oder wenn der Paketbote klingelt:

Ich würde ja gerne mal schauen, nur ganz kurz. Nur nachsehen, ob die Scheiben auch in unseren Player passen. Nur fünf Minuten. Staffel 1 habe ich nämlich noch nie gesehen und was sieht der George auf dem Cover JUNG aus! Und Dr. Greene. Ach ja.

Übernächste Woche. Heute nicht.

Heute nämlich, muss ich Spiegel putzen.

Ursprünglich wollte ich mit meiner neuen Tasche angeben. Frau Rieger war wieder einmal kreativ und deshalb muss ich alles stehen und liegen lassen und sofort die Zickmaschine einspannen.

Wie gesagt, ich wollte angeben, doch …

… ne. Erst die Hausarbeit.

Die neue Tasche ist eine „alles-dabei-Tasche“ von Farbenmix.

(Dorsi, alles hochoffiziell bezahlt, mittlerweile)

Bevor ich den letzten Schluck Kaffee trinke, bleibt noch zu sagen, dass dieser elende Regen, zusammen mit schwülwarmer Luft, sehr merkwürdige Dinge mit meinem Kreislauf anstellt. Ich sehe funkelnde Sternlein, die fröhlich um mein Hirn kreisen und bisweilen muss ich mich rasch mal hinsetzen. Ganz ohne Alkoholkonsum.

Der Garten mag das Wetter, denn wenn ich so versonnen aus dem Fenster schuae (hier unten, im Nähzimmer), fällt mein Blick auf den wuchernden Giersch-Urwald und ich zucke zusammen. Gleichzeitig zucke ich aber auch mit den Schultern, denn ändern – kann ich´s eh nicht.

Und noch eines, zum Schluss der Kaffeepause: Wenn meine Kindelein mir Bilder malen, dann freue ich mich sehr, immer noch, immer wieder. Aber es gibt Bilder und Bilder. Manche Bilder sind mal eben so nebenbei, weil gerade nix Besseres zu tun war, hingemalt und dann eben verschenkt, weil dann kann die Mutter die wegräumen. Solche Bilder hänge ich nicht auf. Davon gibt es viel zu viele. Manche sammele ich in einer Kiste, andere sammele ich und werfe sie dann zum Altpapier. Hart, ich weiß. Doch wir wollten die Dämmung des Daches nicht mit bemaltem Papier machen. Manche Bilder, denen man ansieht, dass da viel Mühe und eine großartige Idee dahinter stecken, werden gerahmt und aufgehängt. Oder Bilder, die eine Geschichte erzählen. Manche Bilder hängen lange, manche nur ganz kurz, weil sie ersetzt werden. Ähnlich verhält es sich mit Gebasteltem. Hätte ich jedes Osterei aus Tonpapier aufgehoben, das man mir im Laufe der letzten zehn Jahre geschenkt hat, wäre unserer Halle noch voller, als sie es bereits schon ist. Manches bleibt, manches geht :-)

Und ja, ich sage den Kindelein, was mir besonders gut gefällt. Und ich frage mittlerweile auch nach, ob ich die Entsorgungsstelle bin oder glücklich Beschenkte sein soll. In dem Ton, der bei uns nun mal herrscht: ironisch manchmal und meistens sehr klar und direkt.

Das schlechte Gewissen oder dieses leise, mahnende Stimme kommen nur, wenn ich mir denke: „Mööönsch, das Kind ist xyz Jahre alt und kann nicht mal xyzetten. Hätte derdiedas sich nicht mal ein BISSCHEN Mühe geben können?“

Weil man will sein Kind ja nicht überfordern und so, Sie wissen schon, pädagogisches Gesülze.

So. Kaffeetasse leer und Spiegel dreckig.

5 Kommentare zu “Und führe mich nicht in Versuchung”

  1. Nathalie sagt:

    Neid ………. ich habe nur Staffel 1 – 3 hier …

  2. Kati sagt:

    Ich kommetiere ja (fast) nie hier, aber Ihr Captcha ist mir unheimlich: „roentgen 31“ sagt es – das hat doch was mit ER zu tun, oder?

  3. tante liesbet sagt:

    Prima, dann muss ich mir ja um die Betreuung meiner Kinder während meines Knast-Aufenthaltes keine Gedanken mehr machen!
    ;-) Dorsi

  4. die allerbeste Freundin sagt:

    Fein, und ich muss wandern gehen bei dem Wetter. Kann ich bitte ein tranportablen Fernsehen auf den Rücken meines Vordermannes geschnallt bekommen? Viel Spaß beim Spiegelputzen, deine Laune hat mich direkt angesteckt ;-)

  5. Kerstin sagt:

    Ein Stöckchen gefällig? Thema: „Geocaching – Der erste Fund“
    …dann bedienen Sie sich! :-)
    Lg Kerstin