Und dann denkt man:

4. Februar 2011

„Oh prima, jetzt habe ich endlich das letzte Kind aus dem Kindergarten draußen, ein neuer Abschnitt beginnt, kein Laterne basteln mehr, keine Elternabende auf Ministühlchen mehr.“

Dann denkt man:

„Jippieh, das letzte Kind aus der Grundschule raus, ein neuer Abschnitt beginnt. Für alle Kinder wurden Schulen gesucht und gefunden, die einigermaßen zu ihnen passen oder in die sie einigermaßen passen, kein Plätzchen backen in der Vorweihnachtszeit in der Schulküche mehr, keine Elternabende auf kleinen Stühlen, jetzt werden die Weichen gestellt.“

Zwischendurch denkt man:

„Fein, zwei Kinder durch die Orientierungsstufe, bei beiden zeigt sich, dass alles passt.“

Man gönnt sich so ein kleines Zurücklehnen, weil irgendwie kann ja jetzt nix mehr schief gehen. Die machen ihren Weg im Rahmen ihrer Möglichkeiten, mit mehr oder weniger Ehrgeiz, aber doch gewissenhaft und verlässlich.

Blöderweise muss dann der Große seine Leistungskurse wählen. Fällt ihm nicht schwer, er weiß ja, was er will: Soziakunde, Chemie, Latein
Damit steht er unglücklicherweise eher allein da, denn Latein muss niemand nehmen, das Latinum haben sie nach der zehnten Klasse in der Tasche. Und so kommt der Kurs womöglich nicht zustande.

Also muss man Alternativen finden, abwägen. Andere Schule? Anderes Bundesland? Ein womöglich nie aufgedecktes Talent in Englisch ausgraben? Mathematik als Leistungskurs?

Ich schätze, in ein paar Jahren sage ich:

„Yeah! Abitur und Schulabschluss in den Taschen der Kinder, ein neuer Lebensabschnitt kann beginnen. Garantiert keine Elternabende mehr, egal auf welchen Stühlen. Kein Schulfrust, keine Unlust wegmotivieren.“

Bis dann die Ausbildungen oder das Studium beginnt. Und ich mich nach Kindergartenstühlchen zurücksehne.

20 Kommentare zu “Und dann denkt man:”

  1. Ulla S. sagt:

    Dazu kann ich nur sagen:
    „Ich glaube es hört nie auf“
    Etwas ist immer.

    Gruß
    Ulla S.

  2. Bianca sagt:

    Stimmt, es verändert sich nur. Aber ich schätze, so wird es die nächsten …? Jahre noch weitergehen!
    LG, Bianca

  3. Gudrun sagt:

    Oder es passiert Ihnen wie den Eltren meines Mannes: Er studiert nochmal was neues, nach der Geburt unseres ersten Kindes und sind auf seine Eltern angewiesen:-)

  4. vreni sagt:

    Es ändert sich, irgendwann entscheiden die „Kinder“ alleine, machen das, wir müssen sie „nur“ noch finanziell unterstützen sp gut wir können, damit sie das gewünschte Studium durchziehen können :-))
    Ich sehn mich wirklich nicht nach der Schulzeit……….

  5. Caramellita sagt:

    Ich bin ja noch in der „ach wäre sie doch endlich trocken“-Phase, aber wenn ich meine Mama sehe, die macht sich auch immernoch Gedanken. Nur irgendwann hat man den räumlichen Abstand und bekommt nicht mehr alles mit. Nicht umsonst sind Kinder eine Lebensaufgabe ;-)

    Liebe Grüße von Caramellita, harrend der Dinge, die noch kommen…

  6. Katha sagt:

    Ja, das mit dem Englischleisungskurs habe ich deswegen damals genau so gemacht… Es tröstet Sie sicher nicht, dass man auch mit nur 4 Punkten im LK das Abi bestehen kannn ?
    Sonst leider keine Tipps im Ärmel…

  7. Polly Oliver sagt:

    Ich wundere mich nur grade ob der drei Lks. Ich hatte damals (haha, auch erst fast 6 Jahre her) nur zwei. Bloß die ganz superduper Guten haben 3 genommen und die meisten einen nach nem viertel Jahr oder so auch wieder abgegeben, weil es einfach zu viel war…

    Liebe Grüße, Polly

  8. fraumutti sagt:

    Polly Oliver, die drei LKs sind hier normal. Neu ist, das nur bestimmte Kombinatioonen gehen. Ganz doof das.
    Wegen des Austauschs mit Polen: von drei Ehemaligen und deren Eltern habe ich eine Menge über eine Menge Alkohol gehört, der Austauschpartner des Sohnes meiner Freundin war die zwei Wochen lang hier durchgehend betrunken. Darauf habe ich definitv keine Lust, einen besoffenen Jugendlichen im Haus zu haben.

  9. Claudia sagt:

    … keine Panik, da kommen doch vielleicht noch Enkelkinder :-)

  10. Polly Oliver sagt:

    Frau…äh…Mutti,
    Okay, das mit dem Kombinationen ist doof. Wir hatten auch ein paar Lks (Französisch und Physik) die fast nicht zustande gekommen wären, allerdings hat man da für 3 Stunden in der Woche den Lk mit dem Gk zusammen unterrichtet und die anderen 2 Stunden nur den Lk, ob das jetzt so super ist, kann ich allerdings nicht sagen.
    Und was den Alkohol angeht, gut, daran habe ich auch schon gedacht, wollte es aber nicht unbedingt hinschreiben.
    Ich drück Ihnen die Daumen, dass sie einen erwischen, der es nicht so übertreibt.
    Aber naja, die Franzosen, die wir beim Austausch da hatten, saßen in jeder großen Pause in der Raucherecke der Schule und haben gekifft… Auch nicht unbedingt besser, oder?

    Danke für die Antwort :)

  11. claudia sagt:

    meine Tochter hatte sich auch schon alles soooo schön für das mündliche Abi überlegt!
    Kunst sollte es sein!
    Und nun sagte der Klassenlehrer-ein gesellschaftliches Fach soll es sein!
    Gemeinschaftskunde ????? Wirtschaft ??????
    Die Not ist gerade groß hier!
    Und wenn dann meine Kindergarteneltern mir verzweifelt etwas von ihren Sprösslingen erzählen, dann rutscht mir manchmal fast dieser Satz aus dem Mund:“ Mein Gott, das ist doch alles Pillepalle……das richtige Leben beginnt erst mit der Schule !“
    Ich sag es aber nur fast…….
    Ich möchte ja keine Seifenblasen zerplatzen…..und so höre ich mir gebannt richtig schlimme Kindergartenprobleme an…..“ der Dschustin wird immer vom Dschesen gehauen…..oder so…..(Pony aus der Stirn gepustet ).

  12. Ev sagt:

    Ich will ja keine Illusionen platzen lassen, aber:

    Das richtige Leben beginnt ab dem ersten Schrei und da müssen dann Alle bis zum Ende durch – und gut ist doch, dass Schlimmer fast immer geht ;) … war ja für unsere Eltern auch nicht anders.

    Nur Mut, das wird schon!

  13. ulla sagt:

    Ach Frau Mutti. Es ist kein Ende in Sicht. Die eine Tochter (34J), Mutter von 2 entzückenden kleinen Mädchen. Da fängt man ganz von vorne als Oma wieder an.
    Die andere Tochter, im 6. Monat schwanger. 2 Prädikatsexamen als Juristin, arbeitet z. Zt. als Richterin, hat sich entschlossen nun als Lehrerin zu arbeiten. Sie hat ihr erstes Staatsex. in Deutsch und Geschichte schon vor dem Jurastudium gemacht, will jetzt ihr Referendariat fürs Lehramt nach der Geburt machen. Ich könnte schreien, es hört nur mit dem Tod auf.

  14. MarsMam-Blog sagt:

    Wie hat meine Mutter immer gesagt: Kleine Kinder kleine Sorgen, grosse Kinder grosse Sorgen ;o)

    Lg
    MarsMam

  15. Ju sagt:

    Eine Zusammenlegung von Leistungskurs und Grundkurs wurde bei uns „Aufsetzer“ genannt und kam relativ häufig vor. Vorraussetzung dafür ist natürlich, dass es genug Interessierte für einen Grundkurs in Latein gibt. Zu meiner Zeit mußte mit 8 Schülern (LK+GK) der Kurs dann stattfinden (ist heute bestimmt höher und wahrscheinlich auch in jedem Bundesland anders). Da wir dann auch nur 8 waren, ging das als Kombination relativ gut, wahrescheinlich haben die GK’ler eher unter dem höheren Niveau gelitten.
    Sehr wichtig zu wissen ist allerdings, dass sowohl Schulleitung als auch manche Lehrer solch einen „Aufsetzer“ nicht gerne haben weswegen es sehr viel Elterninitiative bedarf, um dies auch durchzusetzen (an meiner Schule hat dann die Drohung, die Schule zu wechseln den Erfolg gebracht – allerdings nur weil 1/3 wegen mangelnder Kunst und Musik LK’s abgewandert sind).
    Alternativ kann der Sohn vielleicht auch nur während des Latein LK an eine andere Schule (sofern sich da eine Schule findet). Das ist zwar sehr umständlich auch wegen des Stundenplans, hat es zu meiner Schulzeit aber auch gegeben (damals als Sport LK). Dem muss aber immer nachgeholfen werden, da die Schulen meist nicht mit solchen Vorschlägen kommen.
    Falls diese Möglichkeiten nicht geboten werden, würde ich raten, die Schule zu wechseln. Auch wenn vielleicht genau dieser LK für ein mögliches Studium nichts bedeutet, so können zwei Jahre sehr anstrengend sein, wenn man sich im Fach quälen muss. Während der Ausbildung sollte man keine halbherzigen Kompromisse eingehen auch wenn es in der Schule noch weniger Konsequenzen hat als später beim Studium oder der Dissertation (da spricht die eigene Erfahrung).
    Wünsche viel Erfolg – vielleicht wird es ja doch noch was mit dem Latein LK!

  16. Jane sagt:

    Haben sie ja noch Glück!

    Saarländisches G8 heißt:
    Sprache, Mathe, Deutsch und Neigungsfach schriftlich im Abitur, weiteres Fach mündlich.
    Insofern ein Hoch auf die Alternative Englisch!!!!

    Gruß Jane

  17. Gunilla sagt:

    Das wird immer wieder so sein, dass man sich immer sorgt. Mein Sohn ist jetzt eigentlich „gefestigt“ würde ich sagen. Abi, Bundeswehr, Studium liegen jetzt schon etwas zurück und nach einjähriger Durststrecke nun seit 2 Jahren bei seiner jetzigen Firma fest angestellt, der Job macht ihm Spaß und er hat seinen Lebensmittelpunkt nunmehr in der großen fernen Stadt, kommt alle paar Wochen auf „Heimaturlaub“ um sich mit Freunden zu treffen, die, wie er, inzwischen in der ganzen Republik verteilt leben und arbeiten und ist dann auch immer für ein paar Stündchen bei mir. Und ich frage dann besorgt: Arbeitest du auch nicht zu viel (er ist manchmal so erschöpft und brennt für seinen Job) und ich hätte es gern, dass er nicht allein bliebe – aber feste Freundin nicht in Sicht. „Du sorgst dich zuviel“ kriege ich dann zu hören und denke, dass ich damit wohl nie aufhören werde. Meine Eltern starben früh, aber auch sie haben sich Zeit ihres Lebens um mich gesorgt….Ist wohl einfach der Lauf des Lebens.

  18. Sylvia sagt:

    Das war bei unserer Großen vor einem Jahr ähnlich.

    LK’s heißen hier nicht mehr so, sondern laufen unter „vierstündigen Fächern“. Latein kam nicht zustande mangels Interesse.

    Meine Tochter entschied sich dann notgedrungen für ein anderes Fach und ist nicht besonders glücklich damit.

    Ihre Freundin wählte die Variante, nur für Latein ein anderes Gymnasium der Stadt zu besuchen, also zwischen zwei Schulen zu pendeln. War ein gewisses Risiko, denn man kennt dann ja den künftigen Lehrer nicht, aber die Noten zählen sofort mit zum Abi.

    Die Freundin ist eine durchgehende Einserschülerin, hoch motiviert und superhelle. Aber der Lateinlehrer dort berüchtigt – jetzt hat sie ausgerechnet in der Oberstufe plötzlich eine Punktezahl im Dreierbereich.

    Sprich: wie man’s macht, kann es falsch sein.

    Und ja, es hört nie auf. Irgendwann kämpfen sie sich durch die berufliche Ausbildung, durch Liebeskummer, Familienplanung, ach, ich glaube, so ganz ohne Sorgen um die Kinder wird man nie mehr sein.

  19. Webschaf sagt:

    Zum LK:
    Wir hatten zum glück zwei Gymnasien sehr nah beieinander. Da kamen exotische LKs dann oft doch in Kooperation zustande. Ich war dann allerdings in fast jeder großen Pause unterwegs, da ich gleich beide LKs(Englisch + Chemie) so wie Sport an der anderen Schule hatte (Russisch war auch ein Koop-Kurs, aber bei uns) und unser Mathekurs aus Platzgründen auch noch in ein anderes Schulgebäude in der anderen Richtung ausgelagert war.
    Bei unserem Englisch-LK lief auch einiges von Anfang an nicht ganz rund. Da war auch nochmal viel Engagement der Eltern und Schüler nötig, aber ab dem zweiten Halbjahr war dafür alles prima.
    Zum Schüleraustausch:
    Unser Schüleraustausch nach Weißrussland war auch sehr Alkohollastig. Allerdings waren es einige von unseren Leuten, die dort ständig betrunken waren, weil das Bier ja so billig war. Da waren die Gastfamilien auch nich begeistert. Die Austauschschüler sind aber nicht wirklich negativ aufgefallen (ausser, vielleicht damit, dass sie immer zu spät kamen) und verstanden haben wir uns mit denen viel besser als mit den Französinnen, mit denen wir so gar nichts gemeinsam hatten. Da sind Welten aufeinander geprallt: Wir waren alle Nichtraucher und einige Vegetarier, die Franzosen gemüsehassende Kettenraucher. Vorurteil voll bestätigt. Beim Gegenbesuch war dann auch nur noch die Hälfte der Leute dabei.
    Ich hoffe Ihre Kinder machen überwiegend positive Austauscherfahrungen und dem großen wünsche ich eine tolle Zeit in der Oberstufe und die Kurse, die er sich wünscht (bei den richtigen Lehrern…).

  20. minibar sagt:

    Och mensch, das ist echt gemein, da hat er Vorlieben, und darf sie nicht bedienen. So ein Mist. Latein mochte ich damals auch. Ist wenig hängengeblieben, da ich es halt nicht brauche.
    Ich wünsche alles Gute für die Wahl des neuen Wahlfachs. Was offensichtlich ja oft gar kein Wahl-Fach ist.