Zeit, ach Zeit!

4. August 2009

Sie rennt, die Zeit!

Kaum haben die Sommerferien begonnen, schon sind sie wieder vorbei. Also beinahe, jedenfalls. Die vierte Sommerferienwoche hat begonnen.

Der beste Vater meiner Kinder arbeitet wieder, der Schwager ist samt Schwägerin und Baby wieder abgereist, hat nur seine Söhne da gelassen.

Das miese Wetter hat sich verabschiedet, was aber nur beinahe gut ist, denn eigentlich ist es ungerecht, dass der beste Vater meiner Kinder nichts mehr vom Sonnenschein hat, da in seinem klimatisierten Kabuff vor dem Computer. Wenn er am Abend heimkommt, verschwindet er im Näh/Arbeitszimmer, „Call“ heisst das Hasswort der Familie, ein Telefonat mit den Staaten, bis zu zwei Stunden und beinahe jeden Tag.

Meine Söhne fiebern dem Zeltlager entgegen, Montag nächste Woche reisen sie ab, für ganze zwei Wochen. Bis dahin müssen sie noch so viel Zeit wie sie rausschlagen können mit den Cousins und dem neuesten Computerspiel verbringen. Und ich stapele Wäschehäufchen von unentbehrlichen Zeltlagerklamotten auf sämtlichen waagrechten Flächen.

Töchterlein plant in der jungsfreien Zeit einige typische Frauendinger mit ihrer Mutter, zum Beispiel will sie den Wunsch des jüngsten Kindes erfüllen: die Wand hinter seinem Bett soll schwarz gestrichen werden. „Vielleicht sollen wir ja im Zimmer des Großen auch was streichen?“, spekuliert sie und ich sehe erfreut, dass sie doch eine ganze Menge von mir geerbt hat.

In der zweiten jungsfreien Woche werde ich morgens allein sein, so als Einstimmung auf die kommende Schulzeit. Töchterlein übt in dieser Woche in der Kinderchorwoche eine Kinderoper ein, die letzte ihrer Art. Jedenfalls die letzte Kinderoper, in der eines meiner Kinder mitsingt. „Zu viele kleine Kinder, die nur Quatsch machen im Chor“, jammert die Tochter und das stimmt wahrscheinlich.

Und dann … ja dann beginnt die Schule wieder. Dieses Jahr dürften die Ferien noch andauern. Bisher gab es keine Anfälle von tödlicher Langeweile oder überreiztem Genervtseins seitens der Eltern. Die Tage beginnen selten vor neun Uhr, Frühstück vielleicht gegen zehn, wenn sich spielende Kinder an den Tisch locken lassen. Das Haushaltsding läuft irgendwie nebenbei, eher schluderig, und der Garten … naja. Ich würde gerne mehr drin machen. Ich müsste mehr darin machen, doch ich verschiebe das mal auf nächstes Jahr. Immerhin ernten kann ich: Gurken, Kartoffeln, Bohnen, Zwiebeln, einen Kohlrabi (die anderen waren zu holzig, weil zu spät geerntet) Die Wildblumenmischung steht in voller Blüte. Mohn zwischen Malven, Margeriten und Sonnenblumen, ein paar blaue Lein- und Bienenweidetupfen, orangefarbene Ringelblumen und Kapuzinerkresse. Die Pepperoni im Bierfass (aus dem Hause Traumberg) sind weitestgehend den Schnecken zum Opfer gefallen, doch eine Ernte ist möglich, fünf oder sogar sechs hübsche rote Pepperoni hängen an den kahlgefressenen Ästchen. Das Erdnussexperiment erkläre ich als gescheitert, die Pflanzen haben sich verabschiedet. Blumenkohl, Rot- und Weißkraut wachsen noch, genauso wie der Lauch. Der Broccoli hat während unseres Urlaubs begonnen zu blühen. Das macht ihn dann leider ungenießbar, aber toll aussehen tut er :-) Karotten gibt´s auch ein paar, doch unser Boden ist einfach zu schwer. Ich träume von Hochbeeten mit fluffiger Erdfüllung, aus denen ich unterarmlange Karotten ziehen kann.

Sie ahnen es womöglich: das Leben der Frau … äh … Mutti ist derzeit eher unspektakulär. Ich erwarte den Besuch von Frau Teufelskrümel am Samstag und den Besuch von Frau Quartalsstrickerin samt jüngstem Kind nächste Woche. Nicht erwartet habe ich das Päckchen mit der wundervollen Perlenzauberei in blau/weiß, das heute einfach so ins Haus trudelete! Vielen Dank, liebe Susanne! (jetzt muss ich mir tatsächlich ein passendes Täschchen nähen)

Apropos nähen: vor lauter Zeit keine Zeit dafür :-)

Ihnen da draußen einen schönen Tag.

(nachher verrate ich Ihnen auch noch, mit wem Sie den virtuellen Kaffeeklatsch genießen können)

Ein Kommentar zu “Zeit, ach Zeit!”

  1. binimgarten sagt:

    das mit dem broccoli war bei uns auch so.
    (wie man mit kleinen dingen mann und kindern eine freude bereiten kann… was haben die sich schadengefreut, dass der wenig beliebte broccoli der mutter in abwesenheit diesen streich gepielt hat!)
    grüsse aus dem garten.