grünt so grün

15. September 2010

Liebe Frau Küchenteufel, ich danke Ihnen auf´s Allerherzlichste für die Anregung, Brause ins Eis zu kippen. Denn so wurde aus dem bappig-süßen Waldmeistermatsch mit Hilfe von Waldmeister- und Zitronenbrause eine wahrhaft wunderbar-prickelig-köstliche Schleckerei.

(zwei Eier, ´ne Menge Sahne, Waldmeistersirup bis es schmeckt, drei Tütchen Waldmeister-, zwei Tütchen Zitronenbrause und ein halber Teelöffel grüne Lebensmittelfarbe, weil Waldmeistereis MUSS richtig grün sein)

((die Kindelein sprachen von Schlumpfeis, doch ich glaube, dazu lasse ich mich nicht breitschlagen. Die armen Schlümpfe.))

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Passend zum Waldmeister(brause)eis landete dann die neue Stickdatei von Frau Maki im Postfach.

„Streifzüge“ heisst sie und zu sticken gibt´s Igel, Spechte und Herbstblätter. Ausserdem noch diesen wunderbaren Gesellen:

Einen herzallerliebsten Waschbären, der eine Dose Waldmeisterbrause umklammert.

(ich dachte, es sei eine pfiffige Idee, einfach mein allerliebstes neues Shirt sozusagen in Action zu knippsen, vergaß dabei allerdings, dass Spiegel eben auch Schrift spiegeln.)

Streifzüge gibt´s seit gestern auch auf einem hübschen Webband bei farbenmix und ab morgen als Stickdatei bei Kunterbuntdesign.

„Warum umklammert der Waschbär eine Dose Waldmeisterbrause?“

Diese Frage hörte ich heute bereits drei mal und ich antwortete vage irgendetwas von „naja, der Meister im Wald ist vielleicht der Waschbär und deshalb ist das total witzig, die Sache mit der Dose.“

Vielleicht haben Sie ja eine bessere Antwort drauf? Es könnte durchaus sein, dass ich da ein Wortspiel oder eine Anspielung nicht kapiere. Vielleicht Wollte Frau Maki aber auch genau DAS erreichen, dass sich die Menschen den Kopf über nüscht zerbrechen :)

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Sieben junge Heranwachsende im Haus, drei Bleche Pizza unter´s Volk geworfen. Wenn sie jetzt noch mehr Hunger haben, schaue ich mal ganz hinten ins Gemüsefach, da liegt bestimmt noch eine Sellerieknolle.

Hoch die Tasse XXXVII

15. September 2010

Das Tässchen ist sehr weit gereist und zum Glück heil angekommen. Es brachte Tee und Kalorienbomben mit und wurde mit eher trockenem, dafür aber glücksbringendem Inhalt befüllt.

Da.

Es rüttelt, es bebt.

14. September 2010

„Lang-wei-lig!“, werden Sie vielleicht sagen. Und mir erklären, dass ich seit Wochen ständig über Baulärm jammere.

Aber was soll ich denn tun? Es rüttelt und bebt eben. Das Geschirr klirrt, die Scheiben klirren, die Lampe im Flur klirrt und die Fußsohlen kribbeln, weil der Boden vibriert. Um das Ganze als entspannende Reflexzonenmassage zu genießen, fehlt aber eindeutig der Ruhefaktor. Und die Gelassenheit, denn es ist die Bauphase erreicht, in der die Häuser Schaden nehmen. Zuerst das Dach des Nachbarn, dann ein Torpfosten. Der Putz ist von den Haussockeln geflogen und die Wasserzuleitung zu unserer Küche hoch hatte sich gelöst. Ich bin in echter Sorge um die Grüne Villa, die ihre besten Jahre ja eigentlich noch nie hatte. Und hoffe gleichzeitig, dass das olle Glasbausteinfenster im treppenhaus in tausend Stücke fliegt, weil das soll dieses Jahr noch ersetzt werden. Wenn da eine Entschädigungszahlung dazu käme, wäre das ganz in meinem Sinne. Und in dem meines Geldbeutels. Wussten Sie, Fenster irrsinnig teuer sind? Und dass „gemusterte“ Fenster, die man einbauen muss, weil der Nachbar zu nahe am eigenen Haus ist, noch irsinniger teurer sind und das Muster irritierenderweise „Chinchilla“ heißt? Es sind aber keine pelzigen Fenster, meine ich verstanden zu haben, als der Schreiner zum Abmessen und Erklären da war.

Sollte ich jemals zuviel Geld haben und auf die Idee kommen, ein Haus bauen zu wollen: halten Sie mich bitte davon ab. Ich weiß schon jetzt mehr, als ich jemals über Renovierungen, Putz, Estrich, Beton und Hohlblocksteine wissen wollte. Und über Dämmung, Isolierung, Energiesparen. Über Heizungen, Solarplatten und Wasserspeicheröfen.

Naja. Wer weiß, wofür ich´s nochmal brauche.

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Eigentlich wollte ich heute eine zweite dochkeindach-pompadura nähen, eine zum Verkaufen, damit es vielleicht irgendwann DOCH für ein Dach reicht, aber stattdessen ratterte die Stickmaschine. Wenn Oma Eis nämlich da ist, sticke ich gerne in-the-hoop- Schnickeldi, weil Oma Eis kann ganz toll so die Wendeöffnung schließen, dass man nix mehr sieht. Und sie ist dabei auch deutlich geduldiger als ihre Tochter.

Was Oma Eis da frickelt, das zeige ich demnächst. Logisch :)

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Zwei Seelen wohnen – Ach! – in meiner Brust, denn morgen abend könnte ich mich vergnügungssüchtig ins Getümmel stürzen, Wein und Pizza zelebrieren und ein neues Sofa testen. Ich könnte aber auch zur Wahl des Schulelternbeirates an der Schule des jüngsten Kindes gehen und  mich zur Wahl stellen. Denn diese Schule ist klein, der SEB übersichtlich und die Konzeption der Schule ändert sich halbjährlich, derzeit ist sie eine  Realschule+ in integrativer Form. Das ganze Konzept ist höchst spannend und noch lange nicht ausgereift, so weit ich das bisher überschauen kann und deshalb reizt es mich ungemein, da neugierig hinter die Kulissen zu schauen. Und ein paar Kulissen zu schieben.

Sie ahnen es und ich merke es auch beim Schreiben: Pizza, Wein und neue Sofas werden überbewertet. Oder auf Donnerstag verschoben,  dann auch gerne ohne Pizza, Mme Ouvrage und Herr Skizzenblog.

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Und dann wollte ich noch sagen: Ja, klar, bearbeite ich die Spiegelmuttibilder. Ich schneide sie aus, verkleinere sie. Ich schraube an den Kontrasten und gebe eine Prise Schärfe dazu. Das alles tue ich, weil ich ohne Blitz in einem eher dunklen Flur knippse und die Bilder sowieso schon von eher bescheidener Natur sind.

ABER.

Ich retuschiere nicht. Mal davon abgesehen, dass ich nicht weiß, wie das geht, sehe ich auch keinen Sinn darin.

Es erweist sich aber als hilfreich, Gegenstände (Körbe, Staubsauger) vor den dicken Bauch zu halten oder den Blick auf niedliche Kater zu lenken. Oder den Bauch einzuziehen.

Blöde Fragen kriegt man manchmal gestellt.

Doch kein Dach

13. September 2010

für die Hollywoodschaukel. Lieber pompaduras mit Punkten.

Lacktischdeckenstoff aus dem blaugelben Möbelhaus, Hase von Frau Rieger.

(Weil Sie gefragt hatten: das Dach nähe ich quasi frei Schnautze, das ursprüngliche Dach dabei als Vorlage nutzend. Hat schon zweimal geklappt.)

Neue Woche,

13. September 2010

neues Glück.

Romeo und Julia, Töchterleins Calcaratas, sind aus der Sommerfrische heimgekommen.  (da sich Freunde und Verwandte etwas gruselten bei der Vorstellung die Viecher zu versorgen, zu streicheln und ihnen Liedchen vorzusingen, sprang Frau Webschaf ein. Sie hat sie Töchterlein auch vor einem Jahr zum Geburtstag geschenkt). Romeo und Julia interessieren sich nicht die Bohne für ihren Nachwuchs und ich schätze, die Versorgung der mittlerweile auf neun angestiegenen Kinderschar wird auf mich zurückfallen. Und auf den jüngsten Sohn und auf Töchterleins Freundinnen. Alle wollen nämlich Calcaratas als Haustier und ich sage Ihnen: Calcaratas sind die neuen Meerschweinchen.

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Noch mal zu den süßen Worten, die man mir beim Einkauf zuflüsterte: natürlich habe ich zugenommen. Fünf Kilo in ebenso vielen Jahren, wobei allein im letzten Jahr drei dauerhaft dazugekommen sind. Das ist mir nicht wurscht, aber es ist auch nicht schlimm, ich mag mich sehr gerade.

Unangenehm an der Situation war, dass ich die Frau gar nicht mal kenne. Als mein jüngster Sohn in den Kindergarten kam, kam ihrer hinein und sie erzählte mir damals, dass sie die langen Haare meines Kindes toll fände (was ich auch blöd fand!). Seitdem: nichts. Ein vages Nicken, wenn wir uns (selten) begegneten. Sie stand plötzlich vor mir, viel zu nahe und war vertraulich. Es hätte mich wohl auch iritiert, hätte sie mir ein Kompliment über meine tolle Frisur oder über meine höchst gepflegten Fingernägel gemacht. Zu nahe, zu viel.

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Die Tochter bewegt gerade den Gedanken an einen Schüleraustausch in ihrem Herzen. Ich bin ja eigentlich nicht dagegen, aber eindeutig gluckenhaft veranlagt. Erzählen Sie mir doch mal: haben Sie so was gemacht? Oder Ihr Kind? Wie alt waren Sie oder Ihr Kind? War das schön? Schlimm? Grauenhaft? Super? Unvergesslich im positiven Sinne? Es  ginge um einen dreiwöchigen Austausch nach Frankreich.

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Ran an die Nähmaschine, eine Hose will aufgehübscht werden. Und weil ab und zu Fragen kommen: Sterne und anderes Schnickeldi kommen wahrscheinlich am Montag nach dem zweiten Advent ins Schaufenster.  „Wahrscheinlich“ deshalb, weil das davon abhängig ist, ob Sterne und Schnickeldi wie Glühwein und Bratwurst am Weihnachtsmarkt gehen.