Erholung am Sonntag
7. Mai 2007
Der Sonntag begann um Viertel vor sechs mit einem aufdringlichen Piepsen des Weckers. Früh aufstehen ist immer qualvoll, an einem Sonntag morgen, der einer unruhigen Nacht folgte, war es besonders grausam.
Doch der Tag stand im Zeichen des Gutenberg Marathons, an der der Große in der Schülerstaffel des Gymnasiums teilnahm. Frau … äh … Mutti und der beste Vater meiner Kinder hatten sich in die Helferliste eingetragen. Deshalb stand die gesamte Familie frierend und unausgeschlafen um halb sieben am Bahnhof und sammelte sämtliche Kinder, die ebenfalls in der Schülerstaffel mitliefen, ein. (und auch ein paar Eltern, die sich ebenfalls in die Helferliste hatten eintragen lassen.)
Um halb neun hatten sich endlich alle Kinder am vereinbarten Treffpunkt in Mainz eingefunden, Trikots, Zeitnehmer-Chips und Schärpen wurden verteilt und die zweite und dritte Staffel machten sich auf den Weg zum Transportbus. Die erste Staffel marschierte zum Start, die vierte und die fünfte Staffel suchten sich ein Plätzchen, an dem sich der Start beobachten ließ, denn nach dem Start blieb noch genug Zeit, um den Staffelwechselpunkt anzulaufen.
Um halb zehn fiel der Startschuss für die Handbiker, drei Minuten später durften die Läufer losrennen. Menschenmassen bewegten sich auf der Strasse und nach endloser Zeit kam die Durchsage, dass nun etwa dreitausend Menschen losgelaufen seien, weitere sechtausend kämen noch. Unvorstellbar.
Zehn vor zehn fiel der Startschuss für die Schülerstaffeln, 2000 Schüler standen bereit.
(in dieser Bildgröße leider nur ein buntes Gekleckse)
Quoten
5. Mai 2007
Vier Fünftel Mehrheit was die Beliebtheit des Abendessens anbelangt, lediglich Töchterlein verschmähte die Spargel.
Drei Fünftel Mehrheit, was das Fernsehprogramm anbelangt, im Wohnzimmer der Grünen Villa wird ebenfalls der Superstar gesucht.
Drei Fünftel Mehrheit, eine Enthaltung und eine „ich kann´s mir denken“-Stimme: es wird der Mensch mit dem Gezottel im Gesicht (wollen die Kindelein), obwohl Frau … äh … Mutti wettet, dass die ganzen präpubertären Mädchen ihr Jahres-Taschengeld für den ungefährlichen (naja, der andere ist ja auch eher … soooft) blauäugigen Glatten vertelefonieren.
Ein Fünftel muss was für die Firma tun.
Ein Fünftel wird noch ein Glas Riesling trinken.
Drei Fünftel putzen gerade Zähne und amüsieren sich im Bad mehr als vor der Glotze.
(so. Und jetzt frage ich mich, warum ich die Bande nicht einfach ins Bett stopfe. Und warum ich mir dieses Geseiere wirklich antue. Und warum die Moderatorin Toaster heißt und eine hohle Schüssel ist. Und warum der Moderator komische weiße Schuhe trägt. Und warum die Frau in der Jury so geliftet aussieht. Und warum alle so merkwürdige Sachen sagen, so verlogen klingende Sachen. Und warum die angehenden Superstars so schief singen. Warum? Warum? Warum? Ich will in mein Bett und ein schlechtes Buch lesen.)
***
edit 21:56 Uhr:
ein Fünftel sitzt auf dem Sofa und zappt „off“.
(Töchterlein ging freiwillig vor einer Stunde zu Bett, das jüngste Kind schlief auf dem Sofa ein und der Große harrte bis zum bitteren Ende aus. Schlafenszeit, morgen Marathon.)
Pia mal Daumen
5. Mai 2007
Wie immer.
Einen neuen Schnitt in der Hand haben und direkt denken: „Ah ja. Da könnte man hier etwas enger und dafür dort etwas mehr. Und wenn ich hier eine Lücke lasse, kann ich es sogar umstülpen und verdeckte Nähte machen. Aber irgendwie habe ich garnicht den richtigen Stoff dafür. Mal im Auktionshaus schauen.“
genäht heute bisher:
– Bezug für eine Polsterauflage (der letzte, hip-hip-hurra!)
– ein Bezug für ein Stück Schaumstoff mit Reissverschluss (schief, aber funktional)
to be continued
Intimes nur für Frauen
4. Mai 2007
Ich hasse diese Tage.
Ich hasse es, morgens ins Bad rennen zu müssen, um das frischbezogene Bett nicht zu versauen.
Ich hasse es, wenn die ersten Krämpfe durch den Bauch bis zu den Oberschenkeln kriechen.
Ich hasse es, wenn ich mir gepresste Watte in meine intimste Körperöffnung stopfen muss.
Ich hasse es, dass der Beipackzettel der gepressten Watte länger als der von Aspirin ist.
Ich hasse es, dass gepresste Watte laut Ökotest nun endlich auch krebserregend ist.
Ich hasse die Alternativen.
Ich hasse komische Plastikbecher zum Stülpen über den Gebärmutterhals.
Ich hasse es, dass sich diese Bindenteile, egal wie super-extra-long mit oder ohne Flügel, grundsätzlich zerknautschen und/oder drehen und somit für nette Enthaarungseffekte und fleckige Unterwäsche sorgen.
Ich hasse das Gefühl, sibbschig und klebrig zu sein.
Ich hasse die Erinnerung an einen großen, roten Fleck auf der weißen Hose. Damals, in der Schule.
Ich hasse mich selbst, das Leben und den ganzen Rest kurz vor den Tagen.
Ich hasse es, auf dem Klo zu sitzen und einfach nur zu tropfen oder zu laufen. Das macht so hilflos, obwohl es doch angeblich gar nicht soviel Blut ist. (ist es doch nach der dritten Geburt)
Ich hasse die Pickel und die Fettglänzhaut und die strähnigen Haare an diesen Tagen.
Es gab mal eine Zeit, da war ich sehr im Reinen mit mir und meinem Körper. Heute spielen die Hormone völlig verrückt und bescheren mir 23 Tage-Zyklen, heftige Brustschmerzen, extreme Stimmungsschwankungen mit Einbrüchen nahe der Depression und Blutungen, die meinen eh schon niedrigen Eisenhaushalt an den Rand des Kollapses bringen. Pflanzlich ist da nix zu machen, ernährungstechnisch auch nicht. (und bleiben Sie mir fern mit Globuli, irgendwelchen Salzen oder Heilsteinen)
Es bleibt die Einnahme von Hormonen, die meinem Körper vorspielen, dass er schwanger ist. Inklusive einer Körbchengröße mehr, strahlender Haut, glänzenden Haaren und – morgendlicher Übelkeit, meistens latent den ganzen Tag über.
Jetzt frag ich mich, was schlimmer ist. Und wann endlich die Wechseljahre kommen.
Da war noch was :-)
4. Mai 2007
Auf die Fotografierkünste der Mittleren ist doch nicht immer Verlass:
Zu ihrer Entschuldigung sei gesagt, dass sie ja auch mit meiner großen Kamera, die obendrein nicht optimal eingestellt war, geknippst hat. (und das Modell obendrein hippelig und zappelig und fotografierunlustig war). Und es geht hier ja auch nicht nur um die olle Frau … äh … Mutti, sondern viel mehr um dieses grüne Tuch.
Dieses hat nämlich Frau Susanne auf dem Sofa gegen ein Täschchen getauscht und so wie ich ihrem Blog entnehme und hiermit auch bestätigen kann: ein guter Tausch für beide Seiten :-)