Die Sache mit dem MRT
7. August 2009
„Lassen Sie sich eine Überweisung zum MRT von Ihrem Hausarzt oder einem Orthopäden schreiben, machen Sie so schnell wie möglich einen Termin beim Radiologen aus, am Besten nächste Woche und kommen Sie dann umgehend mit den Bildern, am Liebsten auf CD-ROM, wieder hier her.“
So die Anweisung des hübschen Arztes gestern abend in der Uniklinik.
„Wieso kann ich das MRT nicht hier in der Klinik machen lassen, Sie haben doch hübsche Geräte“, fragte Frau … äh … Mutti, weil das scheint doch naheliegend.
„Ja, wir haben Geräte, doch die werden dann eingesetzt, wenn es sich um einen absoluten Notfall handelt, der sofort oder wenigstens am Morgen danach in den OP muss. Wenn ich Sie als akuten Notfall aufnähme, mit sofortiger OP-Notwendigkeit, dann könnten Sie in unsere Maschine.“
Na gut. So dringend war es mir dann doch nicht und irgendwie war ich auch froh, NICHT direkt in die Röhre geschoben zu werden, weil dann wäre ich ja ein akuter Notfall gewesen. Sie verstehen? Nein? Ich auch nicht.
Heute morgen: Projekt Überweisung
Die Praxis meines Hausarztes ist geschlossen, Dottore gönnt sich einen Urlaub. Ich suchte also den Arzt auf, der mir damals den Daumen auf sehr individuelle Art und Weise getapet hatte, was mir einen bösen Rüffel beim Orthopäden einbrachte, weil dieser dachte, ich hätte selbst den weiterhin ausgekugelten Daumen behandelt. Nun ja, ich wollte keine Diagnose oder Behandlung, sondern eine Überweisung.
„Hallo, mein Name ist Frau … äh … Mutti, ich brauche eine Überweisung zum Radiologen. Hier ist mein Kärtchen, hier der Brief aus der Uniklinik.“
„Nehmen Sie bitte Platz, der Doktor ruft Sie dann auf.“
„Äh. Ich brauche wirklich nur eine Überweisung.“
„Ja, ja, aber die geben wir nicht einfach so raus.“
Ich wollte dann anmerken, dass der Grund und die Diagnose im Brief stehen, doch was soll´s. Die Frau macht ihren Job und ich ihr das Leben nicht schwer. Einzig das Versprechen, dass die fünf Kindelein daheim nicht ewig auf ihre Frühstücksbrötchen würden warten müssen rang ich ihr ab und nahm im Wartezimmer Platz. (unter den ausliegenden Zeitschriften keine einzige Laura, ich bin erschüttert.)
Zehn Minuten später wurde ich in Behandlungszimmer gerufen. Da ich mit unschlagbarem Fachtermini Symptome, Anamnese und Diagnose runterleiern konnte, bekam ich umgehend die gewünschte Unterschrift auf meiner Überweisung und konnte heim zum Telefon fahren. Vorher studierte ich eingehend die Überweisung, ob da auch „MRT Knie re.“ draufsteht. (und der Arzt dachte wohl, dass ich die arroganteste Patientin der Woche war, doch damit kann ich derzeit gut leben.)
Daheim schlief noch alles, deshalb landete die Brötchentüte erstmal lieblos auf dem Küchentisch und ich begann, die Radiologen abzuklappern.
Radiologe 1 hat keine Termin vor Ende September anzubieten.
Radiologe 2 ebenfalls, doch die Dame an der Rezeption äusserte lautstark ihren Unmut bezüglich des Drängens der Uniklinik. „Die wollen am Liebsten alles vorgestern und schicken die Patienten zum Organisieren vor. Sollen DIE doch die Termine machen.
Radiologe 3 schlug den 21. August vor und als ich fragte: „Vorher haben Sie wahrscheinlich nix frei?“ und die vielen Fragen nach dem „Warum?“ beantwortet hatte, bekam ich den 18. August, 15:00 Uhr. Danke!
Der nächste Radiologe wäre in Bad Kreuznach und da a) die Terminvergabe dort ähnlich sein wird und b) es eine halbe Weltreise dorthin ist, sparte ich mir den Anruf.
Das Knie tut übrigens das, was es immer tut, wenn die Untersuchungsmaschinerie anläuft: nix.
Danke für Ihre guten Wünsche, ich halte Sie auf dem Laufenden. Aber das wissen Sie ja.
7. August 2009 um 10:37
Kenne ich, seit 4,5 Monaten akute Schmerzen, aber der MRT-Termin erst am 03. September …
8. August 2009 um 09:24
Hallo,
versuchen Sie es mal mit dem Diakonie Krankenhaus in Ingelheim.
Mein Sohn hat ähnliches in der Uniklinik und im St. Vincenz Krankenhaus in Mainz erlebt mit ähnlichen Ergebnissen. Er ist dann nach Ingelheim in die orthopädische Sprechstunde gegangen und war eine Woche später operiert und beschwerdefrei.
Gute Besserung!
12. August 2009 um 15:35
Ich gehe regelmäßig in die Tumornachsorge der MKG Uni-Mainz. Zum Nachsorgezyklus gehört Lungenröntgen und CT. Für das CT werde ich einen Tag vorstationär aufgenommen, damit es in der Uni gemacht werden kann. Zum Röntgen durfte ich früher mit Konsilschein über die Straße, die Bilder konnte ich dann dort und noch in der MKG das Ergebnis besprechen. Jetzt erklärt man mir, dass die Kasse das nicht mehr erlaubt. Ich bekomme einen Brief an meinen Hausarzt, in dem ein Röntgen der Lunge empfohlen wird. Es liegt dann an meinem Hausarzt, ob er mich weiter überweist. Warum einfach, wenn es kompliziert geht?
Viel Glück
14. August 2009 um 09:16
Mensch Frau … äh … Mutti,
ein Weilchen lese ich hier schon still mit und kann es kaum glauben!
Das hört sich ja grauselig an deine Odysse im MRT-Universum…
Darf ich mal fragen in WELCHER Uniklinik man solche Aussagen macht??? Ich arbeite nämlich an einer. Zufällig auch am MRT. :-)
Und den ein oder anderen ambulanten MRT Knie Termin morgens um 7:30 (die sind für solche Untersuchungen geblockt) haben wir immer wieder mal frei. Also nicht erst in 3 Wochen, 3 Monaten oder 3 Jahren…
Es sei denn du sollst so eine Art Arthroskopie bekommen, mit KM direkt ins Gelenk gespritzt, das machen nur spezielle Kliniken, aber ein „normales“ MRT sollte wirklich kein Problem sein.
Ich lebe übrigens im Süden Deutschlands, wenn das hilft.
Hast Du denn mittlerweile deine Untersuchung bekommen?
17. August 2009 um 20:45
Hab ich Sie mit meinem Post irgendwie verschreckt?
Es darf gerne weiter über (Uni-)kliniken gehadert, gelästert, geschimpft werden. Kenne ich die Mängel doch nur zu gut! :-))
Also nur zu!!