„Packt mal bitte euren Krempel zusammen!“, forderte Frau … äh … Mutti ihre Kindelein auf.

„Gleich“, sagten die Kindelein, „Wir müssen erst noch was fertig bauen.“

„Fertig bauen“ ist ein  relativer Zeitbegriff.

Zwei Stunden später:

„Halloho!“, jubilierte Frau … äh … Mutti, „Ihr müsstet jetzt schon langsam die Sachen, die ihr mitnehmen wollt, einpacken!“

„Jaha …“, tönte es dreistimmig-genervt aus dem Zimmer des jüngsten Kindes, „Aber „Berg-Sicht“ ist noch nicht fertig.

Berg-Sicht? Frau … äh … Mutti kratzt sich verwundert den Schädel und hat dieses Bild vor Augen:

Das war aber am Sonntag, kurz bevor wir den Mirabellenbaum pünderten. (und nein, es war nicht kalt und ich weiß auch nicht, warum das jüngste Kind Handstulpen tragen wollte)

„Mir egal, was Berg-Sicht ist und ob ihr damit fertig seid, ich will, dass ihr packt!“, fauchte Frau … äh … Mutti, etwas gestresst ob der Urlaubsvorbereitungen und stürmte das Zimmer.

Berg-Sicht

entpuppte sich als Restaurant am Ende des Universums.

Inklusive komischer Freaks, die am Tresen abhängen,

irgendwelcher Typen in Uniform, die Hühnerkeulen annagen

und einer hübschen Aussicht auf das ewige Chaos.

Und einem funktionierendem Aufzug, der Abgestürzte wieder nach oben befördern kann.

„Ok“, sprach Frau … äh … Mutti, „Das ist wirklich, wirklich toll, aber ihr müsst jetzt eure Klamotten packen.

„na gut“, maulten die Kindelein.

Einen Tag später, also heute,  hat das jüngste Kind drei Unterhosen, zehn Paar Socken, fünf T-Shirts und sieben kurze Hosen eingepackt. Und einen Winterschlafanzug, falls es kalt wird im Zelt. Der Große hat das Schlafzeug vergessen und die Mittlere hat drei Kleider eingepackt, eines für die allerbeste Freundin, weil der Freundin passt das Kleid von letztem Jahr nicht mehr und sie kleiden sich doch gerne ähnlich.

„Womit putzt ihr Zähne? Womit wascht ihr euch? Braucht ihr ein Kopfkissen? Habt ihr eine Kappe? Nehmt ihr „Wer würfelt den größten Clown“ und „Skip-Bo“ mit? Wer will welche Becherfarbe?“,  Frau … äh … Mutti nervt im Packwahn ihre Brut.

In der Küche auf dem Tresen stapeln sich Nudeln und Müsli, passierte Tomaten und eine Packungen Marshmallows zum Grillen. Plastik-Geschirr  und altes Besteck, ein Kochlöffel, Topflappen und die Dose mit dem Spülkram. Geschirrhandtücher, eine Rolle Worschtkordel und ein Dutzend Wäscheklammern. Streichhölzer, mein Taschenmesser, ein großes Schneidebrett, eine Dose mit Zwiebeln und Knoblauch und einige dieser niedlichen Mini-Döschen aus dem Outdoorladen befüllt mit Olivenöl, Salz, Pfeffer, Paprika und getrockneten  Kräutern. Zucker muss ich noch einpacken, fällt mir da ein.

Auf dem Küchentisch stapeln sich Handtücher. Handtücher zum Duschen und Handtücher zum Schwimmen. Insgesamt 13 große Handtücher, denn zum Schwimmen braucht man immer mindestens zwei. Neben den Handtüchern eine Stofftasche mit Schwimmzeug, gut gefüllt, weil man muss ja auch mal wechseln können. Oder zweimal.

In der Halle liegen ein sehr großes Zelt mit zwei Kabinen und einem Innenraum und ein kleines Igluzelt. Vier Schlafsäcke und vier Therm-a-Rest-Matten zum Schlafen, zwei Isomatten zum Draufsitzen. Und ein kleiner Klapphocker für Krüppelkniemütter. Und ein kleiner Klapphocker für die Mutter der allerliebsten Tochterfreundin, weil die hat´s mit der Hüfte. Wir werden alt. Ausserdem stehen da zwei Trangia-Kocher und sechs Eimer zum Edelsteinsammeln. Und ein Plane liegt da rum, die werden wir wohl in den Innerraum des großen Zeltes legen müssen, denn die Wetteraussichten sind durchwachsen.

Erwähnte ich schon, das Zelten eine tolle, unkomplizierte Sache ist?

Ist es auch und ich liebe es wirklich. Auch wenn man irgendwann kein einziges trockenes Kleidungsstück mehr hat und vor der Abfahrt nicht weiß, wie man das Gepäck und Schlafsackzeugs von sechs Kindern und einer Frau … äh … Mutti in den knuffigen 8Sitzer-Mitsubishi-Bus kriegen soll. Irgendwie passt es immer, und da wir früh losfahren, wenn es noch nicht heiß ist, macht es nix, dass die Kinder ihre Schlafsäcke auf dem Schoß halten müssen.

Die Kühlbox muss ich noch auswischen und befüllen, ausserdem den zweiten Satz Kühlakkus finden. Und meine Klamotten packen. Auf Schminkzeug kann ich ja verzichten, dafür darf ich auf gar keinen Fall die TevaSandalen vergessen. Nicht weil ich sie besonders attraktiv finde, sondern weil ich mit denen im Bach herumstapfen und Edelsteine suchen kann. Und wenn die Füße erst mal im eiskalten Wasser stecken, ist der Regen von oben beinahe warm.

Die Kaffeekanne ist gerichtet, Kaffee und eine Palette Milch gepackt, aber die neue Tasse

bleibt daheim. Beim Zelten gibt es Kaffee aus dem Plastikhaferl, das mit der praktischen Maßeinteilung innendrin. (falls ich mal exakt 375 ml abwiegen muss, man weiß ja nie)

Jaja, ich bin ein wenig reisefiebrig.

Das Wandertässchen ist auf dem Weg zu einer Strickerin, so viel kann ich verraten. Ich gehe davon aus, dass es morgen dort ankommt. Sie müssen sich dann eben durch die vielen links der Kaffeeklatsch-Seite klicken, um es zu entdecken :-)

Kommentare bleiben weiterhin in der Moderations-Warteschleife hängen und ich bitte deswegen um Ihr Verständnis. Doch hier tauchen immer mal wieder Trolle auf (teilweise sehr pubertäre Trolle) und denen will ich während meiner Abwesenheit keinen Spielplatz geben. Und der beste Vater meiner Kinder behauptet immer, er kenne sich mit Computern nicht aus und könne sich nicht um das Blog kümmern. Deshalb … bis Sonntag abend, lassen Sie es sich gutgehen und schicken Sie ein paar Sonnenstrahlen nach Fischbach.

Immer die Ihre,

Frau … äh … Mutti