Weicheier, Warmduscher
11. August 2006
Pünktlich um halb acht saßen alle Kinder geschlafanzugt in ihren Schlafsäcken und beschlossen, dass ein Wikingerbrot nebst einem Salatkopf, etlichen Tomaten und einem halben Pfund Salami kein ausreichendes Abendessen für Kinder im Wachstum ist und dass deshalb die Vernichtung der Vorräte begonnen werden muss.
Zehn Minuten später wanderten fünf Kinder an mir vorbei Richtung Toilette.
Um acht begann es sachte zu regnen.
Viertel nach acht wanderten fünf Kinder an mir vorbei Richtung Toilette.
Der Regen wurde stärker, aber scheinbar hielt alles dicht. Die Stimmung war gut und ich ermahnte zu etwas verminderter Lautstärke.
Kurz nach neun kam das jüngste Kind, um nochmal auf´s Klo gehen. Aber danach dann doch lieber ins gemütliche Bett, dorthin wo es warm ist. Der Regen hatte aufgehört, aber 12 Grad Aussentemperatur sind nicht gerade kuschelig.
Da waren´s nur noch vier Abenteurer.
Zwanzig nach neun fiel den Damen auf, dass der Jüngste fehlte und sie fragten besorgt nach. Als sie hörten, dass dieses Kind bereits im weichen Bett schlummert, warfen sie jedes Heldentum über Bord und beschlossen, im Zimmer der Mittleren zu schlafen. Ich schleppte die Gästematratze aus der Halle ins Mädchenzimmer, zerrte das Gästebett unter dem Bett der Mittleren hervor, bezog die Matratze, verteilte Gute-Nacht-Küsse und stieg die Treppe hinauf ins Wohnzimmer, wo mich die beiden großen Jungs erwarteten.
Gestritten hatten sie sich und der Streit war unversöhnlich und so zerstritten kann man unmöglich in einer ollen Pappkiste schlafen, wohl aber im Zimmer des Großen.
Ich schleifte die zweite Gästematratze aus der Halle, warf sie vor das Bett des Großen, bezog sie, verteilte keine uncoolen Gute-Nacht-Küsse und ging zurück ins Wohnzimmer, wo mich die beiden Mädchen erwarteten, die aus irgendwelchen Gründen nicht schlafen konnten und nun überlegten, ob sie nicht doch ins Survivalcamp zurückziehen wollen. Wollten sie dann doch nicht.
Und das war eine gute Idee.
Es schüttete in der Nacht aus Eimern.
Der erste Gang der Kinder heute morgen führte sie ins „Lager“, Schäden besichtigen. Es hatte an einigen Stellen heftig durchgeregnet, mindestens drei Kinder wären ratschnass geworden.
Schade. Irgendwie schade.
Das Lager ist mittlerweile abgebaut und vielleicht kriegen wir die Rückstände des Paketklebebandes auch irgendwann wieder von den Rolläden runter. Wenn das Wetter wieder stabil hält, wird diese Aktion wiederholt. Versprochen, ihr Kindelein.
11. August 2006 um 17:28
die japanerin würde jetzt sagen:
gut das legen kam, sonst hätten kindellein gesicht velolen!
11. August 2006 um 19:55
Versuchs mit Babyöl, den Kleberrückständen zu Leibe zu rücken. (Ersatzweise tuts auch Salatöl)
Klappt BESTENS :)
LG anabel, die die Survival Geschichte seeeehr interessiert verfolgt hat :ok: