zapping
19. April 2008
Einmal quer durch die Kanäle gezappt und dann doch lieber ein Buch genommen.
Ausserdem festgestellt, dass die spinnen, die Leute in der Werbung. Meinen Frischkäse kann ich mir nämlich jetzt in Scheiben auf´s Brot legen und den Gouda dafür schmieren. Großartig.
Am Montag abend kommt auf Sat 1 „Kalender Girls“, der ist sehr niedlich. (bißchen nachdenklich, bißchen lustig, bißchen traurig, bißchen albern und insgesamt eine wunderschöne Geschichte)
So ein Tag heute …
19. April 2008
grau, kalt, pausenloser Regen.
Dazu etwas übernächtigt da die Nacht zum Tag gemacht mit ihr.
Die beiden größeren Kindelein waren tapfer beim Leichtathlethikwettkampf und kamen ratschnass heim. Badewanne und dazu Pizza für die Seele.
Heizung an, alle rauf auf´s Sofa und ein Film. Weil manche Tage sind halt so.
(immerhin: ich war im Regen einkaufen und die Zickmaschine ratterte bereits ganz brav)
lila
18. April 2008
oder genauer: vibrant violet
(in 17 Minuten ausspülen und dann ein mutiger Blick in den Spiegel)
Abendlicht
17. April 2008
Nach vielen Gedanken, wirr und erhellend, ein Spaziergang durch den Garten.
Und ich habe den Frühling endlich gefunden.
Neulich, auf einer Party
17. April 2008
„Und? Was machst du so?“
„Ich bin Hausfrau und Mutter.“
„Ja. Die muss es auch geben.“
Ende. (enttäuschter Abgang des Gegenübers, denn ein Hausmütterchen ist kein adäquater Gesprächspartner, kann sich eh nur über Windeln und Kochrezepte unterhalten. Und Kinderkrankheiten.)
Mönsch. Ich hätte echt gerne erzählt, dass mein erstes Buch in der Bestsellerliste gelandet ist, dass ich gerade vom Aufforsten des Regenwaldes heimgekommen bin, dass ich massgeblich an der Entwicklung des Impfstoffes gegen zweiundvierzig Krebsarten beteiligt bin oder dass ich wenigstens einen gutbezahlten Job in leitender Position habe.
Es ärgert mich, dass nicht ICH den Spruch mit dem „erfolgreichen Familienunternehmen“ erfunden habe und dass der leider mittlerweile so abgelutscht ist.
Ist es tatsächlich so, dass man in der Einschätzung, in der Wertschätzung, der arbeitenden Bevölkerung sinkt, nur weil man selbst für seine Arbeit nicht bezahlt wird? Ist man weniger wert als andere Mütter, die nebenbei mindestens einen Halbtagsjob wuppen?
Ich habe keine Ahnung, dafür aber stets das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen.
Interessanterweise habe ich auch schon öfter Gespräche in die andere Richtung geführt:
„Die jungen Frauen von heute wollen eben alles, Kinder und Arbeit!“
„Na ja, bei vielen Frauen ist das schlicht eine finanzielle Frage, daheimbleiben können sie sich einfach nicht leisten.“
„Ach was. Selbstverwirklichen wollen die sich, Karriere machen auf Kosten der Kinder.“
Ende. (genervter Abgang von Frau … äh … Mutti)
Ich denke mal, wir haben es ziemlich gut. Wir können es uns leisten, dass ein Elternteil daheim bei der Brut ist. Allerdings kann das ohne Frage und ohne große Rechnerei nur Frau … äh … Mutti sein, da das Gehalt des besten Vaters meiner Kinder deutlich höher angesiedelt ist, als das ihre wäre, wenn …
Ich kann meinen Kindelein volle Aufmerksamkeit widmen, kann sie förden, leiten, lenken und zu wunderbaren Mitgliedern unserer Gesellschaft erziehen. Ich kann unser Haus in ein Schmuckkästchen verwandeln, in dem sich die Familie und Gäste gleichermaßen wohlfühlen, den Garten in etwas, dass man für Gartenbücher fotografiert und kann ausgewogen, gesund und abwechslungsreich kochen. Großartig.
Und trotzdem bin ich „nur“ Hausfrau und Mutter. Werde gefragt, wann ich wieder ins Berufsleben einsteige. Ob ich mich nicht unausgelastet fühle?
Ich werde nicht mehr ins Berufsleben einsteigen. Jedenfalls werde ich nicht meinen gelernten Beruf ausüben. Ich bin Erzieherin, eine ganz gute sogar, denke ich. Doch ich habe jetzt sehr lange Zeit in die Erziehung der eigenen Kindelein gesteckt (und das war gerade mal Halbzeit oder so) und habe schlicht keine Lust, die Kinder anderer Leute zu betreuen. (nur freiwillig). Ich bin sehr gut ausgelastet, danke. Denn auch wenn es nur drei Kinder sind, die sogar obendrein den halben Tag unterwegs sind, so bleibt doch eine Menge Auslastung übrig.
Die freien Vormittage könnte ich natürlich prima für einen Job nutzen, statt hier am Rechner irgendwelche merkwürdigen Gedankengänge zu schreiben. Im Grunde genommen nutze ich sie ja auch für einen Job, denn ich sitze nur in den kleinen Pausen am Rechner, dazwischen bleibt der Haushalt. Und wer weiß, was die Zukunft bringt? Vielleicht will ich ja doch irgendwann wieder … merken Sie was? Ich rechtfertige mich wieder.
Im Grunde genommen wünsche ich mir, dass ich als „nur“ Mutter und Hausfrau ernst genommen und meine Arbeit gewürdigt wird. (aber auch, dass im umgekehrten Falle, berufstätige Mütter sich nicht ständig entschuldigen müssen)
Dass ich nicht direkt das Beispiel der Mütter, die Job und Kinder jonglieren, unter die Nase gerieben bekommen, wenn ich mal über Stress jammere (DIE haben ECHTEN Stress, die haben nämlich Kinder UND Arbeit!) oder dass man mich fragt, wann ich denn endlich wieder ins Berufsleben zurückkehre.
Ich habe einen Beruf. Einen wunderschönen, voll mit Höhen und Tiefen, sehr emotional, selten rational, mit weitgefächerten Aufgabengebieten und vielen Überraschungen. Die Bezahlung ist, zugegeben, miserabel und auch die Sache mit der Urlaubszeit ist noch nicht ausgereift. Ob ich mal streike, muss ich mir sehr gut überlegen, denn meine Arbeit ist eigenverantwortlich und wenn ich sie nicht tue, bleibt sie liegen. Oder fällt auf mich zurück. Ich bin Chefin und manchmal auch Angestellte, ich bin creative director und meistens für die Einhaltung der Hygienevorschriften im sanitären Bereich zuständig, ich bin ein Luxusweib und ab und zu trampeln alle auf mir und meinen Gefühlen herum.
Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden und werde in Zukunft das „nur“ weglassen.
Wollte ich mal gesagt haben.