefin einigen sich auf glatt mit sanfter Innenwelle und die Frisörchefin dampft beleidigt ab, während Frau … äh … Muttis Haare wieder angefeuchtet werden und das Föhnen erneut beginnt.
Abschließend darf Frau … äh … Mutti ihren runderneuten Schopf von allen Seiten betrachten, ehrlich erfreut „Gefällt mir!“ sagen, 38 (!!) Euro bezahlen und mit der strengen Ermahnung, in spätesten fünf Monaten zum Nachschneiden zu erscheinen im Ohr, den Laden verlassen.
Geschafft, überlebt, vorbei.
Schnell noch zur Post und Brot kaufen und daheim versuchen, ein exzellentes Bild der neuen Haarpracht zu knippsen, bevor das Volumen in sich zusammenkracht oder die Pracht wieder mit einem Haargummi zusammengeknüddelt wird.
Bitte sehr, ich hoffe, Sie können etwas erahnen:
21. März 2007 um 11:21
Bitte nich hauen, ich fand es vorher besser :cool:
21. März 2007 um 11:22
Na, sieht doch gut aus! und ist auch noch lang genug zum ZUsammenknubbeln.
21. März 2007 um 11:52
Ah..noch jemand mit ein bisschen Keirophobie ;)
Die einzige Friseuse, der ich meine Pracht noch einigermassen ohne Panik anvertraue, ist über 1 1/2 h weg von hier.
Aber unter 60 Euro komme ich bei uns für`s Gleiche (Waschen, Schneiden, bisschen Schaumzeugs und Föhnen) nicht weg…
21. März 2007 um 12:09
Schick, sieht alles ein bisschen „gezaehmt“ aus, nicht zu viel veraendert, so mag ich's auch, wenn ich mich 2 x im Jahr (Mai und November) zum Frisoer pruegel lasse. Kommt wohl daher, weil ich's selber mal gelernt habe und weiss, wie viel dabei schiefgehen kann!!!!
21. März 2007 um 12:15
Da hatten sie aber heute Gold – ist ja auch noch hübsch geworden. :)
Ich war nämlich heute morgen fast zu gleichen Zeit beim Zahnarzt.
Und überlege nun, mich mit einem Friseurtermin zu belohnen, ich geh da nämlich eigentlich ganz gerne hin.
Liebe Grüße
Astrid
21. März 2007 um 12:16
Sieht aber gut aus. Mir geht es jedesmal genauso. Super beschrieben!
Viele Grüße Ute + 6 Wilde Kerle
21. März 2007 um 14:00
Na siehste – war doch gar nicht soooooo schlimm, oder? Und gut geworden ist´s doch auch. Werde mir die Pracht in den nächsten Tagen dann mal „in echt“ angucken.
Liebe Grüße – Denise
21. März 2007 um 14:32
Wenn ich mich unbekannterweise einmischen darf: die neue Frisur macht das Gesicht länglich. Erinnert mich ein bisschen an die Hippie-Zeit. Mir hat es vorher auch besser gefallen
21. März 2007 um 14:32
38 Euro. Ja, die Frisörin war wirklich grausam. Morgen werde ich meinen Frisör die Hälfte bezahlen.
21. März 2007 um 16:10
Verzeihen Sie mir die vielleicht typisch männliche Frage: Aber gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen vor und nach dem Friseur? :(
LG Jost
21. März 2007 um 17:09
ähem..der mittelscheitel ist nicht wirklich in der mitte.. irritiert ein bisschen..
und mal ganz nebenbei bemerkt fände ich es günstiger wenn das gesicht mehr frei wäre….die seiten werden duch das vorhängende Haar eher gestreckt.
aber trotzdem….. sieht wirklich gepflegter aus….
gruß
petra
21. März 2007 um 17:12
also mir gefällts, auch wenns „nur“ das Gleiche in ein bisschen kürzer und ordentlicher ist. 38 euros ist kein schlechter preis, das zahlt man hier in den städten locker auch. bei uns „in der pampa“ kommt man mit 24 davon. ich bin auch bald wieder dran, aber eigentlich geh ich gerne, dann finde ich es zu kurz und am längsten dauert das anrufen um den termin auszumachen. kalte grüße aus der gascogne, wir haben (fast) son wetter wie ihr …
21. März 2007 um 18:17
Na also, überstanden – und es sieht doch wirklich prima aus!“ Nicht zuviel verändert und immer noch schön lang (Hätte ich gerne auch so lange, aber mit meinen dünnen Fusseln auf dem Kopf ist das nichts)
Übrigens: Meine Freundin reist extra zweimal im Jahr von London an ins schöne Allgäu um zum Friseur zu gehen (naja, ein bißchen Heimatbesuch ist da auch dabei *g*)
22. März 2007 um 12:54
Die haben doch glatt für 38 Öcken die Brille weggeschnitten ….. :cool:
14. Juni 2007 um 09:20
Ich find´s schön so. Ganz ehrlich ! Und auch nicht sooo teuer, ich habe gestern 44 hingelegt. Dafür daß die Kopfhaut jetzt etwa einen gefühlten cm über der SChädeldecke schwebt. Nächstes Mal gibt´s Cut&Go, ich hasse Fönen beim Friseur.
Liebe Grüße Celestine