Der dicke Martin, hoffentlich letzter Teil
10. März 2013
Zwei Nächte hat er auswärts (= mit Katheder beim Tierarzt) genächtigt, konsequent dort das Futter verweigert, dafür aber sämtliche Spritzen und Blasenspülungen mehr oder minder klaglos über sich ergehen lassen. Gestern mittag durften wir ihn heimholen, gestern abend fürchtete ich, dass sich erneut Gries in die Harnröhre gelegt hat, denn er rannte dauernd breitbeinig zum Katzenklo, kam aber unverrichteter Dinge wieder zurück. Mehrmals. Er kauerte sich in alle mögliche Ecken … und nichts geschah. (glauben Sie mir, ich bin schier durchgedreht, weil das kann doch nicht sein, das wäre wirklich nicht fair und alles, was man halt so schimpft.)
Irgendwann pinkelte er dann doch, maunzend und jaulend, in unseern Holz-hol-Korb. Semi-optimal, weil nicht der dafür vorgesehene Ort, aber immerhin – Urin floss ab. Ich schlief beinahe beruhigt.
Heute morgen hatten wir einen Kontrolltermin beim Tierarzt. Der dicke Martin pinkelte brav auf Hin- und Rückfahrt in die Transportbox (reines Protestpinkeln, tut er immer, wenn er in dieser Kiste sitzt), ließ sich ein Antibiotikum spritzen und war insgesamt eher unwillig beim Tierarzt. Von Lethargie auf dem Behandlungstisch, ausglöst durch Schmerzen und Angst, war nichts mehr zu sehen, er ist als „gesund“ entlassen.
„Gesund“ in Anführungszeichen, weil er nun als Blasenstein oder -gries-Kandidat gilt. Er soll Diätfutter fressen (was er ganz anders sieht) und es kann jederzeit wieder vorkommen, dass die Harnröhre verstopft. Da dies dann das dritte Mal wäre, zöge man eine Fistel in Erwägung. Das bedeutet, dass der Penis des Katers „amputiert“ wird, um eine größere Öffnung für Harn und Gries und was sonst noch raus will zu schaffen.Das ist allerdings Zukunftsmusik und wir hoffen, uns noch lange keine Gedanken darüber machen zu müssen.
Ergänzung: pinkeln tat wahrscheinlich weh, nach dem Ziehen des Katheders. Deshalb die Schwierigkeiten.
Was nun die horrenden Kosten anbelangt … sie belaufen sich auf ein Drittel von dem, was wir kalkuliert und befürchtet hatten und wir sind ausgesprochen erleichtert. Mein Jammern über die Kosten sollte auf gar keinen Fall die Arbeit unseres Tierarztes herabsetzen! Ich möchte damit aber jedem, der sich mit dem Gedanken trägt, ein Haustier anzuschaffen, klarmachen, dass es mit den Anschaffungs- und Futterkosten nicht getan ist. Auch ohne dass ein Tier erkrankt ist immer mit Tierarztkosten zu rechnen, die Tiere sollen sterilisiert und geimpft werden! Und kleinere Verletzungen passieren eben auch.
Ich nehme mir durchaus das Recht zu jammern, dass solch ein kleines Tier so teuer sein kann. Ich behaupte aber nicht, das sei es nicht wert.
Und noch zwei, drei Sätze zum Futter. Es gibt so viele Meinungen und Ansätze und jeder weiß, dass sein Weg der Beste ist und sein Tierarzt die einzig wahre Antwort hat und jeder kennt einen, der einen kennt, bei dem es geholfen hat, bei Vollmond in die Futterschüssel zu spucken. Und genauso wie es bei Impfungen, Kinderernährung und -erziehung sinnlos ist zu diskutieren, werde ich auch hier nicht über die weitere Ernährung der Kater diskutieren. Wir machen das genau so, wie wir es für richtig halten, haben uns informiert und beraten lassen und sind jetzt äußerst optimistisch, dass der eine Kater gesund wird und der andere es bleibt.
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Und das war jetzt mal wieder genug CatContent. Oder auch nicht, ich nähe jetzt ein Katzenkissen und das zeige ich natürlich, wenn es fertig ist.
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Montag gehen die ersten Päckchen auf die Reise. Das hätte schon gestern geschehen können, aber gestern … war kein guter Tag.
Der dicke Martin, Teil II
8. März 2013
Danke für Zuspruch und gedrückte Daumen.
Wir warten auf den Anruf des Tierarztes, wissen also noch nichts Neues.
Ich werde die Neuigkeiten hier ergänzen.
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Danke auch für die vielen Ratschläge ums Füttern. Der dicke Martin frisst kein Trockenfutter.
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Nach dem Anruf des Tierarztes weiß ich nun, dass der dicke Martin ein lieber, zutraulicher, freundlicher Kater ist, der regelmäßig von TA und Praxisteam geknuffelt wird. Ausserdem weiß ich, dass er noch immer kathederisiert ist und das auch noch bis morgen bleibt. Irgendwelche Gesteinsproben (haha) wurden ins Labor geschickt und ein spezielles Blasendiätfutter verabreicht.
Ich will meinen dicken Martin zurück. Und höre im Geist dieses *plingpling* einer altmodischen Kasse.
Der dicke Martin
7. März 2013
liegt im Katzenkrankenhaus. Hat nach einem Harnstau einen Katheder in der Harnröhre, durch den in den nächsten zwei Tagen der ganze angesammelte Gries rausgespült werden soll.
Ich sag Ihnen, man hat schon sein Leid, mit den Katzenviechern. Alle verfügbaren „werd-gesund-Kater“-Daumen zu uns, denn auch wenn wir ihn in kompetenten Händen wissen, wir sorgen uns sehr.
(verkneifen Sie sich ätzende Kommentare, weil ich schreibe es trotzdem: neben dem ganzen Mitleid mit unserem süßen Puffelkätzchen, mache ich mir auch echte Sorgen um unseren Geldbeutel. Wer über die Anschaffung einer Katze nachdenkt, sollte ganz unbedingt bedenken, dass er nicht nur Kotze vom Boden wischen und ein Katzenklo reinigen muss, sondern im doofsten Fall auch etliche Hunderter beim Tierarzt lassen muss.)
Tagebuchbloggen.
6. März 2013
Frau Brüllen lädt zum Tagebuchbloggen unter dem Motto „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“ ein. Das kann ich gut, ich blogge ja nichts anderes, deshalb mache ich mit. Start ist Montag, der 11. März, ein Linkliste zum Eintragen wird es in ihrem Blog geben.
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Sollten Sie zu den Menschen gehören, die gestern von mir eine Nachricht bekamen, in der stand, ich habe das Fatburner-Geheimnis geknackt oder Sie sollen sich das witzige Bild, das ich von Ihnen habe, anschauen – ignorieren, wegwerfen. Mein Twitter-Account war geknackt. Jetzt dürfte alles wieder in Ordnung sein und ich entschuldige mich für … nix eigentlich. Mögen den Programmierfuzzies, die mit fremden Accounts herumspielen, die Finger abfaulen.
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Oma Eis brachte am Montag einen Korb voller Kränze und genähter Osterkörbchen mit. „Könntest du nicht ein Osterschaufenster machen?“, regte sie an. Mache ich. Morgen, so um elf Uhr, ziehe ich die Vorhänge auf. Bis dahin muss ich noch jede Menge Schnickeldi fotografieren, die Seite basteln und endlich kapieren, wieviele Briefmarken ich auf welchen Umschlag kleben muss.
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Und ganz im Sinne des Tagebuchbloggens: ich werde jetzt Teig für Naanbrot ansetzen. Auf speziellen Wunsch der Kinder gibt es nämlich heute indische Tomatensuppe mit Naanbrot. Super Winteressen, weil würzig-scharf und wohlig wärmend. Nehmen wir es als Winter-Abschieds-Essen, denn bei lauschigen 14°C ist mir langsam wieder eher nach knackigen Salaten. Meine Figur meint das auch, dass es nun ein Ende haben könnte, mit dem Winterspeck. Jeden Winter nehme ich ein paar Kilos zu, die dann mit steigenden Temperaturen schmelzen. (bis ich wieder bei meinen ewigen „drei Kilo zuviel“ bin.) Allerdings scheine ich nun langsam in dem Alter zu sein, in dem der Stoffwechsel ein etwas gemächlicheres Tempo hat. Derzeit schmilzt da noch nix, außer der Anzahl von Frühlingsröckchen, in denen ich nicht wie eine Presswurst aussehe. Es wird wohl Zeit, die Laufschuhe zu schnüren. Frau Knie fände das auch gut.
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Der dicke Martin hat das Markieren in Küche und Wohnzimmer aufgegeben, weil dort wabern ja die Pheromone. Unglücklicherweise wabern die nicht bis ins Nähzimmer und deshalb musste ich dort sehr gründlich putzen. Ich möchte einen Muff aus dem Viech nähen. Wenn er nur nicht so niedlich wäre …
Franz markiert nur, indem er sich eine besonders schlammige Stelle im Garten sucht und durchwandert, bevor er auf mein frischbezogenes Bett springt. Immer. Das stinkt zwar nicht, aber dem Tatzenmuster habe ich ja seit dieser Wolfshaut-Abmahn-Geschichte abgeschworen. Ich möchte einen Muff aus dem Viech nähen. Wenn er nur nicht so niedlich wäre …
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Sie können Frau Brüllen und mich auf der re:publica in Berlin treffen, Anfang Mai. Und falls Sie dort nicht sind, klappt es vielleicht ja in einem Café? Genaueres können wir noch planen, ertsmal wäre es schön, wenn Frau Brüllen unter ihrem eigenen Namen und nicht unter meinem auf der re:publica rumlaufen könnte, das Umschreiben der Karten scheint ein echtes Problem zu sein. Immerhin haben wir, dank Frau Brüllens organisatorischem Eifer, die Übernachtungssache geklärt. Und ich habe für diese eine Nacht, die ich noch obdachlos in Berlin vor meiner Weiterfahrt nach Jever war, ebenfalls ein Plätzchen gefunden. Der Mai kann kommen. Und jetzt freue ich mich auch darauf!
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Tagebuchbloggen Ende.