Berlin von oben
6. März 2009
ist schüchtern und versteckt sich unter weißer Watte.

So konnte ich leider nicht mehr „Tschüss, bis bald!“ winken. (die Landung in Frankfurt war übrigens so unauffällig und ohne Ruck, dass ich das magenhebende Auf-und-Ab kurz vorher beinahe vergessen konnte)
Zum Flughafen gebracht (mit einer kleinen SightSeeingSchleife) hatte mich die wunderbare Frau Cecie, der ich auch einen mit abwechslungsreichem Programm gefüllten Donnerstag zu verdanken habe. Zuerst zog es uns nämlich in dieses Stofflager, das aber mit seiner Menge an Stoffen schier erschlagend und auf mich eher kauflähmend wirkte. Danach fand ich mich in einem Wollgeschäft wieder. Jaha. Frau … äh … Mutti im Wollgeschäft. In so einem, wo Strickerinnen ihren Blogcontent einkaufen :-). Ich kaufte nichts, geriet aber doch sehr ob der Beschaffenheit und Farben der Wollstränge in Verzückung!
Frau Cecies und mein Magen verlangten nach sofortiger Befüllung und wurden erhört. In einem Russischen Kneipchen speiste ich Teigtaschen mit Spinatfüllung an saurer Sahne (den Namen des Gerichts habe ich augenblicklich vergessen, aber eigentlich las er sich auch eher griechisch. Naja.) und war dann auch sehr glücklich. Nudeln machen glücklich, lecker gefüllte Nudeln noch mehr.
Zum krönenden Abschluss des Tages schlichen wir „nur mal gucken!“ in einen Perlenladen. Glücklicherweise war mein Bargeld genauso erschöpft wie mein Aufnahmevermögen, so dass es tatsächlich beim „nur mal gucken!“ blieb.
„Soll ich dich eigentlich morgen zum Flughafen fahren?“, fragte die wunderbare Frau Cecie zum Abschied und da sie mich pünktlich zum Beinahe-Stoffkauf abgeholt hatte, nahm ich ihr Angebot wirklich gerne und ohne Sorge an.
Und da ich diesen Blogeintrag gemütlich auf dem heimischen Sofa sitzend schreibe, können Sie ahnen, dass Sie mich rechtzeitig am Flughafen ablieferte. (nicht ohne mir vorher noch eine CD voller Überraschungen und ein kleines Säckchen, dessen Inhalt für Töchterlein bestimmt ist, zu überreichen. DANKE dafür und auch für die Taxifahrten!! Die Tochter sagte sehr unfein aber begeistert „geil!“, aber das war in Ordnung, weil ich glaube, das habe ich auch gesagt, oder?)
Am Flughafen traf ich Frau Miest, die mich quasi an die Hand nahm und mich rechtzeitig in den Flieger setzte. Und mich vorher wunderbar ablenkte, so dass ich erst gar nicht zum nervösen Ausflippen kam. Nervös wurde ich erst, als sie mich verlassen hatte und ich versuchte, das Flugzeug zu betreten. Beim Durchschreiten dieses „ich sehe all dein Metall“-Rahmens überschlugen sich die Piepstöne und ich wurde sehr streng zur Seite gewinkt. Dieser Rahmen fand die Druckknöpfe meiner Strickjacke, die Bügel in meinem BH, mein Piercing, meinen Hosenknopf und die Ösen an meinen Stiefeln zum Piepen, gefährlicheres Metall fand die strenge Frau in Uniform, die mich sehr gründlich abtastete, aber nicht.
Von dieser Erfahrung stark irritiert vergaß ich, noch mal rasch auf´s Klo zu hüpfen. Ich sage Ihnen, ein Start, also etwas, dass Sie vielleicht sowieso nicht allzu gerne mögen, wird nicht schöner, wenn sie dabei kniepen und eigentlich gerne von einem Bein auf´s andere treten wollen. Und den blöden Gurt nicht lösen dürfen. (im Flugzeug pinkeln ist genauso doof wie im Zug, aber immerhin weiß ich jetzt, wie´s geht und wo sämtliche Knöpfe und Hebel versteckt sind)
Berlin bot in diesen Jahr wenig Kulturelles für mich, dafür um so mehr Zwischenmenschliches. Ich bin ein bißchen heiser und mein Kopf schwirrt, von den vielen verschiedenen Gesprächen. Aber wunderschön war es und, um den Terminator zu zitieren: „I´ll be back!“
(vorher freue ich mich natürlich auf den Mai und die Berliner, die sich dann aus der Stadt auf´s wilde Land trauen.)
*****
Nachtrag:
es wurde richtig erkannt: der kuchen, den Frau Barcomi vor ihrem roten Garagentor „in Händen hält“, wurde nachträglich eingefügt. Ursprünglich hielt sie einen Cheesecake, doch das Weiß des Kuchens war zu intensiv. So schnitt man Kuchen und auch Daumen ab und klebte den ApplePie darüber. Ohne Rücksicht darauf, ob das Ganze vielleicht etwas merkwürdig aussieht.
Dei Schürze ist nicht von mir genäht. Schürzen nähen ist Frau Barcomis nächstes Projekt. Wenn sie mal wieder Zeit hat. :-)
6. März 2009 um 20:02
Wie- Piercing?? Ich bin entsetzt!
6. März 2009 um 20:26
sehr verehrte mutti, sie speisten wareniki in der „bar gargarin“ und konnten anschliessend dem „tukadu“ widerstehen ;o)
schön zu lesen, dass sie gut nach hause gekommen sind. es war mir eine grosse freude und ich freue mich aufs nächste mal!
ganz liebe grüsse, Cecie
(wollten sie nicht auf einen besonderen anlass warten!? *gg* und das mit den nudeln lassen sie ja keinen russen hören! *lach*)
6. März 2009 um 21:26
ja, berlin ist immer eine reise wert.
wenn das kleine kind nicht so an mir kleben würde wie ein pflaster, dann wäre ich auch öfter dort.
ich bin auf neue kreationen gespannt!
lg
christine
6. März 2009 um 23:09
Ich will ja nicht klugsch… aber Piercingmetall… Nee, das schlägt mit Sicherheit nicht an, das weiß ich genau! ;)
7. März 2009 um 11:05
Willkommen zurück! War doch gar nicht so schlimm, oder? ;-) Und wie gerne wäre ich auch mitgekommen…