Mittwoch.

13. März 2013

Frau Brüllen fragt: “Was machts Du eigentlich den ganzen Tag?”

Sehr zum Leidwesen der Kindelein war heute, trotz der für hiesige Verhältnisse enormen Schneemengen, ein ganz normaler Schultag. Sogar einer mit Kursarbeit in Sozialkunde, Französischtest und Englischarbeit. Die Fahrräder blieben heute in der Halle stehen, die Kindelein fuhren mit dem Zug, die Tochter wegen Unterrichtsausfalls eine Stunde später.

Der beste Vater meiner Kinder beschloss erst gar kein Staurisiko einzugehen und blieb deshalb im Home Office. Was meinen Mittwoch komplett durcheinander bringt, ich habe ungefähre Tagespläne, da bin ich eigen. Und Mittwoch morgen ist die Zeit zum Putzen. Wenn aber der beste Vater meiner Kinder im Haus ist, muss ich Schwätzchen halten im kurzen Rock auf dem Schreibtisch sitzen und mit ihm Kaffeepausen machen. Das Bad putzte ich dennoch und danach blieb noch ein bißchen Zeit vor dem Kochen, die ich im Nähzimmer vor der Stickmaschine verbrachte. Sehr laut fluchend, denn zuerst stickte ich um 45° gedreht, dann ganz auf dem Kopf. Letztendlich hielt ich aber drei hübsche Stickereien in Händen.

Unglücklicherweise hatte sich die Spülmaschine nicht von selbst ausgeräumt und das Gemüse für´s Mittagessen war auch noch nicht geputzt. Rasch in die Küche, damit das Essen pünktlich auf dem Tisch steht. Der Mittwoch ist straff geplant, da die Kindelein nachmittags mit dem Zug nach Mainz zum Klettern fahren, da muss vorher noch Zeit für Hausaufgaben und Lernen sein.

Wie immer kochte mir der Reis über, wie immer war das Curry einen Tick zu scharf. Wie immer polkte die Tochter Wasserkastanien und Lauch aus dem Essen, wie immer schmeckte es dem besten Vater meiner Kinder und seinem holden Weib ganz ausgezeichnet, wie immer verbrannte ich mir die gierige Zunge und wie immer blieb noch genug übrig für ein kaltes Abendessen. (ThaiCurry mit Reis schmeckt mir nämlich kalt ganz ausgezeichnet.)

Nach dem Mittagessen pflanzten sich hausaufgabenlose Kinder zu mir auf´s Sofa, um zuzuschauen, wie ihre Mutter auf Kommentarfang (=Verlosung) ging ;)

Der geplante Kaffee mit der Ex-Freitagsfreundin (die nun nicht mehr die Freitagsfreundin sein kann, wegen neuem Job und neuer Arbeitszeiten) fiel den Viren der Freundin zum Opfer, stattdessen ging ich zurück ins Nähzimmer, verscheuchte den dort arbeitenden Gatten (an den Küchentisch, dort sitzt es sich ja auch ganz gemütlich) und begann die Stickereien zu verarbeiten. Morgen dürfte ich fertig werden.

Zwischendurch gab es noch ein Kaffeepäuschen mit dem Gatten im Schnee, ein Schneespaziergang fiel trotz wunderbarem Sonnenschein aus. Alleine macht es wenig Spaß, doch der beste Vater meiner Kinder hing den ganzen Tag in calls fest.

Und zack – ist der Tag vorbei. Die Kindelein sind aus Mainz heimgekommen, ohne Knochenbrüche, d.h. sie sind nicht abgestürzt. Der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib lassen den Tag mit einem Abendspaziergang zu Herrn Skizzenblog und Mme Ouvrage ausklingen. Deren Tag mit Sicherheit deutlich gefüllter und anstrenger war, als meiner.

(langweilen Sie sich beim Lesen eigentlich sehr?)

Der dicke Martin pinkelt übrigens nicht mehr in alle Ecken. Nur noch auf die Terrasse. Dort scharrt er aber ordentlich mit Schnee zu, der doofe Kater.

3 Kommentare zu “Mittwoch.”

  1. Petra sagt:

    Nein, ich langweile mich gar nicht beim Lesen – hab ich hier noch nie getan :o).
    Ich schaue immer gerne herein, lese und wünsche mir, ich könnte auch so locker und lebendig schreiben.
    So, dass man beim Lesen immer das Gefühl hat, alle Protagonisten fast persönlich zu kennen, irgendwie dabei gewesen zu sein, oder zumindest ein willkommener Beobachter.

    Es macht immer Spaß, hier mitzulesen also mir zumindest sehr.

    Liebe Grüße,
    Petra

  2. heike sagt:

    Du hast ein schönes Leben!

  3. Evi sagt:

    aber auf keinen Fall langweile ich mich. Schön, dass Sie wieder öfter schreiben, wenn nicht, dann fehlt mir was.

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