Mööönsch.

22. Februar 2010

Allerfeinster wichtigmach-Blogcontent …  und Schweigepflicht.

Apfel II

22. Februar 2010

perfekt.

Duft.

Apfellächeln.

satt.

Apfel.

22. Februar 2010

Da liegt er nun.

Und ich will ihn nicht.

(ist so typisch: wenn ich´s nicht darf,will ich´s unbedingt. Und wenn ich´s habe, ist es uninteressant. Mpf.)

Manchmal sind die Wochenende eben doch zu kurz.

Oder verlaufen etwas anders, als ursprünglich geplant. Wenn nämlich der Freund des großen Sohnes zu Besuch kommt und über Nacht bleibt und deshalb der Rechner im Nähzimmer dringend gebraucht wird, damit man eine kleine LAN-Party feiern kann – dann muss Muttern weichen.

Wenn erste ernst zu nehmende Versuche mit schwarzem Jersey nach vielem Geschimpfe dann doch noch zum Erfolg und AHA!-Effekt führen und die Motivation weiterzumachen riesig ist – dann sind solche kleinen Dämlichkeiten echt überflüssig und hinderlich:

(die Schere irgendwie schief („iwwerzwersch“, sagt der Niersteiner) gehalten und mit Schmackes in den Handballen geschnitten. Autsch.)

Am Samstag wagte sich ab und an die Sonne heraus und diese Tatsache hätte beinahe auch verhindert, dass ich mich im Nähzimmer austobte, denn dieses helle Ding am Himmel zeigte erbarmungslos jedes Krümelchen auf dem Boden, jedes Staubkörnchen auf der Fensterbank und jeden Mückenschiss vom letzten Herbst am Fenster.

Doch bereits am Dienstag hatte ich viel Buntes gestickt und das sollte doch endlich verarbeitet werden, putzen kann ich jeden Tag. Eine lila Samttasche schwebte mir beim Sticken vor, aber, und vielleicht kennen Sie das ja, manchmal ist es stimmungsabhängig, mit welchem Stoff man arbeiten möchte.

Mir war plötzlich nicht mehr nach lüla Samt mit bunt …

(click!)

sondern eher nach Frühling. Am Morgen waren wir kurz im Baumarkt und ich konnte unmöglch an den Hyazinthen vorbei gehen, denen geht es im Baumarkt nicht gut, in diesem ganzen Holzstaub. Aber hier, in meiner Küche, auf der alten (derzeit eingeklappten) Nähmaschine fühlen sie sich bestimmt wohl. In den aufgehübschten alten Konservendosen, die ich nie wegwerfen kann, weil ich immer denke: hey, die brauchste bestimmt für irgendwas.

(click!)

Während ich Konservendosen aufhübschte, arbeitete die Stickmaschine, doch fertigstellen konnte ich dann erst heute. Heute mittag nämlich, als der beste Vater meiner Kinder zusammen mit dem Jüngsten das Haus verließ, um den Frankfurter Skyliners zuzujubeln (halbschulische Veranstaltung) und die beiden anderen Kinder sich pflichtbewusst und beinahe freiwillig ihren Vokabeln in diversen Fremdsprachen widmeten, sah ich meine Chance gekommen, im Nähzimmer zu verschwinden.
Erneut wurde die Stickmaschine aktiviert und nebenbei, zwischen vielen Farbwechseln, entstand eine Ratzfatztasche, diesmal sogar ganz ohne Knoten im Hirn und auftrennen müssen.

 

Diese Tasche geht nächste Woche auf die Reise. Statt Süßigkeiten oder so.

Und weil das mit den Hasen gerade so eine Freude war und die Stickmaschine sich langweilte, spannte ich noch schnell ein langweiliges T-Shirt ein:

Verzeihen Sie bitte, die Avalonfolie ist noch nicht ausgewaschen. Das erledigt morgen die Waschmaschine.

Sie haben es sich sicher schon gedacht: die wunderbaren Hasen stammen aus der Feder von Anja Rieger. Ab Donnerstag, den 25.02.10 sind diese und einige wunderbare Dateien mehr in Frau Riegers Shop erhältlich.

Gepimpte Shirts sind eine wunderbare Sache und deshalb hatte ich einige Stickereien farblich extra auf mein neues, pinkfarbenes aber doch langweiliges Shirt abgestimmt.

„Mama“, sprach das Töchterlein, „Schau mal, das passt mir auch.“

In der Tat. Und es steht ihr deutlich besser als mir.

(ich kann es leider nicht am lebenden Modell zeigen, denn das Shirt ist noch nicht fertig. Die Stickereien liegen noch da, wo sie irgendwer, irgendwann, möglichst schnell festnähen soll.)

Die vier Miniblümchen am Shirtkragen sind von Huups!. Die packe ich dazwischen, wenn auf einer Filzplatte zu große Lücken sind. Kleine bunte Blümchen braucht man immer :)

Die bunten Stickereien von oben, die für die Samttasche (oder doch was anderes) und das Blaubeerkäppchen für das pinkfarbene Shirt gehören zu der Stickserie „Yakuro and Friends“, die von Sibby alias byCocolin entworfen wurde. Schön bunt und fröhlich und ab Donnerstag, den 25.02.10 bei Frau Kunterbunt im Shop erhältlich.

Ebenfalls am 25.02.10, bei Frau Kunterbunt im Shop: die „Sakura-Girls“ von Doro.

Heute fertig gestickt, aber noch nicht verarbeitet:

Sehr hübsch, die Damen! Und wie immer eine Rechtfertigung für das Aufheben noch so kleiner Lieblingsstofffetzchen, denn es könnte ja sein, dass es bei Punkt.Punkt.Komma.Strich wieder eine Stickdatei gibt, für die man diese Fetzchen ganz dringend braucht. Danke Doro! :)

(click!)

Das eklige Wetter da draußen ließ ich heute noch voll in den Farbtopf greifen und heraus kamen … jaja, kein déjà-vu, gepimpte Konservendosen. Weil die braucht man ja immer. Ich aber eigentlich nicht, weil ich hab ja im Nähzimmer diese tollen pinkfarbenen Badezimmer-Gummiteile aus dem blaugelben Möbelhaus und in der Küche passen die Farben nicht. Im Bad auch nicht. Beim großen Sohn wären sie perfekt, jedenfalls die Farben, gestickte japanische Mädchen mag er aber nicht. Lange Rede, kurzer Sinn: ich verschenke die beiden Konservendosenhüllen. Falls Sie es also bis hierhin im Text geschafft haben und Sie glauben, dass diese Hüllen in Ihr Farbkonzept passen, dann sagen Sie mir das in Form eines netten Kommentars. :)

Ich gebe bis Donnerstag Bedenkzeit, falls Sie noch rasch eine Wand oder ein paar Möbel farblich anpassen wollen.

(ach so: die Hüllen passen am Besten auf Dosen von geschälten Tomaten)

(morgen mache ich ein besseres Bild bei Tageslicht)

schwer. (und lang)

21. Februar 2010

Ich glaube, morgen ist der Tag des Fastenbrechens.

Die Kindelein saßen am Tisch und knusperten getoastetes Roggenbrot. Der Duft!

Auf dem Tresen steht ein Zitronenkuchen. Der Duft!

Es erfordert eine Menge Kraft, den vielen Düften zu widerstehen. Fasten darf man am Besten nur irgendwo in der freien Natur, möglichst nicht dann, wenn Walderdbeeren, Waldhimbeeren oder Heidelbeeren reif sind, denn die duften ja auch :)

Der Hunger – ist immer da. Mal mehr, mal weniger. Immer gut auszuhalten, aber störend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er tatsächlich irgendwann verschwindet.

Angeblich haben fastende Menschen mehr Zeit, weil die langwierige Nahrungsaufnahme wegfällt. Das stimmt in meinem Fall nicht. Ich koche jeden Tag und setze mich zu den Mahlzeiten mit der Familie an den Tisch. Denn Essen hat hier eben auch eine starke soziale Komponente. Mittagessen unter der Woche bedeutet neben der Nahrungsaufnahme auch Austausch über den Schulalltag und das tägliche Einerlei. Am Wochenende wird oft, weil mehr Zeit und Muse da ist, aufwändig und üppig gekocht, Mahlzeiten ziehen sich länger hin und werden förmlich „zelebriert“. Das Kochen am Wochenende ist oft experimentell, gemeinsam wird gerührt und geschnippelt. Und abgeschmeckt :) Es fehlt mir.

Da ich bereits jetzt, während des Schreibens, beginne zu resümieren, ist es wohl schon beschlossen für mich, dass ich es beende. Das Experiment „Fasten“ endet dann natürlich nicht einfach so, denn ich kann morgen früh nicht einfach aufstehen und mir einen halben Liter Milchkaffe mit zwei Stücken Zitronenkuchen in den entwöhnten Magen stopfen.

Traditionell wird das Fasten mit einem Apfel gebrochen. Und es liegt da einer in der Obstschale, der mich verführerisch anblinzelt und mit dem ich morgen dann wohl ein intensives Rendezvous haben werde.

Eine leise Stimme versucht mir immer wieder einzureden, dass das aber eine schwache Leistung war, nur fünf Tage. Warum nicht eine Woche oder zehn Tage? Das ist völliger Blödsinn, entgegne ich im inneren Dialog. Niemand hat die Länge vorgeschrieben.

Es lebt sich gut, so ganz ohne Käsebrot und Nudeln. Tomaten,- Karotten- und Gemüsesäfte können wahre Geschmacksbomben sein und unsagbar glücklich machen. Aber Sie ahnen nicht, wie ich mich darauf freue, meine Zähne wieder zu benutzen. Zu kauen! Der Zunge und dem Gaumen etwas zu tun zu geben!

Ich nehme aus diesen fünf Tagen mit, dass es „ohne“ auch geht. Ich bin kein spiritueller Mensch, der von irgendwelchen Dingen erleuchtet werden will oder aus religiösen Gründen fastet. Ich bin sehr spontan „oh ja, das probiere ich mal aus!“ in die Sache hineingestolpert, habe einen Abend lang so viele Informationen wie möglich im www zusammengesucht und ein paar Tage später dann einfach angefangen. Aus schierer Neugierde. Und diese Neugier macht´s mir womöglich auch zum Verhängnis, bzw. verhindert, dass ich noch ein paar Tage dranhänge. Ich höre ständig in meinen Körper hinein, will mitkriegen, was da passiert. Versuche jedes Gurgeln und Grummeln zu interpretieren und schaffe es nicht den „es gibt halt einfach nix und gut jetzt“-Status zu erreichen. Das ist sehr interessant, denn an gartenarbeitsintensiven Sommertagen denke ich kein bißchen ans Essen und muss regelrecht daran erinnert werden. Jetzt, wo ich bewusst entsage, thematisiere ich das für mich so stark, dass es regelrecht quälend ist.

Wahrscheinlich kann ich morgen sehr viel über den Genuss schreiben. Über Geschmack und  das wohlige Gefühl des Satt-Seins. (Hurra!)

Heute kann ich darüber schreiben, dass ich Essen/Mahlzeiten/Nahrungsaufnahme als unsagbar wichtigen Bestandteil unseres Familienlebens neu-entdeckt habe. Die Klecksefrau kommentierte mir, dass jede Mahlzeit einen Tagesabschnitt gliedert und eine Abwechslung zum Alltag darstellt. Das kann ich jetzt nachvollziehen, das war mir vorher so nicht bewusst; kochen, Tisch decken, essen war manchmal sogar lästig, weil ich lieber noch etwas anderes fertig machen wollte.

Ich bin wahrscheinlich auch nach meiner Fastenzeit kein Fan von Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Mein Essensrhythmus wäre eher in Brunch, Nachmittagskaffee und Mitternachtssnack einzuteilen :) Aber darum geht es auch nicht. Es ist für mich ein Gewinn, dass ich wiederentdeckt habe, wie wichtig mir dieses „Futtern mit der Meute“ ist. Und, ja verdammt, die Nascherei beim Kochen, auf die freue mich.

Da ich keinerlei Ziele formuliert hatte oder Erwartungen oder Vorstellung hatte, die hätten enttäuscht werden können, ist es jetzt  beinahe schwierig zu entdecken, ob und was da mit mir passiert ist. (deswegen ist dieser Blogartikel womöglich auch etwas konfus geschrieben. Verzeihung.) Ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, für die Fasten eine lebenswichtige Bereicherung ist oder aus anderen Gründen einen ernstzunehmende Angelegenheit ist. Ich find´s gut, dass ich´s mal ausprobiert habe, aber es wird nicht meine Lieblingsbeschäftigung werden :)

Abgenommen habe ich übrigens drei Kilo. Ungefähr, denn Sie wissen ja: die Waaage in meinem Bad hat ein hinterhältiges Eigenleben. Ich bin mir auch sicher, dass diese drei Kilo schneller wieder auf meinen Hüften sind, als ich Schokolade sagen kann, aber es geht ja beim Fasten auch nicht um die Gewichtsreduzierung. Nett finde ich die Vorstellung, dass mein Magen jetzt wieder ein kleiner Ballon ist und kein ausgeleierter Sack mehr. Ein fester Vorsatz ist, dieses kleinere Fassungsvermögen zu respektieren und das „SATT!“-Gefühl zu erkennen und zu beachten. Was wiederum meinen Hüften auffallen könnte.

Und – wenn ich nun schon am Schwafeln bin – ich freue mich sehr darauf, nicht mehr wie ein stinkender Otter durch die Gegend zu rennen. Denn dies, und darüber muss auch mal gesprochen werden, ist ein ausgespochen blöder Nebeneffekt beim Fasten. Der Mundgeruch der ersten beiden Tagen bringt den angriffslustigsten Köter dazu, sich winselnd in einer Ecke zu verkriechen und ich fürchte, dass meine Zimmerpflanze nur deshalb die Blätter abgeworfen hat, weil ich sie aus Versehen angehaucht habe. Der Schweiß riecht intensiver und obendrein fließt er auch bereitwilliger. Meine Haut begann an Tag drei zu blühen, Pickel an Pickel spross. Heute sieht sie besser aus, aber noch nicht gut. Die Talgproduktion auf meinem Kopf reicht für zwei und meine Finger- und Fußnägel wachsen rasant. Es scheint so, als wolle alles, was geht, von meinem hungernden Körper flüchten :)

Wahrscheinlich gibt es dafür eine logische, physikalische oder medizinische Erklärung. Vielleicht ist´s reine Hysterie, bedingt durch beinahe hypochondrisches Beobachten. Vielleicht sind´s die mysteriösen Schlacken und Giftstoffe. Vielleicht ist´s so eine Art Frühjahrsputz. Vielleicht hat´s ganz andere Gründe. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass Jesus nicht in die Wüste gegangen ist, um zu fasten. Er wurde geschickt, weil sein Deo am dritten Tag versagte. Und sein Mundwasser.

Wenn Sie hier täglich reingelesen haben, um sich womöglich inspirieren zu lassen, dann sei Ihnen gesagt: versuchen Sie es einfach.  Das internet ist voll von Informationen rund ums Fasten, suchen Sie sich aus, was zu Ihnen passt. Mir hat es geholfen, nicht dogmatisch an die Sache heranzugehen, mir keine Zwänge aufzuerlegen und das Fluchttürchen weit offen zu halten. Dies ist bestimmt nicht jedermanns Ansatz und Vorgehensweise, aber es zwingt Sie ja auch keiner :)

Wer sich darüber freut und höhnisch grinsend „Ha, nur fünf Tage, hab ich´s doch gewusst, dass die das nienienie durchhält“ frohlockt, dem sei´s gegönnt.

Wer noch Fragen hat, darf sie gerne stellen, hier als Kommentar oder auch per mail. Aber über die Konsistenz, Menge und Geruch von Stuhlgang nach der Einnahme von Glaubersalz verrate ich nix, ich will Ihnen ja nicht den ganzen Spaß nehmen :)

Danke, das Sie mich so aufmunternd begleitet haben. Freuen Sie sich mit mir auf den Apfel. Morgen.