Neue Woche,
13. September 2010
neues Glück.
Romeo und Julia, Töchterleins Calcaratas, sind aus der Sommerfrische heimgekommen. (da sich Freunde und Verwandte etwas gruselten bei der Vorstellung die Viecher zu versorgen, zu streicheln und ihnen Liedchen vorzusingen, sprang Frau Webschaf ein. Sie hat sie Töchterlein auch vor einem Jahr zum Geburtstag geschenkt). Romeo und Julia interessieren sich nicht die Bohne für ihren Nachwuchs und ich schätze, die Versorgung der mittlerweile auf neun angestiegenen Kinderschar wird auf mich zurückfallen. Und auf den jüngsten Sohn und auf Töchterleins Freundinnen. Alle wollen nämlich Calcaratas als Haustier und ich sage Ihnen: Calcaratas sind die neuen Meerschweinchen.
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Noch mal zu den süßen Worten, die man mir beim Einkauf zuflüsterte: natürlich habe ich zugenommen. Fünf Kilo in ebenso vielen Jahren, wobei allein im letzten Jahr drei dauerhaft dazugekommen sind. Das ist mir nicht wurscht, aber es ist auch nicht schlimm, ich mag mich sehr gerade.
Unangenehm an der Situation war, dass ich die Frau gar nicht mal kenne. Als mein jüngster Sohn in den Kindergarten kam, kam ihrer hinein und sie erzählte mir damals, dass sie die langen Haare meines Kindes toll fände (was ich auch blöd fand!). Seitdem: nichts. Ein vages Nicken, wenn wir uns (selten) begegneten. Sie stand plötzlich vor mir, viel zu nahe und war vertraulich. Es hätte mich wohl auch iritiert, hätte sie mir ein Kompliment über meine tolle Frisur oder über meine höchst gepflegten Fingernägel gemacht. Zu nahe, zu viel.
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Die Tochter bewegt gerade den Gedanken an einen Schüleraustausch in ihrem Herzen. Ich bin ja eigentlich nicht dagegen, aber eindeutig gluckenhaft veranlagt. Erzählen Sie mir doch mal: haben Sie so was gemacht? Oder Ihr Kind? Wie alt waren Sie oder Ihr Kind? War das schön? Schlimm? Grauenhaft? Super? Unvergesslich im positiven Sinne? Es ginge um einen dreiwöchigen Austausch nach Frankreich.
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Ran an die Nähmaschine, eine Hose will aufgehübscht werden. Und weil ab und zu Fragen kommen: Sterne und anderes Schnickeldi kommen wahrscheinlich am Montag nach dem zweiten Advent ins Schaufenster. „Wahrscheinlich“ deshalb, weil das davon abhängig ist, ob Sterne und Schnickeldi wie Glühwein und Bratwurst am Weihnachtsmarkt gehen.
13. September 2010 um 09:36
Ich war mit 16 für ein Jahr in den USA. Es war am Anfang aufregend, beängstigend, ein Traum, spannend, Nervenkitzel, toll. So blieb es eigentlich bis zum Schluss. Mit der Familie hab ich heute noch Kontakt und sowohl ich als auch meine amerikanischen gefühlten Mom/Dad/brothers/sister haben den Sprung über den großen Teich danach wieder gewagt.
Mir hat es natürlich sprachlich, aber besonders persönlich sehr viel gebracht, weil man auf eigenen Beinen stehen muss/kann/darf und feststellt, dass das gar nicht schlimm ist. Man muss/kann/darf auf sich selber aufpassen und kann das auch. Alles mit doppeltem Boden (Gastfamilie) und wenn es nicht läuft, fährt man halt zurück. Geht ja immer!
Erlauben Sie es, drei Wochen sind schnell rum und so gut wie im Austausch lernt man Land, Leute und Sprache nicht so schnell wieder kennen.
13. September 2010 um 09:40
Hallo Frau Mutti
Schüleraustausch ist eine tolle Sache (vorzugsweise für die Schüler) Drei Wochen Frankreich, lassen Sie sie ziehen, sie wird viel lernen Land und Leute, Sprache, wie es ist, fremd zu sein und Verständigungsprobleme zu haben, und dann das Erfolgserlebnis, wenn man alles meistert.
Meine Tochter,(Komma bitte aussprechen) groß war 15 als sie für 10 Monate in die USA ging. Sie hatte sehr viel Glück mit ihrer Gastfamilie, ihr wurden Türen, Arme und Herzen geöffnet. Die ganze Ostküste bekam sie gezeigt, von Boston über New York(Neid Neid Neidneidneid) bis Naples (Florida).
Aus meinem Küken ist in dieser Zeit ein wunderbarer, selbstsicherer Adler geworden. Ich war zwar traurig, dass ich diese Entwickling nur von Fern per Telefon mitbekommen habe, aber fürs Kind war es das Beste, was ihr passieren konnte.
Haben Sie Mut, die Zeit geht vorbei und Sie werden staunen, was sie wiederbekommen.
Alles Gute
Kerstin
13. September 2010 um 09:47
Liebe Frau Mutti,
ich bin eine alte Austauschhäsin… England, Schottland, Irland und Holland mussten mich ertragen. Im großen und ganzen fand ichs wirklich fein – ok, das Jahr im schottischen Mädcheninternat war mehr als ausbaufähig (bin ich doch von natur aus renitent und hab mir das ganze ein wenig mehr „Hanni&Nanni“ vorgestellt – abgesehen davon hab ich Chemie schon in meiner Muttersprache nicht verstanden und bin hilflos abgekackt… ums mal wahrheitsgemäß derb auszudrücken.
Holland (2 Wochen Kreativworkshops in der Partnerschule) waren großartig. Ich hab in einer Gastfamilie gelebt, ebenso wie in England. Das war nett. Das ist auch so lang nett wie man nette Gastfamilien hat. Und so lang wie die Freundinnen der Gastschwester nicht die absoluten Schwachmaten der mitreisenden Mitschüler zu Gast haben. Dann kanns etwas langatmig werden.
An sich kann ich aber jedem nur zu Schüleraustauschen raten (was nicht heisst, dass meine Jungs fahren dürften, sie sind noch sooo klein und ich bin sooo gluckig). Es macht Spaß ein anderes Land zu bereisen, die Sprache verbessert sich (und brachte mir einen grausam breiten schottischen Akzent, den meine Englisch-LK-Lehrerin am liebsten aus mir rausgeprügelt hätte) und insgesamt ists wirklich ne coole Zeit ohne Mama und Papa.
Auch SIE schaffen das, Frau Mutti – und ihr Tochterkind erst Recht!
Beste Grüße
Stephi aus der EngelsWerkstatt
13. September 2010 um 09:48
Ich hatte damals auch einen zweiwöchigen Schüleraustausch nach Frankreich. Ich weiß nicht wie das bei Ihnen ablaufen soll, bei uns waren erst die französischen Kinder da, danach wir für 2 Wochen.
Für uns war es eher ein Schulausflug, weil wir nur sporadisch mal im Unterricht unserer Gast(geber)schüler saßen und dann natürlich nichts gelernt wurde. Wir hatten eigentlich nur Kulturprogramm mit Übernachtung (und über-Wochenendung) bei den Gasteltern.
Es war spannend, denn man musste sich mit seinen rudimentären Kenntnissen verständlich machen, und toll, weil es immer irgendwie geklappt hat, wenn man erstmal diese sprachliche Barriere überwunden hat.
Meine Gasteltern und meine jüngere Gastschwester konnten nämlich kein Wort deutsch… (die gleichaltrige Gastschwester allerdings schon)
Und in Städten irgendwie alleine (unter Freundinnen) klar zu kommen war auch sehr toll und aufregend.
Das mit dem Essen fand ich allerdings immer etwas Gewöhnungsbedürftig. Grauenhaft war in der Schulmensa, dass es einmal Nieren in Soße gab- und die Nieren hatten eine grünliche Verfärbung…Hat aber niemanden gestört.
Und bei meinen Gasteltern gab es einmal Grillhähnchen, allerdings mit Kopf. Und es war eine super Delikatesse, den Kopf abzuknabbern, und ich als Gast hatte die Ehre und habe ihn bekommen… Aber ich habe dankend abgelehnt, woraufhin sich meine Gastschwester sich darüber her gemacht hat…
Ich muss sagen, ich fand es toll, ich hatte aber auch eine nette Familie. Andere aus unserer Klasse hatten irgendwie Pech (oder auch zu hohe Ansprüche an ihre Gastfamilie).
Es hat mich zwar nicht so nachhaltig geprägt, was aber wie ich denke auch an dem Schulausflugscharakter des Austauschs gelegen hat- alles vororganisiert, genau zeitlich abgestimmt, außerdem waren wir häufig in unserer deutschen Gruppe unterwegs.
Ich denke, es ist auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, auch um neue Leute kennen zu lernen, die anders leben als man selber. Denn man ist ja mittendrin im Familienleben (abends und am Wochenende)
13. September 2010 um 09:50
Hallo,
wann immer das Kind zum Austausch will ja sagen.
Die Erfahrungen die das Kind und die Familie selber dabei machen sind einfach einzigartig. Heißt hier austausch auch, daß Sie auch ein Kind später bei sich aufnehmen müssen? Beides haben wir bereits mitgemacht.
Ein einwöchiger Austausch mit Gegenbesuch in Frankreich in der 7. Klasse. Dieses hat dem Kind Selbstbewußtsein und der Familie (auch dem anderen eigenen Kind)nette Erfahrungen und Begegnungen gebracht, auch wenn der Kontakt zum Austauschkind nicht mehr besteht. Die Wellenlänge passte einfach nicht.
Dann kam in Klasse 11 der 10-monatige Austausch in die USA, den wir im Juni diesen jahres beendet haben.
Vom Kind über 2 Jahre geplant und herbeigesehnt. Da muß ich jetzt nicht mehr viel Schreiben Kerri hat es in der zwischenzeit schon geschrieben. Sie war schneller als ich. Wir hatten ebenso viel Glück mit der Gastfamilie und wir freuen uns nun mit dem Kind im Oktober diese besuchen zu dürfen.
Also lassen Sie sie ziehen. Es lohnt sich für alle.
Liebe Grüße
Hilke
13. September 2010 um 09:56
Meine Tochter ist im Juli nach Amerika geflogen und hat dort eben ihren sechzehnten Geburtstag gefeiert. Sie wird ein ganzes Jahr dort verbringen und bis jetzt gefällt es ihr super.Die Familie ist supernett und sie lernt gerade eine Menge Dinge, die sie hier vermutlich nie gelernt hätte zb. fährt sie mit dem Motorrad des Sohnes im Garten Motocross (schreibt man das so?), wobei Garten eine Untertreibung ist, hier würde man das Park nennen. Erwähnen muss ich vielleicht noch, dass sie hier noch gar nie auf einem Motorrad gesessen hat. Wakeboarden lernt sie auch gerade… Bis jetzt kann ich nur positives Berichten und ich denke drei Wochen Frankreich sind bestimmt toll. Hat den Vorteil, dass es nicht so weit weg ist… und Skypen ist toll,sehr zu empfehlen, beruhigt ein Mutterherz ganz fantastisch, kann man doch ein Auge auf den Nachwuchs werfen.
LG Mirjam
13. September 2010 um 09:57
Meine Tochter war heuer zum zweiten Mal für zwei Wochen auf einem Schülercamp in England (Unterbringung in einem Hogwarts nicht unähnlichen Internat, Familien wären allerdings auch möglich gewesen) und ist jedesmal gereifter und selbstsicherer zurückgekommen. Darüber hinaus hat sie die Hürde zwischen Schulenglisch und Everyday English bravourös gemeistert, was noch zusätzlichen Auftrieb gegeben hat.
Wenn man sorgfältig bei der Auswahl des Aufenthaltes ist, braucht man keine Angst zu haben, und für ein Kind, das diesen Wunsch äußert, hat ein solcher Einblick in eine andere Kultur und Lebensweise mehr als einen unschätzbaren Vorteil !
13. September 2010 um 10:03
Wir hatten gerade eine Austauschschülerin aus Südafrika bei uns. Vier Wochen. Das war eine wirklich großartige, spannende Erfahrung, die den Horizont erweiterte. Der „Rücktausch“ im nächsten Jahr wird von meiner sechzehnjährigen Tochter allerdings nicht mehr so romantisch verklärt wie noch vor unserem Besuchskind. Diese hat uns sehr viele auch unschöne Dinge aus ihrem Heimatland berichtet, auch, dass meine Tochter nicht in ihre Familie „geaustauscht“ würde, da diese zu arm sei. Allein das lässt mich die Erlaubnis erteilen, denn Südafrika in einer „schwarzen“ Siedlung wäre viel zu gefährlich.
Aber drei Wochen Frankreich? Jederzeit. Eine Erfahrung, die die Tochter nur in ihrer Jugend unbeschwert machen kann und ganz sicher persönlichkeitsbildend.
Liebe grüße
Angie
13. September 2010 um 10:15
Austauscherfahrungen: In der 9. Klasse nach Frankreich, 2 Wochen in der Gastfamilie. Fazit: Eine tolle Erfahrung, ein anderes Land mal live erlebt, viele liebe Leute kennengerlernt.
In der 10. Klasse nach Tschechien, 1 Woche in der Gastfamilie. Fazit: Eine tolle Erfahrung, mal ein ganz anderes Land gesehen, Oh!interessant!, die essen hier Kuchen zum Frühstück ;).
In der 11. Klasse drei Monate eine Gastschülerin aus Südamerika dagehabt. Fazit: Eine tolle Erfahrung, einen sehr lieben Meschen kennengelernt, eine neue Kultur geschnuppert, jederzeit wieder!
Mein Fazit an Dich: Selten habe ich Reisen so intensiv wahrgenommen wie in der Schulzeit bei diesen Auslandsreisen! Ein dickes Dankeschön an meine Eltern, die alles mitgemacht haben!
13. September 2010 um 10:20
Mein Mann war in Schülerjahren mal für ein paar Wochen in Frankreich, und wird heute noch vor lauter Glück quasi ohnmächtig, wenn er davon erzählt. Ich selbst wurde nie ausgetauscht – und hätte das wohl auch als größtmögliche Strafe empfunden. (War mal sehr schüchtern. Jetzt geht’s aber.) Das hängt also ja alles auch sehr vom Kind ab, nöch? ;-)
13. September 2010 um 10:25
Schüleraustausch – aber immer!
Ich habe nur tolle Erinnerungen daran! Ich war mit 14 und 15 Jahren jeweils zwei Wochen in England, mit 17 dann ne Woche in Italien. Es war immer brillant! Ich habe viel gesehen und viel gelernt. Und wenn die Austauschpartner/innen dann herkamen, nach Deutschland, war das immer ein Highlight. Es macht genau so viel Spaß fremde Länder zu besuchen, wie Fremden sein eigenes Zuhause zu zeigen.
Jetzt bin ich auch Mutter und der Gedanke, dass meine Kinder früher oder später zum Schüleraustausch aufbrechen werden, schnürt mir den Hals zu…..
Da muss man dann wohl einfach uneigennützig sein und die Kindern ziehen lassen (und Tage, Stunden und Minuten zählen bis sie endlich,endlich wieder da sind).
LG!
13. September 2010 um 11:01
Schüleraustausch:
Ich war mit 15 2 Wochen in England. Es war super, unvergesslich. Ich hatte eine sehr nette Familie erwischt und mit meiner Austauschpartnerin habe ich noch viele Jahre Briefe geschrieben. Wir haben viel gesehen, viel gelernt und viel gefeiert. Ja, auch das war wirklich toll. :-D
Wenn ich mir vorstelle, dass meine Tochter in ein paar Jahren aufbricht…da wird es mir auch leicht mulmig. Aber ich würde es ihr auf jeden Fall erlauben.
Liebe Grüße, Smila
13. September 2010 um 11:39
Hallo,
Schüleraustausch nach Frankreich? Nix wie hin!!
Mit sechzehn habe ich das damals gemacht und es hat mir die Sprache ‚ins Hirn gebrannt‘.
Niemand Deutschsprachiges sonst um mich rum, meine Austauschpartnerin wollte auch lieber in ihrer Muttersprache mit mir reden. Und nach einigen Tagen habe ich sogar französisch geträumt.
Es war super und ich kann sowas nur empfehlen. Raus aus dem behüteten Elternhaus und mal auf ‚eigene Füße stehen‘ (die französische Maman betütelt ja genauso..)
Man nimmt ja im Vorfeld bereits Kontakt auf und kann die andere Familie ein wenig abchecken. Aber die haben wahrscheinlich die gleichen Bedenken..
Also, wie gesagt, nix wie ran,
viele Grüße,
Brigitte
13. September 2010 um 12:03
Bringen Sie das Kind dirket zur Abholstelle für Austauschkinder! Und glucken Sie blos nicht zu sehr rum – im besten Fall nervts, im schlimmsten Fall machts Heimweh.
Ich war drei Mal (Grundschule eine Woche Fronkraisch – war lustig, aber sprachlich ein Blindgänger. Kann heute immernoch nur mit Hängen und Würgen nen Kaffee bestellen :D ) und später zwei Mal die Sommerferien über in Wales bei Gastfamilien. Ich wäre am liebsten drüben geblieben. :-)
13. September 2010 um 12:22
Hallo liebe Frau…Mutti,
meine Tochter war mit 14 2 Wochen in England, das war schön, aber nicht so besonders einprägsam. Weitaus besser war eine Chance, die sich dann eher zufällig ergab, als sie nach der 10. Klasse(gerade 16 Jahre) von einer meiner ehemaligen Schülerinnen, die gerade als Babysitter für ein Jahr in London war, gefragt wurde, ob sie sie ablösen wolle, bis die Neue kommen würde, also 6 Wochen Sommerferien. Mein Kind war Feuer und Flamme, die Gasteltern etwas zögerlich ob des jugendlichen Alters, meine Kollegen betitelten mich als Rabenmutter.
Mulmig war mir schon, als das Kind in FFt/Main abflog, so allein und doch noch „meine Kleine“. Aber sie hat sich durchgebissen, durch unsägliche Kindergeburtstage mit 20 anderen kreischenden Kindern und Eltern, die sich überhaupt nicht kümmerten, durch Vormittage, in denen sie meinte an den Ungezogenheiten der kleinen Zöglinge zu verzweifeln. Wir haben sie dann in der letzten Woche besucht und trafen auf eine sehr erwachsene Tochter, die alles total souverän meisterte samt Verkehr in London und uns mitteilte:Ich hab zwar drei-vier Nächte in mein Kissen geheult, aber jetzt bin ich sooooo stolz. Und wir waren es auch. Schüleraustausch vor diesem Alter und mit anderen deutschen Schülern zusammen bringt meist nicht all zu viel(sprachlich, meine ich, die sind ja tagsüber zusammen und reden Deutsch), aber ist natürlich in den Augen des Teenagers ein absolutes Muss.Lassen Sie sie fahren!Herzlich Sunni
13. September 2010 um 13:37
Liebe Frau…Mutti,
meine Tochter war ein Jahr lang in den USA als Austauschschülerin (17 Jahre alt) und es hat ihr in jeder Hinsicht viel gebracht, auch wenn es nicht immer ganz leicht war für sie und auch für mich. Getoppt wurde das Ganze noch von der Jüngsten, die in den Osterferien ihre Schwester besuchen wollte. Sie war 16 damals und ist allein von Hamburg nach London-New York-Boston-Hampden geflogen. Das Austauschjahr hat für die Große einen gewaltigen Entwicklungsschub gebracht und später im Berufsleben war es oft von Vorteil. Sie war dann übrigens so erwachsen, dass sie von zu Hause ausgezogen ist und schon allein wohnte, obwohl sie noch 3 Jahre Gymnasium zu absolvieren hatte. Hat alles gut geklappt und wir haben immer ein gutes Verhältnis zueinander gehabt. Fazit – Leinen lang und ab in die Welt mit den Kids.
Die 5 Kilo stehen Ihnen übrigens vorzüglich. Die sollten Sie sich auf jeden Fall erhalten, bitte.
Grüße aus dem Norden
Simmi
13. September 2010 um 13:41
…und was ich noch sagen wollte: Ich bin immer noch eine Oberglucke, eine Supermama, demnächst auch Superoma und eine meiner Standard-SMS an die Töchter lautet:“Mäuschen, sag mal piep!“ Die Antwort meistens:“Piep“ und dann bin ich beruhigt.
Simmi
13. September 2010 um 17:43
Hallo Frau..Mutti,
es wird eine grossartige Erfahrung für sie beide. Mein 14jähriger ist seit einer Woche aus Australien zurück. Seine Schule hat dort eine Partnerschule und wir bekommen nächstes Jahr einen Australier zu Besuch. Er war in einer sehr netten Gastfamilie untergebracht. Sie hatten vorher schon Mailkontakt und die „Tauschmutti“ Gastmutter hat mir fast täglich gemailt, wie es ihm geht und was er macht.
Dank Skype konnte ich ihn nicht nur hören, sondern auch sehen. Aber dafür hatte er nicht so oft Zeit *gg*.
Bei seiner Abreise gab er mir die „Anweisung“ keinen Aufstand bei seiner Rückreise zu machen, ich solle mich doch bitte zurück halten. Und was meinen Sie, wer mir in die Arme flog und mich herzte und drückte?? *Grins*
Es war eine tolle Erfahrung für uns beide. Ich würde es jederzeit wieder versuchen, derartiges zu ermöglichen.
Viel Glück ihnen beiden!!
Jutta
13. September 2010 um 18:18
Wir hatten einen Schüleraustausch mit einer französischen Schule als ich 16 war. Die Franzosen waren zuerst bei uns und mit meiner Austauschschülerin (und allen anderen mitgereisten Franzosen) habe ich mich so wenig verstanden, dass ich nicht mitgefahren bin als es zum Gegenbesuch nach Frankreich ging.
Allerdings habe ich auch im Alter von 13-18 jedes Jahr die Osterferien in einer Gastfamilie in England verbracht. Die Familie bei der ich zuletzt gewohnt habe habe ich auch später nochmal besucht und wir schreiben uns immer noch ab und zu, wenn auch inzwischen selten.
13. September 2010 um 18:38
Eigene Austauscherfahrungen habe ich mit 13 (Frankreich) und 14 (Polen) gemacht – beide Austauschpartner kamen dann auch zu mir nach Hause. Ich fand’s toll. Es hat sprachlich nicht viel gebracht, aber interkulturell hat es mir Welten eroeffnet. Mit 16 und 17 war ich dann in Malta und Irland bei Gastfamilien, das hat dem Englisch sehr gut getan.
Die grosse Gefahr die ich sehe: die Lust nach mehr. Ich bin direkt nach dem Abi in die Welt gezogen und bis heute nicht nach Hause zurueck gekehrt. Meine Eltern? Die sind die Besten denn sie haben mir die Fluegel nie gestutzt! Sie haben mich fliegen lassen und mir ein Sicherheitsnetzt gebaut fuer den Fall das ich so nah an der Sonne verbrenne: Ich wusste ich konnte jeder Zeit nach Hause zurueck kommen ohne es als Aufgeben zu sehen. Das hat Mut und Kraft gegeben, dieses Vertrauen das sie in mich hatten.
Sie haben im Gegenzug viele Leute aus anderen Laendern kennen gelernt, Freunde und Bekannte von mir die nach D zu Besuch kamen. Manchmal mit und manchmal ohne mich. Und, meine Eltern haben Teile der Welt gesehen, die sie nie ohne mich gesehen haetten.
Und, ich kann mir nicht vorstellen das unser Verhaeltniss besser waere wenn ich direkt um die Ecke wohnen wuerde. Also, nur Mut, lassen sie ihre Tochter ziehen. Das ist eins der schoensten Geschenke die sie ihr geben koennen, auch wenn es als Mutti nicht einfach ist (war es fuer meine auch nicht).
13. September 2010 um 19:14
Oh, unbedingt Austausch wenn das Töchterlein das möchte! Ich hatte als ich 14 war (und noch gar ein Französisch konnte weil Lateinerin) eine damals 16-jährige Pariserin drei Wochen bei mir und bin im Folgejahr – da konnte ich dann dank 3. Fremdsprache wenigstens ein bisschen radebrechen und das war auch gut so, die Gasteltern konnten nämlich gar kein Deutsch – 3 Wochen bei ihr. Es war toll! Wir sind mit in die Schule, das weiss ich zwar noch habe aber keinerlei Erinnerung an irgendwas „Stoffliches“, nur an die Mensa (essbar. Mehr nicht). Aber die Abende und Wochenenden mit Papa und Maman waren so toll, der Einbick in die ganz gewöhnliche französische Hausfrauenküche (mjam!!!! – Maman war aber auch wirklich eine excellente Köchin) und das Leben einer einfachen Arbeiterfamilie – unbezahlbar.
Wir haben noch viele Jahre geschrieben und meine Eltern haben heute noch Kontakt sowohl zu den Gasteltern als auch zu meiner „Schwester“.
Normalerweise sind die Gastfamilien bei solchen Programmen sorgfältig ausgesucht (und drei Wochen lassen sich irgendwie immer ertragen, und sonst kann man ja das Kind auch heimholen) und die Kinder gleich alt. Bei uns damals wurde ein wenig getrickst von beiden Seiten weil die Gastmutter eine Cousine 2. Grades oder so von Freunden meiner Eltern war und sie genauso gluckig wie Sie sich wohl jetzt fühlen. Immerhin war das vor (huch) 30 Jahren, es gab nur (sehr teure!) Telefonate als Nabelschnur, heute dank Netz und Skye ja alles kein Thema mehr.
13. September 2010 um 19:46
Sohnemann fuhr mit 14 Jahren für drei Wochen nach London schwärmt heute noch, Kontakt zu der Familie besteht regelmäßig noch über Facebook(nach immerhin vier Jahren ) Das coolste an seiner Familie war wahrscheinlich, das Cabrio und das Riesentrampolin :-).
Vor zwei Jahren war er zwei Wochen in Dänemark, das war wohl nicht so toll, die Gasteltern hatten sich gerade getrennt, eine Woche musste er bei dem Vater schlafen und eine Woche bei der Mutter, weil das Gastkind es ja auch so machte.
Es ist sicherlich immer ein Riesenerlebnis
gruß orangata
13. September 2010 um 20:54
4 wochen israel im frühjahr 1990. großartigst, im kibbuz gelebt. großartigst, diese reise und der kontakt zu land und leuten, ebenso die erfahrung, mit frischen 18 eine region wie diese bereist zu haben, im schutze des schüleraustausches unserer schule.
aufmunternde, beruhigende grüße sendet eva
14. September 2010 um 01:42
Mein Austausch deckt sich sehr mit dem von Katha.
2 Wochen Frankreich mit Gegentausch.
Meine Partnerin konnte gut deutsch, ich dagegen lausig französisch (lag sicher auch daran, dass ich die Sprache auf den Tod nicht leiden konnte/kann).
Im Nachhinein lustige Missverständnisse mit den nur französisch redenden Eltern, tapfer hab ich alles gegessen was auf den Tisch kam – sogar eine widerliche Auster *würg*, nicht jedoch das blutige Stück Pferd (ich bin jedenfalls ganz sicher, dass es Pferd und kein Rind war). Das wurde zwar noch mal in die Pfanne geworfen, angesichts meines Rumgeschiebes auf dem Teller – blutete aber immer noch *lol*.
Damals hat es mir nicht wirklich den Horizont erweitert, aber dafür hab ich später noch mal ein halbes Jahr in DK studiert und lebe nun in N. *ggg*
Interesse an anderen Lebenweisen jedenfalls immer unterstützen. Das ist wesentlich besser als nur zu reisen finde ich.
Lg, Britta
14. September 2010 um 09:41
Mir hat man den Schüleraustausch (geplant war Südfrankreich, daraus geworden ist frz. Schweiz) mit 14 schmackhaft gemacht. Klar, zunächst habe ich mich gewehrt und es doof gefunden. Gerade die Geschichte, dass es dann „nur“ die Schweiz werden sollte. Was daraus geworden ist? Nun, meine Austauschschwester und ich verbrachten mehrere Jahre hintereinander jeweils den ganzen Sommer zusammen. Die Hälfte in (Nord-)deutschland – die andere Hälfte im Wallis. Doch auch zum skilaufen fuhr ich in meine „zweite“ Familie. Weihnachten und Ostern. Wenn es nach uns beiden (pubertierenden Hühnern) gegangen wäre, wären wir gleich zusammen gezogen.
Mit knapp 17 lernte ich dann den „Mann“ meines Lebens kennen und nach dem Abi und einer Ratz-Fatz dahin geschluderten Ausbildung zur Bankkauffrau zog ich vor 24 Jahren hierher. Das ist die Gefahr, so kann es kommen und ich glaube, wenn Sie meine Mutter fragen würden, so wäre sie es, die es manchmal vielleicht ein wenig bereut. Mein Mann (jaja, immer noch der meines Lebens :-))))) ) und ich haben vier Kinder. Weder unsere älteste Tochter noch unseren ältesten Sohn (22 und 19) hat es in die Ferne gezogen. Klar, deutsch und französischsprachig aufgewachsen, hatten sie es dann auch in den anderen Fremdsprachen eher leicht. Und als die Frage auftauchte, ob sie (wie einige Mitschüler) ein Jahr nach Amerika wollten, hatten beide keine rechte Lust und ich war ganz froh darüber. Bei vier eigenen Kindern war meine Begeisterung über ein pubertäres zusätzliches Gastkind aus Amerika und dazu noch für ein ganzes Jahr eher gedämpft.
Schüleraustausch gab es für die beiden Grossen nur in Form von einwöchigen Aufenthalten in unserer Partnergemeinde Mandelieu/Côte d’Azur (da fährt man ja gerade im Frühsommer eher gerne hin *ggg*). Und damit verbunden natürlich die entsprechende Bewirtung und Unterbringung der Austauschschüler. Gleiche Entscheidungen stehen uns jetzt noch einmal bei den beiden Kleinen (noch in der Grundschule: 8 und 11) bevor und möglicherweise wird da alles anders. Grundsätzlich gehöre ich aber auch eher zu dem Muttertyp „Glucke“. Leider irgendwie.
Ein dreiwöchiger Austausch nach Frankreich hört sich toll an, überschaubar und vielleicht Lust auf mehr machend. Also unterstützen Sie Töchterlein. Viele Grüsse aus dem Wallis (ich bereue nix :-) )
14. September 2010 um 18:10
Ich war grade 14 Jahre alt und noch nie alleine im Urlaub oder sonstwie weg von daheim. Diese drei Wochen in den USA waren die tollsten meines Lebens und ich habe das noch 4 mal wiederholt! Unbedingt machen lassen!!
15. September 2010 um 00:59
Sagen Sie, @Marie-Luise-Simmi, wir sind nicht zufällig verwandt? – Weil bei uns gilt im Familien- und inzwischen auch Freundeskreis, wenn man allzu lange nix gehört hat „Hi Liebes, gib mal ein ‚ping'“. Und zurück kommt „ping“ und man weiss Bescheid, alles ok, das Leben lebt halt gerade :-)
15. September 2010 um 06:38
Ich hab mehrmals einen dreiwöchigen Austausch nach Frankreich gemacht. Immer in die gleiche Gastfamilie, welche sehr bemüht war es mir schön zu machen. Haben sie auch geschafft, ich denke gerne an die Austausche zurück. (Außer an den wo ich Magen Darm hatte und irgendwie war es dann sehr lästig erst mal „Ich muss spucken“ zu übersetzen…)
Andere hatten nicht so ein Glück mit der Gastfamilie. Da war’s dann schmutzig, langweilig, stressig… aber alle kamen immer gesund nach Hause.
Ich würds auf jeden Fall wieder machen…
15. September 2010 um 10:50
Hallihallo!
Auch wenn ich spät dran bin: Wenn das Töchterchen will, unbedingt fahren lassen!
Ich war in der 9. Klasse 2 Wochen in Frankreich, und es war grandios! Gut okay, 2 Tage Heimweh, weil die Ankunft auf ein Wochenende fiel und man somit erstmal nur die Gastfamilie um sich hatte und nicht die vertraute Schülergruppe. Aber das bringt einen nicht um. Meine Gastfamilie war sowieso fantastisch! Der Vater war Englischlehrer, und das wenige, was nicht auf Französisch ging, wurde auf Englisch gelöst ;) Nach ungefähr 3 Tagen blieb das dicke Wörterbuch, was ich immer mit mir rumschleppte, daheim in der Ecke.
Es war wie eine lange Klassenfahrt, nebenher lernt man Land und Leute und Gepflogenheiten kennen, kann groß rauskommen, wenn man im Deutschunterricht die richtige Aussprache vorführen kann etc.
Gegenaustausch gab es natürlich auch, war genauso prima.