Schilda reloaded

1. Juli 2009

„Wissen sie, Frau … äh … Mutti“, sprach der Orthopäde, „es ist sinnvoll, wenn ich den OP-Bericht lesen kann.“

„Ok“, sprach Frau … äh … Mutti, „Dann fordern sie ihn an.“

„Nein, das müssen SIE tun.“, sprach der Orthopäde.

***

„Hallo“, sprach der beste Vater meiner Kinder in der Orthopäde der Uniklinik, „meine Frau braucht ihren OP-Bericht, muss ich ihnen da eine Vollmacht vorlegen, damit ich den für sie abholen kann oder muss sie persönlich kommen?“

„Den Op-Bericht“,  sprach die Dame von der Orthopädie, „kann nur der weiterbehandelnde Arzt anfordern.“

Es könnte alles so einfach sein.

16 Kommentare zu “Schilda reloaded”

  1. minibar sagt:

    Deutschland – Service-Wüste.
    Keiner weiß Bescheid, macht aber, was er will.

    Und Ihrem Knie wurde also NICHT geholfen???

  2. jo sagt:

    Ja könnte es wahrlich! Solidarische Grüsse!

  3. chilldogg sagt:

    Ein Déja Vu. Ganz Ähnliches gibt es auch hier zu lesen:
    http://burnster.de/?p=1667
    Immerhin: Internet bildet, sollte mir das mal passieren..

  4. anabel sagt:

    Das ist ja wieder sooooo typisch :)
    Ich hätte den weiterbehandelnden Arzt genannt und die Dame eindringlichst gebeten, sich mit ihm in Verbindung zu setzen (ist das petzen?)

    Liebe Grüße
    anabel

  5. Ev sagt:

    Einfach mit voller Adresse und Angabe des Geburtsdatums und der vollständigen Adresse des Arztes formlos eine Schweigepflichtentbindung aufsetzen & unterschreiben, dazu schreiben, dass es eilt und an die Klinik faxen. Fertig.

    So ist das halt. Berichte über Patienten dürfen nur dann raus, wenn die Einwilligung mit Unterschrift vorliegen, was auch ganz gut so ist, sonst könnte ja jeder der will Unterlagen anfordern.

    Öhm, haben Sie eigentlich nicht zumindest einen Kurzarztbrief mitbekommen nach dem Eingriff?

    Gute Besserung!

  6. fraumutti sagt:

    Aber Ev, ich verstehe es nicht, weil das ist ja das, was ich machen wollte.
    Ich komme nicht mal eben in die Uniklinik, der beste Vater meiner Kinder sollte nachfragen, ob das, was Sie hier beschreiben, möglich ist. Und das ist es nicht.

    Heisst es, dass nur der weiterbehandelnde Arzt mit mir zusammen das Ding anfordern kann? Weil – ganz doof gesagt – es ist ja mein OP-Bericht und warum darf ich den nicht haben?
    (falls das aggressiv oder angriffslustig rüber kommt: ist nicht so gemeint, ich bin tatsächlich völlig hilflos)

    Der Kurzarztbrief ist weitestgehend nutzlos, leider.

  7. Frau Gräde sagt:

    Liebe Frau ..äh…Mutti,
    nu weiß ich ja nicht was das für eine Dame war, aber hier ist es (mit etwas Wartezeit, natürlich;o)), IMMER möglich gwesen, den OPbericht in Kopie abzuholen. Es steht Ihnen auch zu, genauso wie Arztbriefe, Laborbefunde und all das andere Gedöns, es sind IHRE Unterlagen. Sie könnten ja (Gottbehüte) woanders schon längst wieder unter dem Messer liegen, dahinsiechen oder vorhaben, einen Prozeß zu gewinnen….(auch OHNE Anwalt)

    Mein Vorschlag : ihr Mann, der Kurzbrief, wenn Sie wollen eine Vollmacht von Ihnen und Geduld und Spucke, eventuell etwas Tränendrüse( wenn Ihr Mann dazu fähig ist, auch blumige Umschreibungen Ihres momentanen Zustandes und der dringende Bedarf des Handelns gerne unterstreichen!!)

    Ansonsten, für später : Immer sofort und auf der Stelle, bei der Entlassung, um Kopie der wichtigen Befunde bitten, geht AUCH z.B.: mit Rö-bildern, bei meinen Mädels hatte ich da nie Probleme und verfüge nun über ein sehr umfangreiches Archiv (leider, muss ich dazu sagen)

    Ich hoffe Ihnen kann geholfen werden,
    Gruß von Frau Gräde, schon in Ferien

  8. diewaschkueche sagt:

    Liebe Frau ..äh .. Mutti,

    die ‚Krankenakte‘ ist Ihr Eigentum und muß auf Ihr Verlangen rausgegeben werden.

    LG Doris

  9. Ela sagt:

    DEUTSCHLAND! I love it!

  10. Liz Collet sagt:

    „die ‘Krankenakte’ ist Ihr Eigentum und muß auf Ihr Verlangen rausgegeben werden.“

    Ganz so dann aber nicht. Die Krankenakten sind jeweiliges Eigentum der Klinik oder des niedergelassenen, ambulant behandelnden Arztes. Von beiden kann Patient aber vollständige Kopien zusenden lassen, für die dabei anfallenden Kosten für Kopien muss er bezahlen. Arzt und Klinik müssen keine Originalakten herausgeben (damit Patient die zB daheim kopieren könnte).
    OP-Berichte aber werden üblicherweise eh und zwar meist in Form des Entlassungsberichtes von der Klinik dem Patienten bei Entlassung aus der Klinik mitgegeben oder an den zuweisenden ambulanten Arzt geschickt, damit beide wissen, was Sache ist und die weitere Nachbehandlung darauf abgestimmt werden kann. Zusätzlich den OP-bericht (neben dem Entlassungsbericht) in Kopie verlangen kann der patient selbst. Für die meist nur 1-2 Seiten werden kaum je Kopiekosten berechnet. Einfach netten 3-Zeiler per Fax an die Klinik schicken, dass OP-Bericht vom behandelnden Arzt benötigt würde und dass man den IHNEN bitte zusenden möge. Wenn’Sie kein fax haben, dann halt hingehen (lassen)und schriftliche Vollmacht dem Ehemann mitgeben, bei Fragen zum Text gern per mail möglich, die hab ich hier berufsbedingt als „Textbausatz“ ;-)
    lG Liz

  11. Sara sagt:

    Ich würde mir auch veräppelt vorkommen, wenn mir das passieren würde.

    Einerseits ist es sinnvoll, dass nicht jeder einfach OP-Berichte anfordern kann. Andererseits sollte man den bürokratischen Aufwand doch möglichst gering halten können – schließlich würde sich im Ernstfall die Weiterbehandlung verzögern, nur weil der OP-Bericht nicht vorliegt… o_O

  12. Mora sagt:

    Aus „meiner“ Uniklinik kenne ich es so, dass dem Arzt, der einen Bericht haben möchte, eine formlose Einwilligung gegeben werden muss- d.h. sie geben dem Arzt, der etwas haben möchte, einen Zettel, auf dem steht, dass Sie den vorherigen Arzt bzw. das Krankenhaus von der Schweigepflicht entbinden und damit einverstanden sind, dass die Unterlagen an den Arzt, der sie haben möchte, übermittelt werden.
    Wir konnten nie etwas anfordern, ohne dass diese Erklärung vorliegt- ist ja zum Schutze der Privatsphäre des Patienten.
    ich würde Ihnen raten, diese formlose Erklärung sowohl an Ihren „neuen“ Arzt mit der Mitteilung, dass Sie die Unterlagen nicht bekommen, übersenden als auch an den „alten“ Arzt/ Klinik mit der Bitte, die entsprechenden Unterlagen an den „neuen“ zu übermitteln.
    Eins von beiden wird dann schon Früchte zeigen.

    es ist ein einziger Papierwahn- aber nicht nur die Patienten nervt es, sondern wahrscheinlich das Personal noch viel mehr. Nur- die Schweigepflicht und der Datenschutz stehen über allem.

    Viel Erfolg und gute Besserung!

  13. Lemmie sagt:

    Ach, so ähnliche Erfahrungen machte ich auch schon.
    Arzt: „Die weiteren Behandlungen muss das Krankenhaus vorschreiben!“
    Krankenhaus-Dr.: „Die weiteren Behandlungen muss Ihr Hausarzt vorschreiben!“
    Lieben Gruß
    Lemmie

  14. Ev sagt:

    Liebe Frau Mutti,

    keine Bange, Sie wirken weder aggressiv noch angriffslustig auf mich :-) !!!

    Also bei uns an der Klinik, da funktioniert das so, wie ich es beschrieben habe. Das Fax kommt und – Zack – geht der Bericht ganz problemlos an den benannten Arzt raus.

    Wer Sie da jetzt nicht verstehen will, kann ich auch nicht nachvollziehen. Vielleicht ist der endgültige Entlassbrief noch nicht fertig zum Versand – das ist aber rein spekulativ. Ich an Ihrer Stelle würde mit der Orthopädiepraxis noch mal sprechen, Ihnen die Sache darlegen und um Rat bitten, was jetzt getan werden soll, damit Sie den Op-Bericht bekommen. Bekommen Sie da nicht die entsprechende Info, würde ich mal bei der Krankenkasse nachfragen, wie Sie sich verhalten sollen. Wenn Ihr Mann nochmal in die Klinik will, dann geben Sie ihm doch so eine beschriebene Schweigepflichtentbindung mit.

    Mensch, Sie haben aber auch ein Pech!

    Ich drück die Daumen, dass sich dieses Schlamassel morgen zu Ihren Gusten auflöst!

    Herzliche von der Ev

  15. ela sagt:

    Soweit ich weiß, hat man jederzeit Anspruch auf Einblick in die Krankenakte.
    Ich habe mir einfach mal Arztbriefe ausgeliehen und für mich kopiert. War kein Thema.
    Aber mein Eindruck ist, dass man mit Ärzten und Krankenhäusern oft (zum Glück nicht immer) kämpfen muss.
    Gute Nerven wünscht ela

  16. Sabrina sagt:

    Ich habe meinen damaligen OP- Bericht auf Wunsch meines 2 Jahre später behandelnden Arztes angefordert. In der Klinik angerufen, von der netten Dame gesagt bekommen, man solle ein formloses Schreiben bzgl. Entbindung von der Schweigepflicht aufsetzen. 2 Tage später lag alles fein bei mir im Briefkasten. Alles kein Problem. Das einzige, was nicht dabei war, war die Patientenbeurteilung ;)