ist ein angenehmes. Vor allem dann, wenn es sich bei diesem Kind um mein wunderbares Töchterlein handelt, das heute morgen früh ausgeschlafen hatte und mal eben ein bißchen Ordnung ins Küchenchaos bringen wollte. Was ihr auch gut gelungen ist.

Und weil ich so fröhlich in eine ordentliche Küche kam und die nicht gleich mit Frühstücksvorbereitungen wieder verwüsten wollte, beschlossen wir, Kaffeestückchen beim Bäcker zu kaufen.  Töchterlein hat obendrein auch neue Chucks vom Onkel aus Amerika mitgebracht bekommen und die müssen eingelaufen (= in den richtigen Verwahrlosungszustand gebracht) werden. Ein Puddingteilchen für die Tochter, ein Mohndingens für die Mutter und als wir den Bäcker verließen nieselte es ganz sanft.

Ideale Voraussetzungen, um am Eisstand am Rhein unten je zwei Bällchen Eis (Bacio und Nuß) zu kaufen, die einpacken zu lassen und sie dann, quasi als Frühstück, in dieser kleinen Nische hinter der Hochwasserschutzmauer mit Blick auf den heute graugrünen Rhein, zu genießen.

„Mama“, sprach das Töchterlein, „Ich liebe den Rhein und wir haben es echt gut, wir zwei.“

Ich konnte nur zustimmen.

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Auf dem Rückweg ein kleiner Abstecher ins Niersteiner „Hier gibts einfach alles „-Geschäft, denn zur weiteren Tagesgestaltung fehlen noch zwei Flaschen Vollabtönfarbe in schwarz.

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Als das Telefon gestern abend um elf klingelte, rutschte mir ganz kurz das Herz sehr tief in die Hose, denn mir war augenblicklich klar, dass es sich bei dem nächtlichen Anrufe nur um den Zeltlagerchef handeln konnte, der mir mitteilen, will, dass mein jüngstes Kind völlig aufgelöst schluchzend neben ihm steht und dringend nach Hause möchte.

Es war aber nur das Töchterlein, das mit den Cousins beim Opa Fußball geschaut, hinterher  beim Spielen die Zeit vergessen hatte und nun ankündigte, dass der Onkel sie nach Hause bringt. Uff.

Es ist nicht einfach, sich Flügel wachsen zu lassen.

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Gestern und vorgestern lebte hier ein Kleinkind. Zum Glück zusammen mit seiner Mutter, denn ich habe wirklich und wahrhaftig vergessen, wie anstrengend es sein kann, unter glühender Mittagssonne ein Lauf- UND Kinderwagen – unwilliges Kind an sich kleben zu haben. Das Argument, dass das Tragen des klebrigen Bündels auch einen hervorragenden Trainingseffekt habe, kam auch nur sehr gequält über die Lippen von Frau Quartalsstrickerin. Nichtsdestotrotz verbrachten wir viele vergnügliche Stunden miteinander, ich durfte sogar mit Kinderwagen und Leihkind beim Brötchen kaufen die Niersteiner Gerüchteküche ankurbeln. Gerne wieder, Sie Liebe!

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Frau Webschaf besuchte uns gestern ebenfalls und ich vermelde erfreut, dass der kleine Bauch beständig wächst. Etwa eine Stunde lang versuchten der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib bei der dringend anstehenden Suche nach einem wundervollen Namen behilflich zu sein, doch Frau Webschaf zeigt sich nicht kooperativ. Unser Favorit war „Dankwart“, doch damit konnten wir nicht landen.

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Zum Abschluss des Tages gönnte ich mir GA und wurde plötzlich sehr jammerig. Die Hochzeitsplanerei ist ja ganz gewaltig kitschig. Aber verdammt noch mal: ich wünschte, das hätte jemand für mich getan. Es ist so liebevoll und süß und nett und mir fehlen die passenden Adjektive, dass da jemand ist, der einfach sagt: schau mal, das ist ein ganz besonderer Tag und der gefeiert.

Ich glaubte, meine Hochzeit herunterspielen zu müssen. Ist ja nix Besonderes. Wäre ja Quatsch, dafür Geld aus dem Fenster zu werden. Wieso dolle feiern? Pah, da stehe ich drüber.

Weia, ich war echt blöd.

Das würde ich heute wohl auch anders machen.

(und mein nächster Geburtstag wird auch gefeiert, egal ob rund oder nicht)

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PP wird irgendwie immer doofer und ER … najaaaa. Ich stelle mir vor, dass die „Macher“ zusammen am Tisch saßen und diskutierten:

„Also irgendwie müssen wir das Ding ja mal fertig kriegen“

„Klar, aber wie?“

„Es muss TOTAL irre und neu und innovativ und rührend und ans Herz gehend und natürlich so was von glaubwürdig sein!“

„Ok, irgendwas, was den Menschen auf ewig im Gedächtnis bleibt.“

„Machen wir doch ein Zeltlager in einer Art Turnhalle mit lauter herzkranken Kindern. Vorher müssen sich die Ärzte singend und merkwürdige Spiele spielend zum Affen machen und der kluge, dicke, hässliche Junge, der bewegende Worte spricht, der muss auch noch rein. Am Besten in Kombination mit dem Arzt, der so mysteriös-geschädigt wirkt.“

„Super! Und die neue Arztchefin muss natürlich auch noch glücklich gemacht werden, in dem wir ihr rasch noch ein Baby schenken, ein bißchen unkonventionell vielleicht, aber Hauptsache zu Tränen rührend. Und ein Heiratsantrag! Wie kriegen wir noch einen Heiratsantrag unter?“

„Fein, fein! Ich sehe, wir bewirken was! Ein bißchen Blut noch dazu und eine kleine Nebengeschichte mit Moral „wähle deine Freunde mit Bedacht“ böte sich da an und schon haben wir ein rundes Ende gefunden. Schade, dass wir die Sache mit dem Arm und den Rotorblättern eines Hubschraubers schon hatten …“

„Super! Und vielleicht drehen wir ja irgendwann doch wieder eine neue Staffel, weil ein paar offene Handlungsstränge haben wir ja vorsichtshalber gelassen. “

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Kaffeepause beendet, Streichklamotten suchen!

7 Kommentare zu “Das Leben mit nur einem Kind”

  1. minerva sagt:

    Och frau mutti, das mit der hochzeit und dem geburtstag…. das kenn ich auch.

    und die anrufe in der „nacht“… herje.

    schöne stunden mit dem rest der daheimgebliebenen… wunderbar! wie entspannt dann doch ein büchereibesuch und die eisdiele geentert sein können.

    nicht zu viel streichen, ja?

  2. Frau Brüllen sagt:

    was war denn da noch mit blut und so? ich musste wegen kleinem hungrigen kind schon kurz vor schluss abbrechen…

  3. walküre sagt:

    Was die Hochzeitsfeier anbelangt, kommt es ja auch durchaus vor, dass ein Paar dieses Fest aus materiellen Gründen (noch wenig Einkommen, Wohnungssuche usw.)klein hält – und dafür dann später irgendeinen runden Hochzeitstag (und zwar nicht erst die Silberhochzeit !) groß feiert. Ich meine, auch diese Idee hat was !

  4. Frau Suppenklar sagt:

    Liebe Frau Mutti,

    ich hab das auch Jahre herunter gespielt, ich müsste nicht heiraten und das Ganze ist doch sowieso gar nicht so wichtig.

    Nach der tränenreichen Verlobung und der Planungszeit danach ist mir jetzt aber doch wirklich klar geworden, dass man auch einmal im Mittelpunkt stehen darf und neue Dinge ausprobieren, eine andere Seite an sich herauskehren. Ich war nie der Mittelpunkttyp mit Rüschen und so, aber einmal ganz als Frau in einem wunderschönen Kleid vor dem Spiegel zu stehen und alle Verantwortung für einen Moment abgeben zu können ist eine wundervolle Erfahrung.

    Vielleicht zelebrieren Sie ja einmal zu einem besonderen Hochzeitstag ein schönes Fest, so als Zweithochzeit? Frau Mutti in Weiß!

    Oder Sie schnappen sich eine Freundin und stürmen ein Brautmodengeschäft so a la Muriels Hochzeit :DDD

    Alles Liebe
    Frau Suppenklar

  5. Su sagt:

    hallo,

    ich bin rein zufällig hier gelandet und musste grad beim lesen etwas schmunzeln. Also dacht ich mir, ich gehe jetzt nicht ohne lieben Gruß :)

    GA war schon immer mein ehimlicher Fav ;)

    Schönen Nachmittag aus dem sonnigen Österreich

    Su

  6. ami sagt:

    DAS war die letzte folge? DAS? dieser nervige scheiss, den ich bereits nach sensationellen 5 minuten weggezappt habe? ich dachte immer, nächste woche wäre die letzte folge!!

    ich glaube, ich muss unbedingt die ersten 5 staffeln haben – die waren nämlich noch richtig der burner!!

    (zur hochzeit nur so viel: die zweite ist eh die beste:))

  7. Lakritz und Schokolade sagt:

    Frau Ami bestärkt mich gerade… meine erste Hochzeit war unauffällig und fand in Dänemark statt ohne Familie und Freunde und damals fand ich es ziemlich ok. Heute denke ich: die nächste wird eine richtig tolle Feier und das wird auch so. Punkt.

    Meine indische Freundin Dipali, die ihren deutschen Ehemann in Indien geheiratet hat, will ihn übrigens jetzt, nach 15 Jahren, nochmal heiraten. Standesamtlich geht ja nicht nochmal, aber sie möchte eine schöne Feier hier in Deutschland mit ihren deutschen Freunden. So richtig bewusst.

    Nur mal so als Hinweis… ;))