Terminator und ich.
10. Januar 2011
Um 8:20 Uhr war ich unten im Nähzimmer, voller Pläne und Ideen. Und natürlich voller Optimismus, denn der Terminator war ja bezwungen.
Jetzt ist es 11:34 Uhr und ich halte einen minikleinen Pulli aus der Zwergenverpackung in Händen, bzw. habe ihn geschickt auf der Lehne des Nähzimmersofas drapiert:

Wie gut, dass es hier im Haus und auch im nächsten Freundes/Verwandtenkreis kein Baby gibt, das diesen Pulli auftragen muss :)
Die Nähte sind eher schief, das Bündchen am Hals in unterschiedlicher Breite und das neckische Schleifchen versteckt ein Loch. Immerhin gelang es mir, innerhalb von fünf Minuten den Terminator von Overlock zu Coverlock umzubauen, das Pullichen selbst war in einer halben Stunde genäht. Und ich bin mir sehr sicher, dass sämtliche Mankos des Pullis lediglich mangelnde Übung sind.
„Und warum saßen Sie dann so lange im Nähzimmer, wenn das alles so fix ging?“, werden Sie nun spitzfindig fragen.
Ganz einfach. Zuerst konnte ich mich nicht für einen Stoff entscheiden, denn ich habe da noch sehr wenig Auswahl und vom tollen geringelten Stoff nur soviel, dass es auf Anhieb klappen soll. Dann stellte ich fest, dass ein Tisch mit drei Nähmaschinen so voll ist, dass kein Platz zum Übertragen eines Schnittmusters bleibt. Und ich nicht auf dem Boden herumrutschen kann, weil mir fieses, nasskaltes Wetter heute ganz gemeine Sachen in die Gelenke gezaubert hat. Für einen kleinen Babypullizuschnitt gab´s aber noch genug Platz auf dem Tisch und der Probestoff ist ein oller Bettbezug von der allerliebsten Freundin, der aber soviele Löcher hat, dass es für ein unlöchriges Shirt in L für mich nicht gereicht hätte. Für solche Entscheidungen und Erkenntnisse können schon mal zwei Stunden draufgehen.
Ich denke, morgen früh traue ich mich an ein Shirt für mich. Zuschneiden kann ich ja oben auf dem Küchentisch.
(Sie sehen übrigens neben dem Pulli auch das neue Nähzimmersofa, bzw. den neuen Bezug desselben und die neue Wandfarbe. Helles Türkis ist das neue Rot.)
***** Nachtrag *****
Ich finde es nicht schlimm darauf hinweisen, was ich hätte besser machen können oder was womöglich völlig in die Hose gegangen ist. Immerhin lerne ich ja noch. Mies hingegen finde ich den Spruch, den jemand mal vor ein paar Jahren vor mir vom Stapel ließ:“Ich fotografiere geschickt und dann kaufen die Leute alles.“
Mein Nähzimmer ist noch nicht ganz fertig, steckt noch zwischen dunklem Rot und luftigem Türkis. Nötig war das Umräumen, weil mir die böse Frisöse und Caligula ein weiteres Regal schenkten.
So sieht’s im Moment aus:


10. Januar 2011 um 12:05
ich würd ja sehr gern über die Sofalehne hinausillern…wie ist es denn geworden, das Nähzimmer??
Viele Grüße,
annie
10. Januar 2011 um 12:13
Zum nähen kann ich nicht viel sagen, bin ja nur begeisterte Abnehmerin, aber ihr Nähzimmer ist eindeutig im neuen Mode-dress ausgekleidet! :-) Gute Besserung den fiesen Dings-Bumens!
10. Januar 2011 um 12:17
Na ja, wenn das, was ich mit meiner pupsnormalen Nähmaschine hinbekomme, nur halb so gut aussähe, wie dieses Pullöverchen… wäre ich begeistert, ;-).
Viel Erfolg bei den weiteren Projekten, die sicher schon sehr bald sehr gut gelingen werden!
So long,
Corinna
10. Januar 2011 um 12:35
So fürs erste doch gut gelungen! Ich besitze seit drei Monaten eine Pfaff-coverlock und kann ihren Bericht nur zu gut nachvollziehen(habe mich dabei aber an die erholsamen, sinnvollen und im Preis inbegriffenen vier Einlernstunden zurückerinnert). Dass ich anfangs mal die Laufrichtung ignoriert habe beim Halsbündchen weil das Muster mir andersrum besser gefiel ist mir beim Anblick der Ärmel vom Zwergenpulli dann auch wieder eingefallen :)
Mein Mann hat mir übrigens einen Wand-Klapp-Zuschneidetisch gebaut, so ist der immer frei, wenn man ihn braucht und aus dem Weg, wenn man vollbeladen Ablegefläche für neue Einkäufe sucht.
10. Januar 2011 um 12:57
Ach, Frau…äh… Mutti, hätten Sie es nicht erwähnt, wäre niemandem das Loch aufgefallen. Oder der Kragen. Oder die Ärmel. Oder der Pulli. Manchmal ist Schweigen Gold, gibt es ja sogar Sprichwörter zu.
Damit sich alle wohlfühlen: „Das wird schon. Sieht doch für den Anfang ganz gut aus! Das mit der Wand…“
Ne, im Ernst, ich wäre froh, wenn die meisten meiner Nähprojekten wenigstens so enden würden. Das ist doch schon besser als in der Tonne ;-)
Und ein frohes neues Jahr auch noch wünscht
Cati Basmati
10. Januar 2011 um 13:28
wow toll, und die ganzen streifen ham sie aneienandergenäht?!?
bin sehr beeindruckt, was die neue maschine kann ;-)
10. Januar 2011 um 13:34
es sieht sehr hübsch aus. und so sanft mit dem türkis. finde ich.
10. Januar 2011 um 13:34
mein erster gedanke war: süß!
10. Januar 2011 um 14:12
Meine liebsten schwedischen Regale! sage ich, die ich von Nähen so viel Ahnung habe wie eine Kuh vom Eierlegen – das Shirt könnte meiner Tochter passen, ich find´s cool!
10. Januar 2011 um 14:18
So jetzt… Raubtierfütterung geht vor :)
Also ich find ihn auch süß. Und wenn mir überhaupt ein Fehler aufgefallen wäre, dann, dass die Streifen nicht mit der Unterkante gerade verlaufen. Aber es gibt Schlimmeres… Und der Rest ist Übungssache, wie du schon festgestellt hast. Ich bin sehr glücklich mit meiner Overlock. Aber es hat ein dreiviertel Jahr gebraucht, bis ich mich zu sowas wie einem „Auftrag“ habe breitschlagen lassen. Es ist sehr anders, etwas machen zu sollen, was ein fremdes Kind tragen soll.
Sehr schönes Nähzimmer :)
Liebe Grüße
Sandra
10. Januar 2011 um 14:23
ich finde den schief gestreiften pulli ganz wunderbar!
10. Januar 2011 um 14:51
Der Pulli hat etwas einzigartiges Frau Mutti und aus Fehlern lernt man ja bekanntlich auch.
Ich gebe es zu das ich voller Neid bin über Ihr großes Nähzimmer. Bei mir reichte es bisher zu einem großen Schreibtisch im oberen Treppenhaus und mitte des Jahres wenn das große Kind auszieht (Autsch :( ), dann besitze ich nach vielen umräumarbeiten einen knapp 8m² großen Raum NUR für mich. :D
10. Januar 2011 um 15:12
Hallo Frau … Mutti!
Sie haben vorauseilend mein vollstes Mitgefühl! Was Sie gerade durchmachen steht mir in ähnlicher Form noch bevor… In meinem Nähzimmer steht seit Anfang Dezember eine eingepackte Overlock (keine Pfaff, aber ich wollte erst mal schauen, ob mir das „overlocken“ überhaupt liegt…). Die Betonung liegt auf EINGEPACKT (!), denn über die Jahre war die gesamte Familie der REihe nach krank und der Weg ins heißgeliebte Nähzimmer war mir zumeist versagt :-( Aber jetzt geht es wieder bergauf und ich plane in Kürze die Inbetriebnahme. Nur noch eine Anna von Machwerk trennt mich von diesem glücklichen Moment!
Liebe Grüße,
Martina
10. Januar 2011 um 16:22
Oh Frau Mutti,
der Pulli ist ja allerliebst geworden, ehrlich! Und das mit dem Schlupp zum Loch-verdecken – das heißt bei mir zum Beispiel dann nicht „Murks gemacht“ sondern „Design“. Muss frau nur zu verkaufen wissen, höhö (soviel zum Thema Selbstmarketing).
Um den freistehenden weil von zwei Seiten nutzbaren Nähtisch beneide ich sie aufrichtig, soviel Platz habe ich leider nicht. Als Zuschneidetisch und Schnittmusterabpausen-Tisch kann ich, wenn gewünscht, den Bartisch aus dem schwedischen Möbelhaus empfehlen (Modell Leksvik), für den war noch Platz – darauf haben mein Kreuz und ich bestanden.
Eine Frage hätte ich noch: bleiben die Stoffe so offen im Regal liegen, oder machen Sie noch Rolle/Vorhang davor? Hab immer die Sorge, das mir die Sonne was verschießt, deswegen hängen vor meinen schwedischen Regalen Vorhänge aus dunklem Stoff. Würde mich mal interessieren, wie Sie das machen, so von Hobbyschneiderin zu Hobbyschneiderin oder so.
10. Januar 2011 um 17:53
TinA, ehrlich gesagt habe ich mir bisher noch keine Gedanken darüber gemacht, ob das offene Lagern der Stoffe denen nicht gut bekommt. Aber mein Nähzimmer ist ja auch ein Halbkellerraum, da scheint die Sonne gar nicht so weit rein :) Und ich verbrauche den Stoff so rasant schnell, dass ihm nichts geschieht. Naja. Beinahe.
10. Januar 2011 um 17:11
Schön siehts aus, freu mich auf die nächste Übernachtung. Und warum sind in meiner fast neu geschenkten Bettwäsche Löcher!? Muss ich mal Tosca fragen…
10. Januar 2011 um 19:41
Ach ja, ein NähZIMMER…
10. Januar 2011 um 22:10
Ui sieht ihr Nähzimmer aufgeräumt aus! Bei mir wäre Chaos überall sobald ich länger als 10 min im Raum bin! Sie sollten da mal meine Werkstatt sehen!(die ich ja nicht aufräumen darf, weils sonst nicht mehr “ authentisch“ ist, wie meine Nr. 1 sagt)
11. Januar 2011 um 13:14
hach was für ein traumhaftes Nähzimmer und ein süßer Pulli ;-)
LG Anja
16. Januar 2011 um 20:04
Ein Nähzimmer – mein persönlicher Traum.
Immmerhin das aufgestockte Expedit kommt mir sehr bekannt vor – meins ist allerdings weiss :)