gefühlt: kurz nach elf, Schlafenszeit
11. Oktober 2006
tatsächlich: kurz vor fünf und noch ´ne Menge zu tun.
Der Pizzamensch meines Vertrauens vertickt heute seine Ware zum günstigen Einheitspreis und somit wird das Abendessen den Kindelein hervorragend munden. Ausserdem dürfen sie es auf dem Sofa genießen, während ein sicherlich pädagogisch sehr verwerflicher Film in der Kiste flimmert. Essen auf dem Sofa geht jetzt, seit Frau … äh … Mutti schicke, waschbare Schonbezüge für´s rote Ledersofa genäht hat.
Doch vor dem gemütlichen Teil des Abends steht die Komplettreinigung der Kindelein in Form eines Vollbades. Dem Baden sind sie prinzipiell nicht abgeneigt, doch die Einigung, wer zuerst ins Wasser darf und, noch wichtiger, welcher Badezusatz gewählt wird, stellt nicht nur Mutters Nerven auf eine harte Probe.
Salomonisch wird Frau … äh … Mutti die türkisfarbene Badekugel wählen, weil die a) toll schäumt, b) ganz nett duftet und c) toll ins neue Bad passt. ( c wird eventuell nicht akzeptiert) Desweiteren wird sie entscheiden, dass das jüngste Kind zuerst ins Wasser darf, weil … weil halt. Das zu erwartende Gemecker dröhnt jetzt schon in den Ohren.
Pädagogische Teilerfolge in der Grünen Villa sind allerdings schon zu vermelden: in reger und dennoch sachlicher Diskussion wurden heute drei Verträge ausgearbeitet, die die Aufgaben der Kinder, vor allem in ihren eigenen Zimmern, festhalten. Ordentlich getippt und ausgedruckt sowie mit Unterschriften versehen, kleben sie in den drei Kinderzimmern und warten darauf, beachtet zu werden. Daneben hängen die Wenn-Dann-Zettel, die Sanktionen-Drohbriefe, die Strafankündigungen, wiederum in Zusammenarbeit mit den Kindelein entstanden und mit Unterschriften versehen.
Frau … äh … Muttis Aufforderung, die Kindelein mögen nun bitte ebenfalls einen Aufgabenzettel mit Wochentageinteilung für die Eltern erstellen, während sie rasch Gardinenstangen kaufen geht (und eine kleine Gießkanne, damit Töchterlein mittwochs ihre Blumen gießen kann), wurde nur halb befolgt. Der beste Vater meiner Kinder und sein holdes Weib werden aufgefordert, den Kindelein Taschengeld auszuhändigen. Der Wochentag darf frei gewählt werden. Desweiteren wünscht die Brut, dass Ausflüge gemacht werden und wieder regelmäßiges Vorlesen stattfindet. Wer wem vorliest, ist nicht näher definiert, ebensowenig wie der gewünschte Wochentag.
Und ob wir jetzt montags, donnerstags oder gar sonntags lieb und nett zu den hinreissenden Bestien sein sollen, haben sie auch nicht genauer gesagt.
Spaß hat´s gemacht, jetzt muss es nur noch erfolgreich sein, das neue Konzept.
11. Oktober 2006 um 17:29
Ist das jüngste Kind das Kleinste? Dann könnte im Bad mit geringste Hautoberfläche = geringste Schmutzabgabe ins Wasser argumentiert werden :)