Oooohm! Oder so.
19. Februar 2010
Ich würde gerne schreiben, dass mich das Fasten zu einem besseren Menschen macht. Zu einem entspannten, gelassenen, geduldigen und von irgendwas irgendwie erleuchteten Menschen.
Nun. Dem ist nicht so.
Ich bin viel zu schnell von null auf hundert, extrem ungeduldig und meine Reizschwelle ist nicht mehr vorhanden. Lautstärke kann ich nur sehr schwer ertragen, Rumgewusel ebenfalls nicht. Das bedeutet, dass ich mich im Alltag schwer zusammenreissen muss, um die Kinder nicht an den nächsten Wanderzirkus zu verkaufen. Obwohl sie nicht anstrengender sind als sonst. Es liegt schlicht an mir.
Wahrscheinlich ist das der Grund, weswegen viele Menschen sich zum Fasten in eine ruhige Umgebung zurückziehen. Eigentlich ist man so sehr mit seinem Körper beschäftigt, dass kein Raum für andere Menschen bleibt. Wenn mich zum Beispiel ein Hüngerchen anfällt, dann kann ich keine Kinder um mich herum gebrauchen die mir erklären, was sie unbedingt aus dem neuen fit-z-Katalog brauchen, um den Sommer überleben zu können. Dann will ich langsam und bewusst eine Tasse Tee trinken und in mich hineinhören, ob Hunger in mir grummelt oder schlicht Esslust. Und ich muss in Ruhe Verträge mit mir aushandeln, die alle nur aussagen, dass ich sofort dieses Experiment abbreche, wenn ich mich mies fühle.
Mir ist also nicht nach Ablenkung zumute, sondern nach Erspüren, Grübeln und Aushalten.
Leise hoffe ich, dass ich in den nächsten Tagen ruhiger werde, weil ich kann mich selbst nicht leiden, wenn ich eine Xanthippe bin.
19. Februar 2010 um 19:31
Ich kann Sie beruhigen, dass ist völlig normal. Das launische, und auch der, wie ich finde, extrem ausgeprägte Geruchssinn, der das Fasten nicht besonders einfach macht. Das in sich ruhende Gefühl stellt sich meist gleichzeitig mit dem Gefühl ein, dass alle anderen Menschen einfach nur stören. Es wird, fürchte ich, auch nicht besser bis zum ersten Biss in einen Apfel. Aber das entschädigt dann für alles, versprochen!
19. Februar 2010 um 19:37
oh ja hunger macht böse
und jeder der dann was von einem will nervt dann nur tierisch
das war anfangs ganz schlimm bei der ernährungsumstellung, weil das glutenfreie brot irgendwie nicht wirklich sättig, ich war die ganze zeit schlecht drauf und musste ständig in mein kämmerlein zum abreagieren, damit ich niemanden an die gurgel springe
ich wünsch ihnen viel kraft frau mutti
19. Februar 2010 um 19:48
Naja, da haben sie halt den Grund, warum Jesus seinerzeit in die Wüste ging zum Fasten – und warum man (oder frau) dafür generell sowas wie „Abgeschiedenheit“ präferiert.
:-) finchen
19. Februar 2010 um 19:48
Das sind aber wirklich erschwerte Bedingungen. Ich glaube, ich würde das bei meinen Dreien nicht aushalten. Ich komme ja so schon kaum mal zum Hineinhorchen und Nachdenken, wenn die Antennen dann auch noch so empfindlich wären, wie sie beim Fasten zu sein scheinen… Ich wünsch‘ Ihnen Durchhaltevermögen!
19. Februar 2010 um 20:46
Oh, oh! Gutes Durchhalten Ihnen!
19. Februar 2010 um 21:10
Ich finds einfach nur tapfer, ich habs noch niiieee probiert, da fehlt mir dann doch die Überwindung…..
Kopf hoch, vielleicht sind sie ja NACHHER ein besserer MEnsch – (man) frau kann ja nie wissen…..
NETTE
19. Februar 2010 um 22:05
Respekt, ich verfolge Interressiert ihre Fastentage, und bin drauf und dran selbst erspühren zu wollen. Ich trau mich noch nicht
19. Februar 2010 um 23:22
Ich wünsche Ihnen, dass Sie es schaffen.
Selbst habe ich keine Erfahrungen dieser Art. Doch kann ich mir gut vorstellen, dass es leichter wäre, wenn Sie allein wären.
20. Februar 2010 um 07:44
Aaaalsoooo ich habe mal gefastet…. und es hat nichts gebracht ausser der erkenntnis das ich das sicher nicht wieder mache. Viel Glück das es bei ihnen anders ist.
Ach ja als ich wieder aß, ärgerte ich mich das nicht fünf Tage vorher getan zu haben. :-D
20. Februar 2010 um 10:53
Ich wünsche Ihnen Durchhaltevermögen, wenn sie weitermachen möchten, doch bin ich sicher, sie hätten auch den Mut, das Fasten zu beenden, ohne sich zu ärgern.
Herzliche Grüße vom linken Niederrhein.