dachte ich. Vor allem dann, wenn sie die unleidlich fiepende Thermoskanne so fest zugeschraubt hat, dass diese sich nicht mehr öffnen läßt. Wenn man nämlich mit heißem Kram befüllt Thermoskannen besonders fest zuschraubt, dann glauben die (die Kannen), dass der Inhalt besonders beschützenswert ist und beißen das Gewinde zusammen. Oder so ähnlich.
Solches geschah am Montag. Die Kanne fiepte und Frau … äh … Mutti schraubte fester. Um das Dreckding nicht mehr aufzukriegen, als Stunden später der Durst kam.
Am Dienstag ließ sich die Kanne noch immer nicht öffnen.
Auch nicht am Mittwoch.
Gestern versuchte Oma Eis ihr Glück – und scheiterte. Auch die spontan zum Frühstück hereingeschneite Frau Rotschopf hatte kein Glück, obwohl sie ein Geschirrhandtuch zu Hilfe nahm. Langsam begann ich darüber nachzudenken, in welcher Mülltonne die Kanne ihre letzte Ruhestätte bekommen würde.
Bis die Mutter der allerbesten Tochterfreundin klingelte. Sie brachte eine Rosinenschnecke, Kaffeedurst und unbändige Kräfte mit. Mit einem lässigen Dreh aus dem Handgelenk löste sich der Deckel der Kanne und ich bin mir sicher, dass ich das noch jahrelang bei passender und unpassender Gelegenheit auf´s Brot geschmiert bekommen werde: „Weisst du noch, als du nicht die Thermoskanne aufschrauben konntest und ich einfach nur so …“ Ja, dafür hat man Freunde.
Und der Mann hätte die Thermoskanne natürlich schon am Montag direkt wieder aufgeschraubt. Aber genauso hämisch gegrinst.

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Lena hat ein allerliebstes Zitat kommentiert und das will ich rasch noch mal hier hin kleben, denn ich finde es wirklich toll und passend. Und endlich mal nicht schwülstig oder tränendrüsendrückend:

„Ein Kind betritt deine Wohnung und macht in den folgenden zwanzig Jahren so viel Lärm, dass du es kaum aushalten kannst. Dann geht das Kind weg und lässt das Haus stumm zurück, dass du denkst, du wirst verrückt.“

– John Andrew Holmes

Großartig. Danke Lena!

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Auch wenn es noch weit hin ist, dennoch freue ich mich schon mal darauf: es scheint so, als würde ich auch im nächsten Frühjahr ein paar Tage in die große Stadt fahren können. Toll, toll!

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Weil Sie fragten: Der Weihnachtsmarkt findet am zweiten Adventswochenende, 4. und 5. Dezember, im Niersteiner Gemeindepark statt. Er ist weder besonders groß, noch schmeckt der Glühwein aussergewöhnlich gut. Dafür ist es im Gemeindepark, unter diesen großen Bäumen, sehr, sehr schön. Und die Wege werden, wegen zuviel Wintermatsch, mit Tannenzweigen bedeckt, so dass es die ganze Zeit riecht, als nähme man ein Bad mit Latschenkieferzusatz. Vielleicht wird es sogar kalt sein. Auf Schnee hoffe ich nicht, das ist zu unwahrscheinlich.
Ich stehe mit Oma Eis und Mme Ouvrage gemeinsam in einem liebevoll dekorierten Ständchen und freue mich auf Ihren Besuch.

14 Kommentare zu “Einen Mann braucht Frau schon,”

  1. Kirsten sagt:

    das mit der Kanne kenn ich ,
    aber ich bin sowas wie deine Freundin, gg
    nur liegt es nicht an den unbändigen Kräften,
    dass wir die Kannen aufbekommen, sondern an der Technik.
    Mein Mann hätte die Kanne auch nicht aufbekommen,
    das zum Trost.
    Wenn deine Kaffeekanne nochmal solche Beschützerinstickte zeigt, versuch doch mal den Deckel so anzufassen, dass du den untersten Teil vom Deckel richtig gut im griff hast. Also mit den Fingerspitzen Druck auf den „Deckelboden“ ausüben kannst. Sollt klappen.
    glg Kirsten

  2. bine sagt:

    was fuer ein schoenes zitat. nicht schnulzig…aber
    mich hats grad doch getroffen…also beruehrt. seufz.

    und die thermoskannen-geschichte,die hat mich zum lachen gebracht.
    schoenen freitag, frau mutti

  3. SchwesterderMutterderallerliebstenTochterfreundin sagt:

    Hehe… ich kann`s mir bildlich vorstellen.
    So ist sie, die große Schwester! :-)

  4. Schäfchen sagt:

    Von wegen… nicht tränendrüsendrückend… *pffft*… *augenreib*… *mascaraverwisch*…

  5. Nicole sagt:

    Oh, in Nierstein? Wie lustig, ich arbeite nicht weit davon entfernt, in Bodenheim ;-D

    Und der Spruch mit dem Kind ist wirklich prima!!

    Einen schönen Start ins Wochenende,
    liebe Grüße
    NIcole

  6. Gunilla sagt:

    Oh‘ Niersteiner Weihnachtsmarkt! Ich wär gern mal da zum Bummeln und Adventsstimmung genießen und ein paar von den schönen Schnickeldi erwerben, die man auf Ihrem Blog schon bestaunen durfte (und ich gebe zu, neugierig darauf Frau…äh…Mutti und Mme Ouvrage mal in „real“ kennenzulernen, bin ich auch).
    Achja *seufz* – schade, dass Nierstein eine Halbtagesreise von meinem Zuhause entfernt liegt, das werde ich wohl dann nicht realisieren können…
    Schönen Tag noch
    Gunilla

  7. mausi sagt:

    Das Zitat ist gerade sehr treffend ! Eines meiner überalles geliebten Kinder hat mal wieder etwas verbummelt, was gerade sehr dringend benötigt wird ! Also,Kind traurig,Mutti sauer.Die hatte das dringend benötigte Teil EXTRA in die Küchenschublade gelegt damit es nicht wegkommt( HA,HA )Töchterchen wollte dieser Tage doch nur mal angucken …
    Heute bin ich sauer ,aber in ein paar Jahren wäre ich bestimmt froh,wenn Töchterchen noch etwas in meiner Schublade etwas verbummeln würde !!Also,gute Miene zum bösen Spiel..rein ins Auto und neu kaufen ( Das wird ihr aber vom Erbe abgezogen) :-) Ach,ich Liebe meine Kidis trtzdem :-)

  8. claudia sagt:

    also mir drückte der Spruch doch so ein wenig im Augeninnenwinkel.
    Das große Kind will nächstes Jahr für ein Jahr nach Berlin. Ich find es super, aber gleichzeitig ist mir jetzt schon schlecht……
    Und ihr Weihnachtsmarkt ist so nett umschrieben, dass ich auf der Stelle Lust hätte zu gucken. Obwohl ich selbst 4 mal frieren werde…..auf unseren Weihnachtsmärkten….schaffen sollte ich langsam wie verrückt!
    Was machen denn ihre Vorbereitungen?
    Viel Spass beim Brut begrüßen….
    Claudi

  9. Jana sagt:

    Nun, wenn die Mutter der allerbesten Tochterfreundin tatsächlich einmal die Geschichte aufwärmen (Achtung Wortwitz!) sollte, ist die Erklärung Ihrerseits doch ganz einfach:
    Weder magische Hände, noch unbändige Kraft, sondern einfach das Abkühlen des Inhalts, worauf der Kanne klar wurde, dass der Inhalt nicht mehr beschützungswürdig ist und sie das Gewinde freigab, hat die Mutter der allerbesten Tochterfreundin zu dieser Meisterleistung befähigt. ;-)
    Ich wünsche ein wunderbares Wochenende mit gehöriger Wiedersehensfreude!
    Jana

  10. vaukadervaterdermutterderbestentochterfreundin sagt:

    Bis die Mutter der allerbesten Tochterfreundin klingelte. Sie brachte eine Rosinenschnecke, Kaffeedurst und unbändige Kräfte mit. Mit einem lässigen Dreh aus dem Handgelenk löste sich der Deckel der Kanne

    Ist ja mal gut zu wissen, daß wir fürs Grobzeug jemanden in der Familie haben, die lässig aus dem Handgelenk sczhwerwiegende Probleme lösen kann ;o)

  11. Kirstin sagt:

    Ich werde dann an diesem Wochenende wohl meine Mutter aus Koblenz abholen und wir werden Sie gerne besuchen Frau .. äh .. Mutti. :) Meine Mutti mag genauso gerne die Schnickeldis von Ihnen wie ich. :D

  12. Michaela sagt:

    Bevor Sie das nächste Mal wieder auf Hilfe warten müssen, probieren Sie mit der Kanne einfach folgendes:
    über den Kannenkorpus bis zum Hals (aber nicht auf den Deckel!) heißes Wasser laufen lassen. Vielleicht sogar vorher mit dem Wasserkocher heiß gemachtes.
    Dann dehnt sich die Deckelumgebung, während der Deckel selbst erst später erwärmt wird. Diesen Zeitpunkt nutzen und aufdrehen.
    Der Deckelwiderstand resultierte daraus, dass der Kaffee sich beim Abkühlen zusammenzog und natürlich auch die Kaffeeumgebung. Durch das heiße Wasser wird die Kanne wieder gedehnt und der Deckel wird nicht mehr an die Kanne angesaugt.
    Das Geheimnis ist also nicht der Kraftaufwand, sondern die Ausdehnung und Schrumpfung durch Wärme und Kälte.
    Tut mir Leid, falls ich Ihren Angetrauten ein wenig entmystifiziert haben sollte.
    Und das nächste Mal sind Sie selber groß, gell, Frau … Mutti?

  13. fraumutti sagt:

    Sie haben da ja alle bestimmt recht, mit Ihren Tipps. Und wissen Sie was, ich hatte die auch alle schon durch, der Kaffee war längst abgekühlt, der Deckel mit heißem Wasser abgespült, sogar mit kaltem, weil man weiß ja nie und ich habe mein Glück sogar mit verschieden farbigen Geschirrhandtüchern versucht. Ich habe die Kanne geschüttelt, auf den Tresen geschubbst und den Deckel oben, unten und mittig beim Drehen gepackt.
    Nix.

    Die Kann war einfach sehr, sehr fest (von mir selbst) zugeschraubt.
    Ich bin noch immer sehr erstaunt ob der Bärenkräfte der Mutter der allerbsten Tochterfreundin.

  14. Llewella sagt:

    Wir haben auch so eine nervige quietschende Thermoskanne. Allerdings quietscht die, wenn sie mal kurz aufgeschraubt werden will. Einmal kurz Dampf abgelassen – und das Quietschen hört auf!

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