Dies und das

21. Juni 2010

und ausserdem sind mir heute die spannenden Überschriften ausgegangen :)

Mit heldenhafter Beherrschung habe ich weder alte, schiefe  Schränkchen, noch Stühle, Spankörbchen oder alte Pfannen vom Sperrmüll angeschleppt. Stattdessen habe ich mich in einem „alles muss raus!“-Rausch gesteigert und mich von alten, schiefen Schränkchen, Stühlen, Spankörbchen und einer Menge Krusch getrennt. Uralte Flickenteppiche, die Kinderliegestühle, auf denen seit sechs Jahren kein eigenes Kind mehr saß und sogar der Kaufladen mit passenden Schrauben. Zwei Kinderfahrräder, ein Roller, ein Trampolin und zwei paar Inliner stellte ich direkt in den Hof der zehnköpfigen Familie gegenüber, genauso wie die Kiste mit dem ganzen Kaufladenzubehör. Befreiend!

Leider ist es in der Halle noch nicht zu erkennen, dass entrümpelt wurde. Und ich staune immer wieder, wieviel KRAM wir in den letzten 17 Jahren angesammelt haben. Und wieviel ZEUG immer noch dazukommt. Zwei große Kisten voller Duplosteine, denn die wollen wir für die Enkel aufheben :) Genauso wie die sehr große Kiste mit Briobahn-Bauteilen. Das Puppenhaus samt Zubehör muss einfach bleiben und die sechs thematisch sortierten Playmobil-Umzugskisten … stören da oben auf dem Schrank ja kaum.

Sechs Matratzen liegen auf dem alten Steuerrad-Etagenbett (das wir auf gar keinen Fall weggeben können!) und wir haben sie alle schon gebraucht. Zwar höchstens einmal im Jahr, aber dann … ist es gut sie zu haben.

Oh, und weil ich gerade vom Entrümpeln spreche, kann ich Ihnen auch noch von unserem Putzlappenphänomen erzählen. Ausgeleierte T-Shirts oder solche mit ausgefransten Bündchen zum Beispiel klaube ich aus dem Wäschekorb, falte sie grob zusammen und lege sie vorne an die Treppe, auf dass sie auf wundersame Art und Weise nach unten in die Werkstatt wandern mögen. Denn dort werden sie noch gebraucht, behauptet jedenfalls der beste Vater meiner Kinder. Als Lumpen und Wischlappen für dies und das. Sehr lobenswert und in der Theorie auch ein wunderbarer Ansatz.

In der Praxis allerdings sieht es so aus, dass die ollen Shirts erstmal nicht in der Werkstatt landen, sondern nochmals den Waschmaschine/Wäscheleine/Wäschekorb-Zyklus durchlaufen, da entweder ich vergessen habe, dass es sich da an der Treppe um ein ausgemustertes T-Shirt handelt oder der beste Vater meiner Kinder sich zwar daran erinnert, dass er dieses da herumliegende T-Shirt schon mal getragen hat, aber völlig vergessen hat, dass der Kragen nur noch aus Fransen besteht.

Landet das T-Shirt dann endlich doch in der Werkstatt, wird es augenblicklich dort verschwinden. In irgendeinem Schrank. Und es wird nie wieder auftauchen. Wenn ein Lappen gebraucht wird, um zum Beispiel die Arbeitsplatte zu ölen, greift man zum Geschirrhandtuch. Die sind ja auch viel hübscher und obendrein passend zur Küche türkis gefärbt :)

Meine Oma hat verschlissene Bettlaken, alte Unterhemden und löchrige Handtücher in gleichgroße quadratische Lappen geschnitten und die Ränder gesäumt. Von diesen Lappen habe ich heute noch welche im Schrank. Ich weiß noch genau, was der Lappen war, bevor er Lappen wurde. Und benutzen kann ich die eigentlich auch nicht, weil die sind doch so liebevoll umsäumt. Und viel zu gut zum Putzen.

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Themenwechsel.

Die Liste der virtuellen Kaffeeklatscherinnen hat sich verlängert und nein, das Tässchen ist nicht verschollen.

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Um Niersteiner „Piepse“ hatte ich gebeten, weil ich innerhalb von einer Woche zweimal als Frau Mutti erkannt wurde. Das ist … immer eine merkwürdige Sache. Mir wildfremde MEnschen sprechen mich an und wissen so sehr viel mehr über mich alss ich über sie. Meine erste Reaktion wäre eigentlich: FLUCHT! :) Stattdessen bin ich sehr, sehr verlegen und weiß nicht, wie ich reagieren soll. Von lässigem „HA! Ich bin quasi prominent!“ weit und breit keine Spur.

Aber sprechen Sie mich trotzdem gerne an, ich bin ja auch neugierig, wer an der anderen Seite der Leitung sitzt und liest.

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Ende. (weil ein guter Schluss ist mir auch abhanden gekommen)

9 Kommentare zu “Dies und das”

  1. susalabim sagt:

    hallo frau mutti,
    witzigerweise bin ich letzte woche auch zwei mal angesprochen worden. o.k., das erste mal waren es die „bloggerkollegen“ mme ouvrage und herr skizzenblock, die ich vorher schon mal auf einem markt getroffen hatte aber gestern wurde ich „aus heiterem himmel“ von einer jungen dame gefragt, ob ich nicht die mit dem blog sei. und mir gings genauso. ähhh… verlegenheit. ich weiß nichts über sie, sie weiß sehr viel über mich. aber ich finde es trotzdem sehr spannend. so klein kann das weltweite netz sein. und so nah manche leser unserer blogs. ich sitze ja auch quasi „bei ihnen um die ecke“ ;-)
    liebe grüße aus mainz,
    susa(labim)

  2. Zimtapfel sagt:

    Hihi, ich hab das Tässchen schon längst entdeckt! :-)

    Meine Oma pflegte ebenfalls Opas ausrangierte Unterhemden zu Lappen zu verarbeiten, da wurde allerdings nicht liebevoll umsäumt, sondern nur in einigermaßen viereckige Stücke zerteilt. Denn die Kriegsgeneration brachte es einfach nicht über sich, das gute Schiesser Doppelripp einfach wegzuwerfen, das musste weiterverwertet werden. Mit dem Ergebnis, das es in Omas Haus Schränke über Schränke voll mit guten Schiesser-Doppelripp-Lappen gab und vermutlich immer noch gibt, mehr als man je beim Putzen verbrauchen kann. Mein Vater, der mittlerweile allein dort lebt, zehrt wahrscheinlich heute noch, fast 20 Jahre nach Opas und über 10 Jahre nach Omas Ableben, immer noch von diesen Vorräten…

  3. Seifenfrau sagt:

    aaaalso….
    ausrangierte Kleidungsstücke, die wirklich zu Putzlumpen werden sollen, schneide ich mit der Schere mittendurch – dann kann das „doch-noch-mal-anziehen“ nicht mehr passieren….

  4. Pocalinde sagt:

    ist noch gar nicht so lange her da hab ich 2 garnituren alte ikea bettwäsche in gleich große stücke gerissen und tochterkind hat jeden einzelnen Lappen einzeln in die garage getragen… die halbwertszeit diese Lappen ist allerdings nicht sehr hoch.. ruckzuck hat mr.smith keinen einzigen mehr, denn für jedes wischi muss ja ein neuer benutzt werden ;)

  5. Katha sagt:

    Oh, das mit den Putzlappen kenne ich. Bei uns sind es meist alte ausgeleierte (ausgekochte!) Unterhosen, die sich aber, weil aus Baumwolle, wunderbar eignen, um größere Flächen einzuölen. Unterhosen sind nicht so groß, man nimmt eine und entsorgt sie hinterher.

    Neulich habe ich aber nicht mehr so genau überlegt WELCHE Unterhosen ich ausrangiert hatte. Mein Gatte legte dann vor dem Grillen ein paar auf den Holztisch, damit wir den Tisch nochmal ordentlich einölen können. Wir hatten grade Besuch… und ich sah, dass eine der Unterhosen… recht knapp war… und eigentlich nicht in die Kategorie „für jeden Sichtbar zu platzieren“…
    Zum Glück waren es sehr gute Freunde die zu Besuch waren, so dass nicht so UNGLAUBLICH peinlich fü mich war ;-)

  6. minibar sagt:

    Meine Tochter erzählte mir gestern abend am Telefon, dass sie auch jede Menge rausgestellt haben, jetzt im Rahmen des Umzugs. Und kurze Zeit später war nur noch die Hälfte da, dank der rührigen Polen…

    Ich hoffe, Sie sind zufrieden mit Ihrer Ausmistung… ;-)

  7. Frau Irgendwas sagt:

    Ja, das mit den Puzlappen kenne ich auch, vor allem wenn die dann nach Jahren wirklich in der Werkstatt gebraucht werden, kommen Erinnerungen hoch an das gute Stück das der Lappen mal wahr.
    Aber ich kaufe ja auch grundsätzlich nur Abwaschlappen, ja hier ist tiefstes Mittelalter wir spülen von Hand, die 2 bis 4 Wäschen in der Waschmaschine aushalten bevor sie ersetzt werden.

  8. Webschaf sagt:

    Ich schneide Lumpen auch immer gleich klein und stecke sie unter die Spüle.
    Aber weil der Griff in den Schrank über der Spüle zu den Geschirrtüchern ja viel rückenschonender ist werden sie auch hier nie verwendet.

  9. Puppenhaus Zubehör fördert die Kreativität von Kindern | RSS Verzeichnis sagt:

    […] http://www.frau-mutti.de/eintrag/7911.html Das Puppenhaus samt Zubehör muss einfach bleiben und die sechs thematisch sortierten Playmobil-Umzugskisten … stören da oben auf dem Schrank ja kaum. Sechs Matratzen liegen auf dem alten Steuerrad-Etagenbett (das wir auf gar keinen Fall … […]

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