Och,
30. Mai 2006
würde mich mal interessieren, wann es mir endlich nicht mehr die Tränen in die Augen treibt, wenn ich höre/lese/sehe, dass da eine Frau schwanger ist.
Irgendwann sollte ich doch mal einen Abschluss geschafft haben?
Schneckenbrief
29. Mai 2006
Mir den Tipp aus den Kommentaren zu Herzen nehmend:
Liebe Schnecken!
Ich habe weder Schneckenkorn noch Bierfallen in meinem Garten und habe auch nicht vor, euch damit zu belästigen. Im Gegenzug dazu bitte ich euch, meine Zucchini zu verschonen. Und das meine ich sehr ernst. Angeblich wollt ihr ja nur ein Drittel abhaben und lasst mir zwei Drittel übrig. Gehen wir nun einfach mal davon aus, dass die beiden Zucchinipflanzen, von denen jetzt nur noch ein jämmerlicher Stiel aus der Erde schaut, zu EUREM Drittel gehörte und dass die beiden NEUEN Pflanzen nicht mehr in euren Zuständigkeitsbereich fallen. (streng mathematisch genommen überließ ich euch somit sogar die Hälfte)
Solltet ihr euch nicht an dieses Abkommen halten, wird sich jedes Gartengerät in eine potentielle Waffe verwandeln, mit der ich euch äusserst brutal zu Leibe rücken werden.
Desweiteren bestehe ich darauf, dass ihr euch bei wirklich ALLEM an euer Drittel haltet. Dies schließt Distlen, Brennnesseln, Giersch (nehmt gerne dreiviertel) und den wilden Hafer ein.
So, ihr blöden Viecher lieben Schnecken, so weit zum von erfahrenen Schnecken-Schamanen empfohlenen Ansatz. Für die Igel, die bei uns wohnen kann ich nix.
Gärtnerische Grüße,
Frau … äh … Mutti
****************
Das Wetter macht mich irgendwie … komisch.
Einkaufsbummeleien, bebildert
27. Mai 2006
Früher, als die Kindelein noch sehr klein und wehrlos waren, war es ohne größere Schwierigkeiten möglich, sie in wärmende Hüllen zu packen.
Heute hingegen, wo sie groß und nicht dick geworden sind, gestaltet sich jeder Jahreszeitenwechsel, der zufälligerweise mit einem Wachstumsschub verbunden ist, zu einem reinen Horrotrip. Oder, wenn man es humorvoll nimmt, zu einer echten Lachnummer.
Freizeitstress
25. Mai 2006
Die Tochter bei der Freundin, die Söhne bei den Großeltern und schon wissen die Eltern nicht mehr, was sie mit der geschenkten Zeit anfangen sollen.
Natürlich klingt das behämmert. IST es ja auch.
Immerhin ist die gemeinsame Zeit mit dem besten Vater meiner Kinder selten und kostbar. Da kommt natürlich der Gedanke, dass wir etwas ganz Phantastisches erleben müssen, von dem wir die nächsten Wochen und Monate zehren können. (wenn der Bär tobt sagen können: hach, weißt du noch, daaamals, als die Kinder nicht da waren und wir … )
Die kinderfreie Zeit währt bis Freitag abend und so steht dann morgen immerhin ein gemütlicher Stadtbummel mit köstlichem Mitagsmahl im Restaurant unseres Vertrauens an.
Heute abend aber werden wir einfach auf dem Sofa sitzen. Bei einem Glas Wein, ohne ein Ohr in irgendeinem Kinderzimmer liegen zu haben und uns vielleicht erinnern, wie das damals war. So einsam zweisam.
(Holla, der Abend könnte SEHR interessant enden)
Plöte Plackerei!
24. Mai 2006
Mein Haus, mein Garten, meine Rückenschmerzen!
Ich wollte immer einen großen Garten. Ehrlich.
Einen riesengroßen Garten, in dem die wundervollsten Blumen blühen, das wohlschmeckenste Gemüse gedeiht und die köstlichsten Beeren wachsen.
Achtung, der Wunsch könnte erfüllt werden.
Als wir vor sieben Jahren die grüne Villa zum ersten Mal betraten, waren wir vom Haus nicht sehr beeindruckt. Ein Haus halt, hübsche Zimmer und ganz viel Potential, um zu verändern und nach unseren Befürfnisse zu gestalten.
Die Terrasse, die man von drei Zimmer aus betreten kann, fanden wir prima. 60qm groß, Sonnenseite, perfekt.
Dann kam der Garten und ich war verliebt. Augenblicklich.
Ein wildes Durcheinander von Holunder, Flieder und Brombeeren. Umgestürzte Nadelbäume, von Efeu überwuchert. Wildnis pur und ich sah meine Kinder durch´s Gestrüpp kriechen und wirklich wilde Abenteuer erleben.
Es war Winter und deshalb sah ich nicht, dass zwischen Efeu und Gestrüpp Brennnesseln und Disteln den Garten fest im Griff hatten. Als ich dies entdeckte, war es zu spät, die Grüne Villa samt Wildnis vor der Tür gehörten bereits uns. Das jüngste Kind war zwischenzeitlich auch geboren und so balancierte ich zwischen Farbeimern und vollgekackten Windeln. Mit drei Kleinkindern, von denen das größte gerade eben drei Jahre jung war, in einem Haus, dessen Renovierung frühesten in 15 Jahren abgeschlossen sein sollte, ohne Küche, dafür aber mit einem wunderhübschen Kinderzimmer. Der Garten lag weiterhin brach.
Erst ein halbes Jahr nach Einzug (wir hatten dann auch endlich eine Küche) rodeten wir mit zehn Helfern den oberen Teil des Gartens. Etliche Kiefern und Holunder wurden gefällt, viele Paar Arbeitshandschuhe wurden an Brombeerhecken zerschlissen und wir entdeckten ein entzückendes kleines Backsteinhäuschen, ehemals ein Hühnerstall.
Dreissig Säcke Rindenmulch sollten erneutem Zuwuchern vorbeugen.
Im folgenden Frühjahr grub der beste Vater meiner Kinder seinem Nachwuchs eine riesige Sandkiste (2 x 2,5m, 1m tief), stellte eine Schaukel auf und erfüllte sich und mir einen Kindheitstraum: eine feste Feuerstelle im Garten. Der Grundstein zum Kinder- und Gartenparadies war gelegt und meine Aufgabe bestand nun darin zu verhindern, dass alles wieder zuwuchs. Der Rindenmulch erfüllte seine unterstützende Aufgabe und ich wagte mich ans untere Gartenstück.
Das untere Gartenstück ist ein hundert Meter langer Schlauch, der an der breitesten Stelle fünf Meter breit ist. Wir erwogen und verwarfen den Bau einer Bowlingbahn, fünf Reihenhäuser oder einer Landebahn. Stattdessen begann das Roden erneut.
Stück für Stück, jedes Jahr ein paar Quadratmeter mehr.
Heute habe ich kein neues Land gerodet. Nur das „alte“ gesäubert und gehackt. Und mit Tomaten, Waldmeister, Walderdbeeren und einer Zierdistel bepflanzt. Mein Rücken singt Arien, meine Finger sind taub von Brennnesselstichen. Ich habe schwarze Ränder unter den blaulackierten Fingernägeln, Ameisen, Holunderzweige und Blattläuse im Haar und Grasflecken auf den Knien.
Die wundervollsten Blumen blühen nicht, nur die allerschönsten und die, die Kater nicht umgeworfen haben, beim letzten Kampf. Das wohlschmeckenste Gemüse schmeckt auch den Schnecken hervorragend und die köstlichsten Beeren munden den Vögeln und Igeln.
Was soll´s, ich bin immer noch verliebt, in meine Wildnis.