Zeitreise

13. Mai 2006

ins finstere Mittelalter stand heute auf dem Programm.
In der Nachbargemeinde, in und um die Burgruine, Ritter, Marketender, Bader und Gaukler.

Schrecklicher als alle anwesenden Sarazenen, Wikinger und Hunnen war aber der Moment, als ich bemerkte, dass der kleine blonde Ritter von meiner Seite verschwunden war. Zehn sehr lange Minuten rannten der beste Vater meiner Kinder und die allerliebste Freundin in die beiden möglichen Richtungen. Zehn endlose Minuten weinte die Mittlere um ihren Bruder und hielt der große Bruder meine Hand ganz fest. Zehn ewige Minuten gingen mir die allerschlimmsten Bilder durch den Kopf.

Ungefähr zehn Minuten und zwei Taschentüchter brauchte die glückliche Familienzusammenführung.  Gerade hat er mich zur Guten Nacht geküsst, der jüngste Sohn, und hat recht nachdrücklich „schlaf gut“ im Sinne von „lass mich endlich los, Mama“ gesagt. Mein Kloß im Hals ist immer noch verdammt dick.

4 Kommentare zu “Zeitreise”

  1. anke sagt:

    oh man,kann mir gut vorstellen,wie du dich in jenen Momenten fühltest.
    Wenn ich mit Lilly auf Achse bin,muss ich auch immer irgendwie ..,und sie sagt: man ich bin kein Baby mehr;)
    Is ja alles gut gegangen,aber so n Schreck lässt alle möglichen Bilder…und wir trauen unseren Lütten vielleicht manchmal zu wenig zu.
    wünsch dir und den deinen einen schönen Sonntag/Muttertag.
    LG anke

  2. dasMiest sagt:

    Ja, zehn Minuten können verdammt lang sein, *drück*.

  3. jette sagt:

    (Ähnlich wie 5 Minuten im Supermarkt …)

    Da hab ich jetzt schon beim Lesen Nägel gekaut.

  4. Sternenstaub sagt:

    Frau … äh … Mutti wohnt doch in Mainz, ist das Kind etwa in Oppenheim verloren gegangen, da war es am Wochenende gerade mittelalterlich….
    LG Sternenstaub

    Antwort von Frau … äh … Mutti:

    Frau … äh … Mutti wohnt aber gar nicht in Mainz :-) (Blick ins Impressum)
    Oppenheim stimmt aber.