WMDEDGT im Dezember
5. Dezember 2016
Frau Brüllen fragt, wir übrigens an jedem Fünften eines Monats: Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
Heute fiel der Fünfte auf einen Montag und das bedeutet zuerst einmal: der Vormittag mit Oma Eis.
Oma Eis kommt immer gegen halb neun, somit habe ich genug Zeit, um ein paar Handgriffe im Haus zu tun. Heute waren das ein paar Handgriffe mehr, denn die gesamte Familie war am Wochenende auf dem Weihnachtsmarkt eingespannt. Die Jungs buken Waffeln, der beste Vater meiner Kinder lieferte im regelmäßigen Abständen heißen Tee/Kaffee und half beim Auf- und Abbau des Standes. Und obwohl wir alle unterwegs waren, wuchs Chaos. Mysteriös.
Nachdem ich es also geschafft hatte, mein kuscheliges Bett zu verlassen, wuselte ich herum. Nicht ganz fit, weil die Erkältung, die sich letzte Woche schon ankündigte, für die ich aber wegen Geburtstag und Weihnachtsmarkt keine Zeit hatte, ist nun in voller Pracht da. Egal. Oma Eis kam und wir zogen gemeinsam zur Hunderunde los.

Das derzeitige Wetter entschädigt durchaus für den eklatanten Schneemangel, unter dem ich beinahe jedes Jahr hier im milden Rheintal leide. Es glitzert und funkelt, wenn sich die Sonne herauswagt und ich kann mich gar nicht an den Eiskristallen satt sehen. Rauhreif ist toll!
Während unserer Runde kamen wir an Schafen vorbei.

Der gar nicht mehr so kleine Hund hat enormen Respekt vor Schafen. Zweimal hat sie sich im vergangenen Sommer die Nase am Elektrozaun verbitzelt und nun verknüpft sie mit Schafen nicht die angenehmsten Empfindungen. Aber es brauchte tatsächlich zwei Britzelerlebnisse, bevor sie es gelernt hatte. Doch nicht so schlau, die Tupfenlola. :)
Wir kauften noch rasch ein paar Zutaten für Schoko-Dattel-Creme ein und kamen ordentlich durchgekühlt und mit großem Frühstückshunger und Kaffeedurst wieder heim.
Nach dem Frühstück schafften wir es mit vereinten Kräften, jede Oberfläche, jede Schüssel und unzählige Löffel gründlich zu verkleben.

Schoko-Dattel-Creme schmeckt köstlich, aber mein Mixer von der Küchenmaschine kam an seine Grenzen und wir mussten mit dem Pürierstab nacharbeiten. 19 Gläser haben wir befüllt, die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Weltladens werden sich darüber hoffentlich freuen.
Oma Eis verabschiedete sich und ich entklebte die Küche. Danach beschloss ich, dass ein Schnupfen-kurier-Mittagsschläfchen angezeigt sei. Lola fand das auch und zusammenekuschelt hörten wir dem Kater zu, der im Flur die zweite Ratte des Tages wegknurpste. Sollten Ratten jemals auf die Liste bedrohter Tierarten rutschen, dann ist der Kater maßgeblich daran beteiligt.
Nach dem Mittagsschlaf fühlt ich mich ausgeruht und sehr viel gesünder. So arbeitete ich noch ein paar Punkte von der Nähzimmer-to-do-Liste ab,

unter anderem ein Lätzchen für einen Niersteiner Neubürger. (nein, das Lätzchen ist nicht schief, ich halte es nur irgendwie komisch)
Die Söhne kamen heim, der beste Vater meiner Kinder kam heim. Letzterer zog mit dem Hund los, erstere gingen zum Sport. Ich beseitigte das Durcheinander, das ich im Nähzimmer gezauberte hatte, richtet Futter für die Tiere (die Menschen sorgen für sich selbst) und als der Gatte:“Wie wäre es mit Sauna?“, fragte, hatte ich keine Einwände.
Und das war es schon wieder. Noch zwei Saunagänge, dann ruft mein Bett nach mir.
30.11. – gegen das Novembergrau
30. November 2016
Am Besten lässt sich das Novembergrau vertreiben, wenn man schon mal an den kommenden Sommer denkt.

Wir öffnen Haus und Garten, bitten aber um vorherige Anmeldung, auch um zu klären, wer, wie, wann, was. Das erkläre ich aber demnächst genauer. Fürs Erste genügt es wohl, wenn Sie sich den Termin merken/freihalten.
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Morgen ist der November vorbei und die Tage bis Weihnachten werden vorbeirasen!
Wir haben in der Grünen Villa übrigens immer noch einen Adventskalender, doch unserer ist andersrum …

… statt jeden Tag etwas herauszuholen, legen wir etwas hinein. Geld nämlich. Dieses Geld wird dann gespendet.
(Nachmachen gerne erlaubt!)
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Falls Sie noch ein Weihnachtsgeschenk für jemanden, der eigentlich schon alles hat, suchen: verschenken Sie doch mal eine Ziege. Oder eine sichere Geburt. Oder Trinkwasser für 50 Menschen. Hier gibts das alles!
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Danke, dass Sie mich durch den November begleitet haben! Mal sehen, was der Dezember so bringt … :)
29.11. – gegen das Novembergrau
29. November 2016
Wenn die Pflichtschufterei für den Weihnachtsmarkt erledigt und das Nähzimmer wieder hübsch ordentlich ist, wenn das Internet tolle Inspirationen und im Materialschrank alles vorrätig ist, was man so braucht, dann …

wird das Weihnachtsmarktsortiment doch noch erweitert.
Die Gläser sind befüllt mit einem Stück Stoff im Nadelkissendesign, dreimal je ein Meter Webband, Knöpfe, Garn und verschiedenem Schnickeldi zum Aufnähen. Was sie kosten werden, muss ich mir noch überlegen.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Nähanfängersortimentnadelkissengläser zu gestalten und zu befüllen! Vielen Dank an Ringelmiez für Anregung und Tutorial!
28.11. – gegen das Novembergrau
28. November 2016
Grau? Welches Grau? Die Sonne ließ den Reif glitzern und obwohl es knackig kalt war, war die Hunderunde heute morgen ein Genuß!

Nach der Hunderunde gab es das obligatorische Montagsfrühstück mit Oma Eis. Hinterher verwandelten wir die Küche in ein Schlachtfeld, als wir etliche Brennholzstücke von ihrer Rinde befreiten. Die Rinde klebten wir dann mit sehr viel Heißkleber auf die liebevoll von Oma Eis‘ Mann gebauten Ställe klebten. Diese Ställe brauchen wir, um wunderschöne gefilzte Krippenfiguren im Weltladen besser in Szene zu setzen. Gegen eine Spende kann ein solcher Stall dann auch erworben werden und nachdem sich Oma Eis dreimal den Zeigefinger und einmal den Daumen verbannt, ich mir mindestens sieben Schliffer in verschiedene Finger gestochen habe, muss diese Spende ganz schön hoch ausfallen. :)

Ich sprach mit Oma Eis die Preise für den Weihnachtsmarkt durch und schließlich beschloss ich, dass es nach dem dritten Advent doch noch ein Schaufenster hier mit den hoffentlich kleinen Resten geben wird. Ob, wann und wie teile ich natürlich noch rechtzeitig mit.
Der Nachmittag verging mit Rumgewurschtel und es ist wirklich erstaunlich, dass man hinterher nicht mal sieht, womit man seine Zeit verbracht hat. Es folgten Hunderunde, Schwätzchen mit den Söhnen und der große Einkauf mit dem besten Vater meiner Kinder, der seinem holden Weib schließlich gleich drei Geburtstagskuchen backen will.
Der Abend verging mit Maronen und dem Schreiben des vorigen Artikels, den Sie natürlich nicht lesen sollten, wenn sie die neuen Folgen der Gilmore Girls noch anschauen möchten. Jetzt ist es arg spät und obwohl der Ofen noch so hübsch flackert und das Sofa so gemütlich ist: Schlafenszeit!
Gilmore Girls – stets bemüht
28. November 2016
Als ich erfuhr, dass es eine Fortsetzung der Gilmore Girls geben würde, stellte sich die Frage „ansehen oder nicht?“ erst gar nicht. Ich muss Fortsetzungen _immer_ sehen und werde mir vermutlich auch Terminator 8 und Stirb langsam Teil 24 anschauen, denn ich muss ja wissen, wie eine Geschichte weitergeht oder dann doch endlich endet. Vielleicht bin ich da ein bißchen zwanghaft, aber egal. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die meisten Fortsetzungen wirklich Müll sind (außer Terminator 2) und deshalb waren meine Erwartungen nicht wirklich hoch.
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Wer die neuen Folgen der Gilmore Girls noch sehen möchte, sollte dann ab hier nicht mehr weiterlesen!
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Enttäuscht bin ich nicht, denn ich hatte ja keine große Erwartungen. Entsetzt auch nicht, denn das wäre wirklich zu hoch geschraubt. Eigentlich bin ich erstaunt, dass diese neuen Folgen für mich kein bißchen funktionieren. Weder die Beerdigungsszene noch Lorelais Erinnerung an ihren 13?14?Geburtstag trieben mir Tränen in die Augen und ich habe wirklich nahe am Wasser gebaut. Stattdessen überlegte ich die ganze Zeit, wieviel Botox an welchen Stellen in Lorelais Gesicht für diese dramatische Unbeweglichkeit der Mimik führt und warum niemand ihr freundlich gesagt hat, dass ein paar Falten sie wirklich nicht entstellen. Und weil ich ja gelernt habe, dass man über Andere (und deren Aussehen) nicht urteilen darf, schämte ich mich ein bißchen, bis die kaum wiederzuerkennende Miss Patty ihren Auftritt hatte. (So darf Miss Patty einfach nicht aussehen!)
Überhaupt die Sache mit dem Aussehen: Lorelai trägt weiterhin die Kleidung, die ihr eine Nummer zu klein ist, Rory die kurzen Röckchen und Luke ist seinem karierten Flanell treu geblieben. Einzig Emily hat einen kurzen Jeans-Ausreißer, was evtl. das Bild für einen Nervenzusammenbruch sein soll, ich hab das nicht so recht verstanden. Ich habe so einiges nicht verstanden. Zum Beispiel dass die gewissenhafte, alles durchdenkende und analysierende Rory eine Affaire mit ihrem verlobten Exfreund hat und in einem Nebensatz „und ich bin schon eine Woche drüber“ sagt, ohne dem testend nachzugehen. Stattdessen gibt es jede Menge Alkohol, auch schon am Nachmittag, was als untrügliches Merkmal fürs endlich-Erwachsen-sein stehen soll. Die ganze Geschichte um Rory wirkt ein bißchen „stets bemüht“ auf mich, so als wolle man sie auf Biegen und Brechen aus ihrem „braves Mädchen“-Image befreien, in dem man sie in Affairen, Alkohol und One-Night-Stand packt. War für mich nicht stimmig, war eher wie eine schlechte Verkleidung, weil letztlich ist sie noch immer das kleine Mädchen, das sich sagen lässt, was es mit seiner Zukunft anstellen soll (und worüber es schreiben soll).
Lorelais Figur sollte sich wohl auch irgendwie weiterentwickeln, vielleicht ein bißchen tiefgründiger werden. Wer weiß das schon so genau, warum sie sonst zur Therapie gehen sollte oder gar auf eine lange Wanderung. Eigentlich hätte nur noch gefehlt, dass sie ihrem Kaffee abschwört und stattdessen auf Grünen Tee umsteigt. Die Geschichte mit der Überlegung eine Leihmutter anzuheuern, um mit 48 Jahren doch noch einmal Mutter zu werden – das war so grotesk, das ich gar nichts weiter dazu sagen kann. Vermutlich diente sie nur dazu um Paris in die Storyline zu bringen. Paris sieht zwar absolut großartig aus, durfte sich dann aber leider nicht zu einer gestanden, selbstbewussten Frau entwickeln, sondern zu einer Karrikatur der herrschsüchtigen, arroganten Jugendlichen, die immerhin noch glaubwürdig war.
Emily Gilmore hat nach dem Tod ihres Mannes ihr Leben komplett umgekrempelt. Ganz klar wurde mir nicht, warum sie jetzt ausgerechnet das neue „Hausmädchen“ so super findet, dass sogar dessen ganze Familie einziehen darf. Dass sie ihr Haus nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr als daheim empfindet und umzieht, kann ich nachvollziehen. Warum sie dann Kindern mit detaillierter, blutrünstiger Schilderung der Waljagd den Tag versaut … soll vielleicht witzig sein. Ich habe nicht gelacht, ich fand es nur doof.
Nicht nur doof, sondern wirklich schrecklich fand ich die Storyline um Kirk, der nun mit einem kleinen Schwein durch die Gegend läuft. Das Schwein, für das die ganze Stadt zusammengelegt hat, weil er und seine Frau über Kinder nachdachten. Da blieb mir wirklich der Mund offen stehen und mein Humor lag winselnd in der Ecke.
Viele, viele Charaktere aus den alten Staffeln sind zu sehen, manche wirken so, als habe man sehr, sehr lange nachgedacht, wie sie eingebaut werden können und schließlich wurden sie achselzuckend einfach reingeworfen. Luke bleibt farblos, um Sookie herum gibt es irgendeine Geschichte, die ich nicht richtig verstanden habe. Sie baut jetzt hauptberuflich Gemüse an? Warum sie nur kurz in der Küche auftaucht wird nicht näher erklärt. Dass Dean für mich jetzt eher Sam ist, liegt natürlich daran, dass ich zuviel Supernatural geschaut habe und dafür kann ja keiner was. Jess ist brav und langweilig, Logan grinst nur und der Auftritt der life and death brigade war für mich völlig überflüssig, weil ganz und gar an den Haaren herbeigezogen. Wie sehr mochte ich die Folge, in der Rory im Abendkleid mit Schirm von diesem Gerüst springt. So ein schönes Bild! Und die Nacht im Wald in diesen traumhaften Zelten. Dekadent, aber stilvoll. Der Auftritt von Finn, Colin und Robert hatte davon gar nichts.
Um hier doch noch zum Ende zu kommen: ich hoffe sehr, dass Rorys ach so überraschendes Outing am Ende nicht der Auftakt für weitere Folgen ist. Denn die muss ich ja schauen, Sie wissen schon. Und es wäre doch diesmal schon Zeitverschwendung gewesen, hätte ich nicht nebenbei die große Plätzchendose für Weihnachten befüllt. Manchmal ist es halt doch gut, wenn etwas einfach … aufhört. (auch dieser Text.)