Liebes Tagebuch,

13. Februar 2018

ich vermerke, dass das heute ein feiner Tag war.

Er begann gar nicht so früh, weil die Söhne frei hatten und der Gatte etwas später aufstand. Der Wecker hupte also nicht um zwanzig nach fünf, sondern erst um halb sieben. Eine sehr freundliche Zeit zum Aufstehen.

Um sieben wurde mir ein Kaffee am Bett serviert und nach zwei Kapiteln im Buch war ich bereit für den Tag.

Der Jüngste hatte in der Nacht eine Nachricht geschrieben, dass er nicht heimkäme, der Große hatte um den Weckdienst gebeten, er übernahm nach einem kleinen Frühstück die lange Hunderunde.

Ich widmete mich dem Wäscheberg und spielte Sockenmikado. Wir haben eine Vorliebe für geringelte, getupfte oder irgendwie gemusterte Socken, gerne bunt. Heute gab es jede Menge Einzelsocken und das macht mich sehr unglücklich. Socken müssen zueinanderpassen. Die Einzelsocken warten jetzt in der „einzelne Socken“-Schublade auf baldige Verpartnerung, hoffentlich nach der nächsten Maschinenladung. Manch lange vermisste Socke taucht in Deckbettbezügen, Hosenbeinen oder Taschen von Kapuzenpullis wieder auf.

Beim Verräumen der Wäsche fiel mir doch schon ein, dass ich in den Weltladen musste, ein neues Schaufenster gestalten. Manchmal ist es ganz leicht, ein neues Schaufenster zusammenzustellen. Wenn neue Ware eingetroffen ist oder es ein Thema gibt. Heute … war ein etwas chaotisches Fenster einfach wieder hübsch zu machen. Ohne Konzept, Vorgabe oder Plan macht es am meisten Spaß, dann kann ich mich kreativ austoben. Das gesamte Schaufenster ist jetzt vollgepackt mit einem repräsentativen Überblick des Sortiments. Und damit es doch ein bißchen ordentlich aussieht, habe ich die Waren farblich sortiert.

Ich finde es klasse, Oma Eis gefiel es auch und deshalb darf das jetzt so bleiben, bis Anfang März die Ostersaison startet.

Wieder daheim erwarteten mich Söhne, Hund und Kater. Erstere verschwanden in ihren Zimmer, letztere überzeugten mich von einer netten Pause auf dem Sofa.

Allzu lang hielt es mich dort aber nicht, denn die Sonne schien! Außerdem hatte die Baumschneiderin den Obstbäumen gestern ihre Sommerfrisur verpasst und es galt alle Äste, Zweige und Wasserschosser zusammenzusammeln und zu schreddern. Ich jagte die Söhne in den Garten und innerhalb von zwei Stunden war das erledigt. Ich kümmerte mich um Him-, Johannis- und Stachelbeeren, entsorgte vertrocknete Cosmeen, Topinambur, Bohnen und Paprikastauden und freute mit auf das Essen am Wochenende:

Der letzte Rosenkohlstrunk hängt noch voll, das sind über ein Kilo Rosenköhlchen! Die werden wir mit Maronen verspeisen. Lecker!

Nebendran wachsen die nächsten Mahlzeiten heran:

Der Mangold hat Dauerregen, Frost, Schnee und Vernachlässigung überlebt und wächst eifrig weiter!

Es ist so wunderbar, dass ich wieder in Garten herumwühlen kann! An geschützten Stellen bildete ich mir ein, dass die Sonne bereits ein wenig wärmt. Und weil da doch schon ein bißchen Frühling zu finden ist, bekam ich das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht!

Schneeglöckchen,

Krokusse und im Blumentopf

jede Menge Hornveilchen. Dazu eine vorwitzige Lupine und wilder Storchenschnabel. Ich schwanke zwischen Begeisterung und leiser Sorge, denn es ist halt doch noch Winter und ich rechne weiterhin mit Frost und Schnee.

Der Gatte kam heim, ich kochte Tortelliniauflauf für die Männer und ein köstliches, beinahe leichtes Cashewsüppchen für mich.

100g Cashewkerne zerbröseln

1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe kleinscheiden

2 EL Öl erhitzen, Zwiebel/Knoblauch glasig dünsten.

1 TL Garam Masala, Ingwer nach Geschmack kurz mit rösten

Cashews dazu und mit einem halben Liter Gemüsebrühe ablöschen.

7 Minuten köcheln lassen, pürieren und mit frischen Koriander servieren. Lecker!

Die Söhne haben sich mittlerweile in ihre Zimmer verzogen, der Gatte und ich schwitzen noch ein paar Runden in der Sauna.

Liebes Tagebuch, mehr von diese

Schnee, Sauna und Garten

4. Februar 2018

Die magischen drei Stunden heute morgen, als es dicke Flocken schneite und das usselige Graubraun des Spätwinters unter weißer Watte versteckt wurde, nutzten der Gatte und ich für eine ausgiebige Hunderunde. Achteinhalb Kilometer mit dem sehr schneebegeisterten Hund durch den Wingert. Reines Glück. (und erst ganz am Schluss Bauchschmerzen, es wird, es wird)

Als wir heimkamen, deckte der Große gerade den Tisch für ein sehr spätes Frühstück. Der Jüngste kroch aus seinem Bett und wir genossen alle den Zitronenkuchen, den er gestern abend gebacken hatte.

Während des Frühstücks heizte die Sauna vor und ja, es ist ein Leichtes, einen ganzen Sonntagnachmittag dort zu vertrödeln. In den Ruhepausen stellten wir die Gästeliste für die Gartyparty18 zusammen. Die magische Zahl ist: 80 (Gäste). Emails mit Nachfrage nach Ihrer Adresse gehen ab morgen raus. Wir sind jetzt sehr aufgeregt und vorfreudig.

Ein Blick durch den Garten lässt so langsam meine Gärtnerinnenhände, insbesondere den grünen Daumen jucken, denn das sieht doch alles sehr wüst und wild aus.

Der Schnee war bis zum Spätnachmittag beinahe vollständig weggetaut und leider zeigt sich jetzt im Garten, dass da noch jede Menge Frost fehlt. Das, was eigentlich runterfrieren sollte, steht in Saft und Kraft, dazwischen blühen Gänseblümchen, Hornveilchen und Ringelblumen.

Noch ein Strunk voller Rosenkohlköpfchen wartet auf baldigen Verzehr, für den heutigen Rosenkohleintopf hat der Gatte über ein Kilo geerntet. Tolles Gemüse!

Die Bauchschmerzen verschwanden übrigens sehr schnell und ich merke, dass gerade eine drei-Schritte-vor-Phase anbricht.