konsequent inkonsequent
10. September 2010
Ich wollte ja nie mehr bei Hager&Mager einkaufen. Für mich jedenfalls. Weil jeder den Kram hat und weil die Qualität mit steigenden Preisen sinkt. Und weil ich die Läden hasse, die vollgerumpelten mit genervten, Kaugummi wiederkäuenden Verkäuferinnen, die keine geraden Sätze herausbringen. Und die schlecht beleuchteten Umkleidekabinen, in denen es stinkt und vor denen immer kilometerlange Schlangen sind.
In die Läden gehe ich nicht mehr. Aber es gibt ja auch noch die Freuden des online-shoppings. Und da die Tochter sich dringend eine Sweatshirtjacke zum Geburtstag wünscht, wechselte ich erst vom Opera auf Mozilla, weil Hager&Mager mag kein Opera. Dann klickte ich das fiese flash weg und war fast am Ziel. Mehrmals schloss ich Fenster, die ich noch nicht schließen wollte und manchmal hakte die Seite. WAH. Ich bin zu alt für hippes Webdesign.
Die Sweatshirtjacke fand ich schnell, warf sie in den Warenkorb und suchte rasch noch was Schwarzes, Langärmeliges für mich (konsequent inkonsequent eben), weil es da eine „grüne Brausedose mit Waschbär“-Stickerei gibt, die unbedingt auf ein solches Shirt muss. Und weil ich schon mal dabei war, warf ich gleich zwei in den Warenkorb. Jeans zum Sonderpreis kamen dazu, weil ich hab´ja auch nix zum Anziehen und diese eine Hose in dunkelgrau gefiel mir auch.
Ein kurzer Blick auf den Gesamtpreis beendete das fröhliche Shoppen, deutlich dreistellig geht ganz schön schnell.
Ich rief den Warenkorb auf und reduzierte diesen sehr schnell, denn die meisten Sachen waren erst Anfang/Mitte Oktober lieferbar. Ich habe aber jetzt, spätestens nächste Woche, nix zum Anziehen und will nicht so lange warten. Blieben letztlich nur (zum Glück!) die Sweatshirtjacke und zwei Paar Jeans im Warenkorb. Und letztere werde ich gemütlich daheim anprobieren und hoffen, dass sie lang genug sind. Häkelborten sind zwar gerade total in, aber für Hosenbeinverlängerungen bin ich auch zu alt. Die Basis für den Waschbär kaufe ich eben morgen, im Laden um die Ecke.
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Die Mutter der allerbesten Tochterfreundin kam zum freitäglichen Kaffeeklatsch und beriet mich eine gute Stunde lang unten im Nähzimmer. Stoffkombinationen und dazu das passende Stickmotiv. Nachdem sämtliche Stoffe und Bändchen in einem großen Haufen auf dem Tisch lagen, verabschiedete sie sich und ließ mich im Aufräumelend zurück. Immerhin weiß ich jetzt, dass dunkelblauer Samt toll zu lila Vichykaro passt, wenn man einen Hasen draufstickt. Und dass ich unmöglich den Wachstischdeckenstoff (rot mit weißen Punkten) für das neue Dach der Hollywoodschaukel nehmen darf, sondern in mit rosa Leinen und dieser verrückten Stickerei kombinieren muss. Mindestens drei weitere Nähprojekte sind somit gesichert und das ist ja auch wichtig, weil ich mich sonst garantiert langweilen würde. Haha.
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Ich versuche das Haus so selten wie möglich zu verlassen, denn die Straße davor hat sich in eine große Schlammpfütze verwandelt. Die Arbeiten dort gehen eher schleppend, weil das Wetter nicht mitspielt und ich warte gespannt darauf, dass sich erste Pionierpflanzen ansiedeln. Notdürftig ist ein etwa ein Meter breiter Gehstreifen aus Schotter aufgeschüttet worden, aber das ist auch keine wirkliche Verbesserung. Der Schotter klebt dann nämlich an den matschigen Schuhsohlen und fällt erst auf der Treppe nach oben ab. Die könnten langsam mal fertig werden, da draußen.
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Gestern abend waren wir bei der weltbesten Heimfrisörin zum Essen geladen. Ich gehe ja ungern mit leeren Händen, finde aber die obligatorische Flasche Wein auch irgendwie doof. Zum Glück fand ich im Stickdateienfundus dann doch noch was Frisöriges :)

Die Scherenstickerei aus der Serie Nähliebe, erhältlich bei Kunterbuntdesign.
(auf Filz gestickt, auf ein weiteres Stück Filz genäht und dabei ein Bändchen mit eingefasst. Dass das Herz auf dem Kopf steht war nicht beabsichtigt und wird als künstlerische Freiheit gewertet.)
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Kaffee leer, ran an die Arbeit. Zuschneiden.
10. September 2010 um 12:22
Hager&Mager: You made my day – Frau Mutti. Das werde ich in meinen Wortschatz übernehmen. Die Scherenstrickdatei gefällt mir ausgesprochen gut, leider bin ich handarbeitsunfähig. Und jetzt soll ich beim captcha noch die Konkurrenz von Hager&Mager eingeben.
10. September 2010 um 12:52
Ich habe EINmal bei H&M online bestellt. Als die Sachen nach Wochen endlich hier eintrafen, war ich so empört über die miese Qualität, dass ich gleich alles zurück geschickt habe.
Seitdem landet der H&M-Katalog, der leider noch immer regelmäßig mit der Post kommt, ungelesen im Papiermüll.
Die H&M-Kinderklamotten direkt aus dem Laden finde ich übrigens gar nicht schlecht.
LG,
Renata
10. September 2010 um 13:06
Ach ja. Hager&Mager. Auch ich mag die nur wegen der docht recht passablen (Klein)Kindersachen. Aber auch nur online, dann ärgere ich mich nicht über die verschwendete Zeit, wenn ich extra in den Laden fahre und dann doch nüscht bekomme.
Ich drücke ihnen die Daumen, das das Zeug wenigstens rechtzeitig kommt. Bei mir ists immer eine Woche später als wie angekündigt…
Viele Grüße :)
10. September 2010 um 14:28
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H&M würde ich nie online kaufen, die Qualität ist einfach zu unterschiedlich.
11. September 2010 um 13:26
Was mich ja jetzt mal brennend interessieren würde ist das neue Dach für die Hollywoodschaukel. Meine (die Hollywoodschauckel) wäre nämlich auch dafür bereit – jetzt steht nur noch die Frage: Mit Vorlage oder frei Schnauze und wenn Vorlage – woher?? Ich hab mich schon durchs I-Net gegoogelt, aber entweder bin ich zu blond, um die richtigen Suchbegriffe einzugeben oder sowas wie ne „Nähanleitung für einen neuen Dachbezug für Hollywood-Schaukel“ gibt es nicht.
Grüsslis aus dem sonnigen Saarland
Susanne
11. September 2010 um 18:59
Nun muss ich aber mal schimpfen – wollten Sie nicht längst mal versuchen so eine „Basis“ für Waschbärstickereien selber zu nähen????
LG Uschi
P.S.: Das Captcha ist manchmal schon lustig – ein Teil lautet sinnigerweise „production“;-)
12. September 2010 um 16:23
Mit H&M hab ich gar keine Erfahrungen. Bin nie dort reingegangen.
Die Stickerei ist ja eht goldig.