so scheint mir.

Die Aussicht auf liebe Gäste am kommenden Wochenende lässt mich zu gärtnerischen Höchstleistungen auflaufen, weckt das Bedürfnis in mir, einen gepflegten Haushalt zu präsentieren, mir eine hübsche Garderobe zu nähen und rasch zehn Kilos abzunehmen, um neben Frau Brüllen nicht allzu mopsig auszusehen. Nun denn, manch Punkt mag vernachlässigt werden.

Was die gärtnerischen Höchstleistungen anbelangt: nach vielen, vielen Jahren ist es uns nun endlich gelungen, den Entlüftungsschacht des Gewölbekellers, der mitten im oberen Gartenteil nach oben führt, sinnvoll zu gestalten: mit sämtlichen Ytong-, Sand- und sonstigen Steinen wurde er „verkleidet“ und dient nun als eine Art Tresen beim Grillen. Noch ist das ganze Konstrukt etwas windschief und wackelig, aber bei nächster Gelegenheit wird Mörtel da Abhilfe schaffen. Vielleicht ins drei, vier, zehn Jahren. Wir haben ja Zeit.

Da mein Gemüsegärtchen auch dieses Jahr wegen Hauswandsanierungsarbeiten nicht nutzbar ist, habe ich mir ein winziges Stückchen Erde freigegraben und immerhin dreizehn Kartoffeln und zwanzig Zwiebeln in die Erde gesteckt. So-tun-als-ob-Selbstversorger. Aber es ist eine große Freude, im Herbst die Erde umzustechen und nach Kartoffeln zu wühlen. Die schmecken auch tausendmal besser als die gekauften.

Die Himbeerernte fällt in diesem Jahr wohl sehr, sehr mager aus, da ich in einem Anfall von wasweißich sämtliche Ruten runtergeschnitten habe, auch die der späten Himbeeren, von denen doch mindestens eine stehen bleiben sollte, um Früchte zu bringen. Ach, doof. Vor lauter Frust ignoriere ich den Himbeerstreifen am Gartenrand, was zur Folge hat, dass dort alles munter wächst. Außer Himbeeren.

Der unschönste Platz im Garten ist derzeit das Eckchen, welches wir liebevoll „Ground Zero“ nennen. Dort stand Töchterleins Spielhäuschen, von dem sie sich letzes Jahr trennte, weil sie nur noch entweder mit dem Kopf oder mit den Füßen hineinpasste. Dort soll natürlich etwas hin, weil ich habe ja Pläne. Aber von denen berichte ich, wenn die Umsetzung naht. In drei, vier, zehn Jahren. :)

Zum Schluss des Gartengeplauders noch eine Frage: Warum kriechen auf den Knospen der Pfingstrosen immer so viele Ameisen herum? Nein, Läuse sind nicht in Sicht!

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Wann habe ich eigentlich zuletzt gejammert? Ist das schon wieder über zwölf Stunden her? Nun denn, auf ein Neues! Nach den Sommerferien wird sich ein Orthopäde erneut Frau Knie vornehmen. Ist das nicht ein Elend? Nach so vielen Jahren war ich zwei Jahre lang völlig schmerzfrei – und nun tut’s wieder weh. Mistkram, doofes Knie.

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Der viel umstrittene und belächelte Muttertag war bei uns ein ganz wundervoller Sonntag samt Pancakes zum Frühstück, Rosen auf dem Tisch, mehr selbstgemachter Pralinen, als meiner Figur gut tun und einer Menge Wühlen in der Gartenerde mit Feierabendbier zum Sonnenuntergang. Rund, perfekt und die Hausarbeit hat ganz brav auf dem Montag gewartet.
Deshalb: Pausenende, Staubtuch schwingen.

15 Kommentare zu “Es braucht Immer ein bißchen Druck,.”

  1. Earny from Earncastle sagt:

    oh, ja, mit Druck geht oft vieles leichter und flotter! ist bei mir oft auch so.

  2. Dani sagt:

    Tja, das mit den Ameisen auf den Pfingstrosen frage ich mich schon seit Jahren.
    Ich bleibe mal hier, in der Hoffnung, dass ein findiger Gartenfreund die Antwort kennt und hier preis gibt ;-)
    Herzliche Grüße
    Dani

  3. Maksi sagt:

    In einem Gartenblog gelesen:
    Es ist vollkommen normal, dass die Ameisen auf den Knospen vorhanden sind, denn die Pflanze sondert ein Sekret ab, das für Ameisen ein Leckerbissen ist.

  4. FrauBruellen sagt:

    Wir freuen uns auf jeden Fall schon riesig! (mopsig, tsssssss)

  5. Spitzbuben Kids sagt:

    ich lese sehr gerne Deine Posts, schmunzle und denke…..kennst du doch irgendwo her ;)
    Auf weiter so schöne Geschichten aus dem Leben.
    LG Elke

  6. Ruthy sagt:

    Ich hab mal gehört, daß die Ameisen das abgesonderte Sekret auffressen oder wie auch immer, da sonst die Blüten nicht aufgehen. Ich hab auch mal bei einer Blüte vor ein paar Jahren die Ameisen verscheucht, die wurde dann auch nix.

    LG, Ruthy

  7. Birgit B. sagt:

    Erstmal gute Besserung für’s Knie. Müssen Sie etwa wieder unter’s Messer?
    Ich bin auch so ein Druckarbeiter, leider.
    Die Herbst-Himbeerruten werden doch immer bodennah geschnitten, haben Sie also richtig gemacht!
    Ich wundere mich auch immer über die Ameisen auf den Pfingsrosenkugeln, keine Ahnung warum die das machen.
    Bin schon auf die Jahresprojekte gespannt. ;o)
    LG Birgit

  8. Daniela sagt:

    He, ich wollte noch eben 25 Kilo abnehmen wegen Frau Brüllen! Hab aber nur 3,5 geschafft, nunja. Ich reserviere dann mal eine Gartenecke mit schöner Aussicht fürs Zelt :-) Hinten? Die Kindelein sind seeeehr gespannt und befürchten nämlich, im Lagerfeuer schlafen zu müssen…

  9. HansensGasse sagt:

    Jedes Jahr denke ich: daraus könne unmöglich wieder so riesige Himbeerbüsche werden. Jedes Jahr schneiden wir aber beherzt bis auf den Grund, da bleibt nix stehen. Und jedes Jahr verschenken wir kiloweise Himbeeren, weil wir mit der Menge nicht fertig werden. Und dabei haben wir anscheinend eine Wunderhimbeere, sie trägt von ganz früh über viele Wochen bis spät in den Herbst. Also, nicht verzagen, das wird schon. Wenn nicht – schicke ich Ihnen gerne ein paar Gläser Himbeermarmelade, dann, im Spätsommer, wenn ich mal wieder nicht mehr weiß, wo ich noch Gläser unterbringen soll. Sagen Sie dann einfach Bescheid!
    Herzliche Grüße aus HansensGasse, wo ebenfalls der Wochenendbesuch heute die Gartenaktivitäten beschleunigt hat.
    (Möge das Wetter uns nach draussen einladen, am Wochenende!)

  10. Jule sagt:

    Das mit den Ameisen ist wohl ne Symbiose: Ameisen kriegen das leckere Sekret, Pflanze kann die Knospen öffnen.
    Mein Florist sagte mir tatsächlich mal, ich solle über die Knospen „grabbeln“, damit sie aufgehen. Schon lustig!
    Viel Spaß im Garten ;-)

  11. Marc sagt:

    „Gartenarbeit ist ein unerschöpflicher Quell der Freude.“

    Glaub‘ ich, hab‘ ich mal so gelesen. Stimmt natürlich nicht ;-)

  12. Katja sagt:

    Besuch beschleunigt auch bei uns so manches Projekt erheblich. Oder wenn ein anderer das längst anvisierte Vorhaben plötzlich schon verwirklicht hat. „Was, die Schwägerin hat jetzt einen Teich im Garten, den wollte ich doch schon seit Jahren haben“, sprach der Mann und zack, war die Seenlandschaft angelegt. Ist schon seltsam.
    Grüße von Katja

  13. Jutta sagt:

    Hach, Frau… äh Mutti, es ist SO wohltuend Ihre Einträge zu lesen.
    Und nicht nur, weil mir das mit den vielen, vielen Vorhaben und der erst weit, weit später stattfindenen Umsetzung so bekannt vorkommt.

    Schöne Grüße
    Jutta

  14. FrauBruellen sagt:

    Was wollen denn jetzt auf einmal alle abnehmen? Ich dafür hatte Bedenken, ob ich unter all den überzeugten/überzeugenden Veganerinnen überhaupt genüsslich in meine Wurscht beissen kann (wir sind schon ein Haufen komplexbeladener Neurotikerinnen…..)
    Ich habe übrigens nachgeschaut: auf den von meiner Mutter zu uns verpflanzten Pfingstrosen, die dieses Jahr das erste Mal blühen werden, tummeln sich auch die Ameisen.

  15. Daniela sagt:

    @FrauBrüllen
    Ich bin gar keine überzeugte oder überzeugende Veganerin, ich mag nur fast kein Fleisch und habe ein ethisches Problem mit Milch und MIlchprodukte. Ich finde aber Honig und Ledersachen und Wolle total ok, wofür mich jeder echte Veganer ja schon steinigen wird. Ich bringe aber Als-ob-Wurst mit, die sieht nach dem Grillen aus wie „echte“, und ich finde, dass sie auch fast so schmeckt :-)
    Ach, und das Abnehmen… Neurosen eben.