Adventsbloggen, 4.Dezember

4. Dezember 2025

Es sind diese Tage.

Diese Tage beginnen damit, dass der Wecker viel zu früh und schrill klingelt, dass die Müdigkeit über nacht nicht verschwunden ist und weiterhin bleischwer auf Lidern und Gliedern liegt.

Die Hunderunde übernimmt der Gatte, ich bleibe liegen und versuche wieder in den Schlaf zu finden. Klappt nicht.

Und so stehe ich auf, erledige das Morgenprogramn im Bad, lüfte. schüttele Decken und Kissen auf, räume Klamotten weg.

Die Haut an den Unterarmen ist so empfindlich, dass Ärmel schmerzen, hinter dem rechten Auge pocht es.

Vielleicht hilft backen? Ein Teig für Schneeflocken ist schnell zusammengerührt, backen werde ich morgen, das ist dann doch zu viel. Der Kühlschrank sieht nicht gut aus, putzen dauert ewig, die Kombination von dem warmen Putzwasser an den Händen und der Kälte aus dem Kühlschrank verursachen Übelkeit.

Ich schütte einen Kaffee auf die Übelkeit und, ja, das ist jetzt nicht überraschend, sie verschwindet nicht. Auch nicht mit einem Stückchen vom übrig gebliebenen Geburtstagskuchen.

Das Licht ist zu hell, obwohl der Tag noch grau ist und heute wohl auch nicht heller wird.

Und endlich kapiere ich, dass „zu müde, zu empfindlich, zu laut, zu hell, zu übel“ und Augenpochen eine Migräne sind. Ich lege mich aufs Sofa, versuche endlich bitte einzuschlafen, damit es nicht schlimmer wird. Das klappt natürlich nicht.

Ein Schmerzmittel macht stumpf und dumpf, aber es gibt keine Schmerzspitzen mehr in meinem Kopf, die Übelkeit ist weg. Doch ich bin so schlapp und matt, dass ich einfach auf dem Sofa sitzen bleibe. (und mir selbst leid tue)

Ein paar Handgriffe im Haus gelingen mir dann doch, aber immer wieder muss ich sitzen und mich ausruhen, der Kopf schmerzt wieder und der Nacken auch. Auch nach einem kurzen Schläfchen ist das nicht besser, aber die Empfindlichkeit ist weg.

Das ist auch gut, ich begleite meinen Schwiegervater zu dessen Hausärztin, meine Konzentration muss ausreichen, um eine neue Medikation zu besprechen. (ein Medikament muss nun in der höheren Dosis verabreicht werden, die Krankenkasse prangert das bisherige Halbieren der Tabletten an. Die Tabletten haben eine Kerbe und ich versuche verzweifelt, mich an Frau Brüllens Ausführungen bezüglich teilbarer Tabletten zu erinnern. Gelingt mir nicht, muss ich nachlesen, wenn ich wieder klar bin) Ein Rezept für ein Blutdruckmessgerät wird ausgestellt, denn die höhere Dosierung könnte den Blutdruck zu weit senken, das muss nun kontrolliert werden. Die Ärztin schimpft über diese Situation, ich übersetze das beschwichtigend für meinen Schwiegervater, der etwas verunsichert wurde.

Wir verabschieden uns vor der Arztpraxis. Er steigt auf sein Dreirad und fährt zum Einkaufen, ich steige auf mein Rad und fahre mit höchster Unterstützung, weil völlig kraftlos, wieder heim.

Daheim wartet eine Kiste Crowdfarming-Orangen auf mich und die einzige Orange mit Macke esse ich sofort. Ich bilde mir ein, dass sie mir gut tut. So gut, dass ich einen weiteren Kaffee riskieren kann. (schmeckt und tut mir gut)

Ein paar Sachen für den Adventsmarkt sind noch zu organisieren und richten, das schaffe ich ganz gut, ich verabrede mich für das Handarbeitsbüro morgen und mittlerweile hoffe ich leise, dass es diesmal nur eine „ein-Tag-Migräne“ ist. Die sind selten, meistens sind es nämlich drei Tage. Doch die Begleiterschungen sind/waren schwach, die Kopfschmerzen erträglich. Mittlerweile kann ich ja auch schon wieder geradeaus denken.

Heute also früh ins Bett und morgen früh ein neuer Start. (was von jeder Migräne bleibt, ist ein, zwei Tage lang eine Art Wundschmerz wie von einer ganz frischen Narbe am Migränepunkt. Aushaltbar, nur irritierend.)

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