Der Regen in Berlin
3. März 2009
ist genauso nass wie der in Nierstein.
Flugzeuge und ich – das wird nie ein Dreamteam. Ich zähle quasi die Minuten bis ich wieder festen Boden unter den Füßen habe. (und möchte diesen dann vor Erleichterung küssen.) Diesmal flogen wir über geschlossener Wolkendecke in strahlendem Sonnenschein, was zwar faszinierend anzusehen war, aber nicht entspannender war. Zur Ablenkung beschäftigte ich mich mit der Frage, weswegen Menschen in Flugzeugen immer Tomatensaft trinken. Ich habe in Supermärkten noch nie Menschen beim Kauf von Tomatensaft gesehen. Doch im Flugzeug trinkt jeder zweite kalte Spaghettisoße. Ist das evtl. die Geheimwaffe gegen Flugangst? Setzen Tomaten irgendwelche „mir doch egal ob ich abstürze“-Hormone frei? Oder ist es nur einfach wahnsinnig cool und ich bin es nicht, weil ich Wasser trinke? Fragen über Fragen, die mich mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Rückflug ebenfalls wieder beschäftigen werden.
Am Berliner Flughafen glücklich gelandet, begab ich mich direkt zum Kofferkarussel. „Mach dir doch einen Regenbogenspanngurt um den Trolley, damit du ihn schneller findest“, hatte der beste Vater meiner Kinder empfohlen. Hatte ich nicht gemacht, stattdessen nur ein klitzekleines Filzblümchen an den Reissverschluss geknotet. Nach sieben Koffern und fünfzehn Trolleys, davon vier mit Regenbogenspanngurt, kam das „Gepäck-Ende“-Schild. Und nicht mein Trolley.
Bevor ich jedoch hysterische Flecken im Gesicht bekam, fiel mir auf, dass ich nicht die Einzige ohne Gepäck war. Fünf Minuten später kam die zweite Fuhr und auch mein Blümchentrolley.
Souverän rollte ich Richtung Bus, kaufte mir ein Fünf-Tage-Ticket und stieg in den falschen Bus ein. Bei der nächsten Gelegenheit stieg ich wieder aus, keuchte mit Blümchentrolley und Umhängetasche treppab und gleich darauf wieder treppauf (falscher Ausgang), erneut treppab und direkt in eine U-Bahn. Umsteigen und im Nieselregen zur Schlüsselübergabe. (denn ich wohne bei der Ex-Nachbarin des Schwagers, die allerdings gerade im Spätdienst arbeitet, weswegen mir ihr Ex-Mann einen Wohnungsschlüssel übergeben musste. Ziemlich viele Exe, aber reibungsloser Ablauf).
Das Öffnen von fremdem Berliner Wohnungen ist eine ziemlich aufregende Sache, da mindestens drei Schlüssel in einer bestimmten Reihenfolge mal mit mal gegen den Uhrzeigersinn in halben, ganzen und dreiviertel Drehungen (im Walzertakt) benutzt werden müssen, bis dann schließlich der letzte, solch ein großer, altmodischer, durchaus auch als Verteidigungswaffe bei nächtlichen U-Bahn-Fahrten einsetzbarer Schlüssel zum Einsatz kommt. Wohnung auf, Trolley inne Ecke, Mantel aus. Angekommen.
Ein Anruf daheim, damit die Familie beruhigt ist und „Hallo Berlin, ich bin wieder da!“
(später ein Besuch bei Schwager, Schwägerin und Baby, ein bißchen neidisch auf das süße Baby sein und Minuten später mit großer Erleichterung das schreiende Bündel der Mutter zu überreichen. Niedlich ja, aber ich brauch das nicht mehr.)
(noch später mit der Exnachbarin Willkommenssekt trinken und sehr exotisch im Restaurant untendrunter essen gehen. Schnell einen Cache loggen und dann bis zwei Uhr in der Küche stehen und ratschen. Großartig.)
Heute: Käffchen und Essen gehen mit der allerliebsten Frau Jette. Ich bin sehr optimistisch, diesmal den Weg ganz leicht zu finden, nicht eine Stunde zu spät zu kommen und mitten in der Nacht ganz cool und lässig wieder heim zu fahren. (freu mich!)
3. März 2009 um 12:56
Meine Hochachtung, dsss die fliegenden Kisten immer noch bestiegen werden. Ich tue es nicht mehr. Viel Spaß in der großen Stadt!
3. März 2009 um 13:11
Hallo Frau…äh…Mutti,
also, ich kaufe ab und an Tomatensaft (@ Oma Eis, lasse kaufen :-) ) – und zwar, weil ich den bei einigen Flügen so lecker fand! :-)
Ich wünsche Ihnen einen tollen, aufregenden und auch entspannenden Berlinaufenthalt und natürlich auch einen guten, zwischenfallsfreien Rückflug.
Viele Grüße,
Thamars
3. März 2009 um 13:28
Viel Spaß wünsch ich! (Und irgendwann komme ich auch mal in die große Stadt! Bringen Sie mir was mihit? ;-))
3. März 2009 um 13:52
Tja, liebe Frau … äh … Mutti,
da waren wir wohl ein paar Stunden gleichzeitig in der großen Stadt. Ich wäre gerne zu Ihrem „Binddate“ gekommen, sitze aber längst wieder im heimatlichen Büro und bin Ihren Lieben wohl näher, als Ihnen.
Warum ich das schreibe? Vielleicht weil ich längst mal dort Spuren hinterlassen wollte, wo ich schon länger so gerne vorbeischaue. Richtig unhöflich ist das! Immer lesen und nich´ grüßen! Also dehalb: Herzliche Grüße und viel Spass (trotz dem angekündigten Wetter!)
Maxomi
3. März 2009 um 13:54
Bitte darf man Schraibfeela korrigieren??? Gott – wie peinlich!
3. März 2009 um 15:10
*zeigt schüchtern auf*
Frau … äh … Mutti, ich wär dann diejenige, die im Supermarkt Tomatensaft kauft … :-)
(Um ihn mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und einem Spritzer Worcestershiresauce zuzubereiten. Pur schmeckt er nämlich nur mittelmäßig.)
3. März 2009 um 15:14
Hier ist die Antwort auf diese Frage, die wohl schon viele Menschen beschäftigt hat: http://www.fragenohneantwort.de/fragen/frage78.htm
3. März 2009 um 15:54
Aber eines muss man sagen: Es wird Frühling, der Regen wird wärmer! ;)
Viel Spaß in DER Stadt, heute isses ja trocken, und morgen sollen angeblich Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke kommen.
3. März 2009 um 19:29
Wenn einer eine Reise tut…..
Schön, von Ihnen zu lesen ausse Hauptstadt.
3. März 2009 um 20:12
Das mit dem Tomatensaft hat mir mal jemand folgendermaßen erklärt:. Auch wenn der Tomatensaft lecker schmeckt, trinkt man zu Hause wohl sehr selten eine ganze Flasche Tomatensaft auf einmal aus. Zumindest, wenn man Single ist und nicht eine halbe Fußballmannschaft zu beköstigen hat. ;-)
Eine ganze Flasche kaufen, um nur ein Glas voll zu trinken und den Rest verderben zu lassen und weg zu gießen, ist wohl nicht unbedingt optimal.
Also trinkt man, wenn er gerade mal glasweise im Angebot ist.
Ich finde, an dieser Theorie könnte was dran sein. Denn ich trinke ebenfalls wahnsinnig gerne Tomatensaft, aber ich habe mir auch noch nie welchen im Supermarkt gekauft. Ich trinke ihn auch nur wenn es ihn glasweise gibt. :-)
3. März 2009 um 23:02
Die Tomatensaftfrage stellten wir uns auch schon, gut zu wissen, daß sie auch in anderen Köpfen kreist ;-)
Viel Spaß in der Großstadt, bei der Bewältigung metropolistischer Hürden ( und Schlösser ) und weniger Regen als wir ihn weiterhin haben.
Pfützige Grüße von einer, die heute früh auf den Bergen SCHNEE sah – soviel zum südspanischen Wetter!
4. März 2009 um 11:26
Die Sache mit dem Tomatensaft ist eines der letzten großen Geheimnisse. Damit haben sich auch schon viele andere beschäftigt:
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,380357,00.html
http://www.zeit.de/2003/52/Stimms_Tomatensaft
Und ja, ich trinke in Flugzeugen auch Tomatensaft – und dazu ein Wasser. Ich kaufe auch Tomatensaft zuhause, allerdings zugegebenermaßen deutlich seltener, als ich ihn unterwegs trinke. Tja…