spannend.

16. Dezember 2009

Ob die Cousins aus Rom bereits am Montag zu uns kommen oder doch erst an einem der Feiertage, ob der Schwager mit der Schwägerin und dem Mädchenbaby am ersten oder zweiten Feiertag kommt und bei uns übernachtet und wie lange die Cousins überhaupt bei uns wohnen und ob das eine Weihnachtsessen bei uns stattfindet oder bei den Schwiegereltern und wer es zubereitet … das ist alles noch nicht geklärt. Aber es ist ja auch noch ganz lange Zeit.

*****

Immerhin hatte ich klare Vorstellung, wie meine Weihnachtskarten aussehen sollen: schlicht und dezent, edel und einfach. So wie ich halt.

Weswegen nun ein Berg von Stoffresten, Pailetten, Zackenlitze und Glitzerstiften vor mir auf dem Tisch liegt, ist mir ein Rätsel. Wer hat das da hingelegt?

*****

Bisweilen liest sich ja zwischen den Zeilen, dass Frau … äh … Mutti ein gestörtes Verhältnis zu größeren Menschenansammlungen und Druck jeder Art hat. Damit habe ich mich arrangiert und übe mich in Konfrontationstherapie. Nicht neu im Neurosen-Sortiment, aber nun endlich als Problem artikuliert ist das „ich habe so viele tolle Ideen und Einfälle und ich packe den ganzen Kram in ein Päckchen und schicke es Dir sofort zu“. Ideen und Einfälle sind da, meistens auch schon in handfester Form. Doch es scheitert am Einpacken. Und am Wegschicken. Und obwohl ich immer ein Päckchen vor Augen habe, in dem viele kleine, liebevoll eingewickelte Kleinigkeiten liegen, ich krieg das nicht hin. Sitze wie gelähmt im Nähzimmer und denke: „jetzt aber. Los. Pack das ein. Such einen Karton. Mach jetzt. Stell den Computer weg. Leg das Buch hin. Pack ein, bring weg, TU ES EINFACH.“

Geht nicht.  Ich schiebe auf und verdränge und vertröste und bin doof.

Genau wie jetzt. Denn eigentlich sollte ich schlichte, elegante (opulente, pompöse, überladene, kitschige) Weihnachtskarten basteln, diese beschriften, eintüten, verschicken. Und ein Päckchen auch. Und einen dickeren Umschlag. Und überhaupt.  Weil ich mich freue, wenn sich andere freuen. Weia.

Sie lasen: hysterisches Vorweihnachtsouting.

21 Kommentare zu “spannend.”

  1. Ingrid sagt:

    Danke für das „In-Worte-Fassen“ von einer Befindlichkeit die meiner sehr ähnlich ist.
    Vielleicht bin ich noch viel extremer…, aber psst.
    ;-))

  2. fanny sagt:

    hihi

    bei mir kommt noch dazu: wenn ich doch die besinnliche zeit so liebe_ woher kommen dann bitte die unhübschen Berge von Reklame, leeren Dosen vom Raviolimampfen, den Druck die schönsten Karten zu schicken, ganz viel… “ Hübschheit“ zu haben- wie soooo viele Bloggerinnen????

    wünsche dir Berge von Lust!

  3. manuela sagt:

    Himmel bin ich erleichtert, es geht also nicht nur mir so. Ich kommentiere eher selten, aber meine Erleichterung war so groß, das musste ich mal loswerden.

    Herzliche Grüße aus der niedersächsischen Provinz

  4. illy sagt:

    Zitat: „Aber es ist ja auch noch ganz lange Zeit.“

    Genau.. Sag ich auch immer. Aber die schrumpft irgendwie sooo schnell.

    Das mit den Ideen scheitert bei mir eher an der Umsetzung. Will sagen: ich hab ne tolle Idee und dann lässt sich das nicht, nicht so schnell oder wegen irgendwas nicht sofort realisieren. Und dann ist nix zum Einpacken da.
    Dieses Jahr allerdings scheiterte es bereits an zündenden Ideen… :-(

    Ich könnte aber für Sie einpacken. Wir müssten dann noch jemanden finden, ders wegbringt… *lol*

    Liebe Grüsse
    illy
    *noch Weihnachtsessen für 11 planen, vorbereiten und irgendwann (äh Heiligabend?) auch kochen muss. Keine 11 gleichen Gläser hat und nicht weiss ob 1 oder 3 Person(en) übernachten…
    Aber ist ja noch lang hin…. *hust*

  5. NähMa! sagt:

    Tach!
    Ich sach nur: „Flexibel sei der Mensch, hilfreich und gut“
    Wir alle werden die Feiertage schon wuppen! Beeestimmt!
    Und, was ich im Laufe meiner Weihnachtsfeste mit Kindern gelernt habe:
    „Mach um Himmels willen keine Pläne!“ ;o)

    In diesem Sinne
    Frohes Fest
    harhar, erstmal bis dahin schaffen

  6. prjanik sagt:

    Ich schick die Karten erst gegen Ende der Woche. Die „gelben“ haben dann genug Zeit, diese an die richtigen Ortschaften zu verfrachten.

  7. tanja sagt:

    Wuha! Ich habe die Karten für Verwandtschaft und reale Bekannte, die man seltener sieht und auch nicht auf dem Traumberg lesen, heute abgeschickt. So mit Jahresrückblick und so.

    Die Karten für zwei, drei Blogger werde ich wohl erst zum Wochenende fertig kriegen, da da ganz wunderbare Ideen in meinem Kopf rumspuken, ich aber noch keine Zeit für die Umsetzung hatte. Mal schauen, wann das was wird.

    Ich wette, Sie sind eher fertig! Wetteinsatz? Eine Karte. Ok?

  8. Heidi sagt:

    … hier liegt ein Paar Filzpuschen für einen (seinerzeit) neuen Erdenbürger – Gott sei Dank sozusagen auf Vorrat gestrickt, also für ein gut ein Jahr altes Kind. Das Kind hat morgen Geburtstag…

    Anders gesagt: passend gestrickt ;-)

    War jetzt zwar nicht für Weihnachten, aber das Phänomen ist das gleiche!

  9. Frau_Mahlzahn sagt:

    Leider… geht es mir nicht nur an Weihnachten so…

    Und Weihnachtskarten schaffen wir dieses Jahr noch nicht mal gekaufte, scheint’s jedenfalls. Außer, ich krieg‘ gleich noch’nen Koller und renne los…

    Aber dann wieder der Gedanke, dass die ja eh nicht mehr pünktlich und so…

    So long,
    Corinna

  10. diba sagt:

    In diesem Club habe ich Goldstatus und besitze die schwarze Membership-Card.

  11. Lola sagt:

    Seit ein paar Wochen lese ich dieses Blog und in dieser vorweihnachtlichen Stimmung muss ich es jetzt loswerden: ich liebe dieses Blog! Und ich will jetzt auch Karten mit Glitzer und so ;)

  12. binimgarten sagt:

    es gibt eine liste. es gibt eine deadline (zumindest für die sachen, die nach deutschland müssen, nämlich samstag, wo wir nochmal in den südschwarzwald wollen). eingepackt ist noch fast nix (muss vorher noch fotografiert werden…) und geschrieben schon garnicht. gestern abend ging das bügeleisen kaputt, hätten wir also hinsitzen können und karten schreiben. und was haben wir getan? hingesessen und rotwein getrunken. heute abend bügeln, morgen weihnachtsspiel. die karten und päckchen? wird schon noch…
    liebe grüsse aus dem garten von stefanie.

  13. Ola sagt:

    Hallo,

    das hier: „Immerhin hatte ich klare Vorstellung, wie meine Weihnachtskarten aussehen sollen: schlicht und dezent, edel und einfach. So wie ich halt.“ ist der lustigste Satz den ich seit Wochen gelesen habe. Ich muss so lachen- und finde Sie haben vollkommen recht. Ich empfinde Sie auch als schlicht, dezent und edel.
    Und ich bin sehr traurig, weil ich mit ziemlicher Sicherheut keine Weihnachtskarte von Ihnen bekomme….weil wir uns ja nun mal leider nicht kennen.
    Aber ich liebe Ihren Blog. Es ist der allerbeste und lustigste- und ich schaue mehrmals am Tag kurz rein und freue mich immer wieder wenn Sie was schreiben und wenn es Frau Knie besser geht und überhaupt.
    Liebe Grüße aus Berlin
    Ola

  14. Miss Tara sagt:

    „Immerhin hatte ich klare Vorstellung, wie meine Weihnachtskarten aussehen sollen: schlicht und dezent, edel und einfach “

    und deshalb schicke ich meine Karten passend zum Weihnachtsfest 2010 ab !!!

    Dieses Jahr ist schlicht angesagt, von allem wenig !

    bisher habe ich grob die Geschenke in der Wohnung verteilt …..
    genügend Papier ist da zum Einpacken (Tesa auch)

    und ansonsten Füße hoch, Kaffetasse gefüllt und mich im Bloggerland herumtreiben *ggg*

  15. Klasse-Kleckse sagt:

    Hm, Weihnachtskarten?
    Ich glaube, so gesehen verschicke ich gar keine.

    Sicher stehen hier in verschiedenen Ecken auch so zwei drei Dinge herum, die eigentlich irgendwo Weihnachten ankommen sollen, aber, wenn ich ehrlich bin, ICH freue mich auch an 365 anderen Tagen im Jahr, wenn ich ganz unerwartet Post von jemanden bekomme, der mir eine Freude machen will. Es MUSS ja nicht immer zu Weihnachten sein, oder?

    Ein Weihnachtsbaum hingegen macht an anderen Tagen webnig Sinn, daher habe ich Prioritäten zu setzen: MORGEN wird erstmal ein Baum besorgt, nein, sogar zwei, denn Oma will dieses Jahr doch einen (obwohl sie jedes Jahr NACH Weihnachtne sagt: „Ach, nächstes Jahr mach ich’s mal ohne Baum!“;-))!!!
    Und dann sind die Plätzchen auch schon wieder alle und die Geschenke hat auch noch keiner verpackt.

    Achja….Teezeit!!! Erstmal…

    Gruß Uschi

  16. Nicole sagt:

    Sie gehören also auch zu den Aufschiebern?

    Bitte seien Sie so gut und drücken Sie Herrn Rasselbande morgen früh die Daumen, denn ihm steht die selbige OP wie Frau Knie bevor, hoffentlich mit dem selbigen Ausgang wie Ihre lezte

  17. Frau Bergwzerg sagt:

    Mir geht es genauso…. (Notiz: noch eine Woche, dann ist Weihnachten)

  18. Bini. sagt:

    danke frau … äh … mutti … tausend dank, endlich fühle ich mich mit diesem problem der 1000 ideen und gedanken im kopp zu haben, es aber nicht wirklich schaffen, diese umzusetzen, so alleine :) und es beruhigt mich gleichzeitig, das nicht nur ich unter diesem syndrom leide .. ha, eine leidensgenossin :)

    herzliche grüße

    bini.

  19. diba sagt:

    UND
    … bis Weihnachten noch 5 Familiengeburtstage.

    Jammert hier noch wer?!

  20. Glückskind sagt:

    Ich möchte bitte auch dem Club beitreten. Dem mit den Päckchen.
    Und auch 3 Tage bis Weihnachten sind noch eine lange Zeit, die reichen vollkommen aus, um alles noch 5 mal über den Haufen zu werfen.
    Ich hab mich erst dran gewöhnt, seit es einem Großteil meiner Familie nicht mehr wichtig ist, dass Weihnachten in genau 2 1/2 Tage hineinpassen muß. Wenn Weihnachten bis zum 30. Dezember inklusive geht, dann hat man plötzlich viel mehr Zeit dafür!
    Einziger Nachteil: die Zeit „zwischen den Jahren“ reduziert sich drastisch. Und DAS ist doch die Zeit, in der man all das nähen will, was man im vergangnen Jahr nicht geschafft hat, oder? ;)

  21. suse sagt:

    Meine Weihnachtspost wird seit Jahren erst während der Feiertage fertig gemacht, und erreicht seine Empfänger frühestens Silvester. Ist der ganze Vorweihnachtsrummel erst mal rum, hab ich nämlich plötzlich ganz viel Lust und Muße das alles zu machen. Ich krieg auch immer erst kurz vor knapp die Kurve, mal ein bißchen zu derkorieren. Da bemühe ich dann gerne die Floskel „besser spät als nie“ (oder „spät aber mit Liebe“).
    Es hat sich übrigens noch nie einer darüber beschwert.
    Und sie, lebe Frau Mutti, sind doch sowieso haupamtlich mit Frau Knie schonen beschäftigt, ist doch eine wunderbare Entschuldigung….